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cadja

Sigma Male
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26 Juli 2009
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Österreich
Die Verachtung der sensiblen Männer
Wenn es um die Sorgen von Männern geht wie Einsamkeit, Arbeitsrisiken oder Väterrechte, reagieren nicht die Hartgesottenen gereizt und ablehnend, sondern gerne die Sensiblen.
Die aggressivsten Gegenstimmen kommen von Männern, die sich stark mit feministischen Ideen identifizieren, wenn jemand auf die Diskriminierung von Männern hinweist.

Es sind jene progressiven Männer, die für die Offene Kommunikation eintreten und Männern ein mangelndes Bewusstsein dafür vorwerfen und jene, die den Vorwurf der fehlenden Empathie von Männern strapazieren und den weiblichen Standard als Norm ausweisen. Es sind jene, die das Patriarchat als Ursache für alle gesellschaftlichen Missstände identifizieren und betonen, das Gefühl von Männlichkeit überwunden zu haben.

Sie wirken empörter als die Feministinnen selbst.


Geschichte kennt dieses Muster

In jeder Epoche hat es Menschen gegeben, die nicht bloß der neuen, gerade erst siegreichen Moral folgten, sondern sich wie Ritter an vorderster Front für sie verzehrten. Sie kämpften für diese Thesen mit einer Leidenschaft, die weniger aus innerer Überzeugung kam als aus der zerbrechlichen Balance zwischen dem eigenen Selbstbild und den gnadenlosen Erwartungen ihrer Zeit. Sie handeln nicht aus moralischer Stärke, sondern aus einem inneren Zwang. Ihr Selbstwertgefühl hängt davon ab, dass sie als die Fortschrittlichen der neuen Zeit wahrgenommen werden.

Schon in religiösen Bewegungen des Mittelalters waren es oft die Neubekehrten, nicht die Altgläubigen, die die heftigsten inquisitorischen Reflexe zeigten, denn ihr Glaube war zerbrechlicher. Die moralischen Milizen der Französischen Revolution jagten Konterrevolutionäre nicht aus Überzeugung, sondern weil der Verdacht, selbst ungenügend zu sein, unerträglich war. Es ist eine Illusion der Moderne zu glauben, dass solche Mechanismen verschwunden seien.

Menschen mit labiler Identifikation benötigen die Bewegung stärker als die Bewegung sie. Genau das finden wir heute bei vielen Männern im progressiven Aktivismus.


Das neue moralische Regime

Der heutige Geschlechterdiskurs präsentiert sich gern als wissenschaftlich und modern. Doch seine strukturellen Merkmale ähneln jenen älterer Moralsysteme: Eine klare Geschichte mit Rollenverteilung auf definierte Schuldige und Opfer. In diesem Narrativ bildet der Feminismus den Rahmen. Doch das System benötigt keine Zensur im klassischen Sinn. Es verfügt über etwas Effektiveres: eine soziale Immunabwehr.

Diese Immunabwehr besteht aus Männern, die sich nicht nur dem feministischen Weltbild anschließen, sondern darin aufgehen. Sie übernehmen den Schutz der Ideologie, ähnlich wie frühere Bußprediger ihre Kirchen schützten. Diese Männer fungieren als eine Art Wache. Sie erledigen die Arbeit, die früher der Staat, die Kirche oder die moralische Autorität leisten musste: das Niederschreien von Meinungen, das Abwehren von Fragen, das Lächerlich-Machen von Problemen.


Hexenverfolgung

Historisch ist es eine Konstante, dass die heftigsten Verteidiger eines Systems nicht jene sind, die davon profitieren, sondern jene, die die Zugehörigkeit dazu nicht als selbstverständlich empfinden.

In Bamberg wurden um 1630 die Prediger zu den entscheidenden Brandbeschleunigern der verheerendsten Hexenverfolgung im Heiligen Römischen Reich. Sie forderten die Bevölkerung offen zur Denunziation auf.

