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Philippinen Das 1. Mal auf den Philippinen

Motor

8 Zylinder ersetzen keinen Kopf!
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3 Dezember 2015
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Hallo Quati!
Toller Bericht, der mir 3D-Bilder in den Kopf zaubert!
Lese gerne weiter mit ... zumal ich 1990 und 2013 auf den Phills war
 
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Quati

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20 November 2014
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SG - Rheintal
Sonntag, 27. Dezember

Heute früh aufgestanden, Morgenhygiene, Kaffee und dann den Koffer zu Ende gepackt. Um 09.00 Uhr Abfahrt. Zuerst noch zu den Verwandten, Allen lebewohl gesagt, wir sehen uns wieder. Dann Ritas Mutter abgeholt. Jetzt war ich froh ums grosse Auto. 6 Personen mit Gepäck. Ab ging es zum Flughafen General Santos. Fahrt ca. 30 Minuten und noch ca. 15 Minuten auf den Vermieter des Autos gewartet. Ich habe noch zu Rita gesagt, dass er sicher noch Geld für die Autoreinigung wolle. Tatsächlich wollte er noch 100 Pesos. Ich gab ihm 200, der Wagen stand vor Dreck :)
Auf dem Parkplatz noch dieses Foto gemacht. Der Mount Matutum, 2286 Meter hoch. Beim Matutum handelt es sich um den ortsansässigen Vulkan.
Matutum – Wikipedia
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Hier der Airport von aussen. Die erste Kontrolle fand noch vor dem Gebäude statt. Irgendwann vor dem Schalter von Cebu Pacific und warten, warten,, warten. Sicher 40 Minuten bis wir das Gepäck aufgeben konnten. Zum Glück waren wir zeitlich dran. Es war nun gut 11.00 Uhr, der Flug sollte um 11.45 Uhr gehen. Betonung auf sollte. Wir gingen also zum Gate und fanden noch leere Stühle. Also hingesetzt. War sehr froh, denn der Flug hatte Verspätung. Diverse Lautsprecherdurchsagen, die mir Rita übersetzte. Irgendwann gab es dann eine Verpflegung, im Gate, von Jollibee. Der Flug ging dann knapp vor 16.00 Uhr.
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Quati

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20 November 2014
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Dann war es endlich soweit. Wir konnten zum Flugzeug. Ab dann ging es schnell. Flug nach Cebu ca. 1 Stunde.
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Die Boholstrasse zwischen Bohol und Cebu. Ich dachte so für mich, wie schön wäre es, einmal auf so einer kleinen Insel zu landen und dort einige Tage zu verbringen. Nichts ahnend, dass mir das genau einen Tag später passieren sollte....
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Im Airport Cebu einige Minuten auf's Gepäck gewartet, danach raus und ein geeignetes Taxi gerufen. Es dauerte ca. 10 Minuten bis ein Minibus da war. Fahrt zum Hotel über Marcelo Fernan Bridge.
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Hotelbezug klappte problemlos. Rita hat bereits im Vorfeld übers Internet zwei Zimmer gebucht. Hotel war das Mandarin Plaza, inmitten des neuen Financial District in Cebu City, nur 200 Meter oberhalb des Ayalacenter Cebu Hotel: Mandarin Plaza Hotel | Official Website
Sehr gutes Hotel zu einem fairen Preis. Doppelzimmer inkl. Frühstück zwischen 2500 und 3000 Pesos. Kurz frisch gemacht und runter in die Lobby. Schon trafen eine Cousine und ein Cousin väterlicherseits ein. Grosses Hallo. Im Verlaufe der nächsten Tage habe ich dann festgestellt, dass Rita mit dieser Cousine ganz dicke ist. Wie beste Freundinnen.
Wir sind dann runter ins Ayala - Center. Für mich riesig, obwohl es nur die 25. grösste Shoppingmall der Welt ist. Oben auf dem Dach war dann so was wie die Fressmeile. Wir also da hin. Die Wahl fiel auf Seafood Island. Man bestellte sich eine Platte mit Seafood und auch Schwein, sollte für 6 - 7 Personen reichen. Krabben gab es noch dazu, für die Familie Limo und für mich ein SanMig Light.
Diese Platte wurde dann geliefert :
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Fünf Minuten später :)
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Das Ayalacenter ist sehr gut gemacht. In der Mitte eine Arena, rundherum Terrassen. An diesem Abend lief gerade eine Technoparty. Nicht mein Sound und tierisch laut. Wir gingen dann zurück ins Hotel. Die Familie wollte noch ein bisschen quatschen und sie verzogen sich ins Zimmer der Mutter. Rita wollte, dass ich schon mal auf's Zimmer gehe. Mach ich natürlich, für ganze 5 Minuten. Dann zog es mich an die Hotelbar. Über Wifi ein bisschen im Internet gesurft, Mails gecheckt, zwei San Mig Light und einen Scotch - Whisky getrunken. Irgendwann kam Ritas Sohn um die Ecke, ganz aufgewühlt, dass man mich schon länger suche. O.K., das nächste Mal melde ich mich bevor ich verschwinde.

