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Laos Den Mekong entlang

Iffi

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18 Oktober 2008
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Nongkhai - Naga Feuerball Festival



Die Naga ist ein schlangenartiges Wesen, mit einem furchterregenden Drachenkopf. Die Naga kann auch andere Gestalten annehmen, unter anderen die menschliche. Sie ist viel älter als der Buddhismus und sogar älter als der Hinduismus. Man könnte eventuell sagen, dass sie eine der ersten gottesartigen Wesen ist, seitdem die Menschheit Religionen erfunden hat.

Auch im christlichen alten Testament spielt sie eine Rolle in der Paradieslegende. Sie scheint ein universales Phänomen zu sein.

Besonders im Osten Thailands ist sie in allen Buddhistischen Wats zugegen. Allerdings nie im Inneren der Tempel sondern immer nur ausserhalb, besonders als Geländer bei Treppen, die auf einen Tempelberg oder in den Tempel mit der Hauptbuddhastatue führen.

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Sie ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie Buddhisten solch ein Wesen vereinnahmt haben. In den Wats (buddhistischen Tempelanlagen) fungiert sie nämlich als Bewacher und Beschützer Buddhas. Und das kam so.

Naga, als Verehrerin Buddhas, wäre so gerne ein buddhistischer Mönch geworden und hatte deswegen die Gestalt eines Menschen angenommen. Eines morgens, als sie neben einem Mönchskollegen in einem Kuti (Mönchsbehausung) aufwachte, hatte sie den Zauber für ihre menschliche Gestalt verloren und zeigte ihr wahres Gesicht. Ein Riesengeschrei entstand.

Buddha schritt ein, sah das Malheur, erkannte die Situation sofort und hielt der Naga eine Standpauke. So in dem Sinne:

„Du weisst doch ganz genau, dass nur Menschen Mönch werden können. Mach dich vom Acker und mach dein Ding wie immer.“

Aber Naga liess nicht locker. „Wenn ich dir nicht als Mönch dienen kann, dann lass mich wenigstens dich beschützen. Ich werde dich auch nicht in deinen Unterkünften belästigen, sondern lediglich draussen Wache halten. Bitte, bitte!“

Buddha liess Gnade walten und so kam es, dass die Naga fast überall in den buddhistischen Tempelanlagen zugegen ist und ihre Zähne Richtung Besuchern fletscht. Als Aufforderung, sich nur ja gebührlich zu benehmen, sonst...

Ich liebe solche Geschichten und warum erzähle ich die hier?

Der Mekong, ganz besonders bei Nongkhai, ist eine der Wohnstätten von Naga. Dort veranstaltet Naga jedes Jahr am 15. des 11. Monats des Mondkalenders ein Freudenfest Das ist für gewöhnlich irgendwann im Oktober. Das ist auch das Ende der sog. Fastenzeit. Der 3-monatigen Zeit, wo die Mönche ihre Wats nicht zum Essenfassen bei der Bevölkerung verlassen. Ausserdem geht die Regenzeit zu ende und die Reisernte steht kurz bevor.

Naga freut sich allerdings ganz besonders auf die Rückkehr Buddhas aus dem Himmel, wo dieser während der gesamten 3-monatigen Fastenzeit seine Mutter besucht hatte und ihr freudestrahlend erzählte, dass er nun „erleuchtet“ sei. Lord Indra hatte Buddha eine Treppe in den Himmel gebaut und ihn zusammen mit Lord Brahma, dem Schöpfer, begleitet.

Übrigens, Buddhas Mutter wurde mit Buddha schwanger als ihr ein Elefant mit seinem Rüssel an der Seite berührte. Tja, so ist das nunmal. Berühmte heilige Personen werden nie durch gewöhnlichen Sex gezeugt. Das gehört sich nicht, dass da irgendein Schwanz einfach lustvoll in einer Muschi schnöde abgespritzt hat. :LOL: Siehe uns Maria und das liebe kleine Jesuskindlein.

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Vor lauter Freude über Buddhas Rückkehr speit Naga am 15. jeden 11. Mondmonats Feuerbälle.

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Hat Naga etwa einen Kalender in ihrem Heim? Ha ha

Wer möchte, darf diese Art Legenden ruhig mit den Geschichten von der Paradiesschlange, dem lieben kleinen Jesuslein in der Krippe, den heiligen drei Königen, Marias jungfräulicher Empfängnis und vielen anderen biblischen Märchen vergleichen. Sie sind gutgemeint und dienen dazu, die Religion den einfachen Leuten unterhaltsam näherzubringen. Wer's glaubt, wird selig.

