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Rundreise Saigon - Phnom Penh - Siem Reap - Pattaya

Emaich1979

Wochenendjunkie
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18 August 2017
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Bleib auch mal dabei, interessante Stationen die Du Dir da ausgesucht hast :daume
 
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MatthiasN

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7 März 2018
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Da erscheint Pattaya doch sehr unkompliziert. Bin mal auf das kommende neugierig.
 
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Herr B.

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21 Juli 2014
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Erste Grenzüberquerung: Von Saigon nach Phnom Penh mit dem Bus

Am nächsten Morgen ging es zeitig los. Mit dem Bus über die Grenze in die kambodschanische Hauptstadt Phnom Penh. Das Ticket hatte ich im Hotel gekauft. Es gab eine Auswahl mehrerer Anbieter, ich entschied mich für GIANT IBIS. Das war zwar einer der teuersten Anbieter (Preis war irgendwo zwischen 10 und 20 Euro), aber ich hatte zuvor ein paar gute Bewertungen gelesen und laut der Rezeptionistin sollte bei diesem Anbieter auch am meisten Platz im Bus sein. Ob das stimmt, konnte ich natürlich nicht überprüfen, vielleicht war hier für sie auch einfach nur am meisten Provision drin, aber selbst wenn dem so sein sollte: Warum nicht? Die Unterschiede zu denen anderen Anbietern waren eher im Cent-Bereich und die Leute im Hotel waren echt auf Zack (bis auf den Nachtportier jedenfalls…).

Der Fahrer, bzw. einer seiner zahlreichen Helferlein, die während der Fahrt an Bord waren, holte mich direkt im Hotel ab, ich war offenbar der erste Fahrgast im Bus. Wir gondelten noch ca eine halbe Stunde von Hotel zu Hotel und luden weitere Fahrgäste ein. Überwiegend Westler. Eine bunte Mischung: Vom älteren US-Ehepaar über einen ägyptischen Geschäftsmann (jedenfalls tat er so) mit vietnamesischer Frau (in seinem Alter) bis hin zur gemischten Reisegruppe (Engländer, Iren, Australier) war alles dabei. Plus zwei israelische Backpackerinnen, die aber ihre Bitch-Shields bis zur Haarwurzel hochgefahren hatten.

Der Bus war tip top, mit Air Con, WLan und vor allem: Ohne nerviges Gedudel oder ähnliches. Der ägyptische Geschäftsmann hatte trotzdem was auszusetzen. Ihm sei “First-Class-Standard” versprochen worden, das hier sei aber nur “Economy-Class” und unter seinem Niveau. Sympathischer Kerl, den natürlich alle sofort ins Herz schlossen. Ich kann zwar kein Khmer, aber selbst mir fiel auf, dass die kambodschanische Busbesatzung den guten Mann irgendwann nicht mehr ernst nahm und anfing sich über ihn lustig zu machen. Seiner Frau war das alles sichtlich peinlich.

Der Grenzübergang lief überraschend reibungslos. Kurz vor der Grenze sammelt der “Schaffner” die Pässe sowie die Visagebühren ein. An der Grenze angekommen, geht er mit dem ganzen Pack zum Schalter, während die Reisegruppe aufs Klo gehen darf, aber gebeten wird, zusammen zu bleiben, bzw. sich gesammelt in der Nähe des Schalters einzufinden. Dort warten schon andere Gruppen, bzw. Reisende. Vor dem Grenzbeamten hinter den Schaltern türmen sich Berge von Pässen. Irgendwann sind wir dran und werden einzeln aufgerufen. Hingehen, lächeln, Pass entgegen nehmen, weitergehen. Soweit die Ausreise.

Während der ganzen Prozedur komme ich mit einer Irin und einer Russin ins Gespräch. Die Irin kannte ich aus dem Bus, sie ist zuerst völlig entsetzt davon, dass ich alleine reise und nicht Teil einer Gruppe bin. “Incredibly dangerous” findet sie das. Als die Russin (die nicht Teil unserer Busbesatzung war) darauf erzählt, dass sie ebenfalls alleine unterwegs ist, und mit dem Taxi (!) zur Grenze gekommen ist, wird sie von der Irin von oben bis unten mit einem ungläubigen Blick gemustert. Ich folge ihren Blicken und da fällt mir auf: Madame hat kein Gepäck. Nur eine (sehr kleine) Handtasche. Als ich genau dies anspreche, grinst sie nur und zwinkert mir zu. Kurz darauf ist sie verschwunden. Ich rätsele noch bis heute, was es mit ihr auf sich hatte.

Wir wurden hinter dem Ausreiseschalter wieder von unserem Bus in Empfang genommen und zu einem Duty-Free-Komplex mit Restaurant gekarrt. Dort hatten wir Zeit zum Mittagessen während unser Schaffner erneut mit dem Stapel Pässe loswackelte um die Einreise nach Kambodscha klar zu machen, die genauso reibungslos verlief wie die Ausreise aus Vietnam

Langer Rede, kurzer Sinn: Der Grenzübergang war idiotensicher und quasi als Serviceleistung Bestandteil des Bustickets. Angeblich Standard bei allen Busgesellschaften, wie man mir im Hotel versichert hatte.

Einige Stunden später waren wir dann (endlich) in Phnom Penh angekommen. Praktischerweise hielt der Bus direkt vor meinem Hotel.

To be continued...
 

Herr B.

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21 Juli 2014
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cool mal was über vietnam zu lesen - da habe ich frauentechnisch noch rein garkeine erfahrungen!
ist es üblich, da in vorkasse zu bezahlen oder hast du...

