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Bangkok - herumstreunen

thaiguy

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25 Dezember 2013
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Hier nur ein paar Impressionen und Details zu Bangkok. Die Bemerkungen sind fuer viele sicherlich uninteressant, der eine oder andere, der laengere Zeit in BKK wohnen will, kann u.U. ein paar Anregungen gewinnen.

Nach meinem Blitzbesuch in Phnom Penh (siehe hier: BKK Flughafen nach Phnom Penh) kam ich mittags puenktlich in Bangkok an. Zu PP gibt's nicht viel zu berichten, da ich allein Besorgungen etc zu erledigen hatte. In BKK hatte mich gerade einmal 100 Meter von einem kleinen Bahnhof einquartiert. Der Laden war sauber, bequem und guenstig. Ueber die Hauptstrasse hingweg (Fussgaengerbruecke) kam ich sofort zum Klong und dem Wassertaxi/bus. Auf der Newpetchaburi Road kann man auch mit einfachen oder aircon-Bussen recht schnell zu Asoke oder weiter in's Zentrum kommen. Mir war die Lage in (Fuss-)Reichweite eines grossen Supermarkts wichtig, da ich noch hamstern wollte. Am Ende waren es mehr als 20 kgs u.a. Jasminreis, Gewuerze, schwarzer Essig, Chili und andere Flaschen. :) Allein die Baeckereien bei Tops, Big C und Foodland waren alle MIST, kein Vergleich zum Seebad oder Chiang Mai. Altes Zeug, trocken und ungeniessbar.

Die Preise fuer laptops waren recht ok und ich bekam im IT Mall auf der Ratchadapisek ein nettes Teil mit legaler software. Im Vergleich zu den U.S. tut sich in der Hinsicht nicht mehr viel, wenn ueberhaupt. D.h. die Preise sind in etwa gleich. 5% Steuern bekam ich spaeter am Flughafen schnell und einfach zurueck in THB. Der Einkauf war schnell erledigt, weil ich mich vorher auf dem Netz informiert hatte und genau wusste was ich wo kaufen wollte.

Ich hatte einen freien Tag. Bin dann mit dem Klongboot bis in die Altstadt (16 thb). Dort die alte Prachtstrasse aus den 20ern am Demokratiedenkmal vorbei runtergelatscht. Fast alle Gebaeude stehen leer und ich kann nur hoffen, dass da keine Abrissbirne kommt. Das Nationalmuseum ist ganz in der Naehe, heute hatte ich aber keine Lust die hervorragende Sammlung noch einmal zu besuchen. Das naechste Mal.... Also zum Fluss und in's Boot nach Nonthaburi (14 thb). Die Luft war wesentlich besser als im Zentrum und die Fahrt sehr entspannend und ein bisschen memory lane. Das letzte Mal habe ich die Tour vor gut 10 Jahren gemacht. In Nonthaburi direkt zum dim sum Schuppen, linker Hand vom Pier, vielleicht 100 Meter, und reichlich weggeschleppt und verschlungen. So 40..... Dann zum Markt und noch ein paar Sachen eingekauft. Ein schoener Markt mit einigen kleinen Garkuechen. Reis mit Huhn 42 thb. Als ich die Preise fuer Zwiebeln sah, 45 thb, habe ich zugeschlagen. Auf den Phils kostet das Kilo gerade 300 thb. Manila noch wesentlich mehr. Das Monopol funktioniert bestens, ebenso in den Bereichen Brillen, Medikamente und alles, was importiert wird oder wo Importe verboten sind (Reis). Dann wieder auf's Boot und gemuetlich nach Chinatown (16 thb). Dort brummte der Baer, weil das chinesische Neujahr stand vor der Tuer. Jede Menge Plastikschund aber auch gute Strassenkueche, wenn man denn die auf Touris ausgelegten Ecken meidet. Anschliessend zum Bahnhof, leider kein Zug zum Hotel. Es gibt zur Zeit einen kostenlosen und direkten Bus zum neuen Hauptbahnhof. Man kann sich also die Fahrt mit der Ubahn nach Bang Sue sparen, sofern man in der Ecke ist. Ich selbst bin dann mit der Ubahn nach Petchburi rd und anschliessend wieder das Klongtaxi.