Sie dienen aber in buddhistischen Ländern auch etwas anderem. Sie sollen nämlich zeigen, dass sich die mächtigen hinduistischen und auch Uralt-Götter auf Buddhas Seite geschlagen, sich ihm untergeordnet haben und ihm dienen

Schon tagsüber versammeln sich sehr viele Menschen um dieses Schauspiel nachts zu geniessen. Müssig zu erwähnen, dass dabei ordentlich gesoffen wird. Ist ja ein Freudentag.

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Dieser Ort heisst Amphoe Phon Phi Sai und liegt einige Kilometer flussabwärts von Nongkhai. So sah es dort 2006 aus.

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Ich halte mich aus der öffentlichen Diskussion raus, ob das nun ein natürliches Phänomen oder nur ein künstlich verarschendes Ereignis ist.

Auf jeden Fall ist die ganze Angelegenheit recht unterhaltsam und man kann nebenbei etwas über die thailändische Legendenwelt erfahren. Prost!


 
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Iffi

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Nongkhai - Ban Pha Tang



Als wir zum Jahreswechsel 2005/2006 in Nongkhai waren, haben wir auch die Umgebung am Mekong erkundet. Unter anderem auch die Stelle flussaufwärts, wo der Mekong angeblich am schmalsten ist. Na ja, vergleichsweise schmal ist er dort ja.
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Auch dort wird das Ufer in der Trockenzeit bei relativ niedrigem Wasserstand für den Gemüseanbau genutzt.
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Das Ufer ist hier naturbelassen. Man fühlt sich dort noch in der freien Natur einer Flusslandschaft. Auch das trägt zu meiner Faszination an diesem Fluss bei. Etwas, was bei uns zu Hause in der Heimat besonders bei den grösseren Flüssen selten geworden ist.
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Ansonsten wird der Mekong hier vorzugsweise zum Fischfang genutzt. Des nachts sicherlich auch zum Schmuggel zwischen Thailand und Laos.

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Es lohnt sich, die Gegend hier zu erkunden. Z.B. den Namtok (Wasserfall) Than Thong ganz in der Nähe.

Auf dem Rückweg nach Nongkhai haben wir dann noch einen weiteren Ort am Mekong, etwas flussabwärts von hier, besucht. Nämlich das Wat Hin Mak Peng direkt am Ufer...
 

Pattaya1988

Kein Bock mehr... bessers mit meiner Zeit zu tun
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10 Februar 2019
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Lesse hier sehr gerne mit, auch schöne Bilder. Du scheinst dich wirklich mit der Kultur auseinanderzusetzen.

Mir gefallen besonders die sachlichen Geschichten die du ausenrum erzählst
 
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DeniY

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8 Dezember 2020
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@Iffi was für schöner Reiseberichte und tolle Bilder.

Das müssen magische Orte sein. Ich bin auch am Rhein aufgewachsen und muss auch automatisch alles damit vergleichen. Bin allerdings vor nicht so langer Zeit in die Nähe des deutschen Ecks umgezogen, wo unser Rhein auf die Mosel trifft.
Ich will auch unbedingt mal am Mekong sein und diese wunderbaren Landschaften und Ausblicke dort entdecken.
 
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Iffi

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Provinz Nongkhai – Wat Hin Mak Peng