Sie versuchen es scheinbar mit Vorkasse. Aber bei meinem zweiten Versuch hatte ich es eben vorher mit dem Pimp im Messenger so abgesprochen und auch im Zimmer ging es ja dann mit etwas Nachdruck. Keine Ahnung ob das eine Ausnahme war. Vielleicht kann ja einer der Vietnam-Erfahrenen hier was zu beisteuern...
 
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Herr B.

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21 Juli 2014
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So, nach einer etwas längeren Pause (Arbeit, Reisen, Freizeitstress...) geht es hier jetzt endlich weiter. Und zwar mit:

Phnom Penh

Wir waren stehen geblieben an jenem Punkt in der Geschichte, an dem mein klimatisierter Reisebus vor dem örtlichen Büro des Busanbieters hielt. Die Türen öffneten sich und obwohl ich seit meiner Ankunft ja nun schon etwas Gelegenheit gehabt hatte, mich an das südostasiatische Klima und das Tempo des Alltags zu gewöhnen, traf mich Phnom Penh wie ein Hammer. Die Luft war heiß und feucht, gesättigt mit schweren, süßlichen Gerüchen und voller Geräusche: Hupen, Rufen, Stimmengewirr. Die Sonne ging gerade unter und auf der anderen Straßenseite waren Dutzende Verkäufer gerade dabei die Stände des Nachtmarkts aufzubauen.

Mein Hotel lag praktischerweise keine 50 Meter entfernt, so dass ich die bereitstehende Horde an Tuk-Tuk-Fahrern ignorieren konnte, die uns Fahrgäste umringte, kaum dass wir ausgestiegen waren - bereit sich wie eine Meute Geier auf das Aas zu stürzen, während wir auf unsere Koffer warteten.

Ich nahm meine Tasche, schob einen drängelnden Tuk-Tuk-Driver sanft beiseite und ging die Straße runter. Nach wenigen Schritten sah ich das Schild: HOTEL DE ART. Schnell hinein!

DAS HOTEL
Geschafft. Kaum hatte ich die Türschwelle überquert, wurde es schlagartig ruhiger, kühler, angenehmer. Ich hatte spontan über Agoda gebucht und bereute meine Entscheidung nicht.

Das Hotel war wirklich sensationell. Preislich eher in der gehobenen Low-Budget-Klasse (irgendwas um die 30 Euro pro Nacht) aber optisch eine Liga höher. Nette Lobby, relativ große und helle Zimmer mit allem Nötigen (inkl. Safe und Minibar sowie Kaffe/Tee) und in “modernem” Design gehalten. Personal freundlich und bemüht, gleichzeitig mit einem Auge auf die Sicherheit. Die Lage ist ebenfalls top. Der Nachtmarkt liegt wie gesagt direkt vor der Tür, ebenso das nördliche Ende der Uferpromenade mit ihren vielen Restaurants, Bars und Girlie-Bars (größtenteils in den Seitenstraßen der Promenade). Klare Empfehlung also.

Kleiner Tip am Rande, falls ihr überlegt dort zu nächtigen: Der kleine Lebensmittel- und Getränke-Shop direkt nebenan ist offensichtlich auf Touristen der umliegenden Hotels ausgerichtet und schweineteuer. Am besten meiden und den nächsten 7-Eleven an der Promenade ansteuern.

Kaum war ich in meinem Zimmer und hatte mich etwas erholt, meldete sich auch schon wieder der Magen. Es zog mich also hinaus um Essen aufzutreiben und die Stadt zu erkunden.


DIE STADT
Erschien mir Saigon noch relativ aufgeräumt, geordnet und im zielstrebigen Sinne geschäftig, so war Phnom Penh in vielen Punkten das exakte Gegenteil: Dreckig, roh und auf eigentümliche Art chaotisch und zugleich entspannt. Die Stadt wirkte unzugänglicher und unübersichtlicher als Saigon und das übte auf mich eine unglaubliche Anziehungskraft aus.

Die Kehrseite hatte ich allerdings schon auf dem kurzen Weg vom Bus ins Hotel kurz kennengelernt: Phnom Penh kann auch furchtbar anstrengend sein. Allen voran die Tuk-Tuk-Fahrer. Fand ich es anfangs noch witzig, alle fünf Meter mit den Worten “Tuk Tuk?” begrüßt zu werden, fing die Hartnäckigkeit der Jungs spätestens am zweiten Tag an zu nerven. Vor allem dann, wenn fünf Fahrer in einer Reihe standen und man viermal “No, thank you, no tuk tuk” sagt und der fünfte Fahrer dann trotzdem noch fragt “Tuk Tuk?” Könnte ja sein, dass einem die Nase der anderen vier nicht gepasst hat, oder was? Ironischerweise sollte ich später am Abend an den einzigen TukTuk-Fahrer geraten, der offenbar keine Lust hatte, mich mitzunehmen, aber dazu später mehr.

Ach ja, relativ teuer ist der Spaß auch noch. 3-4 Dollar wollen die Fahrer eigentlich alle, auch für Kurzstrecken. Unter 2 Dollar konnte ich nicht verhandeln. Dafür kriegt man anderswo ein Taxi mit Klimaanlage…

Als ebenfalls unerwartet problematisch stellte sich die Geldbeschaffung heraus. Zwar gibt es alle paar Meter einen ATM, nahezu alle wollten jedoch Abhebegebühren. Um die zu vermeiden habe ich eigentlich zwei unterschiedliche Karten, die jeweils Gratis-Abhebung im Ausland bieten, was bislang eigentlich auch überall problemlos funktioniert hatte. Nicht so hier. Die einzige Ausnahme war die chinesische ICBC. Dort wurde ich in den Folgetagen zum Stammkunden.

