Willkommen in unserer Community
Möchtest du dem Forum beitreten? Das gesamte Angebot ist kostenlos.
Registrieren
Cosy Beach Club
Joe
Smurf Bar

Wie bestatten die Thais ihre Toten

HeiKi

Member Inaktiv
Thread Starter
Inaktiver Member
Thread Starter
2 Juli 2010
180
47
808
im Isaan Deutschlands d.i. Niederbayern
Allerheiligen/Allerseelen steht vor der Tür.
Soviele interessante Themen sind im Forum bereits besprochen worden, aber meines Wissens ist bisher darüber noch nicht geschrieben worden.
Dazu hab ich folgende Fragen:
Wie bestatten die Thais ihre Toten? Werden sie auf zentralen Plätzen wie Friedhöfen beigesetzt oder werden Sie verbrannt? Gibt es eine Leichenfeier? Gibt es Gedenktage? Gibt es gesetzliche Erbregelungen?
Vielleicht wissen die erfahrenen Member darüber Bescheid.
 

Paul

100%
Verstorben
22 Oktober 2008
25.181
14.445
7.568
75
Heidelberg
Im Normalfall werden die in einem Wat verbrannt und die Asche in Urnen gefuellt.
Die wird dann im Familiengrab, oft die Watmauer, eingemauert.
Nach der Verbrennungszeremonie gibt es ein allgemeines Besaeufnis mit Glueckspiel, Buffet und
was sonst noch alles zu einer Thai-Party gehoert.
Die gesetzliche Erbregelung ist wie in D, es sei denn der Erbe ist Auslaender.
Dann erbt er zwar auch, muss aber Grund und Boden innerhalb eines Jahres verkaufen.
 

Kolati

Es kann nur einen geben..
Inaktiver Member
20 August 2009
9.287
2.869
2.963
@Paul hat schon korrekt die Frage von @HiKi beantwortet und dem ist nicht mehr viel hinzuzufügen.

Als die Großmutter meiner Frau starb, wurde die Asche zum Teil unter den Familienangehören aufgeteilt, die diese dann in kleine Behälter abfüllten.
Die restlichen Überbleibsel kamen in eine Urne, die in einer kleinen aufgestellten Pagode auf dem Geländer eines Wat eingestellt wurde.


Eine weitergehende und vielleicht interessante Frage wäre, was passiert eigentlich mit deutschen Verstorbenen, wenn als letzter Wille keine Überführung gewünscht wird, oder einfach keine Angehörigen existieren, die einen Anspruch auf die Überreste des Toten erheben.

Habe einen interessanten Artikel im Net gefunden, der alexheitkamp.de/thailand/tod-im-paradies-bestattung-in-thailand]hier[/URL] nachgelesen werden kann.
 

franky

play you yes not
Verstorben
20 Juni 2009
11.067
19.507
5.515
71
am Rande des Wahnsinns
Und hier noch Urnennischen am Wat Plai Leam,auch auf Samui.

Sind auch einige Farangs beigesetzt.

nischen_f_r_urnen_am_wat_plai_laem_233024.jpg
 

Anhänge

  • nischen_f_r_urnen_am_wat_plai_laem_233024.jpg
    nischen_f_r_urnen_am_wat_plai_laem_233024.jpg
    326,9 KB · Aufrufe: 0

kalle11

Überzeugter Isaanist
Verstorben
21 Oktober 2008
11.496
12.834
5.468
73
Paradise Isaan
Friedhof Wat Sila Gnu auf Samui , ich denke was für Reichere..

Das kann man nicht sagen. So teuer ist das auch nicht. Meine Frau plant, wenn Oma mal nicht mehr ist, so etwas in ihrem Heimatdorf zu kaufen.

Das ist dann so was wie eine Familiengruft.

Kosten liegen zwischen 10.000 und 15.000 Baht incl. der Gebühr, die ans Wat zu zahlen ist.

Die meisten Thais auf dem Dorf, auch wenn sie nicht wohlhabend sind, haben Risiko-Lebensversicherungen. Das geht nicht über eine große Versicherungsgesellschaft, sondern irgendwie Dorfintern. Die Auszahlungssummen liegen meist so bei 100.000 Baht.

Davon werden die Bestattungskosten incl. Totenfeier bezahlt. Wenn eine Familie es sich erlauben kann, wird der Rest meist für bestimmte Zwecke im Ort gespendet. Z.B. für die Schule, das Wat, Straßenbau usw.
 

Ton

Dukkhamann
Inaktiver Member
13 Dezember 2008
6.203
2.056
2.913
Thailand
Wie bestatten die Thais ihre Toten?
Werden sie auf zentralen Plätzen wie Friedhöfen beigesetzt oder werden Sie verbrannt?

Thaichinesen führen eine Erdbestattung durch, Thais verbrennen die Toten. Die Asche kommt in die Watmauer, in einen Schrein (im Wat) oder Zuhause auf den Altar.


Gibt es eine Leichenfeier?