Dieses Wat liegt malerisch direkt am Fluss. Hauptbestandteile sind dieser im Jahre 2001 in Erinnerung an Luang Poo Thet Thetrangsri erbaute „Chedi“ im Laos Stil. Dieser bereits verstorbene Abt wird von vielen Thais sehr verehrt. Tambon in diesem Wat soll besonders positive Karma-Punkte bescheren. Selbst meine BKK Ex hatte von ihm gehört und wollte unbedingt dorthin.
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Er hatte dieses Wat gegründet und daraus eine Heimstätte für Waldmönche und ein Meditationszentrum gemacht. Auch für Frauen und das in der meist rein männlichen buddhistischen Klosterwelt. Eine Wachsfigur von ihm in diesem Pavillon wird von Thais auf den Knien, die Hände zum Wai vor dem Gesicht, verehrt.
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Der Haupttempel, in diesem Fall mehr Sala, ist nichts besonderes aber innen eindrucksvoll hergerichtet. Der Garten drumherum ist voller verschiedener Blumen und sehr gepflegt.
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Der Mekong hier fliesst wieder in voller Breite, im Gegensatz zu der engen Stelle, die wir vorher besucht hatten. Das gegenüberliegende Ufer auf der Laos Seite ist sehr felsig.
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Habe, wie so oft, auf dem Mekong hier keine Schiffe gesehen, sondern nur Boote. Warum das so ist, darauf werde ich später noch zurückkommen. Den Bootsfahrer mit diesem speziellen Hut wollte ich mir nicht entgehen lassen.
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Es gibt hier noch eine besondere Felsformation gleich unterhalb des Wats, nämlich diese drei Zungen.
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Auf diese wird auf einem Gemälde im Wat aufmerksam gemacht.
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Der Name dieses Ortes Hin Mak Peng nimmt Bezug auf diese drei Zungen, die Gewichte einer Waage darstellen sollen. Es ist kein klassisches Thai sondern ein sehr lokaler Dialekt. Welche uralte Legende sich dahinter verbirgt, weiss ich nicht, ausser dass die drei Felsen aus verschiedenen Orten kommen sollen. Luang Prabang, Bangkok und Vientiane.
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Es folgt noch ein ganz kurzer Bericht über Nongkhai und danach geht es weiter flussabwärts nach Nakhon Phanom.
 
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Stadt Nongkhai



über die Stadt selber habe ich so gut wie nichts zu berichten. Bilder habe ich auch keine gemacht. Haben uns dort kaum aufgehalten sondern nur die Umgebung ausführlich besucht. Die engste Stelle des Mekong und Wat Hin Mak Peng habe ich ja schon beschrieben. Bleiben noch von meiner BKK Ex aufdoktrinierte diverse Wat-Pflichtbesuche. Die gehören aber nicht hier hin.

Deswegen noch ein paar Bilder von unserm Hotel „Thai Laos Riverside Hotel“. Kann ich echt empfehlen. Es liegt direkt am Fluss.
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Bootsanlegestelle gleich davor.
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Natürlich darf hier auch die allgegenwärtige Naga nicht fehlen.
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Ein Pflichtbesuch ist das Wat Sala Kaew Goo am Stadtrand. Die Statuen stellen Motive aus der Hinduistischen und Buddhistischen Welt dar. Ihr Aussehen unterscheidet sich vom klassischen Design und mutet manchmal seltsam an. Ist recht unterhaltsam, dort rum zu stromern. Wer genaueres wissen will kann ja googlen.
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Seitdem mir der Name der Stadt bekannt ist, verbinde ich ihn mit dem Begriff: Rentnerparadies. Aus einem einfachen Grund. Sog. Border Runs sind von dort problemlos zu bewältigen. Einfach in den Bus steigen, über die Brücke fahren und wieder zurückfahren. Die dazugehörige Bürokratie auf beiden Seiten lässt sich mit links erledigen. Auf diese Art und Weise konnte man viele Jahre lang seinen Aufenthalt in Thailand beliebig oft für je drei Monate erneuern.

Ich erinnere mich aber an eine öffentliche Diskussion in Thailand, ob man die Anzahl aufeinanderfolgender Border Runs beschränken solle. Mit anderen Worten, nach 2 oder 3 Border Runs musste man Thailand wirklich für eine bestimmte Zeit verlassen, bevor man wieder einreisen durfte. Um ehrlich zu sein weiss ich nicht, wie der augenblickliche Stand ist.

Warum dann der Begriff: Rentnerparadies? Rentner, oder besser gesagt Ausländer über 50 Jahre alt, können ja jedes Jahr ihre einjährige Aufenthaltsgenehmigung erneuern, ohne Thailand zu verlassen. Die brauchen doch keine Border Runs, oder doch?

Das ist abhängig von deren finanziellem Hintergrund. Entweder eine gewisse Summe auf der Bank, oder eine gewisse Rentenhöhe oder anderes regelmässiges Einkommen aus dem Ausland. Das hört sich locker an, aber je länger man Thailand kennt um so mehr begegnet man Langzeit-Farangs, die solche Alters- und/oder finanziellen Voraussetzungen nicht erfüllen. Wenn die über lange und fast unbeschränkte Zeit in Thailand bleiben wollen, sind die auf kontinuierliche Border Runs angewiesen.

