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Thailand Thailand-Episoden

Herodot

Kennt noch nicht jeder
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2 März 2024
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Prolog

Ich war schon immer viel unterwegs, privat und beruflich. In Thailand war ich in den letzten fast 40 Jahren sieben Mal. In Pattaya bisher einmal, bei meiner letzten Reise kurz vor Corona. Das Forum habe ich dann erst später entdeckt, als ich während der Pandemie mit einer anderweitigen Verletzung etwas länger zu Hause herumlag. Ja, gibt doch keine bessere Zeit als so eine Pandemie um sich ein paar Knochen zu brechen... Aber nach ein paar Monaten war alles wieder ok. Und nach zwei Jahren mit viel zu viel Arbeit beginnt jetzt die nächste Thailand-Reise.

Um dem Forum etwas als Dank für amüsante und informative Stunden zurück zu geben, werde ich hier entsprechend der Thematik dieses Forums einige Geschichten zu interessanten Begegnungen mit Frauen in Thailand über die Jahre posten. Nicht alle Episoden handeln von thailändischen Frauen, und nicht alle sind erotischer Natur. Aber es wird erotischer, wenn's Richtung Pattaya geht, versprochen. Nun lasset die Jahre Revue passieren und die Spiele beginnen.
 

Herodot

Kennt noch nicht jeder
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2 März 2024
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Episode I: Premiere in Phuket

Die 80er Jahre waren meine Studenten- und Backpacker-Zeit. Bei meiner ersten Reise nach Südostasien war ich über Singapur und Malaysia nach Thailand heraufgekommen. Erste Station dort war folglich Phuket. Damals noch kein Ziel für Pauschaltouristen, sondern Backpackers' Paradise. Wenn ich mich recht erinnere, war ich dort eine Weile in einer kleinen Hütte am Kata Beach. Die war in einer kleinen Anlage, die einen Hügel hinaufgebaut war. Alle Hütten auf Stelzen und über Leitern zu erreichen, mit einem kleinen Trittbrett vor der Tür. Innen kaum mehr als ein Bett, und nach hinten raus ein kleines Bad mit einem Loch als Toilette und einer altersschwachen Dusche. Als einziger Luxus ein Moskitonetz über dem Bett. Also alles sehr einfach und primitiv. Aber für mich - Paradies!

Da ich Anfang 20 war und als armer Student, der die Welt für ein paar Mark fuffzich sehen wollte, auf einem entsprechend schmalen Budget unterwegs war, hatte ich natürlich weder Interesse an noch Geld für P6. Aber es gab in der Tat sehr viel interessantere Tätigkeiten :D. So hing ich untertags gelegentlich mit ein paar Engländern und Australiern in einer anderen Anlage ab. Die hatten dort ein gewisses Kakerlakenproblem, im Gegensatz zu meiner Hütte flitzen dort recht viele von den Viechern rum. Das brachte uns auf eine recht absonderliche Spiele-Idee. Jeder fing sich mit einem Eimer oder Becher so ein Tierchen, dann setzten wir sie auf eine Startlinie und ließen sie los. Wer zuerst eine festgesetzten Ziellinie überschritt, bekam eine Dose Bier (natürlich der Besitzer und nicht die Schabe;) ) und trank sie auf ex. Nach ein paar Runden hatten wir aber dann gewisse Koordinierungsschwierigkeiten und schafften es nicht mehr, die Viecher zu fangen. Oder sie lernten sehr schnell... Man hätte wohl mit Fug und Recht darüber diskutieren können, welche Spezies hier die intelligentere war.

Aber es gab für Backpacker auch sinnvollere Vergnügen. In meiner Anlage lernte ich eine junge australische Krankenschwester kennen, die mir einige Tage (und Nächte) versüßte. Eines Tages hatte ich mich mittags zu einer Siesta in den Schatten gelegt. Als ich aufwachte, war die Sonne weitergewandert und meine Beine lagen im prallen Sonnenlicht. Schon mal einen Sonnenbrand auf den Schienbeinen gehabt? Das ist UNANGENEHM! Ich fühlte mich ziemlich mies. Aber meine kleine Krankenschwester war gut ausgerüstet und gab mir eine Creme zum Einreiben An diesem Abend ging ich früh (und alleine) schlafen, nachdem ich mir das Zeug auf die Beine geschmiert hatte. Aber die Nacht sollte noch eine Überraschung bereithalten...
 

