Mal nur so eine Überlegung
Bei den vielen vertrauenswürdigen Millionären hier, gibt es da keinen, dem Du vertraust, der dir das Geld jetzt von seinem deutschen Konto auf deines, und Du ihm, das Geld auf sein Thai Konto überweist
Nur Mal so am Rande
Die Idee ist übrigens gut und ich habe sogar einen vertrauenswürdigen …. keine Ahnung ob er Millionär ist …. aber zumindest vertrauenswürdig .... gefunden und wir haben das so gemacht.
Also er hat Geld von seinem Konto in Deutschland auf mein Konto in Deutschland überwiesen und ich habe Geld von meinem Konto in Thailand auf sein Konto in Thailand überwiesen.
So weit so gut, jedoch hinterher war mein Auto weg. Aber das ist eine andere Geschichte.
Ich denke mal bei Beträgen unter 10.000 € und wenn man das nicht so oft macht, ist das eine gute Methode.
Nun war mein Rückflug ja am 27.4. und da ich früh genug am Flughafen München war, habe ich mir die Zeit genommen, um dem Zoll einen Besuch abzustatten.
Der ist übrigens, wenn man vor dem Bereich steht, wo die Tickets eingescannt werden und die Sicherheitskontrolle erfolgt, ganz weit hinten links.
Dort angekommen stellte ich zu meiner Verärgerung fest, das ungefähr 3 Thai Pärchen vor mir standen, vermutlich zwecks Rückzahlung der Mehrwertsteuer.
Da offensichtlich weder die netten Herrschaften vom Zoll noch die schon etwas in die Jahre gekommenen Thai Touristen der englischen Sprache wirklich mächtig waren, gestaltete sich die Kommunikation schwierig und vor allen Dingen langwierig, was mir gar nicht paßte.
Zwar hatte ich noch genug Zeit, jedoch war ich immer noch sauer, daß ich mit fast 8000,- € die so ziemlich teuersten Business Class Tickets für mich und Sunny erworben hatte, seit ich mit der Thai fliege und beabsichtigte daher mich an dem Buffet in der Star Alliance Gold Lounge schadlos zu halten.
Die Thais hatten wohl einige der erworbenen Gegenstände am Körper und wiederum andere im Koffer. Die Dame vom Zoll fragte also nach dem Gürtel „ Where is the belt?“, während die Thais nur Bahnhof verstanden.
Irgendwann hielt ich die Hand vor den Mund und flüsterte „Kem kat ju ti nai?“.
Die Thais drehten sich um, um zu sehen, wer Ihnen da bei der Übersetzung geholfen hatte und schauten natürlich an mir vorbei, unfähig zu begreifen, daß dies ja ein Farang gewesen sein könnte.
Der Zöllnerin war natürlich nicht entgangen, von wem die gutturalen Laute stammten und sagte nur irgendwas in der Art von „Sie, wartens bitteschön gefälligst bis sa dran sin, ja“.
„Ich wollte nur helfen.“ sagte ich mit bescheidener Stimme.
„Na klar, sie san ja auch a Asiate. Des sieht man ja gleich.“
Verzweifelt drehte ich mich zu den Thais um und erklärte ihnen, daß die Dame nach dem Verbleib des Gürtels gefragt hatte.
Diese waren hocherfreut, bedanken sich und wir wechselten einige Worte auf Thai.
Gleichzeitig machte sich Erstaunen auf dem Gesicht der Zöllnerin breit und bevor sie etwas sagen konnte, erwiderte ich:
„Man muß nicht unbedingt Asiate sein, um asiatisch sprechen zu können“ und fuhr dann voller Bescheidenheit fort „und nebenbei bemerkt, ich spreche 6 Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Latein, Thai und Farsi.“
Leider konnte ich meinen moralischen Sieg nur sehr kurzfristig auskosten, denn mit einer auf die anderen in der Schlange stehenden Thais zeigenden Handbewegung sagte sie nur „Na dann.“
Übles ahnend drehte ich mich um und blickte auf die hoffnungsvollen Gesichter der anderen Thais, für die ich dann die nächste halbe Stunde als ehrenamtlicher Übersetzer tätig werden durfte.
Schließlich kam ich an die Reihe und durfte endlich meine Frage bezüglich Geldeinfuhr über 10.000,- € von Thailand nach Deutschland stellen.
