Quelle 20 Min.ch
aus aktuellem Anlass
Eskalation in Thailand
01. Mai 2010 15:45; Akt: 01.05.2010 15:46 "javascript:window.print()"]Print[/URL]
Wird nun das Kriegsrecht ausgerufen?
Die Demonstranten in Bangkok bekommen Verstärkung, weitere Oppositionsanhänger sind auf dem Weg in die Hauptstadt. Die Regierung hat eine Krisensitzung einberufen.
Die Krisensitzung wird am Sonntag abgehalten. Über die genaue Tagesordnung machte Regierungssprecher Panithan Wattanayagorn keine Angaben. Gegner der oppositionellen Demonstranten haben die Regierung in den vergangenen Tagen aufgefordert, das Kriegsrecht auszurufen und gegen die sogenannten Rothemden vorzugehen. Diese erklärten, auch eine Ausrufung des Kriegsrechts würde nicht dazu führen, dass sie ihre Proteste beendeten.
Rothemden aus dem ganzen Land seien auf dem Weg nach Bangkok, um das Lager der Demonstranten zu verstärken, erklärte einer ihrer Anführer am Samstag. Sie bereiteten sich darauf vor, lange Zeit zu bleiben, sagte Weng Tojirakarn weiter.
27 Tote, 1000 Verletzte
Die Demonstranten halten seit Wochen Teile der thailändischen Hauptstadt besetzt. Dabei kam es wiederholt zu Zusammenstössen mit Sicherheitskräften, die mindestens 27 Menschen das Leben kosteten. Fast 1000 Menschen wurden verletzt. Die Demonstranten vor allem aus den ländlichen Regionen Thailands fordern den Rücktritt von Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva und eine Neuwahl des Parlaments.
Die unabhängige Konfliktforschungsorganisation International Crisis Group (ICG) setzte sich für eine ausländische Vermittlung in der Krise ein, möglicherweise unter Führung des Präsidenten von Osttimor, José Ramos Horta. Es bestehe die Gefahr, dass sich die Krise zu einem unerklärten Bürgerkrieg ausweite. Human Rights Watch rief Demonstranten und Sicherheitskräfte dazu auf, die Gewalt zu beenden. Die Regierung hat ausländische Vermittler bislang abgelehnt. Verhandlungen zwischen der Regierung und ihren Gegnern sind ausgesetzt.