Herodot

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2 März 2024
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Mitten in der Nacht wachte ich davon auf, dass es an meine Türe klopfte. Schlaftrunken tapste ich hin und öffnete sie. Zu meiner Überraschung hockte vor mir auf dem Trittbrett ein junger Thai, der ebenso überrascht zu mir hoch sah. Geistesgegenwärtig stellte er mir die groteske Frage: Which way to the sea? Ich grollte ihn an: Go down the hill, man! Das ließ er sich nicht zweimal sagen. Er rutschte die Leiter hinunter, flitzte den gewundenen Weg zwischen den Hütten entlang und verschwand unten am Strand im Dunkel der Nacht.

Ich verschloss die Tür wieder und rollte mich wieder unter meinem Moskitonetz im Bett zusammen. Beim Einschlafen dämmerten mir zwei Dinge:

1) Was ich für ein Klopfen gehalten hatte, war wohl der Versuch, meine Türe aufzubrechen um in der Hütte nach Wertsachen zu suchen

2) Ich war komplett nackt.
 

Herodot

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2 März 2024
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Armer kleiner Thai!


Da versucht man, die kärglichen Finanzen ein wenig aufzubessern, indem man schaut, ob sich nicht in einer Farang-Hütte etwas von Wert holen lässt. Und dann baumelt einem auf einmal ein Farang-Schniedel vor der Nase herum! Kein Wunder, dass der so rasch den Berg herunter spurtete, als ob ihm die Schwanzfedern brennen würden.

Nicht dass bei mir irgendetwas zu holen gewesen wäre. Außer einem Rucksack mit ein paar schmutzigen Klamotten hätte er nichts gefunden. Und eine Umhängetasche mit Fotoapparat und Reiseschecks (für die Jüngeren: ja, die gab es damals noch, waren eigentlich eine recht sinnvolle Einrichtung) hatte ich immer am Mann. Und nachts lag die in meinem Bett (sofern nicht gerade meine kleine Australierin darin lag :love: ). Nur wenn er versucht hätte, die zu klauen und ich dabei aufgewacht wäre, dann wäre es unangenehm für ihn geworden. Hatte damals gerade meinen Wehrdienst als Feldjäger (für Ungediente: das ist die deutsche Militärpolizei) hinter mir und hätte auf einen Diebstahlversuch wohl sehr ungnädig reagiert.

Aber so war alles gut. Am nächsten Morgen fühlte ich mich wieder topfit und verbrachte noch ein paar schöne Tage (und Nächte, oh ja) mit meiner süßen Krankenschwester. Dann flog sie wieder Richtung Süden und ich setzte meinen Weg nach Norden fort, nach Bangkok, Ayuthaya, Sukhotai und Chiang Mai. Und von dort zu einer Trekking-Tour im Goldenen Dreieck.
 

Herodot

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2 März 2024
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Episode II: Tee im Oriental


Fast Forward. Die Neunziger. Zehn Jahre nach meiner Backpacker- und Studentenzeit hatte ich einen fantastischen Job mit einem fetten Expat-Package in China. Und ich hatte eine (deutsche) Ehefrau und eine süße kleine Tochter. Nach drei Jahren im Reich der Mitte (vielleicht berichte ich mal in einem separaten Thread über die Abenteuer dort) war das Bankkonto gut gefüllt und wir beschlossen, uns einen Luxus-Urlaub in Thailand zu gönnen.

Wir stiegen für einige Tage im Oriental Hotel ab und begaben uns danach in den Süden. Ich fand das geil, von der billigen Backpacker-Absteige in Bangkok zum damals besten Hotel der Welt. Und ich hatte das Zimmer über ein paar Beziehungen sogar zu einem halbwegs vernünftigen Preis erhalten, Internet-Such- und Buchungsmaschinen gab es ja damals noch nicht.