Durch diese Rhetorik schufen sie ein Klima aus panischer Angst und kollektiver Schuld. Das Ergebnis war die Hinrichtung von bis zu zehn Prozent der Stadtbevölkerung. Die Bußprediger waren damit keine Randfiguren, sondern zentrale Motoren einer der brutalsten Massenverfolgungen.


Terroristen

In totalitären Bewegungen des 20. Jahrhunderts waren es häufig junge Männer ohne feste Identität, die sich durch kompromisslose Härte in den inneren Kreis vorkämpfen wollten. So sind es auch die entwurzelten jungen religiösen Männer, fern ihrer Heimat, die sich besonders engagiert für den Terrorismus eignen.

Die klassische Vorlage dafür ist Hannah Arendts Analyse totalitärer Bewegungen (1955):
Sie beschreibt, wie gerade entwurzelte, identitätslose junge Männer massenhaft in die SA oder die bolschewistische Avantgarde strömten, weil die totalitäre Bewegung ihnen zum ersten Mal ein Gefühl von Zugehörigkeit gab.

Sie mussten sich durch kompromisslose Gewaltbereitschaft den Platz im inneren Kreis verdienen. Konkrete Beispiele, wo das Muster 1:1 passt, sind Mohammed Atta und die Hamburger Zelle (9/11).

Der Ägypter aus gutbürgerlichem Haus, in Deutschland fremd, sozial isoliert, kein richtiger Anschluss an die deutsche Gesellschaft, aber auch nicht mehr wirklich zu Hause in Ägypten. Atta war der klassische entwurzelte hochintelligente Student, aber voller Verbitterung und Identitätskrise. Der radikale Islam gab ihm die neue, kompromisslose Identität.


White Knights

Der feministische Mann des 21. Jahrhunderts reiht sich in diese Tradition ein und er ist kein Profiteur des Feminismus. Die Gewalt ist größtenteils sozial statt physisch, der Opferkult ist real, und die Ideologie existiert. Seine Identität steht und fällt mit der Anerkennung durch die moralische Elite. Er hat weder eine stabile Position noch eine soziale Funktion. Deshalb sucht er Halt in der moralischen Landschaft der zeitgenössischen woken Ideologie.
Er findet dort ein eindeutiges Skript:

  • Distanzierung vom Mannsein
  • Performative Selbstkritik
  • Verteidigung der feministischen Glaubenssätze
Und er reagiert aggressiv auf alles, was diese Ordnung relativiert.

Performative Wokeness

Performatives Selbstkritik bezeichnet ein zentrales Phänomen der heutigen woken Internetkultur: öffentliche, übertriebene Selbsterniedrigung, die nicht aus echter Einsicht oder Veränderungswillen erfolgt, sondern allein dazu dient, moralische Reinheit zu signalisieren und Zugehörigkeit zur guten Seite unter Beweis zu stellen.

Es handelt sich um eine Art pervertierten Initiationsritus mit einem entscheidenden Unterschied zu echten Ritualen: Die Aufnahme in den Kreis der Akzeptierten bleibt verweigert. Stattdessen wird der Teilnehmer in einem Zustand permanenter Bewährung gehalten.

Männliche Verbündete im modernen Feminismus fallen auf dieses Spiel herein. Sie hoffen, durch immer radikalere Selbstbezichtigungen („ich bin Teil des Patriarchats“, „ich habe Privilegien“) irgendwann als vollwertiges Mitglied anerkannt zu werden. Doch genau das passiert nie. Die Latte wird stattdessen ständig höher gelegt, die geforderte Selbstkritik immer extremer. Der Schmerz und die Demütigung hören nie auf, weil die Gruppe von genau dieser fortwährenden Unterwerfung lebt.

Performative Wokeness ist daher kein Werkzeug der Befreiung oder Reflexion, sondern ein Mechanismus der Kontrolle: ein Initiationsritus ohne Initiation, eine Schwelle, auf der man ewig stehen bleibt. Er verhindert gleichzeitig jede echte, selbstbestimmte Debatte über männliche Erfahrungen oder Kritik am vorherrschenden ideologischen System.