Doch genug genörgelt. Phnohm Penh hat mich absolut begeistert, mehr noch als Saigon.

Mein erster Gang führt ziellos durch die Stadt. Ich hatte Lust auf Burger. Warum auch immer. Und wie es sich herausstellen sollte, was das gar nicht so einfach. Am Ende landete ich in einem kleinen Shopping-Center in der Nähe des Central Market - dem offenbar einzigen Gebäude in der Stadt, das wenigstens annähernd an eine Mall erinnert. Kann man als Vorteil sehen, oder als Nachteil dieser Stadt, wie mans nimmt.

Dort gibt es jedenfalls eine Filiale einer Burger-Kette, von der ich noch nie vorher was gehört hatte, die aber sehr ordentliche Burger zu einem Schnäppchenpreis hatten. Mission erfüllt also.

Der nächste Punkt auf meiner Liste waren die Girlie Bars in den Seitenstraßen der Uferpromenade. Dazu beim nächsten Mal mehr.
 

Herr B.

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21 Juli 2014
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Phnom Penh - Teil 2: Der erste Abend in den Bars

Frisch gestärkt begann ich meine Erkundungstour an der Uferpromenade. Vom Preah Sisowath Quay aus gehen im rechten Winkel zahlreiche Straßen ab, die mit Nummern versehen sind (110. Straße, 130. Straße, etc.). An der Promenade (und z.T. auch in den Seitenstraßen) finden sich Etablissements unterschiedlichster Art. Vom noblen Fischrestaurant über sagenumwobene Hotelbars (Foreign Correspondents Club!) bis hin zum Backpacker-Treff ist alles vertreten. Das Rotlicht scheint hingegen in den Seitenstraßen, allen voran der 136. Straße. Aber auch in den anderen Straßen finden sich zahlreiche Läden, teilweise geballt auf einem Haufen wie in Patty, teilweise einzeln und weit verstreut. Ein Rundgang durch das gesamte Viertel zwischen Nachtmarkt im Norden, dem Palast im Süden und dem Ufer im Osten lohnt sich definitiv. Die ein oder andere Bar versteckt sich auch in den hinteren Parallelstraßen zur Uferpomenade, also kurz vor dem Preah Norodom Boulevard.

Mich hat diese Mischung auf Anhieb begeistert. Patty ist mir oft zu sehr “Schatzi-Schatzi” und in Saigon etwa wirkten die Girlie-Bars im Backpacker-Viertel hingegen eher wie Fremdkörper. Hier in Phnom Penh war das anders. Hier lebte man einträchtig nebeneinander und keiner störte sich daran, dass die UN-Mitarbeiterin beim Nobel-Italiener diniert, während keine zwei Meter weiter drei gelangweilte Working Girls auf ihren Handys spielen.

Ich stromerte ein bisschen durch die Gassen und Straßen, schließlich landete ich in der PASHA BAR (118. Straße). Kein Ahnung was mich dort rein getrieben hat. Ich glaube es war das bezaubernde Lächeln eines der Mädels, die davor standen. Etwas runderer Typ, eher breiteres Gesicht (ist wohl Khmer-typisch), geschätzt Mitte 20. Keine Magazin-Schönheit, aber mit dem gewissen Etwas. Und wie gesagt ein zuckersüßes Lächeln.

Sie hängte sich auch gleich an mich dran, kaum dass ich in der Bar war. Kein Wunder, außer mir war nur noch ein Typ mit grauen Haaren und leichtem Buckel da. Er hing an der Theke, in der einen Hand ein Glas mit brauner Flüssigkeit, in der anderen ein Mädel im schwarz-weiß gestreiften Kleid. Ich nickte ihm zu und setzte mich ein paar Meter weiter an die Bar. Rechts von mir plumpste die Dame meiner Wahl auf den Hocker, links von mir eine ihrer Freundinnen, die einzige weit und breit mit gelockten Haaren. Sie war mit einer großen Klappe gesegnet, meine Auserwählte eher schüchtern. Um uns herum der Rest der Mädels, grinsend und mit den Augen klimpernd. Ich bestellte erst mal ein Bier und es gab den üblichen Small-Talk. Ich fragte sie ein bisschen über den Laden aus. Irgendwie war mir danach, mich mit Fräulein Zuckerlächeln ins Hinterzimmer zu verziehen. So was in der Art gab es hier aber offenbar nicht, dafür allerdings ein Billard-Zimmer.

Aha, soso, “Billard-Zimmer”.... ich verstehe! :)

Ob ich spielen wolle, fragt sie. Na klar, Baby, was denkst denn Du? Sie nimmt meine Hand und zieht mich zur Treppe im hinteren Teil des Raumes. Ich seh mich schon knutschend mit ihr am Pool-Table, da steht auf einmal Lockenkopf auch auf, folgt uns und mit ihr die ganze restliche Bande. Hm, Gruppenaction finde ich ja gut, aber das waren mir dann doch ein bisschen viel Mädels auf einmal.