Natürlich musste es neben den obligaten Besichtigungen wie bei allen Ehefrauen dieser Welt auch einen Shopping-Nachmittag geben. Und wie für fast alle Ehemänner gehörte auch für mich das Begleiten meiner Frau zum Einkaufen eher nicht zu den unerlässlichen Vergnügungen. Also bot ich an, aufs Töchterlein aufzupassen, so dass meine Frau ungestört im Shopping schwelgen konnte. Diese Idee stieß bei beiden durchaus auf Gegenliebe.
 

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2 März 2024
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Aber ich hatte natürlich nicht vor, den ganzen Nachmittag auf dem Hotelzimmer zu verbringen. Sobald meine Frau zum Shopping abgerauscht war, begab ich mich mit meiner Tochter in die Authors' Lounge des Oriental zum High Tea. Eine sehr schöne und stilvolle britische Tradition. Natürlich braucht es objektiv kein Mensch, 50 Mark (mittlerweile dürften es wohl eher 50 Euro sein) für ein Kännchen Tee und ein paar Sandwiches zu zahlen, aber man zahlt eben auch für das Ambiente mit. Und das ist in der Authors' Lounge zweifellos besonders stilvoll und traditionsreich.

Als ich die Lounge betrat, liefen sofort alle dort arbeitenden Bedienungen auf mich zu, stießen spitze Entzückensschreie aus und verfielen offenbar in einen kollektiven Orgasmus.

Dieses in einem Fünf-Sterne-Hotel höchst ungewöhnliche Verhalten schrie geradezu nach einer sofortigen wissenschaftlich-soziologischen Analyse auf der Basis einer fundierten Hypothesenbildung.

Also

Hypothese 1:
Ich bin der stattlichste und attraktivste Mann des Universums und übe eine magische Anziehungskraft auf asiatische Frauen aus

Hypothese 2:
Ich bin in Begleitung meiner dreijährigen, hellhäutigen, blonden und blauäugigen Tochter
 

Herodot

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2 März 2024
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Mein männliches Ego suhlte sich einige Minuten lang in Hypothese 1, während ich zum Platz geführt wurde und das High Tea Gedeck bestellte. Dann fiel ihm auf, dass die jungen Damen der Lounge sich so gar nicht um mich kümmerten, sondern nur meine Tochter auf den Arm nahmen, herzten und streichelten. Mein Großhirn schaltete sich wieder ein, gab meinem Ego eins auf den Deckel und erklärte ihm unmissverständlich, dass offensichtlich Hypothese 2 zutreffend war. Mein Ego protestierte schwach und zog sich schmollend in eine Ecke zurück.

Aber nicht für lange. Es war einfach zu süß anzusehen, wie die Mädels meine Tochter in den Arm nahmen und über ihre helle Haut und goldenen Haare strichen. Sie entführten sie sogar kurz in den Garten, brachen eine besonders schöne Blüte von einem Busch und steckten sie ihr ins Haar.

Töchterlein war eine derartige Aufmerksamkeit durchaus schon aus China gewohnt. Wenn ich dort mit ihr beim Einkaufen war, hatte ich auch gelegentlich einen Schwarm aus Chinesinnen um mich herum, die das kleine blonde Mädchen berühren wollten. Manche waren auch etwas robuster und zogen gleich an den Haaren. Töchterlein hasste das, und so gehörte zu den ersten Worten, die sie sagen konnte, auch bu yao (chinesisch für will nicht). Ließ die Chinesinnen dann manchmal erschreckt einen Meter zurück hopsen, wenn sie von einem kleinen blonden Mädchen auf Chinesisch angeblafft wurden :D .

Aber die jungen Damen im Oriental waren natürlich viel zu wohlerzogen für derartige Grobheiten und liebkosten sie nur sehr sanft. Irgendwann sah sich dann die Aufsicht doch genötigt, die Damen dezent darauf hinzuweisen, dass auch noch ein paar andere Gäste ihrer Aufmerksamkeit bedurften. Etwas widerstrebend brachten sie Töchterlein zu mir zurück. Sie bekam einen Saft und durfte von allen Sandwiches nach Lust und Laune knabbern, Daddy bekam dann den Rest. Aber es schwirrten immer ein paar junge Damen um uns herum, sehr darauf bedacht, Töchterlein (und damit notgedrungen auch mir) jeden Wunsch von den Augen abzulesen.