Ich hatte in der Ecke vor knapp 20 Jahren gewohnt. Nun war bis auf 2 Sois alles abgerissen und durch Hochhaeuser ersetzt worden. Allerdings gab's die abendliche Fressmeile noch, wo sehr, sehr gut gekocht wird und alles sehr guenstig, weil fuer Thais, die dort wohnen. Es gibt in den beiden Strassen sehr viele Gebaeude, die an Buerokraefte vermieten und ich war damals mittendrin. Weiteres behalte ich fuer mich, nur fuege ich hinzu, dass ich damals in 2 Jahren nicht einmal in Richtung BTS Nana aufgebrochen bin. Die Post ging und geht eh ganz woanders ab.

Am naechsten Tag habe ich lange geschlafen, mittags zur Fressmeile und dann den Zug Richtung Flughafen. Es war der Aranyaprathetzug und der war voll. Das Angebot wird wieder verstaerkt angenommen, nachdem die Strecke nun gut in Schuss ist. 4 thb nach Lat Krabang. Dann die Rolltreppe hoch und eine Station bis zum Flughafen (15 thb). Der Transfer ging recht flugs und natuerlich keine Probleme mit Staus. Ich habe mich dann mit dem laptop und der sehr guten Batterielaufzeit bis zum Abflug beschaeftigt. Die Kueche im Foodcourt auf der unteren Ebene ist immer noch relativ guenstig, etwa 10 thb pro Gericht mehr als in der Stadt, aber die Qualitaet hat nachgelassen. Jedenfalls bei den Dingen, die ich mag. Der PALflug war wesentlich besser als der mit Cebu Pacific und sogar noch guenstiger. Die sogenannten LLC sind schon lange nicht mehr low cost, wenn man alles einrechnet und die richtigen Tage bucht.

Fazit: Es waren 2 angenehme Tage in BKK. Der Grund war, dass ich mich auf altbekannte Ecken und weniger zugebaute Viertel beschraenkt habe. Ansonsten entwickeln sich die BKKler zu Hoehlenmenschen, die in Betonhoehlen hausen und von einer Hoehle moeglichst schnell und auch unterirdisch in die naechste wechseln. Fuer mich der reine Stress. Die paar freien Plaetze gibt's vor allem nahe am Fluss. Das naechste Mal habe ich hoffentlich genug Zeit, um die alte Bahnlinie nach Maeklong auszuprobieren oder ich mache einfach noch einmal die Flusstour. Nakhon Pathom waere natuerlich auch schoen.
 

anderl1962

Lady Drink King
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21 August 2019
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Hallole,
wir waren die letzten 3 Tage auch in Nonthaburi, die reinste Erholung und Entspannung. In dem kleinen Hospital neben der Schule und dem Museum wurde meine Bißwunde ( eigener Hund in Surin ) an den drei Tagen bestens versorgt. Sehr nette nurses, zu dem alten Farang mit dem freundlichen lächeln im Gesicht. Über den Talat geschlendert und einiges genascht. seit heute sind wir direkt in BKK und wie Du schreibst wird es immer stressiger. In Chinatown etwas Gold gebunkert, auch etwas für die Mia. Am Montag geht es für Mia ins Hospital, OP an der Wirbelsäule, da hab ich wohl mehr Bammel als sie. Kann sie die Tage auch betreuen da ich in der Klinik in ihrem Zimmer nächtigen kann ( VIP room da ihre Tochter dort arbeitet ).
Wir freuen uns auch schon auf den Tag wenn wir BKK den Rücken kehren können. Ist nicht unsere Welt das hektische, laute, übervolle im Verkehr und der Luftverschmutzung hier.
 