Nun gut, wir spielten tatsächlich Billard. Auf meine misstrauische Frage, was das denn koste, runzelten die Damen nur die Stirn und meinten: Nothing. Aber wenn ich wolle, könnten wir ja gegeneinander um einen Einsatz spielen. Mein Vorschlag, dass sich die Verliererin ausziehen muss, fanden die Damen zwar witzig, am Ende einigten wir uns aber darauf, dass ich mit Zuckerschnute im Team spiele und unsere Gegner Lockenkopf und ein Mädel mit leichtem Unterbiss sind. Einsatz: Eine Runde Drinks für die Gewinner. Außer uns vier Kontrahenten waren noch drei andere Mädels in dem niedrigen Raum und es wurde sehr schnell sehr witzig. Ich hatte zunehmend den Eindruck, dass die Damen schon eine ganze Weile gelangweilt in der Bar rumgehangen waren und nun froh sind etwas Abwechslung zu haben. Während des Spiels begutachtete ich die einzelnen Mädels genauer. Ich war mir nicht ganz sicher ob ich bei Zuckerschnute bleiben sollte oder mich vielleicht an einer ihrer Freundinnen ranmachen sollte, die mir erst jetzt auffiel und die sichtbar etwas jünger und irgendwie auch sehr reizvoll war, aber irgendwas sagte mir, dass ich bereits die richtige Wahl getroffen hatte und meinem Instinkt kann ich in der Hinsicht meistens trauen.

So alberten wir uns durch die Partie Billard, bis letztlich nur noch die schwarze Kugel über war und Lockenkopf sie eiskalt versenkte. Verdammt, jetzt muss ich Drinks zahlen. Was ich aber angesichts des Preises von 3,5 $ pro Nase gerne tat. Die Mädels wollten noch eine Runde spielen, ich schlug vor, dass sie mir den VIP Raum zeigten, von dem sie zuvor erzählt hatten. Wie sich rausstellte, handelte es sich dabei aber wieder nicht um das erhoffte Separee sondern letztlich nur um einen abgetrennten Bereich im Erdgeschoss, direkt neben der Bar. Dort zockten wir bei unseren Sieger bzw. Verlierer-Drinks ein paar Runden Vier-gewinnt und Jenga. Letzteres war extrem witzig, was vor allem daran lag, dass die Einsätze irgendwann dann auch langsam mal so wurden wie ich es mir vorstellte und statt Drinks gab es versteckte Körperstellen zu sehen und ich sah wie Lockenkopf das Mädel mit dem Unterbiss küsste. Die Stimmung war ausgelassen. Vor allem Lockenkopf riss ein Witz nach dem anderen und der Rest bepisste sich vor Lachen. Das Schöne daran, sie machte sich die meiste Zeit über sich selbst lustig, eine Art von Humor, mit der ich sehr viel anfangen kann. Zuckerschnute saß dabei grinsend an meiner Seite und unsere Hände wanderten hin und her. Schließlich knutschten wir dann irgendwann auch rum und kurz darauf bestellte ich für sie einen “Cocktail of the Lady”. Kambodschas Antwort auf die Barfine. Kostenpunkt 15 Dollar. An der Theke löhnte ich weitere 20 Dollar für Drinks, plus ein bisschen Trinkgeld für die Mädels (die den Abend über abwechselnd die Kellnerin gespielt hatten). Und ab gings. Einen Preis hatten wir vorab nicht ausgemacht.

Draußen machte ich mich dann erstmal zum Affen, indem ich den nächstbesten Tuk Tuk-Fahrer anquatschte und meinte er solle uns zum Nachtmarkt bringen. Er schaute nur verdutzt und meinte ob ich da sicher sei. Ich: “Na klar, auf gehts!”. Er redete kurz Khmer mit Zuckerschnute und sie fragte mich nochmal, ob ich wirklich den Nachtmarkt und nicht irgendwas anderes meine. Ich schaute von einem zum anderen und wusste nicht was los ist. Schließlich klärte Madame mich auf und meinte der Nachtmarkt sei nur ein paar Straßen weiter, da käme man zu Fuß bequem in 5 Minuten hin. Der Tuk Tuk Fahrer nickte eifrig. Na gut, wenn ihr unbedingt wollt, dachte ich, an mir solls nicht liegen. Wir überließen den Fahrer wieder dem gelangweilten Nichtstun und Madame Zuckerschnute packte meine Hand und spazierte fröhlich neben mir her. Sie schüttelte immer noch leicht den Kopf, völlig baff, dass ich wirklich ein Tuk Tuk nehmen wollte. Ja, ja, ist ja gut jetzt….

Die beiden hätten hier auch locker den doofen Touri abzocken können. Haben sie nicht gemacht, sehr anständig. Meine ohnehin schon gute Laune besserte sich weiter.

Wir gingen die Promenade entlang und zahlreiche Blicke aus den Restaurants folgten uns. Ein angetrunkener Westler mit einer kleinen Khmer an der Hand, deren kurzes schwarzes Kleid mehr entblösst als es verhüllt - nun gut, da braucht man nicht viel Phantasie.

Sie hatte recht, das Hotel war wirklich nicht weit. Wir umrundeten den Nachtmarkt, sie gab ihre ID an der Rezeption ab und wir verschwanden im Zimmer….

Dort angekommen, ging es kurz unter die Dusche (jeder für sich) und dann zur Sache. Positiv zu erwähnen: Sie hatte wirklich tolle Titten, wohlgeformt und straff. Auch sonst hielt ihre Figur optisch deutlich mehr als der Nuttenfummel, den sie in der Bar trug, versprochen hatte. Ihre Art jedoch war unverändert. Ganz nett, nicht sehr wild, eher zurückhaltend. Wir verbrachten eine echt gute Dreiviertelstunde. Danach deutete sie an, sie sei ziemlich müde. Sie fragte, wie es denn wäre, wenn Sie jetzt ginge.

Wie gesagt, wir hatten vorab weder die Länge ihres Aufenthalts noch irgendwelche Beträge abgemacht und ich war ziemlich froh, dass sie es von sich aus vorschlug. So nett sie war, ich wollte sie nicht über Nacht hier behalten. Deshalb willigte ich ein, sie stand auf und zog sich an. Kurz darauf drückte ich ihr 30 Dollar in die Hand, sie schaute mich mit Hundeaugen an und meinte “Not 50?” Darauf ich: “Next time, when you stay longer, you will get 50. This time, you go back to the bar. So it’s 30.” Sie überlegte kurz, dann lachte sie und knuffte mich spaßeshalber in die Seite. Geritzt.