Am Abend war Töchterlein noch beim Einschlafen begeistert von der Aufmerksamkeit der thailändischen Damen für sie. Und auch meine Frau meinte, was für ein wunderbarer Ehemann ich doch sei, freiwillig auf die Tochter aufzupassen, so dass sie auf Shoppingtour gehen konnte. Und startete das Verwöhnprogramm.

Das Leben ist schön!
 

Herodot

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Episode III: Schere am Flughafen

Erstmal vielen Dank für die vielen Likes. Kommen wir nun zur dritten Episode.


Auch nach dem Ende meiner Zeit in China war ich noch öfter beruflich in China und Ostasien. Ich war dort schon ziemlich viel herumgekommen, aber ein Ziel stand noch ganz oben auf meiner To-do-Liste: Angkor Wat. Während meiner Backpacker-Zeit in den Achtzigern war ich dort leider nicht hingekommen. Die Roten Khmer hatten zwar damals schon einen vietnamesischen Tritt in den Hintern erhalten, aber es hopsten immer noch einige von diesen mörderischen Halbaffen durch den Dschungel. Und auf dem Gelände von Angkor Wat lagen noch Minen herum. Also noch keine gute Zeit für einen Besuch.

Aber in den 2000er Jahren bot sich die Gelegenheit, nach einer Geschäftsreise nach Thailand noch eine Woche Urlaub anzuhängen. Also ließ ich den großen Koffer im Business Hotel in Bangkok zurück, packte einen kleinen Rucksack und kaufte mir ein Flugticket nach Siem Reap. Abflug dorthin war nicht von Suvarnabhumi, sondern vom alten Flughafen Don Muang. Der war seit meinen früheren Besuchen renoviert worden, aber eine Sicherheitskontrolle gab es dort natürlich immer noch.

Meine Kontrolleurin war eine junge Thai, die mir etwa bis zum Nabel reichte und eine schnuckelige Uniform trug,. Ich nehme mal an, eine Zolluniform. Irgendetwas schien ihr beim Durchleuchten meines kleinen Rucksacks zu missfallen, so dass sie begann , darin zu wühlen. Während ich mich noch fragte, was denn an den paar Sachen, die ich mitgenommen hatte, nicht in Ordnung war, zog sie aus meinem Waschmäppchen eine Nagelschere heraus. Sie hielt sie hoch, entschuldigte sich hundertmal und wiederholte immer wieder: So solly, sir, it's not allowed. So solly, sir, it's not allowed. So solly, sir... Dabei sah sie mich mit großen Augen furchtsam an. Was würde der große böse Farang jetzt tun? Würde er Ärger machen?
 
Thailernen.net

Herodot

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2 März 2024
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Aber der große böse Farang dachte gar nicht daran, der süßen kleinen Zollitöse Ärger zu machen, denn er war viel zu sehr damit beschäftigt, sich innerlich selbst zu ohrfeigen. Denn er hätte es wissen können, ja wissen müssen, dass eine Schere im Handgepäck Ärger bedeutete.

Einige Jahre zuvor war ich beruflich nach China geflogen. Die Reisestelle meines Arbeitgebers teilt mir freudig mit, dass sie einen Air France-Flug über Paris für mich gebucht hatte. Meine Reaktion fiel wohl weniger enthusiastisch aus als erwartet. "Jungs, wieso soll ich denn von Deutschland aus über Frankreich nach China fliegen? Schon mal auf ne Landkarte geguckt?" Die etwas beleidigte Antwort war "Jaaa, aber Sie dürfen ja Business fliegen, und Air France hat da gerade ein unschlagbares Sonderangebot. Aber wenn Sie wollen, buchen wir natürlich auch gerne einen Direktflug. Aber dann Economy." Nun ja, für manche Entscheidungen im Geschäftsleben braucht man nur Sekunden. Also teilte ich mit, dass ich natürlich der Gewalt weichen würde, wenn man mich zwänge, einen Business Class Flug mit Air France zu nehmen.