OK, genug gefaselt. Weiter geht’s nun wirklich mit Nakhon Phanom

 
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Iffi

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Der Mekong in Nakhon Phanom


Die Hauptstadt dieser Provinz liegt etwa 330 km flussabwärts von Nongkai.

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Nakhon Phanom war zum Jahreswechsel 2005/2006 unsere zweite Reisestation am Mekong, nach Nongkhai. Es folgte noch Mukdahan. Dieser Trip war hauptsächlich dem Mekong gewidmet. Was uns aber nicht davon abhielt, auch die Umgebung auszukundschaften.

Es war hier als ich zum ersten mal ein anderes Gesicht des Mekong entdeckte. Während er stromaufwärts breit und träge mit einer meist geschlossenen Wasseroberfläche dahinfliesst, zeigen sich hier in der Trockenzeit viele Sandbänke und man versteht, dass die sich nicht besonders tief in der Regenzeit unter Wasser verstecken und damit zur Gefahr für die Schiffsfahrt sind. Boote mit kaum Tiefgang haben da kein Problem. Das erklärt, warum es auf dem Mekong keinen regelmässigen durchgängigen Schiffsverkehr gibt.

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Der Blick über den Mekong hinweg nach Laos ist malerisch. Auf der Laos Seite befindet sich das Khammouane Gebirge. Eine faszinierende weitestgehend naturbelassene Landschaft und beliebt bei Touristen. Besonders nachdem die 3. Brücke über den Mekong zwischen Thailand und Laos hier am 11.11.2011 eingeweiht wurde. Im allgemeinen werden diese Brücken Thai-Lao Friendship Brücken, wie schon in Nongkhai, genannt. Als Rheinländer neige ich bei dieser Brücke zu der Bezeichnung: Karnevalsbrücke, he he.

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Diese schwimmende Hütte eignete sich hervorragend als Fotomotiv.

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Die 2. Brücke wurde schon 5 Jahre vorher in Mukdahan nach der 1. in Nongkhai errichtet. Die war bei unserm Besuch anschliessend nach Nongkhai und Nakhon Phanom 2005/2006 noch im Bau und fast fertig.
 

Iffi

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Der Mekong in Nakhon Phanom - Eines morgens...


Es passiert nicht oft, dass ich bei Sonnenaufgang in Thailand tatsächlich wach bin. Es sei denn, ich war vorher noch gar nicht im Bett und hatte durchgemacht. Aber einen Sonnenaufgang mit Blick nach Osten über den Mekong hinweg wollte ich mir in Nakhon Phanom nicht nehmen lassen.


Es hat sich gelohnt.

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Laos exportiert übrigens Strom nach Thailand. Die Hochspannungsleitungen sind über den Mekong gespannt. Besonders hier in Nakhon Phanom.

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Iffi

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River View Hotel und Chedis im Lao Stil in der Stadt


Dieses Hotel liegt direkt am Fluss. Ein Glücksfall, denn von dort hat man einen wunderbaren Blick auf den Mekong, der hier ein spezielles Gesicht zeigt, und hinüber zur bergigen Laos Seite.

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Kühe weiden direkt am Hotel.

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Draussen auf der Veranda.

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Im Speiseangebot war unter anderem dieses Gericht. Baguette mit Schinken und Spiegelei in der Pfanne.

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Recht ungewöhnlich, denn typisch lokale asiatische Speise ist das nicht, oder etwa doch?

Mutet eher europäisch an. Ja, genau. Die französischen Kolonialherren (1893 – 1953) haben diese Speise in diesen Breitengraden eingeführt. Man findet sie fast überall in Laos, Kambodscha, Vietnam und hier auf der thailändischen Seite des Mekong. Es sind ja ethnisch gesehen die gleichen Leute diesseits und jenseits des Mekongs. Irgendwie haben die Franzosen damit einen (Geschmacks)Nerv der Einheimischen getroffen. Die essen sowas selber gerne und es ist nicht etwa ein spezielles Angebot nur für Farang-Touristen.

Wie eng verwandt Thailand auf dieser Mekongseite mit Laos ist, zeigt sich auch im Baustil. In den meisten Wats befinden sich diese typischen Chedis im Lao-Stil wie man sie besonders in Laos findet. Hier eine Auswahl in der Stadt Nakhon Phanom.

Wat Phra Inn Klang Nakhon Phanom

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Wat Phra That Nakhon

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Wat Phra That Renu Nakhon

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Wat Phra That Phanom

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Dieses Wat fiel 1975 einem Erdbeben fast vollständig zum Opfer. Ein altes Foto in diesem Wat zeigt das ganze Ausmass der Zerstörung. Heute ist es wieder in altem Glanz hergerichtet.