Performative Wokeness des modernen Aktivisten

  • Dauerhafte, wiederholte Demütigung - der Schmerz nimmt kein Ende und dient nur der permanenten Statussicherung
  • Nie vollständige Aufnahme – man bleibt ewig auf Bewährung
  • Ständige Konkurrenz um den „wer am reinsten ist“ - Dient nur der Unterwerfung und der Tugend Signalisierung
Es ist ein Ritual, das absichtlich nie zu Ende geht, weil die Gruppe genau von dieser permanenten Unterwerfung lebt.

Nice Guy Falle

In vielen feministischen oder queeren Milieus existiert eine besonders perfide moderne Version des klassischen Beta-Orbitings. Hier wird die Hoffnung auf Sex als Köder benutzt, um Männer in permanente Selbstverleugnung und ideologische Unterwerfung zu locken. Das unausgesprochene Versprechen lautet: „Wenn du nur feministisch genug bist, wenn du dich oft genug selbst demütigst, deine Männlichkeit ablegst und jede eigene Bedürfnisse als toxisch brandmarkst, dann wirst du vielleicht eines Tages belohnt.“

Viele Männer beißen an. Sie werden zu den idealen Verbündeten: immer verständnisvoll, verfügbar und entschuldigend. Sie zahlen die Rechnung, hören stundenlang zu, prüfen jeden Satz auf mögliche Mikroaggressionen. Doch die Belohnung bleibt aus. Je mehr sie sich verbiegen, desto höher wird die nächste ideologische Hürde gesetzt. Es gibt kein „Du bist jetzt angekommen“. Sie bleiben der Nice Guys auf Bewährung.

Viele dieser Männer bleiben sexuell frustriert und emotional ausgelaugt. Manche erkennen das Spiel irgendwann und steigen oft mit massivem Ressentiment aus. Aber manchmal kommt es trotzdem kurzfristig zu einer Beziehung oder zu Sex – meist in einer Phase, in der die Frau einsam ist oder sich selbst beweisen will, dass sensible Männer ja eigentlich besser sein müssten.


Frust statt Lust

Doch im Bett herrscht Unsicherheit statt Lust. Er hat gelernt, dass jede eigene Initiative, jede Spur von Direktheit oder Dominanz toxisch ist. Stattdessen fragt er „Ist das okay?“, wartet auf Erlaubnis. Die erotische Spannung, die aus Polarität und klarem Begehren entsteht, ist tot. Sie langweilt sich schnell, empfindet oft sogar Ekel und die Beziehung zerbricht.

Danach sucht sie sich häufig genau den Typ Mann, den sie immer verurteilt hat: selbstbewusst, direkt. In manchen Szenen ist das Muster so bekannt, dass es schon zynisch als Running Gag gilt: „Am Ende landet die stärkste Feministin doch wieder beim Bad Boy.

Die Nice Guy Falle funktioniert, weil langfristig kaum eine Frau - auch keine noch so emanzipierte - dauerhaft von ideologischer Unterwerfung sexuell erregt wird. Die Belohnung, die man den Männern mit einem Lächeln vor die Nase hält, wird nie ausgezahlt und genau darauf ist das System aufgebaut. Die Konsequenz ist, dass Frauen zwischen 30 und 45 Jahren deutlich häufiger Fremdgehen. Auch wählen Frauen in 70 % der Fälle die Initiative, um sich häufig aus Langeweile zu trennen.