Gegen Air France ist ja nichts zu sagen, aber dieser Flughafen Charles de Gaulle ist ein Monster. Die Terminals ewig weit auseinander, so dass man damals mit Bussen herumgekarrt wurde (mittlerweile gibt's wohl auch einen Shuttletrain). Also nix mit kurzen Wegen wie in München oder zumindest damit, sich wie in Frankfurt durch labyrinthartige, verwunschene Gänge von einem Terminal zum anderen zu schlängeln. Und natürlich an jedem Terminal in Paris eine neue Sicherheitskontrolle.

Ich saß bzw. stand eh schon auf glühenden Kohlen, weil ich nur eine kurze Umsteigezeit hatte. Dann war dort natürlich auch noch eine lange Schlange. Und als ich endlich drankam, ein kleiner, schwarzer, ziemlich schwul aussehender französischer Sicherheitsbeamter, der mich offenbar zu seinem Liebling des Tages erkoren hatte. Zuerst tastete er mich zweimal gründlich von Kopf bis Fuß ab. Dann bestand er darauf, meine Schuhe zu röntgen. Und dann wühlte er sich hingebungsvoll durch mein Handgepäck. Meine wiederholten Hinweise, dass mein Flug gleich gehen würde, juckten ihn in keinster Weise. Schließlich zog er eine Nagelschere aus meiner Tasche heraus und teilte mir mit, dass das ja überhaupt nicht ginge.

Mit heroischer (siehe mein Nick ;) ) Selbstbeherrschung widerstand ich dem Drang, ihm detailliert zu beschreiben, wohin er sich das Ding stecken könne. Stattdessen packte ich meine Sachen zusammen und raste zum Gate. Ich glaube, ich war der letzte Passagier, den sie dort abfertigten. Nach dem Abheben gönnte ich mir ein oder zwei Gläschen guten französischen Rotwein mehr als üblich um meinen Puls wieder auf ein normales Level zu bringen. Und meine Ideen, was man mit diesem Kontrolleur anstellen sollte, wieder in einen menschenrechtskonformen Bereich.
 

Herodot

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2 März 2024
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Ein Freund von mir, der Pilot bei einer großen europäischen Fluglinie ist, bestätigte mir übrigens danach, dass die Kontrolleure an allen Flughäfen weltweit seit 9/11 ganz spitz auf Nagelscheren sind. Selbst ihm als Pilot war schon einmal etwas Ähnliches passiert. Als er zwei Jahre nach 9/11 in die USA flog, durchsuchte auch dort ein humorloser amerikanischer Sicherheitsmensch seinen Pilotenkoffer (eigentlich ein absolutes No-Go in der Luftfahrt, aber die Amis hatten damals alle Regeln außer Kraft gesetzt) und beschlagnahmte seine Nagelschere. Mein Freund meinte, er sei soooo kurz davor gewesen, diesen Typen zu fragen: "Ey. Mann, ich bin der PILOT dieses Flugzeugs; glaubst du wirklich, ich brauch ne Nagelschere, wenn ich mit dem Ding was Übles anstellen will???" Glücklicherweise konnte er sich gerade noch beherrschen und hielt die Klappe. Sonst hätten ihm die Amis wohl ein lebenslanges Einreiseverbot in die USA verpasst. Oder einen Kur-Urlaub in Guantanamo...

All dies ging mir blitzartig durch den Kopf, als die kleine Zollitöse mich mit weit aufgerissenen Augen furchtsam ansah. Wenn ich daran gedacht hätte, hätte ich die Nagelschere ja problemlos im Koffer im Hotel zurücklassen können. Hatte ich aber nicht. Also musste ich mich wohl oder übel von einem Stück deutscher Wertarbeit aus Solinger Stahl trennen. Ich rief mir eine Devise ins Gedächtnis, die mir auch in China schon öfter gute Dienste geleistet hatte: Lächle! Du kannst sie nicht alle töten! Also lächelte ich die junge Dame aufmunternd an und sagte freundlich: I am sorry. I did not remember. Please keep it.

Der Stein, der der kleinen Zollitöse sichtbar vom Herzen fiel, war wohl halb so groß wie sie selbst. Schnell legte sie die Schere weg, half mir noch beim Einpacken des Rucksacks, machte einen kleinen Wai und wünschte mir eine gute Reise. Die ich dann auch hatte.
 
