AACHEN/DÜREN.Sie nannten ihn „Thai-Willi“ - und keiner der Stammgäste in der Kölner Kneipe „Zum Krug“ wusste, was der verurteilte Bankräuber Wilhelm R. auf dem Kerbholz hatte. Nun steht der 58-Jährige erneut vor Gericht, weil er im Frühjahr eine Bank in Niederzier überfallen haben soll. Die Beute diesmal: rund 68.000 Euro.
R. war 2010 vom Kölner Landgericht zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt worden und erst seit 2015 wieder auf Bewährung auf freiem Fuß. Doch am 10. März soll er erneut ein Geldinstitut ausgeraubt haben. Als er sich mit seiner Beute auf den Weg nach Thailand machen wollte, schlug die Polizei zu und nahm ihn fest.
Vor dem Aachener Landgericht gestand der Angeklagte am Mittwoch einsilbig, dass er den Überfall auf die Volksbank in Niederzier begangen habe. Eindringlich hatte ihm der Vorsitzende Richter der 7. Großen Strafkammer, Jürgen Beneking, die Vorteile eines frühen Geständnisses ans Herz gelegt. Widerwillig folgte der Angeklagte dem Rat.
„Thai-Willi“ trug diesen Spitznamen, weil er angekündigt hatte, auszuwandern und in Thailand ein Restaurant zu eröffnen. Dafür hatte er sogar schon Visitenkarten in Köln verteilt.
Der eher gedrungen wirkende R. mit kurzen grauen Haaren stellte sich in den Aussagen der Zeugen aus seinem Kölner Umfeld als wahrer Frauenfreund dar. Einer heute 60-jährigen Lageristin hatte er so den Kopf verdreht, dass sie bereits 2014, als er Freigänger war, beinahe alles für ihn tat.
"Ich verstehe das heute nicht mehr“, sagte die Frau am Mittwoch vor der Kammer. Sie wusste als einzige in der Kneipenrunde von der Vorstrafe des Bankräubers, erzählte den anderen aber nichts davon - aus Liebe, wie sie sagte. Erst als sie einmal das Handy ihres Partners „checkte“ und schwarz auf weiß sah, dass sie nicht die einzige Frau in seinem Leben war, wandte sie sich von ihm ab.
Da hatte er bereits eine sexuelle Beziehung zu einer 48-jährigen Fleischfachverkäuferin aufgenommen - ebenfalls Stammgast im „Krug“. R. sei „ein ganz normaler Mann“ gewesen, berichtete diese Zeugin am Mittwoch. Auch die übrigen Zeugen aus dem Kölner Umfeld waren sich einig, dass R. weder aggressiv noch großmäulig gewesen sei.
Bei der 48-Jährigen hatte vor seinem Abflug nach Thailand einen Koffer abgestellt, den sie bis zu seiner Rückkehr aufbewahren sollte. Als sie jedoch Kunde von seiner Verhaftung bekam, öffnete sie das Gepäckstück und erstarrte. Sie fand eine schwarze Sturmmaske, eine Perücke, eine Sonnenbrille und Handschuhe. Zusammen mit ihrem Schwager brachte sie die Räuber-Utensilien zur Polizei.
Der Prozess wird im neuen Jahr fortgesetzt.
R. war 2010 vom Kölner Landgericht zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt worden und erst seit 2015 wieder auf Bewährung auf freiem Fuß. Doch am 10. März soll er erneut ein Geldinstitut ausgeraubt haben. Als er sich mit seiner Beute auf den Weg nach Thailand machen wollte, schlug die Polizei zu und nahm ihn fest.
Vor dem Aachener Landgericht gestand der Angeklagte am Mittwoch einsilbig, dass er den Überfall auf die Volksbank in Niederzier begangen habe. Eindringlich hatte ihm der Vorsitzende Richter der 7. Großen Strafkammer, Jürgen Beneking, die Vorteile eines frühen Geständnisses ans Herz gelegt. Widerwillig folgte der Angeklagte dem Rat.
„Thai-Willi“ trug diesen Spitznamen, weil er angekündigt hatte, auszuwandern und in Thailand ein Restaurant zu eröffnen. Dafür hatte er sogar schon Visitenkarten in Köln verteilt.
Der eher gedrungen wirkende R. mit kurzen grauen Haaren stellte sich in den Aussagen der Zeugen aus seinem Kölner Umfeld als wahrer Frauenfreund dar. Einer heute 60-jährigen Lageristin hatte er so den Kopf verdreht, dass sie bereits 2014, als er Freigänger war, beinahe alles für ihn tat.
"Ich verstehe das heute nicht mehr“, sagte die Frau am Mittwoch vor der Kammer. Sie wusste als einzige in der Kneipenrunde von der Vorstrafe des Bankräubers, erzählte den anderen aber nichts davon - aus Liebe, wie sie sagte. Erst als sie einmal das Handy ihres Partners „checkte“ und schwarz auf weiß sah, dass sie nicht die einzige Frau in seinem Leben war, wandte sie sich von ihm ab.
Da hatte er bereits eine sexuelle Beziehung zu einer 48-jährigen Fleischfachverkäuferin aufgenommen - ebenfalls Stammgast im „Krug“. R. sei „ein ganz normaler Mann“ gewesen, berichtete diese Zeugin am Mittwoch. Auch die übrigen Zeugen aus dem Kölner Umfeld waren sich einig, dass R. weder aggressiv noch großmäulig gewesen sei.
Bei der 48-Jährigen hatte vor seinem Abflug nach Thailand einen Koffer abgestellt, den sie bis zu seiner Rückkehr aufbewahren sollte. Als sie jedoch Kunde von seiner Verhaftung bekam, öffnete sie das Gepäckstück und erstarrte. Sie fand eine schwarze Sturmmaske, eine Perücke, eine Sonnenbrille und Handschuhe. Zusammen mit ihrem Schwager brachte sie die Räuber-Utensilien zur Polizei.
Der Prozess wird im neuen Jahr fortgesetzt.
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