Wers nicht mitbekommen hat (haben aber die meisten Thais auch nicht):
Erst letzten Monat wurden in TH neue Wahlgesetze beschlossen, die es den großen Parteien leichter machen.
Es weist vieles darauf hin, daß es schon vor März `22 Neuwahlen geben wird.
Der liebe Herr PM hat ganz klar geäußert, daß es TH und vor allem den Tourismus- und Hotelbetrieben sowie allen Zulieferern sehr schlecht geht (schön, daß es ihm nach knapp 1,5 Jahren auch mal aufgefallen ist) und daß in 4 Monaten TH geöffnet wird.
Das war letzten Juni.
JETZT (also letzten Montag) hat er Wort gehalten und angeordnet, daß man doch bitte beschließen soll, TH ab November für Geimpfte zu öffnen, weil er das Leid seiner geliebten Mitbürger nicht mehr länger mit ansehen kann.
Das nennt man beim Pokern einen Royal Flush; soll heißen, er kann nur gewinnen:
Wenn das klappt, steigt er extrem in der Wählergunst, steht als Retter der Nation da und die kommende Wahl dürfte so gut wie entschieden sein.
Wenn nicht, steigt er ebenfalls in der Wählergunst, steht als der Retter der Nation da, der alle gerettet hätte, wenn nur nicht die Bösewichte ihm (und somit dem Volk) den Dolch in den Rücken gerammt hätten. Aber er ist bereit, weiterhin alles für sein geliebtes Volk zu opfern, wenn man ihm nur genug Stimmen gibt und den Bösewichten nicht.
Ich kann mir bestens vorstellen, wie er jeden abend lächelnd die Glotze oder den PC anwirft und freudig juchzend über seinen brillanten Schachzug wild wichsend durch die Wohnung rennt.
Daher: alle Argumente und Überlegungen unsererseits wie man logischer- oder vernünftigerweise die Herausforderung der Öffnung Thailands am besten bewältigen kann oder sollte, sind total überflüssig und reine Zeitverschwendung, da im allgemeinen Thailand oder Thais selten logisch oder vernünftig handeln und im speziellen keiner von uns weiß, wer noch im Hintergrund die Strippen zieht, um seine persönlichen Interessen zu wahren.
Aber eines sollte jedem klar sein: Touristen stehen sicherlich nicht ganz oben auf der Prioritätsliste der Entscheidungsträger und wir, also jene, die gerne die Entertainmentbetriebe aufsuchen, sind ganz offiziell und unisono von dieser Liste gestrichen, da "man nicht zu dieser Art von Tourismus zurückkehren möchte".