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Herodot

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Episode IV: Chiang Mai in Hua Hin


Es ergab sich die Möglichkeit, an einer beruflichen Konferenz in Thailand teilzunehmen. Heroisch (siehe mein Nick ;)) meldete ich mich natürlich sofort freiwillig für diese harte und gefährliche Aufgabe und bekam tatsächlich die Genehmigung. Da mich nach Rückkehr der übliche lange und frostige Winter im kalten DACH-Land erwarten würde, wollte ich nach der Konferenz noch etwas Sonne an einem schönen Strand tanken. Ich schwankte eine Weile zwischen Pattaya und Hua Hin, entschied mich dann aber für Letzteres. War wohl innerlich noch nicht bereit für Pattaya.

Als ich einer thailändischen Kollegin während der Konferenz beim Mittagessen von den Urlaubsplänen erzählte, war sie sehr erfreut, dass mir ihr Land so gut gefiel. Aber als sie hörte., dass ich mit der Bahn nach Hua Hin fahren wollte, meinte sie überrascht und ein wenig schnippisch: Oh, you like the museum experience? Aus Sicht eines Bangkoker HiSo-Mädels natürlich eine vollkommen berechtigte Anmerkung. Bangkok hat ein technisch modernes und sehr gepflegtes Nahverkehrssystem (dass sie es organisatorisch immer noch nicht geschafft haben., aus den drei Gesellschaften einen Verkehrsverbund zu bilden, steht auf einem anderen Blatt). Das veraltete rollende Material der Eisenbahn fällt dagegen schon deutlich ab. Vielleicht wird sich das in näherer Zukunft ändern. Die Chinesen stehen ja bereit für den Bau einer modernen kreditfinanzierten Schnellbahn von Kunming über Laos nach Bangkok. Bisher hat sich die thailändische Regierung dieser chinesischen Schuldenfalle noch entzogen, aber wie lange noch? Ich bin jedenfalls durchaus ein Bahn-Fan und finde das antiquierte Flair durchaus reizvoll.
 

Herodot

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2 März 2024
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Nach der Abfahrt vom Bahnhof Hua Lamphong wunderte ich mich zunächst, dass die Sonne ins "falsche" Fenster schien. Bei einer Fahrt von Bangkok nach Süden hatte die Morgensonne ja eigentlich ins linke Fenster scheinen müssen, sie kam aber durchs rechte. Des Rätsels Lösung war aber einfach: der Zug fuhr vom Bahnhof aus erstmal ewig Richtung Norden, bevor er einen großen Bogen schlug und sich bequemte, doch noch nach Süden Richtung Hua Hin zu zuckeln. Kein Wunder, dass die Fahrt deutlich länger als mit dem Bus dauerte, aber ich hatte ja Zeit. Ich stieg in einem kleinen Hotel in der Nähe der Soi Bintabaht, dem Zentrum des Nachtlebens von Hua Hin, ab.

Abends war ich in einer kleinen Open-Air-Bar mit Live-Band in der Nähe des Hilton Hotels. Sie spielten alte Hits aus den 60ern und 70ern. Gefiel mir sehr gut. Leider entdeckten sie irgendwann, dass die Hälfte des Publikums aus Chinesen bestand und stiegen auf Kanto-Pop um. Da war es für mich Zeit zum Weiterziehen. Ich spazierte ein wenig an den Beer-Bars in der Soi Bintabaht vorbei. Die begeisterten mich aber nun überhaupt nicht, neue Musik und gut abgehangene Mädel. Das Gegenteil wäre für mich deutlich attraktiver gewesen.

Auf dem Weg zurück ins Hotel blieb ich vor einem Restaurant mit einer großen Freifläche stehen und überlegte unschlüssig, ob ich noch einen Absacker nehmen oder gleich ins Hotel und ins Bett gehen sollte. Da bemerkte ich, dass mir von einem der Tische vier junge Damen freundlich zuwinkten. Interessiert ging ich zu ihnen.
 