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Manche dieser bisher erwähnten Wats sollen uralt sein. Weit über 1,000 Jahre. Natürlich nicht mit dem heutigen Aussehen, sondern viel bescheidener zu Anfangszeiten des frühen Buddhismus in Thailand/Laos. Manche dieser Buddhistischen Orte sollen schon um 600 AD gegründet worden sein. Solche Jahreszahlen sind mit Vorsicht zu geniessen.

Bevor wir uns von Nakhon Phanom verabschieden, möchte ich noch einen weltberühmten Mann erwähnen, der an diesem Ort in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts gelebt und weltbewegende Pläne geschmiedet hat...
 

Iffi

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Nakhon Phanom – Onkel Ho


Onkel Ho, Ho Chi Min, dürfte wohl den meisten ein Begriff sein. Besonders für meine Generation, die ja den Vietnamkrieg intensiv in den Nachrichten, besonders im Fernsehen, verfolgt hat. Es war der erste Krieg, den man teilweise sogar live im Fernsehen erleben konnte. Wahnsinn!

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Onkel Ho hat mit seiner Taktik die Franzosen und danach die Amerikaner besiegt und schliesslich ganz Vietnam befreit. Und das obwohl beide westliche Nationen material- und waffentechnisch haushoch überlegen waren.

Ein klassisches Beispiel dafür, dass der Geist der Materie überlegen ist.

Damals und in Unkenntnis der genauen geografischen Begebenheiten in Süd-Ost-Asien war der Mekong für mich ein vietnamesischer Fluss. Er war für mich eng mit dem Vietnamkrieg verbunden. Das war's auch schon.

Als ich aber ab 1985, während meiner unzähligen Thailandurlaube lernte, dass der Mekong auch ein Grenzfluss zwischen Thailand und Laos ist, wollte ich mal wieder was wissen. Endlich war der Mekong für mich erreichbar und ich beschloss, ihn während meiner Urlaube schrittweise „abzuklappern“, was ich auch während der Nullerjahre dieses Jahrhunderts ausgiebig getan habe. Deswegen bin ich überhaupt in der Lage, diese Berichtsserie zu schreiben.

Und was hat das jetzt mit Nakhon Phanom zu tun? Genauer gesagt mit Onkel Ho?

Nun, er hatte hier ein paar Jahre im Exil gelebt. Ende der 20er bis Anfang der 30er. Die Franzosen in Vietnam waren hinter ihm her, weil er offen Widerstand gegen sie leistete. Seine Wohnstätte am Stadtrand von Nakhon Phanom kann man besichtigen. Es ist nicht unbedingt die Originalhütte sondern eine renovierte fast Nachbildung. Im Innern sollen sich aber noch Originalgegenstände befinden.

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Genauso wie auf dem Bild ganz links sah Onkel Ho damals aus.

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Der Ort ist heute aufgemöbelt. Die Thais haben natürlich schnell gemerkt, dass sich mit Onkel Ho Geld machen lässt, indem man Besucher anlockt.

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Noch ein Blick auf die dritte, im Jahre 2011 fertiggestellte Thai-Lao Friendship Bridge und wir machen uns nun auf den Weg nach Mukdahan...

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LoS

Es kann nur einen geben.
   Autor
21 Oktober 2008
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Flinger Broich
Ja @Iffi, im dortigen Museum stehen Originale von ihm rum. Muß Mal suchen, hab unzählige Bilder da gemacht, waren dort 3 Mal. Eintritt ist frei, man kann aber was spenden. Ein Pflichtbesuch, finde ich , wenn man in der Ecke ist. Bei all den Bildern kommen Erinnerungen hoch, diese Tour haben wir auch gemacht. Wunderschön dort am Mekong. Wer nur zum saufen und ficken nach Thailand fliegt, verpasst eine ganze Menge von diesem wunderschönen Land. Aber jedem das seine. Nochmals danke für den tollen Bericht, ich hab ja auch hier etliche Berichte über diese Ecke geschrieben, bin nur zu faul, das zu suchen, sei's drum. Fettes Danke schön.

Falls erlaubt, hier ein Bericht von mir,
https://www.pattayaforum.net/forums/threads/erinnerungen.42428/page-14 falls unpassend, lösch Ichs wieder.