thaiguy

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25 Dezember 2013
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Bangkok ist zum Teil wirklich nervig. Die immer enger aneinander gebauten und weiter ausgreifenden Hochhaeuser zusammen mit den Hochbahnen haben das Klima und die Luftqualitaet stark verschlechtert. Dann noch der Krach mit dem Echo. In der alten Stadt geht's einigermassen und in den Randgebieten. Das naechste Mal will ich mit dem Boot auf die andere Flusseite und dann vielleicht mit der Ubahn zurueck. Die Ecken kenne ich noch nicht und, wie schon gesagt, die Maeklongeisenbahn muss ich mir nun auch endlich einmal genehmigen. Nach Jahren der Abwesenheit und gelegentlicher Besuche gefaellt mir das Land inzwischen wieder besser, weil es weniger zugebaut ist, wie z.B. Vietnam in den Ebenen, und im Inneren sich auch wohltuend von den Philippinen und dem dreckigen Chaos dort abhebt. Ich lebe allerdings immer noch in meiner kleinen Ecke des Landes. Surin mochte ich immer und die Umgebung ist fuer mich ein El Dorado mit all den alten Khmertempeln. Auch sind Khmers in Surin nicht ganz so thai rak thai, wie man es sonst oft erlebt.
An nuetzlichen Infos kann ich nur noch einmal betonen, dass die Zuege auf der oestlichen Strecke Richtung Aran nun puenktlich fahren, in beide Richtungen, und man hiermit eine weitere, sehr guenstige, und z.T. auch bessere Verbindung von den oestlichen Stadtteilen in's Zentrum hat. Wer also an den noerdlichen Enden von Suk 71, Ekkamai, Thonglor und entlang der Ramkamhaeng wohnt, der hat mehrmals taeglich eine sehr gute Alternative in die Innenstadt. Besonders morgens und am spaeteren Nachmittag. Die Vororte bis Chaosengsao werden natuerlich auch beruecksichtigt.
Die geschilderten Bootsverbindungen sind fuer jene besonders interessant, die es nicht lassen koennen und an der Kao San Road unterkommen.

Nahe dem Pier gibt es noch ein interessantes Museum: พิพิธบางลำพู
Der Laden hat das Glueck einem Ministerium zu gehoeren und wird daher anscheinend als Steckenpferd und Prestigeobjekt recht gut unterhalten. Jedenfalls die Webseite ist schon sehr ordentlich. Der Laden steht nun auf meiner Liste und ebenso die anderen Museen des Ministeriums in CM und Songkla.
 

thaiguy

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thaiguy

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25 Dezember 2013
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Ich haenge gerade am Flughafen ab. Der Flug ist 2 Stunden verspaetet und so habe ich Zeit von meinen etwa 2 Tagen in der Stadt zu berichten. Leider musste ich am Sonntagabend schnell nach Aran und Poipet, was den 1. Tag versaute und auf die geplante Fahrt nach Amphawa hatte mein Gesaess nun ueberhaupt keine Lust mehr. Ich bin am Montagmorgen um 9.30 mit dem Bus von Aran nach Morchit 2 gefahren. Dauerte endlos bis etwa 2.30 (250 THB). Von Morchit nahm ich den Bus 509AC nach dem Demokratiedenkmal. Keine Angst, ich bin nicht zu den Kaosanern sondern in die andere Richtung weiter. Die Fahrt war ganz interessant und nach 50 Minuten war ich am Denkmal. Mit dem BTS und MRt etc waere es auch nicht besser gelaufen. An der Strasse eine sehr gute Wantonsuppe bekommen (40 THB) - der Stand ist nun im Tiefengedaechtnis gespeichert. Schnell in einem alten Hotel abgestiegen, recht billig und Aircon. Knapp 400 THB, je nachdem, wie und wann man bucht. Dann sofort in Richtung Chinatown, unterwegs nicht so tolle Samosas und Pakoras vertilgt. Die Inder in BKK sind in der Regel grenzwertig und auch die Kritiken von Nicht-Indern sind oft wertlos. Das Zeug war oelig und die Pakoras waren nur Kichererbsenmehl mit ein paar gruenen Blaettern. Also meine Herren Inder: das war nix und bei naechsten Besuch -gfy. Dann durch Chinatown, das merkwuerdig verwaist war und am Bahnhof vorbei der Hauptstrasse entlang. Ich wollte zum BigC, aber das war dann doch nur ein Food-BigC. Knappe Auswahl und in einem Mall. Wie ich es hasse. Dann mit der Ubahn zurueck in die Altstadt und zum Hotel. Ich war fix und fertig. Sonntag von morgens 6 bis Mitternacht. Der Montag war auch nicht ohne.
Dienstagmorgen um 7 Uhr dann los zum Fruehstueck. Schnell zum Fluss auf's Boot und ab nach Nonthaburi (16 THB). Dort zum Markt und ein Huhn mit Reis. Mit tropfender Nase und feuchten Augen dann den Bus zum BigC Hypermarket (16 THB) und dort shoppen. Die Gewuerze waren billiger und besser als im Little India, Dal sowieso, dann noch Nudeln und anderes, was es auf der Insel nicht gibt. Mit dem Songtaew zurueck zum Pier (9 THB) und dem Dimsumladen. Danach leicht beschwert auf dem Boot bis zur Haltestelle Kaosan, aber (!) man kann am Fluss entlang bis zur Pinklao Bruecke und die Bande vermeiden.

