Freiheit, Toleranz und Respekt für Schwule, Lesben, Bisexuelle und Transgender
gibt es nicht in allen Ländern der Welt. Die Ausdrücke: "tomboy", "dee", "kathoey"
und "ladyboy" habe ich das erste Mal in Thailand gehört und festgestellt, dass Thais mit
dem Thema "gender identity" (= Geschlechts-Individualität/Persönlichkeit) wesentlich
entspannter umgehen als in Deutschland.
Woran liegt das ???
Um die 80 Staaten kriminalisieren Sexualität unter erwachsenen Homosexuellen
und in Saudi-Arabien, Sudan, Jemen, Iran, Mauretanien, Nigeria und Somalia werden
Todesstrafen verhängt. In Lateinamerika (außer den ehemaligen britischen Kolonien:
Belize, Guyana) gibt es fast keine Strafgesetze gegen homosexuelle Handlungen; je-
doch sind Schwule, Lesben, Bisexuelle und Transgender nicht gesellschaftlich akzeptiert,
dafür gibt es zu viele Schimpfwörter für Schwulen und Lesben im spanischen Sprach-
gebrauch.
In Asien halten die Staaten, die früher zum britischen Kolonialreich gehörten, fast
mehrheitlich an Strafen gegen homosexuelle Handlungen fest: Jemen, Bahrain,
Jordanien, Pakistan, Bangladesch, Brunei, Myanmar, Sri Lanka, Hong Kong, Irak, Katar,
Kuweit, Malaysia, Malediven, Oman, Singapur, Vereinigte Arabische Emirate.
Ebenfalls halten die ehemaligen britischen Kolonien im zentralamerikanisch/karibischen
Raum am viktorianischen Strafrecht gegen Homosexualität fest: Jamaika, Trinidad, Tobago.
Frühere französische Kolonien haben Strafen abgeschafft: Gabun, Madagaskar, Indochina
(Laos, Cambodia, Vietnam); allerdings nicht: Libanon, Senegal und Togo.
In Russland und Moldavien hat sich die Situation zuletzt verschlechtert. In Nepal wurde
in 2007 und in Indien wurde erst in 2009 das Strafrecht aus der Kolonialzeit aufgehoben.
In Deutschland galt der § 175d StGB von 1872 bis 1994. Für "Unzucht" gab es ein "Zuchthaus".
In der DDR wurden homosexuelle Handlungen unter Erwachsenen ab Ende der 1950er Jahre
nicht mehr geahndet.
Wenn eine Gesellschaft "etwas" nicht haben will, wie im "viktorianischen Strafrecht", dann kann
ich keine Ladyboys und Tomboys sehen, weil die Alle nicht lange leben, sich im Gefängnis aufhalten
oder im Verborgenen existieren müssen.
Thailand bietet ein gesellschaftliches Klima aus Freiheit, Toleranz und Respekt für Schwule, Lesben,
Bisexuelle und Transgender. Deshalb gibt es dort Toilettenschilder für Ladyboys und ich kann in Pattaya
eine Anzahl von Ladyboys beobachten, die zu dem von der thailändischen Gesellschaftlich und Politik
nicht als Fremdkörper unterdrückt werden und öffentlich existieren können.