Die klassische Projektion

Ein sensibler Mann, der unter Schuldgefühlen, Scham oder dem Gefühl, den Erwartungen nie gerecht zu werden, leidet, hadert mit seiner eigenen Männlichkeit. Er kann diese bedrohlichen Anteile nicht in sich selbst aushalten. Die einfachste Lösung: Er verlagert sie nach außen und projiziert sie auf die anderen Männer, auf die toxischen Patriarchen. Deshalb explodiert genau dieser Typ Mann, sobald jemand über männliche Benachteiligungen oder biologische Unterschiede spricht.
Er verteidigt in diesem Moment keine politische Position, sondern die fragile Konstruktion seiner eigenen Identität. Jede offene Diskussion über männliche Probleme droht, den mühsam aufgebauten Schutzwall einzureißen und ihn mit den eigenen verdrängten Gefühlen zu konfrontieren. Traditionell maskuline Männer reagieren dagegen meist mit Schulterzucken, da sie keine fragile moralische Identität zu verteidigen haben. Ihr Abwehrmechanismus ist Stabilität, nicht die moralische Aggression.

So entsteht das Paradoxon unserer Zeit: Die aggressivsten Wächter gegen jede ernsthafte Debatte über männliches Leiden sind nicht die alten Patriarchen, denen man es vorwirft, sondern genau jene Männer, die im Feminismus eine Ersatzidentität gefunden haben. Sie fungieren als ideologischer Schutzwall, nicht primär zum Schutz von Frauen, sondern zum Schutz vor der eigenen inneren Leere.


Kognitive Dissonanz

Sie entsteht immer dann, wenn eine Überzeugung und eine reale Erfahrung so stark kollidieren, dass der Konflikt kaum auszuhalten ist. Der Geist löst das Problem, indem er eine der beiden Seiten verbiegt, meist die Realität.
Bei Nice Guys sieht das so aus: Sie haben ihr ganzes Selbstwertgefühl, ihre soziale Identität und oft Jahre ihres Lebens darauf aufgebaut, dass der „gute, reflektierte, feministische Mann“ nicht nur moralisch überlegen, sondern am Ende auch der sexuell und partnerschaftlich erfolgreichste Typ Mann ist. Das ist das Fundament ihres Ichs. Wenn dann die langjährige Freundin sich trennt und mit genau dem Typ Mann glücklich ist, den man jahrelang als toxisch verteufelt hat , entsteht maximale Dissonanz.

Die Realität wird umgeschrieben.

  • „Sie war emotional unreif, von Trauma belastet, nicht bereit für eine echte Beziehung.“
  • „Ich wäre der Richtige, sie wird schon sehen. Ich muss noch mehr an meinen Privilegien arbeiten.“
Der Schmerz kann nicht als ehrliches Gefühl wahrgenommen werden, da er als weiterer Beweis der eigenen Unzulänglichkeit gilt. Die Folge ist eine Flucht nach vorne: Man stürzt sich tiefer in Aktivismus und Selbstkritik oder lässt die aufgestaute Wut anonym in den dunklen Ecken des Internets heraus.

Projektive Identifizierung

Sie entsteht beim sensiblen Mann, wenn in einer Diskussion ein als männlich markiertes Verhalten auftaucht. In diesem Moment wird das eigene Selbstbild angegriffen. Im Kern spürt der feminine Mann intuitiv, dass seine Position weniger stabil ist, als er es nach außen zeigt. Wenn sich der andere durchsetzt oder Zustimmung bekommt, wird die eigene moralische Überlegenheit in Frage gestellt. Die innere Scham schiebt sich in den Vordergrund. Um es nicht wahrnehmen zu müssen, richtet er den inneren Druck sofort nach außen.
In solchen Momenten ist Nicht-Handeln ebenfalls keine Option. Passivität würde bedeuten, sich dem Verdacht auszusetzen, selbst unreinen Motiven zu folgen. Und eine eigene Kontaktschuld entsteht: „Wenn ich nichts sage, bin ich wie die, die ich kritisiere.“ Die Angst, in das gehasste Bild zu passen, treibt zu einer impulsiven, übertriebenen Reaktion. Der Angriff dient als Schutz.

