Wenn es mir gestattet sei, mal laut nachzudenken:
Zu einem Stammtisch gehören per Definition sowohl eine Gruppe von mehreren Personen, die sich regelmäßig in einem Lokal trifft, als auch der meist größere, runde Tisch, um den sich diese Gruppe schart.
Im Mittelpunkt dieser Stammtischrunden stehen oft das gesellige Zusammensein, politische oder philosophische Diskussionen und der neueste Klatsch aus dem Isaan oder der nächstgelegenen ED*-Klinik.
Natürlich gehört auch ein ordentlicher Getränkeausschank dazu und nicht selten ist zu beobachten dass sich das Gesprächsniveau umgekehrt proportional zum Alkoholpegel der Beteiligten verhält.
Meines Wissens gibt es jedoch keine Vorschrift, daß man unbedingt etwas essen muss und ehrlich gesagt fand ich es bei interessanten Gesprächen immer sehr störend, wenn man gleichzeitig darauf achten muss, ob die beschwipste Kellnerin die Getränke an die richtigen Personen liefert und ob die erbetenen Änderungen beim Menü auch eingehalten werden ganz abgesehen davon, daß die Speisen oft zu sehr unterschiedlichen Zeiten serviert werden, so daß der eine schon dabei ist die Zigarette danach zu genießen, weswegen seinem Sitznachbarn das Süppchen plötzlich nicht mehr munden mag.
Ebenso ist es fast schon unüblich den Stammtisch zur Mittagszeit an einem normalen Wochentag abzuhalten. Soll ja auch Menschen geben, die gelegentlich etwas arbeiten müssen, um die weibliche Bevölkerung des Issan zu unterstützen.
Ich zumindest hatte genau deswegen keine Möglichkeit an den bisherigen Stammtischen teilzunehmen, weil ich da voll am Bohren war. Also in Zähnen und nicht was so mancher hier wieder denken mag.
Warum nicht später Nachmittag oder noch besser, früher Abend?
Warum nicht einen Ort, wo es nix großartiges zu essen gibt und man die Gespräche ungestört bei einem kühlen Bierchen genießen kann und auch kein schlechtes Gewissen haben muss, wenn man mal nichts essen möchte? Und falls doch, kann man sich ja jederzeit um die Ecke was bestellen.
Und als letzten Punkt, weil mich in letzter Zeit so betrübliche Stimmungen befallen, warum nicht an einem Ort, der viele von uns an längst vergangene Zeiten erinnert, als Corona noch ein Bier war, Wok(e) nur ein grosser Kochtopf und es nur 3 Geschlechter gab, 1. Uns, 2. die verführerischen Siamkätzchen, 3. die Mit“glieder“, also die, wo man sich nicht etwa die Katze im Sack einhandelte sondern das Kätzchen mit Sack.
Warum nicht die Susi Bar?
Zumindest übergangsweise?
Ist nur so ein Gedanke.
* = erektile Dysfunktion, im orientalischen Volksmund „Islahm“.
unterwegs 