Wir gingen gemeinsam runter, sie bekam ihre ID wieder und wir verabschiedeten uns. Ich solle sie bald mal wieder besuchen kommen, sagte sie noch zum Abschied. Sie ging, ich hielt einen kurzen Schwatz mit dem Rezeptionisten und gab ihm ein bisschen Tip. Dann machte ich noch einen kurzen Rundgang über die abendliche Uferpromenade, kaufte mir ein Bier bei einem der fliegenden Händler, setzte mich auf die Kaimauer und beobachtete das Treiben. Um mich herum junge Liebespaare, ein paar Teenager die laut lachten, einige Backpacker mit gebratenen Nudeln auf Papptellern, zwei alte Männer, die schweigend rauchten. Es war kühler geworden. Von den Restaurants auf der anderen Straßenseite wehten Stimmen und leise Musik herüber. HInter mir der Fluss, der träge vor sich hin trieb. Vor mir diese Stadt, die ich spätestens in diesem Moment ins Herz geschlossen hatte.
 

Herr B.

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So weiter geht's, und zwar mit:

Phnom Penh - Teil 3: Killing Fields und Tuol Sleng

Wer Kambodscha besucht, tut dies meist wegen der Tempel in Angkor oder den Stränden an der Küste. Um das Land zu verstehen, dürfte aber der Besuch jener Stätten die an die sogenannten Khmer Rouge erinnern, deutlich wichtiger sein. Mich jedenfalls zog es bereits an meinem zweiten Tag in Phnom Penh dorthin. Ich hatte mir lange überlegt ob ich die beiden Hauptorte des Gedenkens an diese finstere Episode der Landesgeschichte wirklich an einem Tag besuchen oder mir lieber zwischendurch ein bisschen Zeit zum Verdauen des Gesehenen geben sollte. Ich entschied mich für Ersteres, auch weil ich mich in dieser Hinsicht sowohl durch die Besuche einiger Gedenkstätten in unserem Land aus NS- und SED-Zeiten als auch durch diverse berufliche Erfahrungen für relativ abgebrüht hielt. Ich lag falsch. Was ich auf den Killing Fields und anschließend im Tuol Sleng Gefängnis zu sehen bekam, war heftiger und eindrücklicher als ich vermutet hatte. Vor allem die Tuol Sleng Gedenkstätte, in der der Gefängnisalltag im berüchtigten S21 (eingerichtet in einer ehemaligen Schule!) in den weitesgehend unveränderten Räumen quasi noch in den Mauern hing, hat mich tief beeindruckt. Ich weiß, dass das hier sicher nicht der Ort für solche Betrachtungen ist, aber wer das Land besucht, sollte sich diesen Teil seiner Geschichte nicht entgehen lassen. Es lässt einen die Menschen um einen herum und den Alltag den sie leben mit völlig anderen Augen betrachten. Auch und gerade im Hinblick auf Phnom Penh. Wenn man sich vergegenwärtigt, dass der Einmarsch der Khmer Rouge und alles was anschließend in dieser Stadt geschehen ist, nicht wirklich allzu lange her ist und es mit dem vergleicht was man heutzutage in Phnom Penh sieht und erlebt und wie einem die Bewohner begegnen, was sie erzählen und wie sie die Welt sehen, dann kann man vor diesen Menschen, die den Schrecken ja häufig noch selbst (zumindest aber in ihrer Familie) erlebt haben, nur den Hut ziehen.

Mich jedenfalls hat der Besuch von Tuol Sleng so dünnhäutig gemacht, dass ich den ersten Tuk-Tuk-Fahrer der mir keine 2 Sekunden nach Verlassen der Gedenkstätte sofort auf die Pelle rückte, erstmal zur Sau machte. Sein überraschter Gesichtsausdruck rief mich allerdings schnell wieder in die Realität zurück. Ich entschuldigte mich und er nickte, so als haber er verstanden. Naja.

Sehenswürdigkeiten hat Phnom Penh im Übrigen auch zu bieten. Paläste, Tempel, Märkte, alles da. Ich allerdings hatte erstmal genug und verzog mich ins Hotelzimmer
 

Herr B.

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Phnom Penh - Teil 4: Ein Abend am Fluß

Eine Sache hatte ich bei mir ganz dick auf der Liste: Den berühmten Foreign Correspondents’ Club. Hier trafen sich zu Zeiten des Vietnam-Krieges und in den Jahren danach Journalisten und Informanten, Reisende, Abenteurer und Geschäftemacher. Heute ist das Haus im Kolonialstil vor allem ein Hotel mit Bar, Restaurant und einem sensationellen Blick auf den Fluss. Und einer Menge Expats und Reisender.