Was sehr auffallend war, waren die Obdachlosen. An der Pinklaobruecke gibt's eine Essensausgabe fuer die armen Leute. Das geht's recht ruppig in der Schlange zu. Die Leute sind ziemlich entnervt. Ansonsten ist die Ecke zwischen Sanam Luang und Lan Khong Muang ein Zentrum fuer die Obdachlosen. Vermutlich helfen die vielen Tempel und kleinen Kanaele und bieten einigen Schutz vor der Sonne. Die LEute versuchen Zeug, dass sie anscheinend gefunden haben, auf den Gehwegen zu verkaufen. Sehr viele Frauen bieten Dienstleistungen an, auch schon morgens um 7 und dann den ganzen Tag. Das alles sehr nahe an der Backpacker und Qualitaetstouristenszene. Da liegen z.T. gerade einmal 30-40 Meter dazwischen. Sobald man in die Seitengassen und entlang der kleine Kanaele geht, offenbart sich das Elend. Es sind meist alte Menschen, die nichts mehr haben.

Ich schick' den Teil einfach einmal ab, bevor mich das Flughafenwifi rausschmeist.
 

thaiguy

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25 Dezember 2013
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Es gibt in der alten Stadt noch sehr viele arme Viertel, die direkt hinter den Prachtbauten und Tempel liegen. Aehnlich wie entlang der Bahnlinie leben Leute auf engstem Raum. Dazu nun die Obdachlosen. Da ist nichts malerisch und die Situation ist offensichtlich.
Am Dienstagnachmittag bin ich zu Fuss nach Thewet gelatscht. Der Markt war natuerlich nicht mehr so toll, aber interessanter Weise billiger als Nonthaburi. Direkt am Markt haelt auch das Elektroboot, das von dort den Kanal herunter bis zum alten Hauptbahnhof faehrt. Die Linie war lange inaktiv, nun funktioniert sie zwischen 6 Uhr morgens und 7 Uhr abends. Beim naechsten Besuch probier ich's mal aus.
Heute bin ich dann noch einmal nach Nonthaburi. Eigentlich wollte ich am Fluss abhaengen, aber dann ist's im Boot angenehmer und es gibt mehr zu sehen. Ab Memorial Bruecke dauert es knapp 1 Stunde bis Nonthaburi. Dort sofort zum dimsumpalast, weil meine Holde meinte, die Dinger halten sich bis morgen. Nun denn, wohl bekommt's. Nach 10 Minuten war ich wieder im Boot und es ging zurueck in die alte Stadt.

Im Hotel ein wenig ausgeruht und danach langsam zur Metro und zum alten Hauptbahnhof. Die Fahrt von dort nach Lat Krabang (8 THB) fuehrte an den Bahnslums vorbeit, die allerdings sichtlich gut organisiert sind. Es gibt auch eine Reihe sozialen Wohnungsbauten, die verslumt sind und dann kommt bald der brennende Kontrast von Luxus und Armut, Mauer an Mauer kurz vor dem Phaya Thai-Bahnhof. Die Slums setzen sich noch einige Kilometer fort, werden aber anscheinend von den Bauloewen Schritt fuer Schritt platt gemacht. Das Land der Bahn verhindert wohl das dies ueberall durchgezogen werden kann.

Insgesamt war der Kurzbesuch wegen dem Abstecher nach Poipet zu kurz und stressig. Ich habe Tempel und anderes Kulturgut beiseite gelassen und fand die langen Fusswege durch die Altstadt spannender. Zumindest gibt's keine Hochhaeuser, bessere Luft, weniger Krach. Ich war einigermassen ueberrascht, wie gut sich alte Viertel gehalten haben. Es liegt wohl an dem Verbot fuer Hochhaeuser. Zum Vergleich werden an der Hauptstrasse vom Bahnhof nach Lumpini (Rama ?) gerade wieder ganze Bloecke niedergemacht um Raum fuer Condos zu schaffen. Da wird kaum etwas uebrigbleiben. Die alte Stadt mit ihren Maerkten (nicht die Touriabzocken), Schulen und dem recht effektiven Oepnv, allerdings meist low tech, auch wenn nun die Ubahn einige Stationen dort hat, ist bemerkenswert intakt. Die Kaosanseuche ist ziemlich gut beschraenkt auf ein Viertel und, wie gesagt, 100 Meter und oft weniger, sieht's schon wieder ganz anders aus.