Hier die Arena im Ayalacenter :
070.jpg
 

Quati

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20 November 2014
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Montag, 28. Dezember

Wieder einmal sehr früh aufgestanden. Frühstück im Hotel, sehr grosses Frühstücksbuffet. Ich wusste nur, dass es heute zu einer Tante von Rita geht. Schwester ihres verstorbenen Vaters. Ich habe gar nicht nach gefragt, wohin es überhaupt geht. Ich lasse mich überraschen und einfach treiben.
Hier zwei Fotos aus unserem Hotelzimmer. Cebu City.
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Das bestellte Taxi wartete bereits vor dem Hotel. Unsere Reisegruppe wird immer grösser. Rita mit Sohn, Schwester mit Sohn, Mutter, zwei Cousinen, ein Cousin und ich. Ich konnte in den Taxis immer vorne sitzen, auf den hinteren Plätzen wurde es eng.
Wir fuhren dann raus nach Cordova. Liegt auf der selben Insel wie der Airport von Cebu. Dann hiess es wieder einmal warten. Zum Glück gab es Strassenverkäufer, für mich wurde gesorgt.
Es war gerade Ebbe.
074.jpg 075.jpg

Dann kam unser bestelltes Boot. Ritas Bruder war einer der Steuermänner. Unser Gepäck wurde auf's Boot gebracht. Alles in Allem waren wir 17 Personen auf den Boot. War etwas beengend und der Wellengang in der Boholstrasse war auch nicht ohne. Für mich war es wirklich nur eine bessere Nussschale in der wir da sassen. Zum Glück habe ich keinen empfindlichen Magen. Der Trip dauerte etwas mehr als eine Stunde.
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Dann kam unser Ziel in Sicht. Pandanon Island.
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Hier unser Boot, die CJ Boy. Das Boot gehört Ritas Onkel. Er hat drei davon. Er hat mit Fischerei ein bisschen Geld gemacht, hat das Geld in Boote investiert. Die Familie bewohnt auch das einzige gemauerte Haus auf Pandanon.
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Wir wurden von der Familie herzlich begrüsst und es ging nicht lange, bis das Mittagessen aufgetischt wurde. Irgendwann verzogen sich die Frauen, ich ging mit Ritas Sohn und dem Sohn der Schwester baden. Pandanon wird nur von Philippinos bewohnt, wohl alles Fischer. Die Insel ist sehr dicht bewohnt, jeweils am Ende der Insel hat es Sandbänke, die weit ins Meer ragen. Man konnte sicher 300 - 400 Meter raus laufen, das Wasser war höchstens Knie tief.
Wir gingen also baden, das Meer hatte Badewannen - Temperatur. War nicht wirklich eine Abkühlung. Ich sah dann schon vom Wasser aus, dass bei unseren Kleidern einige Kinder standen. Irgendwann sind wir aus dem Wasser, ich habe mir mein Shirt angezogen und meine restlichen Sachen genommen. Dann sind wir zurück zum Haus der Tante gegangen. Immer mehr Kinder kamen dazu. Aus den Häusern, hinter Booten hervor, alle liefen mir nach. Und Einige riefen immer "Hello Michael". Keine Ahnung woher die meinen Namen wussten, resp. mein Name machte wohl schnell die Runde auf der Insel. Zurück beim Haus zählte ich dann die Kinder. Es waren genau 37 Kinder, die mir nach gelaufen sind.
Später gingen wir dann ans andere Ende der Insel, quer durchs Dorf. Ich fiel auf.
Nach dem Abendessen sassen wir auf der Dachterrasse zusammen. Viele gingen früh ins Bett, ich sass mit Rita und zwei Cousinen noch gemütlich bei einem Tanduay Ice. Geschlafen haben wir dann zu sechst in einem Raum, auf einer dünnen Matte am Boden. Zum Glück bin ich Militär - und Openair erprobt :)
 

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8 Zylinder ersetzen keinen Kopf!
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3 Dezember 2015
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DANKE für den sehr sensibel geschriebenen Bericht! Er liest sich, als wäre man auf der Reise dabei ...
Ich lese gerne weiter mit!
 