Ich kam am späten Nachmittag, nachdem ich mich im Hotel etwas gesammelt und danach bei einem Stadtbummel wieder auf andere Gedanken gekommen war. Ich nahm Platz in der 1.Etage am Fenster. Dort sitzt man auf hohen Stühlen, die Getränke vor sich auf der breiten Betonbrüstung des Balkons, mit perfektem Ausblick. Kurz nach mir kam eine blonde Frau und setzte sich ein paar Stühle weiter hin. Wir tauschten ein paar Blicke aus, dann wand sie sich ihrem Buch zu. Ich recherchierte auf meinem Handy die Busreise nach Siem Reap für den übernächsten Tag. Nach einer Weile trafen sich wieder einmal unsere Blicke und sie blies die Backen auf : “Hot, huh?!”, sagte sie und fächelte sich mit einem gefalteten Stadtplan Luft zu. Das Gespräch war eröffnet. Nachdem wir ein paar Sätze über zwei leere Stühle hinweg gewechselt hatten, fragte ich sie ob sie sich nicht neben mich setzen möchte, das würde das Gespräch erleichtern. Was es tat… :)

Sie hieß Jessica und wie sich heraustellte, war sie 37, kam aus Australien, war frisch geschieden, hatte einen 10-jährigen Sohn und war zum ersten Mal seit einer Ewigkeit alleine auf Reisen. Interessanterweise hatte sie sich nahezu die gleiche Reiseroute ausgedacht wie ich, nur in umgekehrter Richtung. Für das Gespräch war das natürlich ideal, wir konnten prima Reisetipps austauschen und dann langsam auf persönlichere Themen zu sprechen kommen. Nach einer guten Stunde hatten wir entschieden, dass wir heute Abend noch zusammen essen und dann ausgehen würden. Das Naga World Casino sowie das “Heart of Darkness” standen auf dem Programm. Zuvor wollte sie aber noch kurz ins Hotel um sich frisch zumachen.

Jessica hatte kein Handy. Sie mache “digital Detox” sagte sie, aber ich könne sie ja einfach in ihrem Hotel abholen. Sie schrieb mir ihren Namen, ihre Zimmernummer und den Namen des Hotels auf einen kleinen Fresszettel, den sie aus ihrem Reiseführer herausgerissen hatte. Irgendwie süß und ein bisschen teeny-mäßig. Sie musste selbst darüber schmunzeln.

Ich war gut eineinhalb Stunden später in ihrem Hotel, aber bis wir tatsächlich los kamen, sollte es noch eine Weile dauern. Wir verbrachten dann doch eine etwas längere Zeit in Ihrem Hotelzimmer und sind später nur noch mal kurz raus, um etwas zu essen und einen Drink zu nehmen. Unser eigentlich geplantes Programm fiel flach. Ich war nicht traurig drum…
 

Herr B.

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Du bist ja tatsächlich ein Rockstar.

Phnom Penh ist schon faszinierend. Schrecklich-Schön. Hatte neulich mal eine Revisit Tour gemacht und berichtet. Ka...

Hm, naja.... In dem Fall war ich wohl eher das Opfer. ;)
 
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Herr B.

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Phnom Penh - Teil 5: Massage, Baby?

Tags darauf wollte ich einem Massageladen in der 252. Straße einen Besuch abstatten. Den Tipp hatte ich von einem Ami. Die Massage war gar nicht so leicht zu finden und lag in einem mehrstöckigen Haus, gleich zu Beginn der Straße, wenn man von der Preah Trasak Paem Str. aus hineingeht. Der Eingang ist seitlich am Haus, das ziemlich baufällig wirkt. Wären nicht zwei Jungs am Eingang gesessen, die mich lautstark begrüßten und hineinwinkten, wäre ich wohl dran vorbei gegangen.

Mir war nicht ganz klar, was die Jungs da machten. Beide mit viel gutem Willen vielleicht gerade volljährig und eher schmächtig, sahen nicht nach Pimps oder ähnlichem aus, eher nach Handlangern. Laufkundschaft zum anwerben gab es hier im Viertel keine und Ich fragte mich, wen oder was sie hier bewachten. Ging es nur darum, evtl. Zechpreller aufzuhalten oder - der Gedanke kam mir allerdings erst später - ging es darum, zu verhindern dass die Mädels ausbüxten? Oder ging es darum das Revier zu markieren, Schmiere zu stehen, für den Fall eines Besuchs von Rivalen oder einer Razzia? Viel weiter kam ich in meinen Gedanken jedoch nicht, denn die Hausdame, die mich hinter der Tür empfangen hatte, präsentierte mir einen kleinen, sogenannten Fishbowl, also eine Gruppe von Mädels aus der ich mir meine Masseuse aussuchen sollte. Etwa zehn Damen waren anwesend, ganz unterschiedlicher Altersklasse und Kajüte. Ich entschied mich für Nr. 32, eher zierlich, ziemlich jung (20 Jahre verriet sie mir später) und mit einem außerordentlich hübschen Gesicht.

Sie führte mich in die erste Etage. Hier drinnen sah es ähnlich baufälig aus wie draußen und es war extrem heiß. In den sichtlich runtergekommenen Zimmern gab es zwar Klimaanlagen, die sogar Geräusche von sich gaben, aber kaum Kühlung brachten. Ich sah besser nicht so genau hin, andernfalls bestand die Gefahr, dass ich mir ausmalte was diese Dinger so alles an Dreck und Keimen in die Luft pusten.

Meine Nr. 32 bot mir an, mich zu duschen. Angesichts der brutalen, schwül-feuchten Hitze willigte ich natürlich ein. Das hätte ich lassen sollen. Denn waren schon die Zimmer in erbärmlichen Zustand, wurden sie von den Bädern problemlos getoppt. Wobei man hier eigentlich nicht von Badezimmern sprechen kann. Eher von dunklen, heißen Räumen mit versifftem Kachelboden, einem Wasserschlauch und einem Ablauf im Boden der zum Himmel stinkt. Ich bin schon in einigen Ecken dieser Welt herumgekommen und war dabei nicht immer auf der Sonnenseite unterwegs, aber sowas habe ich echt selten gesehen. Nicht in Afrika, nicht in China, nicht in Indien. Das hier war echt ekelhaft.