Die paradoxe Folge ist: Das Verhalten beginnt genau jenem Bild zu ähneln, das er vorgibt zu bekämpfen. Typisch ist dieses Muster bei Männern, die stark zu Virtue Signaling (Tugend-Signalisieren) oder Victim Signaling (Opfer-Inszenierung) neigen.

Erkennbar wird projektive Identifizierung in solchen Situationen durch:

  • spontane, übertriebene Aggression, die nicht zum Anlass passt
  • Unterstellungen, die die Diskussion dominieren
  • moralische Empörung, die als Schutz und Waffe dient
  • fehlende Neugier, den anderen wirklich zu verstehen
  • den Zwang, Recht haben zu müssen, um die innere Unsicherheit zu kontrollieren
  • rigide Ablehnung alternativer Sichtweisen, weil sie die eigene Identität bedrohen
Bei der projektiven Identifizierung reicht es nicht, das Gefühl nur wegzuwerfen. Die Person legt dem anderen das Gefühl aktiv nahe und sorgt dann dafür, dass der andere es auch wirklich damit beschäftigt. Es ist ein unbewusster interpersoneller Trick: Ich werde dich so behandeln, als wärst du genau das Monster, das ich in mir nicht habe, bis du dich tatsächlich wie dieses Monster verhältst.

Beispiel projektiver Identifizierung
Der Nice Guy greift einen selbstbewussten Mann ständig moralisch an „toxisch“, „Patriarch“, rechts“. Er stichelt, verdreht Worte und unterstellt bösartige Motive im Namen des Guten. Durch die permanente Provokation und Abwertung wird der Angegriffene früher oder später tatsächlich wütend.

Seine eigene unterdrückte Wut und sein Konkurrenzwunsch sind jetzt draußen, und er selbst bleibt sauber, weil ja der andere der Aggressor war. Deshalb wirkt der Hass mancher Nice Guys auf selbstbewusste Männer so übertrieben und besessen: Es ist keine bloße Meinung, sondern ein unbewusster psychodynamischer Prozess.


Dead Mother

Der Dead Mother Complex von André Green, entsteht durch die Objektivierung durch die Mutter in den ersten drei Lebensjahren des Kindes. Diese emotionale Leere prägt die Psyche des Kindes in den ersten drei Jahren und führt zu tiefen narzisstischen Verletzungen.

Das Kind erlebt eine Art emotionale Wüste, in der es keine ausreichende Bestätigung erhält. Stattdessen internalisiert es ein Gefühl der Unzulänglichkeit und Leere, da die Mutter nicht in der Lage ist, die emotionalen Bedürfnisse des Kindes zu erfüllen. Dies legt den Grundstein für langfristige Unsicherheiten, die das Kind anfällig für übermäßige Anpassung und Konfliktvermeidung machen.

Statt das Kind zu ermutigen, ein eigenständiges Selbst zu entwickeln, hält sie es in einer abhängigen Rolle fest. Diese Dynamik verhindert die Bildung eines stabilen Selbstwertgefühls und fördert stattdessen eine naive Ichbezogenheit. Diese frühen Erfahrungen erzeugen eine toxische Scham und Schuld im Kind, die es später anfällig für ideologische Unterdrückung macht. Diese Scham wird durch nett sein und Vermeidung von Verantwortung verdeckt.

Und so kommt es, dass feministische, objektivierende Mütter Söhne heranziehen, die sie selbst nicht daten würden.


Nice Guys

Der Nice Guy ist eine direkte Manifestation dieser frühkindlichen Defizite. Er glaubt tief verwurzelt, dass etwas mit ihm nicht stimmt und versucht daher, so zu sein, wie er glaubt, dass andere, insbesondere der Mainstream oder Frauen, es erwarten.