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curiousity

loaded.....
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3 Dezember 2014
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Sehr lesenwerter Bericht. Macht Spaß, Dankeschön.

Die ganz tollen Fotos von Pandanon Island verursachen bei mir gerade Fernweh.....:eek:
 
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Quati

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20 November 2014
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Dienstag, 29. Dezember

Heute Morgen musste man mich nicht gross wecken. Es ist doch schon einige Zeit her, als ich Militärdienst leistete oder an Openairkonzerten in Zelten übernachtet habe. Mein Rücken schmerzt, bin auch nicht mehr der Jüngste :)
Dafür werde ich mit einer schönen Morgenstimmung entschädigt :
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Heute steht die Überfahrt auf die Insel Bohol an. Ritas Bruder lebt da mit seiner Familie, ebenfalls ist da Ritas Vater beerdigt. In jungen Jahren, genauer gesagt zwischen ihrem 16. und 18. Lebensjahr, lebte Rita kurze Zeit bei ihrem Vater. Es war Ebbe, die CJ Boy ankerte ein bisschen weiter draussen. Die Überfahrt nach Bohol dauerte ca. 1 Stunde.
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Vor Anker gingen wir in Getafe (alternativ Jetafe). Der eine Teil der Familie bestieg sofort ein Trycycle und fuhr davon. Ich ging mit Rita, ihrer Tante und ihrem Bruder auf den Markt. Frischer Fisch, Fleisch, Gemüse etc. wurde eingekauft, die Frauen wollten beim Bruder zu Hause kochen. Wir nahmen dann zu viert ebenfalls ein Trycycle und los ging die Fahrt. Nach ca. 10 Minuten hielten wir an und Alle stiegen aus. Ich sah dann, dass wir an einem Friedhof angehalten hatten. Hier war Ritas Vater begraben. Wobei man ja nicht begraben oder beerdigt sagen kann. Überall lagen Sarkophage aus Stein. Wir sind dann auf das Grab des Vaters, wo auch schon der Rest der Familie wartete. Es wurden zahlreiche Kerzen angezündet und Gebete gesprochen. Aus Pietätsgründen habe ich da auf Fotos verzichtet.
Nach einer Weile brachen wir wieder auf. Dieses Mal mit einem kleinen Suzuki - Lieferwagen mit Ladefläche und Sitzbänken. Ich durfte wieder vorne sitzen, der Rest der Familie stieg auf die Ladefläche. Die Fahrt ging immer weiter in die Berge, die Strasse wurde immer schlechter. Irgendwann ging es dann mit dem Lieferwagen nicht mehr weiter und so lief man die letzten zehn Minuten zum Haus des Bruders.
Der Bruder lebt sehr einfach, mitten im Dschungel von Bohol :
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Die Frauen fingen sofort mit dem Kochen an, Fisch wurde ausgenommen und gewaschen, Gemüse gerüstet, Fleisch zerkleinert etc. Rita bat mich, mit ihr Wasser holen zu gehen. Der Brunnen lag ca. 20 Meter vom Haus entfernt, einen kleinen Abhang hinunter. So machte wir uns, bewaffnet mit einem umgenutzten Benzinkanister, auf den Weg. Rita ging voraus. Ich trug natürlich nur meine Flip Flops und bevor ich es versah, rutschte ich auf einem nassen Bananenblatt aus. Den Rest des Hanges bezwang ich dann ungewollt rutschend und rollend. Zum Glück nichts passiert, zwei kleine Schürfungen an der Wade und dreckige Hosen. Die Schürfungen bluteten zwar ein bisschen, Rita reinigte die Wunden aber sofort mit Brunnenwasser. Alles gut.