Und, ihr ahnt es, natürlich wurde mir mitgeteilt, daß ich am falschen Schalter bin und hierfür das zuständige Büro - keine Ahnung wo das sein soll - befragen müßte.
Also diese Bayern, richtiges Deutsch können Sie nicht und ihr dolles Nationalgericht, die Weißwurst, ist nun weiß Gott nichts Besonderes, aber 2 Dinge muß man ihnen lassen: Sie wissen, wie man Bier braut und die meisten von ihnen haben das Herz am richtigen Fleck.
Die Dame nahm also ihr Bürotelefon zur Hand, was eigentlich nur für dienstliche Gespräche vorgesehen ist, wählte eine Nummer, legte kurz ein paar gute Worte für mich ein und reichte mir den Hörer:
Also, wenn man über 10.000,- € von Thailand nach Deutschland mitbringen will, gibt es zunächst einmal ein Formular, das man ausgefüllt haben sollte, bevor man durch den roten Bereich geht.
Ich habe das jetzt nicht weiter studiert, aber im Wesentlichen wurde mir das so erklärt, daß man irgendwie belegen können sollte, wo das Geld herkommt und wofür es in Deutschland gebraucht wird.
Frühere Banküberweisungen von Deutschland nach Thailand sind hilfreich, ebenso sollte man die Bordkarten früherer Flüge aufheben, da man stets behaupten kann, jedesmal nicht unerhebliche Barmittel dabei gehabt zu haben und diese nun zurückzuführen.
Ebenso hilfreich ist ein Konto in Thailand und wenn man belegen kann, daß man sich das Geld in Euro von dieser Bank wenige Tage vor Abflug hat ausbezahlen lassen.
Generell scheint man in Deutschland davon auszugehen, daß Geld, welches sich auf einer Bank befindet, mit hoher Wahrscheinlichkeit legal ist.
Natürlich wäre es am einfachsten, das Geld direkt von meiner thailändischen Bank auf mein Konto bei einer Deutschen Bank überweisen zu lassen; dies ist aber, wie hier bereits erwähnt wurde, aufgrund der schlechten Kurse nicht wirklich optimal.
Besser ist es, einen günstigen Kurs abzuwarten, dann das Geld in Euro auszahlen zu lassen und den Beleg in jedem Fall aufzuheben.
Zufrieden gab ich den Hörer zurück, und bedankte mich artig, als ich plötzlich bemerkte, das bei ihrem Kollegen einige Iraner anstanden, die offensichtlich ebenfalls kaum Englisch konnten.
Dieser blickte mich plötzlich an und fragte: „Ach, sagen sie mal, hatten Sie nicht vorhin erwähnt, daß Sie fließend Farsi sprechen?“
Ich packte nur schnell meine 7 Sachen und sah zu, daß ich wegkam, während ich ihm gleichzeitig zurief: „Äh, nein, ich sagte, ich spreche fließend ISAANI, nicht Farsi, und in dieser Sprache verabschiede ich mich jetzt von ihnen „Tschok dee dööö!“
Das haben einige Thais, die da noch rumlungerten, mitbekommen und lachten verhalten.
Für das Festmahl in der Lounge war natürlich keine Zeit mehr, wir begaben uns direkt nach dem Sicherheitscheck und der Paßkontrolle zum Flieger, wo natürlich wieder die wärmste Bord Schwuchtel des gesamten Teams für mich zuständig war und mir später das grottenschlechte Essen der Airways servierte.
In der Business Class traf ich hauptsächlich auf bekannte Gesichter, denn die größtenteils älteren Herrschaften, die sich die Mehrwertsteuer irgendwelcher teurer Markenartikel ausbezahlen lassen wollten, schienen allesamt dort zu sitzen.
Wie üblich bei den Thais, wurde sich untereinander und auch mit dem Bordpersonal in einem regen Palaver ausgetauscht, während ich grimmig versuchte einzuschlafen, nicht ahnend, daß mir das Schlimmste noch bevorstand.
Stunden später, auf gut halber Strecke nach Bangkok war es im Flieger stockfinster, als ich plötzlich wach wurde und während ich mich noch nach dem Grund meines frühzeitigen Erwachens fragte, erblickte ich voller Schrecken die Bordschwuchtel, wie sie sich die Lippen voller Lipgloss über mich beugte und mir in gebrochenem Deutsch zuraunte:
„Ache übrigens, isch binne auss die Issaan.“