An alle:
Eure Kommentare und Ansichten sind allesamt nachvollziehbar und eure Vorwürfe den Thais gegenüber beruhen auf Erlebnisse, die wir wohl alle mal in irgendeiner Form gemacht haben. Allerdings hat die sache 2 Haken, die man, will man wirklich objektiv sein, nicht vergessen sollte.
1. Die Aussage, Thais sind so oder so, ist eine grobe Verallgemeinerung!
Die meisten hier lassen kein besonders gutes Haar an den Thai, aber seien wir doch mal ehrlich. Wo haben wir denn alle die meisten unsrerer Erfahrungen gemacht??
Meistens als Touristen oder residents oder auch als Businessleute in den Touristenhochburgen Thailands, Pattaya und Phuket oder eben in Bangkok in den farang Areas. Und das ist eben alles nicht das echte Thailand sondern Gegenden, wo die meisten Ausländer zum Ficken hinkommen und somit auch auf Thais treffen, die auf die eine oder andere Weise damit zu tun haben.
Dabei macht es keinen Unterschied, ob einer sich regelmässig im Beer Garden eine Kleine holt oder als vermeintlich seriöser Businessman seine Sekretärinnen poppt.
Das ist in etwa so, als würde ein Japaner ins Frankfurter Bahnhofviertel oder an die Reeperbahn kommen und soll sich ein Bild über "die Deutschen" machen
Ich habe Dank meiner Frau, die aus einer Familie kommt, die teils Mittelschicht (Geschäftsleute, höhere Angestellte) teils Oberschicht (Polizeichefs, Staatssekretäre) ist, viel Thais kennengelernt, die so ganz anders sind, als das was man normalerweise in Pattaya kennen lernt.
Ich wurde stets freundlich aufgenommen und hatte nie das Gefühl, daß jemand mich herablassend behandelt oder ansieht. Ich würde bezweifeln, ob ein hoher Beamter oder Bankchef in deutschland es so berauschend fände, wenn seine Tochter einen Ausländer heiraten würde.
2. Wir alle hatten von klein auf die reelle Chance, eine Schule zu besuchen, wo uns kritisches Denken und Freiheits- und Demokratieverständnis gelehrt wurden. Jeder von uns hatte die Möglichkeit für quasi umsonst jeden Beruf zu erlernen oder zu studieren und aus seinem Leben zu machen, was man wollte. Und jeder von uns hatte dabei stets das weiche fangnetz eines Sozialsystems im Hintergrund, das uns im Falle, daß es mal nicht so gut laufen würde, absichert.
All das haben die Thais nicht. Jeder Thai kennt die wichtigen Tugenden wie Ehrlichkeit, Disziplin, Loyalität, ... etc. und befolgt sie auch, aber eben nur so lange, wie es für ihn nicht lohnenswerter ist, sie nicht zu befolgen.
Dies zu verurteilen ist leicht, vor allem als Westler mit dem Hintergrund, den ich oben beschrieben habe. Irgendjemand hat das mal treffend als die "Arroganz der Satten" bezeichnet.
Aber bevor man sich den Mund über die Thais schaumig schimpft, sollte ein jeder sich still und leise die frage stellen, was denn aus ihm für ein Mensch geworden wäre, hätte er von Anfang an die gleichen Voraussetzungen gehabt, wie derjenige, den er kritisiert.
Das soll jetzt natürlich kein Persilschein für alle Lügereien und Betrügereien der Thais sein. Man sollte sich diese sachverhalte nur stets vor Augen führen und versuchen, sich nicht betrügen zu lassen, denn dazu gehören bekanntlich ja immer zwei.