Dies war mein erster Hotelaufenthalt in der Gegend. Ich hatte heute morgen fuer 55 THB 3 sticky rice und 2 grosse Huehnerteile, die anderen Laeden lagen in der Regel zwischen 40 und 50 THB fuer ganz ordentliche Gerichte. Laeden fuer Thais natuerlich. Die Tourischuppen liegen etwa 3x hoeher und weiter aufwaerts. Also insgesamt haelt sich die Thaigesellschaft recht ordentlich und im alten Herzen von Bangkok koennen einfache Leute noch normal leben. Ziemlich beeindruckend.
 

wwuff

Möchtegernsextourist
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11 März 2013
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So ganz bin ich noch nicht durchgestiegen, wo du genau warst. Kannst ja mal was genaueres zum Hotel sagen.

Oft weiß ich auch nicht genau, wo ich bin oder war. Ein, zwei Querstraßen abseits der Touristenpfade, und du bist der einzige Farang und wirst angeschaut wie ein Alien. Und freudig-ängstlich (wegen Sprache) begrüßt, wenn du dich zum Essen setzt.
 

thaiguy

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25 Dezember 2013
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Ich war im Bereich der alten Stadt, also innerhalb des 1. Kanalrings und dann auch nach Norden bis zum Thewet-Markt und Pier. Und natuerlich der Abstecher in Richtung Lumpini. Die Obdachlosen sind in dem beschriebenen 2-3 Strassenzuegen konzentriert. Die Koordinaten sind mit dem beiden grossen Plaetzen angegeben. Ich war da tatsaechlich ueberrascht. Natuerlich war ich auch relativ frueh, so um 7 Uhr unterwegs. In der Mittagshitze sind viele an den kleinen Klongs unter den Baeumen, wo es auch Baenke gibt. Letztere dienen offensichtlich auch als Betten.
Eine andere Ueberraschung war der erste westliche Junkie nach gut 15 Jahren. Die letzten hatte ich in Nordlaos auf dem Weg nach Muang Singh gesehen. Eine Kifferbude verkauft offensichtlich auch anderes Zeug. Der Laden heisst Krit und liegt direkt neben der Stadtverwaltung an der nord-oestlichen Ecke. Ueberall boys in brown, vielleicht kein Zufall? Der Laden hat einen Aussenbereich, wo sich Thais verpflegen, also ein ganz normales Restaurant. Daneben dann der Innenbereich, wo sich die westliche Prominenz aufhaelt. Ich bin da mehrfach vorbei und einige Typen waren auffaellig haeufig dort. Anscheinend die dealer. Ich erkenne altgediente junkies auf 1000 Meter und die unangenehme Ueberraschung war schon uebel. Keinen Bock auf die Bande und alles was dran haengt.

Mein Vorschlag waere sich einfach treiben zu lassen. Ich nehme mir eine Reihe von Zielen vor, schau mir auf der Landkarte, google, moeglich Routen an. Das gibt mir eine ungefaehre Vorstellung, insbesondere wenn street view einigermassen aktuell ist. Das isst bloss eine grobe Orientierung, weil ich oft einfach die falsche Kurve nehme oder es mir spontan vor Ort anders ueberlege, je nachdem, was ich sehe. Grundsaetzlich sind die kleinen Maerkte und der OePNV gute Anlaufstellen, weil die existieren schliesslich aus guten Gruenden. Tempel sind eh ueberall in dem Bereich. Es ist schon merkwuerdig, wenn auf der einen Seite die Touris in den Tempel latschen und an der Mauer auf der Rueckseite aeltere Damen gegen ein Entgeld ihre Dienste anbieten. Die kulturellen Klischees gehen an der sozialen Realitaet vorbei.

So jetzt mach ich Pause. Die Nacht im Flughafen und Flugzeug war Mist. In gut 4 Stunden geht's weiter auf die Insel.
 

