Also, es haben sich für mich viele neue Dinge ergeben – auch durch private Chats und Nachrichten.
Offenbar gibt es doch eine ganze Reihe von Anwendern, und ich werde das Thema auf jeden Fall weiterverfolgen.
Ich möchte aber kurz über einen älteren Fall berichten – nichts mit Chlordioxid, sondern mit etwas ganz Alltäglichem.
Als ich mit 25 Jahren in Heidelberg an der Uni war, lernte ich einen jungen Mann kennen, der schwer an Diabetes erkrankt war – ohne Insulin ging bei ihm gar nichts. Das war damals meine erste echte Begegnung mit der Krankheit, weil ich bis dahin niemanden mit Zuckerkrankheit im Umfeld hatte.
Er war früher viel unterwegs, hatte einige Zeit in Brasilien gelebt und erzählte mir dort von einer Pflanze namens Stevia, die er dort kennengelernt hatte. Die Pflanze stammt ursprünglich aus Paraguay und Brasilien, wo sie schon seit Jahrhunderten von den indigenen Guaraní-Völkern als natürliches Süßungsmittel genutzt wurde.
In Japan wurde Stevia bereits seit den 1970er-Jahren industriell verwendet, Brasilien folgte kurz darauf.
In Deutschland dagegen war Stevia zu der Zeit völlig unbekannt – und das nicht zufällig.
Er erklärte mir, dass die Zuckerindustrie in Deutschland und auch international massiven Einfluss ausübte und durch Lobbyarbeit alles daransetzte, eine Zulassung zu verhindern.
Offiziell hieß es immer, es gäbe „unzureichende toxikologische Daten“ – tatsächlich aber wurde die Zulassung jahrzehntelang blockiert.
Er selbst hatte in seinem früheren Beruf als Gärtner die Pflanze aus Brasilien mitgebracht und baute sie privat in Deutschland an.
Das war zwar nicht wirklich illegal, aber er durfte sie nicht als Zuckerersatz verkaufen oder weitergeben, weil Stevia als Lebensmittelzusatz verboten war.
Auch in den USA war Stevia lange Zeit nicht als Lebensmittelzusatz zugelassen – erst ab 2008 durfte es dort in bestimmten Formen verwendet werden.
In der EU wurde es sogar erst 2011 offiziell zugelassen.
Seitdem gelten die sogenannten Steviolglykoside als unbedenklich und sind heute in vielen Lebensmitteln enthalten, vor allem für Diabetiker ein echter Fortschritt.
Damals konnte ich kaum glauben, dass ein natürlicher Süßstoff so lange unterdrückt wurde – aber das zeigt, wie stark große Industrien ihre Interessen durchsetzen können. Heute kennt fast jeder Diabetiker Stevia, und für viele ist es eine wichtige Hilfe im Alltag.
Mein Fazit daraus:...Nicht alles, was anfangs verteufelt oder als gefährlich dargestellt wird, ist tatsächlich schlecht.
So wie ich damals offen über Stevia gesprochen habe, rede ich heute mit Menschen, die seit Jahren Chlordioxid in bestimmten Anwendungen nutzen.
Ob ich es selbst jemals ausprobiere, weiß ich noch nicht – aber ich bleibe neugierig und höre mir gerne echte Erfahrungen an.
Bis jetzt sagen alle, die es ausprobiert haben, dass sie zufrieden sind – ohne Verätzungen oder schlimme Nebenwirkungen.
Und keiner behauptet, es wäre ein „Wundermittel für alles“. Dieses Bild entsteht nur in den Medien, die solche Themen oft stark polarisieren.
Aber einfache, populistische Schwarz-Weiß-Denkmuster haben uns noch nie wirklich weitergebracht.