Herodot

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2 März 2024
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Die vier Mädel fragten mich, ob ich mich zu ihnen setzen und noch einen Krug bezahlen wolle. Vor ihnen auf dem Tisch stand ein Krug mit den Resten einer giftig-grünlich schimmernden Flüssigkeit. Auf meine Frage, was das denn sein, scholl mir ein fröhlich-vierstimmiges Kok-teeeeeel entgegen. Also setzte ich mich dazu. Schnell kam ein neuer voller Krug und ein fünftes Glas für mich. Das Zeug schmeckte leicht fruchtig und leicht alkoholisch, ohne dass ich definieren hätte können, was es genau war.

Die vier jungen Damen waren Mitte bis Ende 20 und kamen aus Chiang Mai. Sie hatten zusammen ein paar Tage Urlaub am Meer gemacht. Heute war ihr letzter Abend, am nächsten Morgen würde es wieder nach Hause gehen. Sie waren durchaus am für sie exotischen Deutschland und Europa interessiert, oder besser an dem, was man so in thailändischen Medien über Europa erfährt, was ja nicht dasselbe ist. Aber am exotischsten fanden sie, dass ich schon in den Achtzigern, also vor ihrer Geburt in Chiang Mai und auf Trekking-Tour im Goldenen Dreieck gewesen war. Das klang für sie wohl wie Erzählungen aus dem Wilden Westen. Oder eher Wilden Norden.

Am besten verstand ich mich mit einer der vier, die eine recht auffallende Erscheinung war. Knappes rotes Kleidchen, große Ohrringe und blondierte Haare. Nun bin ich zwar eigentlich ein großer Fan der langen, schwarzen, seidigen Haare von Asiatinnen. Aber ich weiß ja, dass manche junge Damen einem genetischen Zwang zu unterliegen scheinen, alle paar Monate ihre Haarfarbe zu wechseln. Manchmal fügt dies tatsächlich eine interessante Nuance zu ihrer Persönlichkeit hinzu, manchmal wirkt es seltsam und manchmal muss man es einfach als missratene Experimentalkunst akzeptieren. Aber in diesem Fall wirkte es durchaus apart. Als nach einem sehr netten Abend die drei anderen Ladies ins Hotel zurückgingen um zu packen, blieb Blondy noch bei mir.
 
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Herodot

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2 März 2024
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Wir redeten und tranken noch ein wenig weiter. Sie erzählte mir, dass sie als Caddy auf einem Golfplatz in Chiang Mai arbeitete. Nun kann ich ja mit Golf überhaupt nichts anfangen. Als alter Bergsteiger ist meine persönliche Definition von Golf "einen Haufen Geld dafür bezahlen, dass man auf einem kastrierten Stückchen Land spazieren geht". Aber das sagte ich ihr natürlich nicht, sondern erkundigte mich im Gegenteil interessiert nach Details ihres Jobs. Sie erzählte, dass ihre Kunden vorwiegend wohlhabende Japaner und Koreaner waren. Sie zeigte mir sogar einige Bilder von ihnen auf ihrem Handy, dem Anschein nach tatsächlich meist Japaner im gesetzteren Alter. Und sie ließ durchblicken, dass sie bei entsprechender Sympathie und Großzügigkeit durchaus auch für bestimmte Dienstleistungen nach dem 18. Loch zur Verfügung stand.

Das verblüffte mich nun ziemlich. Da ich normalerweise nicht über Golf nachdenke, war mir bis dahin überhaupt nicht klar, wie ideal so ein Job als Caddy für ein Mädel ist, das sich gerne nebenbei mal ein paar Dollar (oder Yen) dazuverdient. Man ist auf dem Platz mehrere Stunden mit einem älteren wohlhabenden Herren zusammen. Der ist meist gut gelaunt, weil er ja seinem Hobby nachgeht, und kann dann entsprechend großzügig sein, wenn man sich etwas um ihn kümmert, auch nach dem Ende der Platzrunde. Und wenn man tatsächlich mal an einen Stinkstiefel gerät, ist man (bzw. frau) ja nicht zu weiteren Aktivitäten nach der Runde verpflichtet. Also eine absolute win-win-Situation.