Entsprechend kurz war auch das Duschvergnügen. Ich sparte mir das abtrocknen, auch mangels Handtuch. Das übernahm Nr. 32 als ich wieder ins Zimmer trat. Danach gab es eine kurze, wenig gekonnte Massage und die Frage “Want bum bum?”. Klar wollte ich, wenn ich schon mal hier war. Außerdem hatte ich gerade meine persönliche Ekelgrenze weit ausgereizt, das sollte sich jetzt wenigstens ein bisschen auszahlen.

Hatte ich schon erwähnt, dass meine Masseuse ausgesprochen gut aussah? Und zwar wirklich gut, will sagen: Schön im klassischen Sinne. Sie hatte einen leicht europäischen Zug im Gesicht und eine für hiesige Verhältnisse sehr schmale und lange Nase. Die Figur war wie gemalt, so weit ich das in ihrem knappen Jeansröckchen und dem gelben Top beurteilen konnte und wenn sie lächelte, ging die Sonne auf. Ein unglaublich krasser Kontrast zur Umgebung. Schneewittchen mitten im Sumpf.

Ein geschäftstüchtiges Schneewittchen. Sie rief 100 auf. Dollar. Letztlich einigten wir uns auf die Hälfte. Als Komplettpreis mit Massage und Zimmer. Die Verständigung war recht müsahm, ihr Englisch fast nicht vorhanden. Vermutlich war ich der erste Westler seit langer Zeit in diesem Haus.

Vielleicht lag es auch an diesen Verständigungschwierigkeiten dass sie überrascht war, dass für mich zu “Bum-Bum” auch noch ein paar andere Dinge gehören. Nix exotisches, eher so das übliche Vorspiel. Das sei aber nicht im Preis enthalten, das koste 10 Dollar Extra. Ich weiß dass mir in solchen Situationen sehr schnell die Lust vergeht und ich wollte mir diese Geschichte jetzt nicht ganz versauen, deshalb willigte ich ein.

Um es kurz zu machen: Die Sache lief insgesamt eher so mittel und bezog ihren Reiz vor allem aus ihrer Schönheit. Optiknummer wurde man dazu wohl sagen. Das Mädel aus der Bar war jedenfalls besser. Deshalb und vor allem auch wegen der extrem abgefuckten Umgebung und dem schlechten Gefühl im Nachhinein bezüglich der Jungs am Eingang besteht hier keinerlei Wiederholungsgefahr. Ein Erlebnis war es dennoch.

Die Alternativen sind in Phnom Penh im Übrigen auch durchaus da. Die erwähnten Bars sind sicher erste Anlaufstelle. Im Vergleich zu Patty hatte ich das Gefühl, dass es dort wesentlich entspannter und weniger abgezockt zugeht. Allerdings ist auch deutlich weniger los. Eine der wenigen Ausnahmen war während meines Besuchs die Cyrcee Secret Bar in der 49. Straße. Sie war bei meinem Besuch dort (unter der Woche, ca. gegen 8 Uhr Abends) propevoll und zwar sowohl mit Mädels als auch mit Westlern im mittleren Alter. Mann-Frau Verhältnis ca. 1:2. Stimmung gut, lohnt sicher einen Besuch.

Anders als in Saigon zuvor oder allgemein in den meisten Ländern, scheinen in Kambodscha Online-Dating, bzw. Dating-Apps nur begrenzt gut zu funktionieren. Badoo war zwar voll mit interessanten Profilen, so richtig was ergeben hat sich aber nicht. Muss aber auch einräumen dass ich es mangels Interesse auch nur halbherzig probiert habe. WeChat hingegen nahezu tot und tinder vor allem mit Expats und Touristinnen gespickt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Blackmicha

Member Inaktiv
Inaktiver Member
22 Oktober 2008
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Pak Kret
Nicht alle aber viele Mädels auf WeChat, die Massagen anbieten,

WeChat ist in Viet falsch. BeeTalk hat für mich gigantische Angebote an Sex . Halbe Stunde drin und du hast hunderte Angebote von den feinsten Stunner .Standart ist 60 USD / h . Einige bei 35€ / h . Für HotTok gibt es eine spezielle Strasse ( Google : Benny HotTok )
Hotels bis 10 pm No joiner fee .danach meist 15 USD.

Beispiele aus BeeTalk

20180518_151327.jpg
 

Herr B.

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21 Juli 2014
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Wie gesagt, We Chat hat bei mir ganz wunderbar funktioniert, ich musste deshalb nicht auf andere Apps ausweichen.Und die HotToc-Straße von der Du sprichst ist dann wahrscheinlich die Nguyen Phi Khanh Street oder? Zumindest wird diese immer in englischsprachigen Foren genannt - auch wenn Sie meiner Meinung nach kaum mit den Massagenstraßen mithalten können, die es in TH gibt.

Und Joiner Fee: Wie weiter oben gesagt, ich hab keine gezahlt auch nicht nach 10pm. Nach allem was ich vor Ort gehört habe ist das bei den meisten kleineren Hotels rund um die Bui Vien auch so. Man weiß es halt vorher nicht....
 
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Herr B.

Kennt noch nicht jeder
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21 Juli 2014
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Von Phnom Penh nach Siem Reap:

Am nächsten Morgen ging es für mich weiter. Die nächste Etappe stand an: Siem Reap und die Tempel von Angkor. Ich nahm wieder einen Bus von Giant Ibis. Zum einen wegen der guten Erfahrung bei der Anreise, zum anderen aus Bequemlichkeit. Der Halt der Busse lag ja direkt vor meinem Hotel.