Da mache ich nun einen kurzen Sprung, zwei Wochen in die Zukunft. Die Schürfungen sind relativ gut verheilt, es hat sich eine schöne Kruste gebildet. Ich wache am Sonntagmorgen zu Hause auf, mein Bein schmerzt. Nichts weiter dabei gedacht. Am Montag zur Arbeit, das Bein schmerzt immer noch. Beim betrachten der Schürfungen fiel mir auf, dass sich rund herum ein ca. 5 mm breiter, hellroter Rand gebildet hat. Es schmerzt auch wenn ich 5 cm entfernt von der Schürfung auf mein Bein drücke. Am Dienstagmorgen schmerzt das Bein auch beim ganz normalen Stehen. Vom Laufen ganz zu schweigen. Ich bin nicht der, der wegen jedem kleinen Wehwechen zum Arzt rennt, aber das gefiel mir nun nicht mehr. Also meinen Hausarzt kontaktiert, der Assistentin mein Problem geschildert und einen Termin bekommen. Konnte zwei Stunden später bereits vorbei. Dem Arzt ebenfalls das Problem geschildert und die Wade gezeigt. Er meinte dann sofort, dass ist entzündet und ich soll mich auf die Liege legen. Er untersuchte dann die Schürfungen mit Ultraschall und es hat sich zum Glück noch kein Abszess gebildet (der müsste raus geschnitten werden). Er meinte dann, dass wir das Problem mit Antibiotika in den Griff bekommen. Wäre ich allerdings zwei, drei Tage später gekommen, hätte ich eine Blutvergiftung davon getragen und wäre wohl im Spital gelandet. Glück gehabt.

Ich füllte dann den Wasserbehälter und brachte das Wasser zu den kochenden Frauen.
Hier das "Buffet" das aufgetischt wurde. Sehr einfach aber lecker.
107a.jpg

Nachdem der Abwasch dann erledigt war, gingen die Frauen ein bisschen spazieren. Ich blieb bei den Männern und es dauerte nicht lange bis zum ersten Bier. Dieses Mal gab es keinen Rum dazu. Wir tranken Emperador mit Lime Juice. Ist wohl ein Philippinischer Brandy, schmeckt aber auch noch lecker. Ich muss hier noch anmerken, dass mir Ritas Bruder immer sympathischer wurde. Egal wo wir waren, der zauberte immer irgendwo her ein Bier hervor. Nicht immer kalt, aber Hauptsache Bier :)
Irgendwann ging es zurück. Ritas Mutter, ihre Schwester und der Sohn der Schwester blieben noch eine Nacht beim Bruder. Der Lieferwagen holte uns beim Absetzpunkt wieder ab und zurück ging die Fahrt zum "Pier" in Getafe.
107b.jpg

Die Überfahrt zurück nach Pandanon verlief ohne Problem. Rita, ihr Sohn und ich sind dann noch ein bisschen Baden gegangen. Den Abend verbrachte ich dann wieder feucht fröhlich in der Männerrunde auf der Dachterrasse. Hier muss ich noch erwähnen, dass ich mit Englisch überall gut durch gekommen bin. Auch die ältere Generation in Ritas Familie gab sich alle erdenkliche Mühe, dass ich mich nicht irgendwie ausgegrenzt fühlte. So sprachen sie auch in meiner Anwesenheit hauptsächlich Englisch miteinander, manchmal auch mit zu Hilfenahme von Händen und Füssen. Wir verstanden uns.
 
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Quati

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20 November 2014
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Mittwoch, 30. Dezember

Heute so etwas wie ein Ruhetag. Kein grosses Programm. Ich bekam am Vorabend noch eine richtige Matratze zum schlafen, mein Rücken sagt danke. Ich erkundete zusammen mit Ritas Sohn ein bisschen die Insel.
Über den Dächern von Pandanon:
108a.jpg