Seine Kernüberzeugungen umfassen:

  • Das eigene Glück geht auf Kosten anderer,
  • Glück muss verdient werden,
  • Beziehungen erfordern "Bestechung" (z.B. durch Nettigkeit), und
  • Kompromisse bei Grenzen sind notwendig.
Er erwartet durch sein Verhalten (verdeckte Verträge)
  • respektiert, geliebt und von Frauen begehrt zu werden,
  • genauso behandelt zu werden, wie er andere behandelt, und
  • ein problemloses Leben zu führen.
Seine Ablehnung des Männlichen zwingt ihn auf die weibliche Seite, wo er seine kindliche Suche nach weiblicher / mütterlicher Anerkennung fortsetzt.

Scham, Verachtung und Empathie

Der sensible Mann reagiert oft schon auf kleinste Irritationen mit sofortiger Aggression. Jede Form von Kritik, Widerspruch oder sogar nur ein anderes starkes Gegenüber wird als Bedrohung erlebt. In diesem Moment entsteht ein Gefühl von Scham. Während ein gesunder Mensch Scham annehmen kann, um daraus zu lernen, erlebt er diesen Moment als psychische Gefahr, als drohenden Zusammenbruch seines Selbstbildes.
Die Sachebene würde ihn zwingen, Verantwortung zu übernehmen oder Grenzen einzugestehen. Etwas, das seine fragile innere Struktur nicht erlaubt. Daher flüchtet er unmittelbar in persönliche Angriffe, denn auf der persönlichen Ebene kann er Überlegenheit demonstrieren und die Scham von sich wegdrücken.

Durch Abwertung und verbale Härte gewinnt er ein kurzfristiges Gefühl von Kontrolle zurück. So verwandelt er seine innere Scham in Verachtung für den anderen, ein psychologischer Mechanismus, der ihm erlaubt, sich wieder überlegen zu fühlen. Die Aggression ist also nicht Ausdruck echter Stärke, sondern ein Abwehrreflex gegen die eigene innere Verletzbarkeit.


Sensible Männer sind oft gar nicht feinfühlig

Nicht alle sensiblen Männer sind motiviert von Frustration; es gibt jene, die aus echter Überzeugung handeln und andere, die tatsächlich sensibler sind. Auffällig sind aber jene, die ihre Empathie betonen.

Empathie ist ein in sich geschlossener innerer Prozess, der durch die Anwesenheit und Selbstauskunft einer anderen Person ausgelöst wird. Sie beinhaltet zwei Selbsttäuschungen:
1. Dass das innere Erleben von Empathie tatsächlich extern ist (mit der anderen Person zu tun hat); und
2. Das Erleben von Empathie ist altruistisch und auf die andere Person fokussiert, während es in Wirklichkeit solipsistisch ist und sich ausschließlich um egozentrische Emotionsregulation dreht.
Studien zeigen: Je höher die Empathie, desto schlechter ist oft das tatsächliche Einfühlungsvermögen. Hochsensible Menschen interpretieren andere oft falsch, projizieren ihre eigenen Gefühle und Missverständnisse.

Kurzversion

Warum "sensible Männer" häufig gerne provozieren und männliches Leid relativieren.

Das Paradoxon
Wenn über männliche Sorgen (Einsamkeit, Väterrechte) gesprochen wird, kommt der heftigste Widerstand von Männern, die sich stark mit feministischen und progressiven Ideen identifizieren. Diese „sensiblen Männer“ reagieren oft feindseliger als die Kritikerinnen selbst und suchen ihre moralische Autorität in der Distanzierung vom eigenen Mannsein. Ihre Leidenschaft entspringt nicht moralischer Stärke, sondern einer zerbrechlichen Balance der Identität und einem inneren Zwang.

Die Basis dafür legt der Dead Mother Complex (André Green): Die emotionale Abwesenheit der Mutter in den ersten Lebensjahren erzeugt tiefe narzisstische Verletzungen. Das Kind erlebt eine „emotionale Wüste“ und internalisiert dies als Schuld und Unzulänglichkeit. Die Mutter verzögert die Individuation; der Sohn wird parentifiziert. Dies führt zum Nice Guy Syndrom (Dr. Robert Glover), dessen Kernstrategie ist, Glück durch „Bestechung“ (Nettigkeit) zu verdienen, um die kindliche Suche nach mütterlicher Anerkennung zu stillen.

