Schon spannend, was hier alles so losgelassen wird. Ich habe aber keinen Bock und auch keine Zeit hier einiges zu kommentieren. Zeit, deshalb, weil ich nachher und wohl auch morgen arbeiten muss (eher darf), nämlich in einem kommunalen SAE Stab, dem ich seit über 15 Jahren freiwillig angehöre. SAE steht für Stab für außergewöhnliche Ereignisse, landläufig auch Krisenstab genannt.
Es lässt sich treffend ein Kriesenmanagment kritisieren, ohne überhaupt die Hintergründe der Entscheidungen zu kennen. So einfach ist es nunmal nicht, da wir hier nicht in einer Bananenrepublik leben, sondern auch die Kriesenstäbe nach Recht und Gesetz entscheiden müssen.
Nur mal so als kleines Beispiel aus der Woche. Wir hatten ein "paar" Quarantänefälle. Blödsinnerigerweise liest man ab und zu, das würde das Gesundheitsamt machen, dem ist nicht so. Das Gesundheitsamt empfiehlt lediglich und die Ortspolizeibehörde darf dann entscheiden. Das geht dann mit einer Verfügung, die unser Jurist noch auf Wasserfestigkeit checken muss, könnte sich ja jemand dagegen wehren

.... So, und wenn man dann jemanden aus dem Verkehr zieht, dann darf man diesen auch noch versorgen (Medikamente oder auch mit Lebensmitteln), sofern er das nicht selbst organisieren kann. Nun darf die Schulklasse zu Hause bleiben, dann stellt sich die Frage einer evtl. Überprüfung, ob die Kiddies auch wirklich alle zu Hause bleiben ....
Zum Thema Veranstaltungen. Auch hier im Südwesten richtet man sich nach den Empfehlungen des RKI und entscheidet im Einzelfall. Große Firmen haben ihre Personalversammlungen in den Herbst verschoben, einfach weil das Risiko zu groß ist, das da ein Streuer darunter ist und der Betrieb im Extremfall zu machen muss. Einer Glaubensgemeinschaft haben wir Gleiches empfohlen, da diese auch Gäste aus Risikogebieten haben und die meisten Fälle aus dem benachbarten Elsass genau von so einer ähnlichen Veranstaltung herrühren.
Ehrlich gesagt habe ich leicht mit dem Kopf geschüttelt, weil im Nachbardorf die Jahreshauptversammlung eines kleinen Turnvereins wegen Coronaangst abgesagt wurde.
Das Krisenmanagment ist so ausgelegt, dass es nach aktuellen Erkenntnissen die möglichst wenigsten Beeinträchtigungen für die Bürger gibt. Wir haben es hier nicht mit Ebola zu tun, das einen Shutdown gerechtfertigen würde, am besten noch mit "Notstandsgesetzen" versehen