Hier die "Hauptstrasse" die quer durchs Dorf führt:
108b.jpg 108c.jpg

Wir erkundeten die Insel, teils quer durch's Dorf, teilweise entlang des Strandes und teilweise sogar im Wasser. Was mir aufgefallen ist, ist die extreme Verschmutzung entlang der Häuser. Es wird einfach aller Abfall an den Strand geworfen. Ich habe darüber auch mit Rita gesprochen, sie findet es auch sehr schade. Mir ist schon klar, dass die Leute hier arbeiten und nicht zum Vergnügen hier sind. Man sieht auch nie Einheimische im Wasser, weder Erwachsene noch Kinder.
Am Nachmittag gingen wir wieder auf die Sandbank, baden und chillen. Da ist der Strand sauber, sind auch keine Häuser da. Als wir zurück zum Haus kommen, sind auch Ritas Mutter und ihre Schwester mit Sohn zurück aus Bohol.
Morgen geht es zurück nach Cebu, die Mutter, Ritas Sohn und die Schwester mit ihrem Sohn fliegen morgen zurück nach General Santos. Ihr Flug geht schon um 10.00 Uhr morgens, unser Boot fährt um 5.00 Uhr ab Pandanon. Die ersten Reisevorbereitungen wurden getroffen. Irgendwo her bekam Ritas Mutter Dryfish. Ganz kleine, getrocknete Fische. Sicher 10 Kilo. Es wurde eine Schachtel, Schnur und Klebeband aufgetrieben, um die Fische Flugzeug gerecht zu verpacken. Die Schachtel wurde gut verklebt und verschnürt. Irgendwann habe ich dann gesagt, dass es wohl reiche, die Fische seien schon tot :)
Abendstimmung :
108g.jpg

Nach dem Abendessen sassen Alle zusammen auf der Dachterrasse, die Frauen im gedeckten Teil, die Männer im offenen Bereich, denn da durften wir auch rauchen. Ich holte im Kiosk des Onkels einen kleinen Harass Bier, 6 x 1 Liter San Miguel Pale Pilsen. Eine Flasche Emperador wurde mit Lime Juice gemixt. Die haben da eine ganz interessante Technik:
108h.jpg

Die grosse Flasche überliessen wir den Frauen, die Kleine tranken wir zum Bier. Ritas Onkel ging Musik machen. 80 - er und 90 - er Jahre Hits. Mir gefiel es, bin ich doch ein Kind der 80 - er Jahre. Also nicht in den Achtzigern geboren (geboren 1969), aber damals gerade so in der Pubertät und Vollfan dieser Musik und auch von der NDW.
Es ging nicht lange und der Emperador entfaltete seine Wirkung. Die Frauen fingen an zu tanzen. Von den ganz Jungen, über die etwas Älteren bis hin zu der fast 70 - jährigen Tante. Wir Männer amüsierten und köstlich. Natürlich reichte uns die kleine Flasche nicht und es wurde nochmals ein Mix gemacht. Dieses Mal die kleine Flasche zu den Frauen, die Grosse zu den Männern. Als ich beim Rückweg von der Toilette bei den tanzenden Frauen vorbei musste, hat es auch mich erwischt. Ich musste das Tanzbein schwingen. Auch hier wären Videobeweise vorhanden, aber aus ästhetischen Gründen werden diese auf Lebzeiten unter Verschluss bleiben.
Es war wohl einer meiner lustigsten Abende auf den Philippinen. Sicherlich auch ein bisschen Alkohol bedingt. Aber ich fühlte mich inmitten Ritas Familie einfach sauwohl. O.K., sie machte es mir auch leicht, denn sie behandelten mich auch von Anfang an ganz normal und hatten auch keine Berührungsängste mir gegenüber.

Ich habe später mit Rita über meine Eindrücke gesprochen und sie auch gefragt, was ihre Familie von mir hält. Sie hat dann gemeint, dass die Familie mich sehr möge, vor allem auch weil ich das einfache Leben das sie führen ohne zicken und murren angenommen habe. Die einfachen Verhältnisse, Schlafen auf dem Boden, Duschen mit Regenwasser aus der Tonne, Kochen auf offenem Feuer etc. (in Pandanon gibt es nur Elektrizität aus Generatoren, Ritas Onkel lässt ihn nur am Abend ab 18.00 Uhr für einige Stunden laufen). Ich habe damit aber überhaupt kein Problem, komme ich ja selber aus einer sehr einfachen Familie.

Was mir in Pandanon auch noch aufgefallen ist: Ritas Onkel lässt um sechs Uhr den Generator laufen, gleich darauf beginnt eine Frau, manchmal auch Kinder, über einen zentralen Lautsprecher aus der Bibel vor zu lesen. Jeden Abend eine halbe Stunde, extreme Lautstärke, damit sie ja alle Schäfchen auf der Insel erreichen. Wenn ich nicht nach gefragt hätte, hätte ich gesagt, es wäre der Muezzin der aus dem Koran vorliest. Wobei ein weiblicher Muezzin doch schon eher wieder revolutionär gewesen wäre :)
 

al blindow

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6 Dezember 2012
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4000 Pesos für 8 Erwachsene, 3 Jugendliche und 3 Kinder. Was mir aber tierisch auf den Sack ging war die Selbstverständlichkeit dass der "reiche" Weisse die Rechnung schon bezahlt. Und von keiner Seite gab es ein Dankeschön. Für was denn auch?
Nur 4000 Pesos = 80 CHF ? - das hättest du in in der schweiz mit nur 2 erwachsene und 1 kind geschafft :bigsmile
Aber die " Selbstverständlichkeit " gibt es nicht nur in Phills oder LOS - auch schon in Europa :dancing
 