Der progressive Aktivismus wird zur Ersatz-Identität. Der „White Knight“ positioniert sich als Verbündeter und Betreiber der Performativen Selbstkritik („Ich bin toxisch“), nicht aus Überzeugung, sondern aus einer „Giving-to-Get“-Mentalität: Er hofft auf soziale und sexuelle Belohnung. Die Nice Guy Falle zeigt, dass diese Strategie scheitert: Die sexuelle Spannung stirbt durch die Angst des Mannes vor „toxischem“ Verhalten. Die Partnerin sucht sich oft genau den selbstbewussten Mann, den er ideologisch verurteilt hat.

Dieser Widerspruch führt zur Kognitiven Dissonanz. Um den Zusammenbruch des Ichs zu verhindern, muss die Realität verbogen werden.

Die Projektion
Die angestaute Wut, der Neid und der sexuelle Frust können nicht gegen die Frauen gerichtet werden. Sie werden durch Projektive Identifizierung entladen:

  • Abspaltung: Der Nice Guy spaltet die eigenen „bösen“ Gefühle ab.
  • Verlagerung: Er projiziert sie auf den „toxischen“ Mann – die erlaubte Zielscheibe.
  • Provokation: Er greift diesen Mann moralisch an („Patriarch“, „rechts“) und provoziert ihn gezielt, bis dieser wütend reagiert.
  • Triumph: Der Nice Guy triumphiert: Das „Böse“ wurde erfolgreich im anderen manifestiert, während das eigene Ideal-Ich sauber bleibt.

Sein Hass ist irrational und besessen, weil er die fragile Konstruktion seiner eigenen Identität vor dem Zusammenbruch schützt. Die propagierte Empathie ist oft nur Selbstreferenzialität; je höher die gefühlte Empathie, desto schlechter ist oft das tatsächliche Einfühlungsvermögen und desto verzerrter die Wahrnehmung.


Simon Josef Eckert : Du liebst die, die dich nicht wollen? Das ist kein Zufall.

„Er liebt mich, er liebt mich nicht …“: Unsicherheit kann die romantische Anziehungskraft steigern
Erin R. Whitchurch 1, Timothy D. Wilson, Daniel T. Gilbert
"He loves me, he loves me not . . . ": uncertainty can increase romantic attraction - PubMed

Inhalt
Diese Studie untersucht eine sozialpsychologische Binsenweisheit: Menschen mögen diejenigen, die sie mögen (das Reziprozitätsprinzip). Studentinnen sahen sich die Facebook-Profile von vier männlichen Studenten an, die ihre Profile zuvor gesehen hatten. Ihnen wurde mitgeteilt, dass die Männer sie (a) sehr mochten, (b) sie nur durchschnittlich mochten oder (c) sie entweder sehr oder durchschnittlich mochten (Unsicherheitsbedingung).

Der Vergleich der ersten beiden Bedingungen ergab Ergebnisse, die mit dem Reziprozitätsprinzip übereinstimmten. Die Teilnehmerinnen fühlten sich stärker zu Männern hingezogen, die sie sehr mochten, als zu Männern, die sie durchschnittlich mochten. Die Ergebnisse der Unsicherheitsbedingung stimmten jedoch mit Forschungsergebnissen über die positiven Aspekte der Ungewissheit überein. Teilnehmer in der Unsicherheitsgruppe fühlten sich am stärksten zu den Männern hingezogen – sogar stärker als Teilnehmer, denen mitgeteilt wurde, dass die Männer sie sehr mochten. Diese Teilnehmer dachten am häufigsten an die Männer, was ihre Anziehungskraft auf sie verstärkte.


Die hässliche Seite der Frauen enthüllen

Alexander Grace
 

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