Ja, die beginnt in der Regel kurz nach dem Tod und endet am Tag nach der Verbrennung / Erdbestattung.


Gibt es Gedenktage?

Ja, zum Beispiel 180 Tage nach dem Todestag. Aber das wird wie immer in Thailand, sehr pragmatisch gehandhabt. Manche Dörfer haben während der klösterlichen Regenzeit (Juli bis Oktober) einen Totengedenktag. An diesem Tag (vor allem in der Nacht) wird aller Toten gedacht, die Klöster sind mit tausenden von Kerzen hell erleuchtet und die ganze Nacht über hört man Knallfrösche und Feuerwerkskörper. Viele Thais kommen dann ins Kloster und beten für die Verstorbenen.


Gibt es gesetzliche Erbregelungen?

Die sind sehr rudimentär. Ein jeder, der hier lebt, sollte ein handschriftliches Testament verfassen. Man kann hier alles so regeln, wie es einem beliebt (beispielsweise Enterbung). Hier geben die Botschaften gerne Auskunft, wie man das genau machen kann. Ich denke da auch an die Frauen, die zwar an der Seite eines Westlers sind, gesetzlich aber nicht verheiratet sind. Es lohnt sich abzuklären, wie man es anstellen kann, dass sie Witwenrente bekommt, ohne dass man sie heiraten muss.
 

Gast_20

Mopedfahrer
Inaktiver Member
21 Oktober 2008
8.213
4.689
3.665
LOS & LS
Es lohnt sich abzuklären, wie man es anstellen kann, dass sie Witwenrente bekommt, ohne dass man sie heiraten muss.

Das dürfte ausgeschlossen sein, wenn Du die gesetzliche Rente meinst (ohne heiraten).

Aus seinem Privatvermögen kann man ihr natürlich per Testament eine monatliche oder jährliche Apanage zukommen lassen.
 

Ton

Dukkhamann
Inaktiver Member
13 Dezember 2008
6.203
2.056
2.913
Thailand
@Diver

Ich weiss es nicht, für mich ist die Schweiz schon kompliziert genug, da regeln das nämlich die Rentenkassen selbst. Die einen anerkenne eine eheähnliche Gemeinschaft erst nach X Jahren an. Wie es mit im Ausland stationieren Rentnern aussieht, steht dann noch auf einem anderen Blatt. Darum ja der Hinweis, dass bei der jeweiligen Landesvertratung abzuklären.
 

Mo Fan

In Memoriam
Verstorben
22 November 2008
4.515
547
1.753
Pattaya
gibtse mir die waage zurueck franky.
saugudde pics zu einem - anderen thema

mo fan - via poeciketweb
 

JT29

Forensponsor
   Sponsor 2024
24 Oktober 2008
2.456
4.315
2.615
Südbaden
Ich habe ja leider so eine Feier bereits hinter mir:

Hier mal ein Bericht aus 2008:
..........................................


mal ein kurzes Statement - werde das Ganze mal per Gelegenheit hier verarbeiten.

Es lief ja leichter als gedacht - andere Laender, andere Sitten. Pietaet muss man in TH wohl vollkommen ueber den Haufen werfen, was die Sache aber hoechst interessant macht. Da wird fotografiert in allen Bereichen um die Leiche herum, das ist am Anfang schon recht strange fuer mich gewesen. Die Oma wurde also in ihrer Icebox auf den Pickup gehieft und ein Trauerzug bewegte sich zum Wat. Dort wurde die Box geoeffnet und jeder konnte die Dame nochmals sehen. Viele Moenche sprachen die letzten Gebete, dann durfte Falang JT u.a. der alte Dame nochmals nahe kommen und sie mit Fluessigkeit (Brandbeschleuniger) ueberschuetten. Danach ging es zu wie im Maerchen bei Hensel und Gretel, die Tuer wurde verschlossen und Onkel Buddha legte Feuer. Jetzt wurde zur Freude der Anwesenden Geldmuenzen auf den Boden geschuettet, mit lautem Feuerwerksknallerei endete die Veranstaltung.

Spaeter ging ich nochmals zum Wat und setzte mich zu den Maennern des Dorfes, die dort ein wenig Laokao tranken. Jetzt durfte ich auch einen Blick in das Innere des Ofens werfen - man konnte schon den Oberschenkelknochen sehen.

Heute morgen um 05.30 Uhr wurden die Knochenreste aus der Asche gefischt und unter dem Seegen der Moenche in Urnen verteilt. Anschliessen war mal wieder grosses Tambun und so langsam klingt das Fest auch aus.

Da ich ja einen direkten Vergleich mit meinem kurzlich verstorbenen Vater habe, hat mit ehrlich gesagt, diese Variante des Abschiednehmens weitaus besser gefallen als die Europaeische. Allerdings ist so etwas auch nichts fuer zart beseidete Menschen - aber Tod gehoert nunmal zum Leben und ich fand es faszinierend, dass man schon als Baby damit konfrontiert und eingespannt wird.

---------------------------------