Die Fahrt war ereignislos. Kein Grenzübergang, keine nervtötenden Mitreisenden, keine mysteriösen Russinen. Dafür haufenweise Backpacker wie aus dem Bilderbuch. Eine ganze Armee davon und alle sahen sie gleich aus. In Kleidung, mit der sie zuhause nicht mal zum Briefkasten laufen würden, aber ausgestattet mit einer Attitüde die mich immer an verwöhnte Kinder im Vergnügungspark erinnert.

Egal, ich schaute aus dem Fenster und betrachtete die vorbeiziehende Landschaft. Wieder einmal fiel mir auf, was ich schon auf der Reise von Saigon nach Phnom Penh beobachtet hatte. Kambodscha wirkte im Vergleich zu Vietnam um Vieles ursprünglicher. Die Häuser, die Straßen, die Landschaft - das alles war viel weniger geordnet und deutlich roher. Mit wenigen Worten: Hier in Kambodscha gab es deutlich weniger Beton.

In Siem Reap angekommen bezog ich erstmal ein Hotel, das ich denjenigen unter euch, die auf leicht außergewöhnliche Zimmer stehen nur wärmstens empfehlen kann. Es nennt sich “Terrasse des Elephants” und liegt mitten im Herzen des Backpacker-Areals. Schaut euch ruhig mal die Bewertungen und Bilder auf trip-advisor oder einem Portal eurer Wahl an, es lohnt sich. Die Zimmer sind der Realität zwar etwas dunkler als auf den Fotos, aber alleine die ziemlich abgefahrenen Badezimmer sind ein Besuch wert.

Ansonsten erschien mir Siem Reap, zumindest was das Nightlife angeht relativ tot zu sein. Einzig Touristen sind in den zahlreichen Bars zu sehen, wer es also auf die Damenwelt abgesehen hat muss sich an die Backpackerinnen halten. Apps und Online sind sicher auch eine Option wie überall, habe ich aber ehrlich gesagt nicht selbst probiert. Hier und da ein Schnack mit Bedienungen oder Verkäuferinnen reichten mir nach den Erlebnissen der letzten Tage vollkommen.

Kulturell allerdings ist Siem Reap eine Reise wert. Und das nicht nur wegen der nahegelegenen Tempelanlagen, auch die Stadt selbst hat einige kleine Attraktionen. Empfehlen kann ich zum Beispiel den örtlichen Zirkus Phare. Ein Projekt, das eigentlich Straßenkindern eine Perspektive bieten soll, aber akrobatisch auf einem Niveau ist, dass den gepfefferten Eintrittspreis absolut rechtfertigt. Der Zirkus hat ein eigenes kleines Areal nicht weit weg vom Zentrum. Dort gibt es auch ein Restaurant und eine kleine Bar. Es lohnt sich also etwas früher hin zu gehen und einen Drink zu nehmen oder zu essen.

Ich habe bei meinem Besuch genau das getan und saß wenig später gestärkt und beseelt von zwei Longdrinks im Zirkuszelt und wartete auf die Vorstellung. Außer mir nur einige sehr wenige wohlhabenden Khmer-Familien und zahlreiche Backpacker in den üblichen Gruppenkonstellationen. Will sagen: Immer vier bis fünf Mädels, Anfang 20, gerne sommersprossig und mit krebsroten Schultern, schlechten Tattoos und im unvorteilhaftem Schlabber Chic, der Backpaper-Uniform: Billige, weite Stoffhosen mit Ornamentmuster, Unterhemd und Stofftasche vom Souvenirshop. Dazu Bier aus Dosen. Dann die Pärchen. Erste große gemeinsame Reise. Wenn man das gemeinsam durchlebt hat und danach noch so verliebt ist wie zuvor, dann stehen Kinder ins Haus. Und die erste eigene Wohnung, vielleicht auch gleich der Hausbau. Er wird nie wieder so frei sein wie jetzt, sie nie wieder so glücklich… Furchtbar solche Gedanken. Und anmaßend. Was weiß ich schon über diese Leute? An diesem Punkt habe ich mich kurz ein bisschen alt gefühlt. Nicht lange, denn die Show hat mich sehr schnell alle negativen Gedanken vergessen lassen. Die Jungs (und das eine Mädel) haben Sachen gemacht, die muss man sich selbst ansehen. Vier Mann übereinander, jeder steht auf den Schultern des anderen. Einige Meter entfernt noch mal vier Jungs ebenfalls übereinander. Kommt ein weiterer, klettert auf den einen menschlichen Turm und springt von der Schulter des Obersten quer durch den Raum zu dem zweiten menschlichen Turm. Landet auf den Schultern des obersten Kerls und klettert wieder runter als wäre es das Normalste auf der Welt. Und das war erst das Aufwärmprogramm.

Also, wenn ihr dort seid: Hingehen!

Was mir an Siem Reap allerdings negativ auffiel und nach kürzester Zeit echt genervt hat, war die dortige Preispolitik. Ich verstehe dass man in Touristengegenden versucht das Maximum herauszuholen, aber es gibt ein Grenze. Ich hab nix dagegen, mehr zu zahlen als die Einheimischen, auch wenn es deutlich mehr ist. Ich zahle auch gerne mal Preise wie hier in Deutschland wenn es sein muss. Wenn ich aber im Laden stehe, mir eine Tüte getrocknete Mangos kaufen will und der Verkäufer mich auf meine Frage was das denn koste, erst mustert und dann sagt “8 Dollars”, fühl ich mich ein bisschen verarscht.

Dementsprechend hab es nicht allzu lange in Siem Reap ausgehalten. Was vielleicht auch an meinem nächsten Reiseziel lag: Pattaya!
 

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