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20 November 2014
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Donnerstag, 31. Dezember

Um 04.00 Uhr wurde ich von Rita geweckt. Mit Taschenlampe durch's dunkle Haus hindurch auf die Dachterrasse. Hier gab es Kaffee, die Familie war schon wach. Danach Koffer gepackt, die Bootsmänner trugen die Koffer auf die CJ Boy. Wir haben uns von Ritas Onkel und Tante verabschiedet und ihnen noch einen kleinen Obolus in die Hand gedrückt. Die Cousinen und Cousins werden wir in Cebu nochmals treffen. Der Seegang war zum Glück nicht mehr so heftig wie bei der Hinfahrt und nach nicht ganz einer Stunde waren wir wieder in Cordova. Hier haben wir uns von ihrem Bruder verabschiedet und haben auf das bestellte Taxi gewartet.
Hier zwei Bilder von der Anfahrt nach Cordova. Im Hintergrund ganz klein Cebu City:
108j.jpg 108k.jpg

Das bestellte Taxi kam mit ein bisschen Verspätung. Es ging dann zügig in Richtung Flughafen, nicht aber ohne Abstecher zu einem Jollibee. Wir waren gut in der Zeit und die Familie hatte Hunger. Da habe ich aber gestreikt. Ich kann mir nicht morgens um halb acht schon Hühnerteile reinschieben. O.K., doch ich kann's. Dann war ich aber noch nicht im Bett und sicher nicht mehr nüchtern :)
Der Flughafen wurde schnell erreicht, die Familie war auch schnell eingecheckt. Grosse Verabschiedung mit ein bisschen Tränen. Ritas Sohn kam zu mir, umarmte mich unter Tränen und sagte zu mir, dass er mich vermissen werde. Ich antwortet nur, dass ich ihn auch vermissen werde, wir in Kontakt bleiben und ich fragte ihn, ob ich denn wieder kommen dürfe? Er meinte nur : Jederzeit.
Auf dem Weg zum Hotel sagte Rita, dass sie ihren Sohn noch nie so sentimental erlebt habe. Ich hatte ein lachendes und ein weinendes Auge. Ein Weinendes, weil Abschiede, wenn auch nur temporär, nie schön sind und ein Lachendes, weil mich Ritas Sohn voll akzeptiert hat und wir wirklich viel Spass zusammen hatten. Wir sehen uns wieder Big Boy.
Wir liessen uns wieder zum Mandarin Plaza Hotel bringen. Wir hatten, bevor wir nach Pandanon gingen, bereits wieder ein Zimmer für zwei Nächte reserviert. Dieses Mal bekamen wir ein riesiges Eckzimmer im 13. Stock. Nach dem Zimmerbezug gingen wir ein bisschen an den Hotelpool, chillen war angesagt. Hier war das Wasser sehr, sehr kalt, recht erfrischend.
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Später machten wir uns frisch und gingen runter ins Ayala Center. Shopping war angesagt. Ich kaufte mir eine kurze Jeans, dazu 2 T-Shirts. Für Rita gab es 2 lange Jeans und eine Bluse. Am frühen Abend gingen wir zur "Fressmeile" im obersten Stockwerk des Ayala Centers. Dieses Mal entschieden wir uns für ein Japanisches Steakhouse. War sehr lecker.
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Den Abend liessen wir bei einem Glas Wein mit Blick auf die Arena im Ayala Center ausklingen.
Es war zwar Silvester, aber unser Taxifahrer holte uns bereits wieder um fünf Uhr morgens ab. So gingen wir früh ins Bett, erwachten aber Beide kurz nach Mitternacht, da wir von Feuerwerk und Böllern geweckt wurden. Wir wünschten uns dann ein gutes, neues Jahr und schauten noch ein bisschen die diversen Feuerwerke aus unserem Hotelzimmer an.
 

