Ich frage noch einmal wegen der "Hygiene" nach. Heisst das, dass man Bettpfannen schrubben muss und aehnliches?
Genau das heisst es. Dazu kommt Hilfe bei der taeglichen Reinigung, Hintern usw. abputzen falls es der Patient selbst nicht kann. Ich kann jetzt nur vom aktuellen Fall meiner Freundin sprechen.
Selbst im Einzelzimmer war die Hilfe beim Waschen, Ausleeren der Bettpfanne Dinge die die betreuende Person zu erledigen hat. Die Krankenschwester macht die entsprechende medizinische Versorgung wie Verbandswechsel, Blutdruck messen, Medikamente reichen, aber schon das Essen bringen ist nicht mehr deren Sache, dass macht Personal der Kueche. In dem Zimmer meiner Freundin ist etwas Geschirr (Teller/Schuessel, Besteck) und ein Kuehlschrank vorhanden. Das Essen kommt in Blechschuesseln und man kann direkt daraus essen. Nach der Mahlzeit bringt die betreuende Person das Tablett auf den Flur und stellt es dort zur Abholung bereit. Das benutzte Besteck, eventuell auch Teller und Schuessel aus dem Zimmer, reinigt man selbst in einer Spuele auf dem Balkon.
Das Zimmer wird taeglich gekehrt und aufgewischt, das Bad wird geputzt und Muelleimer leeren erfolgt durch das Reinigungspersonal.
Gerade das Reinigungspersonal ist gegen ein kleines Entgelt dann auch bereit mal etwas zu erledigen, was normal nicht zu ihren Aufgaben gehoert. Z.B. hat meine Freundin eine der Frauen gebeten ihr die Haare im Bad zu waschen.
Zumindest im Krankenhaus Rayong gibt es feste Besuchszeiten von 12.00 Uhr bis 20 Uhr. Fuer die betreuende Perspn gibt es je Zimmer eine Ausweiskarte, die man bei der Security am Eingang des Gebaeudes ausserhalb dieser Zeiten vorzeigen muss. Ansonsten kein Einlass (wird aber zumindest zur Tageszeit nicht ganz so streng genommen - mein Eindruck. Ich als einzigster Farang als Besucher in diesem Gebaeude brauchte die Karte auch nicht. Das Erinnerungsvermoegen des Security war garnicht so schlecht.
Was die Versorgung mit Essen und Trinken angeht ohne Betreuung kann ich jetzt nicht beurteilen. Ich denke solange man soweit beweglich ist, dass man sich selbst in den Verkaufsstellen im Krankenhaus versorgen kann, ist die Sache einfach zu regeln. Lieferdienste, die direkt aufs Zimmer liefern sind mir in den letzten 2 Wochen nicht aufgefallen. Sicherlich kann man - soweit man den der thailaendischen Sprache maechtig ist - mit einer der Betreuer der Zimmernachbarn was ausmachen, dass diese behilflich sind und etwas besorgen. Letztendlich wird in einem Krankenhaus keiner verhungern, aber ist schon ein bisschen anderst als bei uns in DACH.
Auch wenn das Momentaufnahmen aus dem Hospital Rayong sind, wird dies in anderen staatl. Kliniken nicht viel anderst sein. Die eine oder andere Abweichung wird es sicherlich von Krankenhaus zu Krankenhaus geben. Ich denke auch, dass man mit ein bisschen Bakschisch die eine oder andere Unterstuetzung auch vom Pflegepersonal bekommen kann.
Das Pflegepersonal kennt sicherlich auch jemanden, der eine Patientenbetreuung gegen Bezahlung uebernehmen wuerde, sollte man selbst niemanden haben.
Wie es aussieht, wenn man als Patient wirklich Niemanden hat und sich auch eine Betreuerin nicht leisten kann - das kann ich nicht beurteilen, da mir hierzu Erfahrungen fehlen.