Und dann kam es: sie legte ihre Hand auf meine und meinte, sie würde gerne mit mir mitgehen. Aber sie müsse schon 2000 Baht dafür verlangen. Entschuldigend fügte sie hinzu, sie wisse ja, dass die Bargirls nur 1000 verlangten. Aber sie sei eben kein Bargirl, sondern ein Caddy und müsse deshalb gewisse Mindeststandards einhalten. Höchst amüsiert fragte ich sie, ob wir denn dann auch zwei Mal Liebe machen könnten, wenn ich schon den zweifachen Preis bezahlen würde. Mit einem enthusiastischen "Oh yesssssss" fiel sie mir um den Hals und küsste mich. Damit war das geklärt.
 

Herodot

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2 März 2024
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Auf dem Hotelzimmer angekommen duschten wir erstmal. Dann steigerten wir uns von sanft und zärtlich über wild und leidenschaftlich bis hin zu hart und hemmungslos. Danach lagen wir erschöpft lange nebeneinander, hielten uns fest und küssten uns zärtlich. Als sie merkte, dass sich bei mir wieder etwas regte, wanderten ihre Küsse langsam Richtung Süden. Bei Klein-Hero angelangt, ließ sie ihm eine ausgiebige Behandlung zugute kommen, bis er sich artig bedankte. Sie ging ins Bad, säuberte ihr kleines Mäulchen und kuschelte sich wieder zu mir. Ich streichelte sie sanft. Als ich bei ihr eine gewisse Feuchte bemerkt, auch intensiver an einer bestimmten Stelle. Sie zirpte, seufzte und stöhnte immer lauter und kam schließlich zuckend ebenfalls zum zweiten Mal. Danach hielten wir uns noch lange fest, bis sie mir schließlich ins Ohr flüsterte, muss gehen, muss packen.

Sie duschte nochmals ausgiebig und zog sich wieder an. Ich gab ihr ihr kleines Geschenk und einen Abschiedskuss. Aber als sie zur Türe ging, fiel mir auf, dass irgendetwas nicht stimmte. Ihr Kleid hatte einen andern Rotton und die Nähte waren wulstiger als zuvor. Sie hatte das Kleid "linksrum", also verkehrt angezogen. Ich rief sie nochmal von der Tür zurück, machte sie darauf aufmerksam und schlug vor, das zu ändern, nicht dass sich andere über sie wunderten. Verblüfft schaute sie in den Spiegel und stellte fest, dass ich recht hatte. Mit dem Ruf " Oh, you take care me" fiel sie mir um den Hals und gab mir einen laaaaaaangen Abschiedskuss. Wenn ich nicht gerade zweimal fachgerecht entsaftet worden wäre, hätte ich sie bei dem Kuss wohl sofort aufs Bett geworfen. Aber so genoss ich nur den langen und zärtlichen Abschied. Irgendwann löste sie sich von mir, schlüpfte aus dem Kleidchen, zog es richtig herum an, besah sich noch einmal ausgiebig im Spiegel und glitt zur Tür hinaus.

Ich sinnierte im Bett noch ein wenig in den heraufdämmernden Morgen. Sie hatte sich zweifellos gerade auf sehr angenehme Weise den Urlaub refinanziert. Aber ich gönnte es ihr, war ja schließlich auch nicht zu kurz gekommen. Das war nun weder die große Liebe noch geplanter P6. Einfach nur eine kleine Begegnung am Rande der Nacht, gewürzt mit ein wenig Geld und ein wenig Sympathie. Vielleicht ist sie mir deshalb bis heute so gut in Erinnerung geblieben.
 

Herodot

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2 März 2024
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Episode V: Gedanken in Pattaya


Und dann war doch die Zeit für mein erstes Mal in Pattaya gekommen. War ja eigentlich klar, dass ich bei meinem Faible für Asien (und Asiatinnen...) früher oder später irgendwann mal hier landen würde.

Und wie schrieb doch schon der gute alte Giacomo Casanova in seinen Memoiren: Mit steigendem Alter musste zunehmend das Geld erreichen, was in den Jahren der Jugend noch Anmut und Schönheit bewirkt hatten.

Wie wahr, wie wahr....