Quati

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20 November 2014
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Nur 4000 Pesos = 80 CHF ? - das hättest du in in der schweiz mit nur 2 erwachsene und 1 kind geschafft :bigsmile
Aber die " Selbstverständlichkeit " gibt es nicht nur in Phills oder LOS - auch schon in Europa :dancing
Ich habe immer mit 25 Franken / 1000 Pesos gerechnet. Ich sage mal 100 Franken.
Das andere stimmt natürlich. Darum habe ich ja geschrieben, dass ich noch so erzogen wurde. Heute ist es leider bei uns auch nicht mehr selbst verständlich.
 

Quati

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20 November 2014
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Freitag, 1. Januar

Der Wecker klingelte um 04.30 Uhr. Aufgestanden, Dusche, Rita machte auf dem Zimmer noch zwei Kaffee to go und ab ging es. Taxi wartete bereits. Fahrt durch's morgendliche Cebu City. In den Randbezirken mehrere Umleitungen, da auf den Strassen noch Discos in Betrieb waren. Überall dröhnte Musik aus riesigen Boxen, die letzten Gestalten der Nacht tanzten noch auf den Strassen. In Trance, sei es wegen der Musik, dem Alkohol oder Sonstigem.
Die Fahrt ging etwas länger als 2 Stunden, Ziel war Oslob, fast an der Süd - West Spitze von Cebu. Hier war Schwimmen und Tauchen mit Walhaien angesagt.
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Für Einheimische verlangen sie 500 Pesos, als Tourist bezahlt man 1000 Pesos. Alles in Allem bezahlte ich 2200 Pesos für Rita und mich, inkl. Kamera, Taucherbrillen und Schnorchel. Später verlangten sie für eine CD - Rom nochmals 300 Pesos. Als ich zu Hause dann die CD - Rom angeschaut habe, war ich total überrascht. Über 80 Fotos drauf, dazu noch ca. 10 Videos. Hätte ich nicht erwartet.
Es gab eine kurze Instruktion wie man sich verhalten soll. Vor allem soll man nie näher als 4 Meter an die Walhaie ran. Schön und gut, leider haben sie dass den Walhaien nicht gesagt, denn die kamen viel näher. Rita und ich bekamen ein Boot mit 2 Führern, wobei der Eine dann die Kamera nahm und die Fotos und Videos machte.
Auf dem 1. Foto sieht man im Vordergrund einen Rundbauch - Weisswal. Die sind fast noch seltener ( vor allem im Wasser ) als der Walhai dahinter :)
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Es herrschte schon reger Betrieb. Es war gut acht Uhr morgens und es waren sicher schon zehn und mehr Boote draussen. Es waren sicher auch an die 10 Walhaie vor Ort. Auch war recht hoher Wellengang. Als ich einmal auftauchte, schaukelte unser Boot auf einer Welle . Ich mit dem Kopf aus dem Wasser und schon knallte mir der Ausleger unseres Bootes mit voller Wucht auf den Kopf. War ganz kurz groggy und die Beule erinnerte mich noch einige Tage daran.
Wir waren dann ca. 30 Minuten auf und im Wasser, dann war ich erschöpft und wir gingen zurück an Land.

Über dieses Thema wurde schon einiges geschrieben, ich möchte da auch nicht mehr gross darauf eingehen. Kurz meine Einschätzung zu dem ganzen Zirkus :
Es war für mich ein lang gehegter Traum, diese faszinierenden Tiere in freier Wildbahn zu erleben und mit ihnen zu Tauchen. Diesen Traum habe ich mir erfüllt. Die Walhaie sind nicht mit Netzen vom offenen Meer getrennt, sie können jederzeit davon schwimmen. Das machen sie auch jeden Tag ab ca. 12.00 - 13.00 Uhr Mittags und dann werden sie auch in Ruhe gelassen. Sie werden aber angelockt und angefüttert.
Die Zeichnung eines jeden Walhaies ist individuell, wie bei uns Menschen ein Fingerabdruck. Anhand dieser Zeichnung kann man sie identifizieren und man gibt ihnen auch Namen. Der Walhai der am längsten in Oslob blieb, hiess Mister Bean. Er blieb 392 Tage vor Ort und schwamm dann davon. Wohin auch immer...
 

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6 Dezember 2012
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sehr guter Bericht mit wunderschönen Bilder - bitte mehr davon :give five
war erst 1 mal auf Phills - das macht Lust auf mehr
und für die Whale Shark bin ich extra nach Donsol ,Sorsogon / Bihol gefahren mit 20 min Unterweisung vorm Tauchen -
 
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