Sunpower

Die Sonne schickt Dir keine Rechnung
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26 November 2013
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Wien
Es gibt in der alten Stadt noch sehr viele arme Viertel, die direkt hinter den Prachtbauten und Tempel liegen. Aehnlich wie entlang der Bahnlinie leben Leute auf engstem Raum. Dazu nun die Obdachlosen. Da ist nichts malerisch und die Situation ist offensichtlich.
Am Dienstagnachmittag bin ich zu Fuss nach Thewet gelatscht. Der Markt war natuerlich nicht mehr so toll, aber interessanter Weise billiger als Nonthaburi. Direkt am Markt haelt auch das Elektroboot, das von dort den Kanal herunter bis zum alten Hauptbahnhof faehrt. Die Linie war lange inaktiv, nun funktioniert sie zwischen 6 Uhr morgens und 7 Uhr abends. Beim naechsten Besuch probier ich's mal aus.
Heute bin ich dann noch einmal nach Nonthaburi. Eigentlich wollte ich am Fluss abhaengen, aber dann ist's im Boot angenehmer und es gibt mehr zu sehen. Ab Memorial Bruecke dauert es knapp 1 Stunde bis Nonthaburi. Dort sofort zum dimsumpalast, weil meine Holde meinte, die Dinger halten sich bis morgen. Nun denn, wohl bekommt's. Nach 10 Minuten war ich wieder im Boot und es ging zurueck in die alte Stadt.

Im Hotel ein wenig ausgeruht und danach langsam zur Metro und zum alten Hauptbahnhof. Die Fahrt von dort nach Lat Krabang (8 THB) fuehrte an den Bahnslums vorbeit, die allerdings sichtlich gut organisiert sind. Es gibt auch eine Reihe sozialen Wohnungsbauten, die verslumt sind und dann kommt bald der brennende Kontrast von Luxus und Armut, Mauer an Mauer kurz vor dem Phaya Thai-Bahnhof. Die Slums setzen sich noch einige Kilometer fort, werden aber anscheinend von den Bauloewen Schritt fuer Schritt platt gemacht. Das Land der Bahn verhindert wohl das dies ueberall durchgezogen werden kann.

Insgesamt war der Kurzbesuch wegen dem Abstecher nach Poipet zu kurz und stressig. Ich habe Tempel und anderes Kulturgut beiseite gelassen und fand die langen Fusswege durch die Altstadt spannender. Zumindest gibt's keine Hochhaeuser, bessere Luft, weniger Krach. Ich war einigermassen ueberrascht, wie gut sich alte Viertel gehalten haben. Es liegt wohl an dem Verbot fuer Hochhaeuser. Zum Vergleich werden an der Hauptstrasse vom Bahnhof nach Lumpini (Rama ?) gerade wieder ganze Bloecke niedergemacht um Raum fuer Condos zu schaffen. Da wird kaum etwas uebrigbleiben. Die alte Stadt mit ihren Maerkten (nicht die Touriabzocken), Schulen und dem recht effektiven Oepnv, allerdings meist low tech, auch wenn nun die Ubahn einige Stationen dort hat, ist bemerkenswert intakt. Die Kaosanseuche ist ziemlich gut beschraenkt auf ein Viertel und, wie gesagt, 100 Meter und oft weniger, sieht's schon wieder ganz anders aus.

Dies war mein erster Hotelaufenthalt in der Gegend. Ich hatte heute morgen fuer 55 THB 3 sticky rice und 2 grosse Huehnerteile, die anderen Laeden lagen in der Regel zwischen 40 und 50 THB fuer ganz ordentliche Gerichte. Laeden fuer Thais natuerlich. Die Tourischuppen liegen etwa 3x hoeher und weiter aufwaerts. Also insgesamt haelt sich die Thaigesellschaft die Touris in den Tempel latschen und an der Mauer auf der Rueckseite aeltere Damen gegen ein Entgeld ihre Dienste anbieten. Die kulturellen Klischees gehen an der sozialen Realitaet vorbei.
So jetzt mach ich Pause. Die Nacht im Flughafen und Flugzeug war Mist. In gut 4 Stunden geht's weiter auf die Insel.
...die Kultur der alten Damen wuerden mich schon interessieren, wo war das nochmal genau ? :keine Ahnung
...frage fuer nen Freund :prost
 
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thaiguy

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25 Dezember 2013
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...die Kultur der alten Damen wuerden mich schon interessieren, wo war das nochmal genau ? :keine Ahnung
...frage fuer nen Freund :prost
janz jenau hier: +/- 100 Meter in beide Richtungen.

Dein Freund handelt auf eigene Verwantwortung und ich lehne jedwede Verantwortung ab. Schadensersatzansprueche natuerlich auch. Der Mann kann selbstverstaendlich einen namhaften Betrag an das Forum ueberweisen, da schliesslich derartige Qualitaetshinweise, sprich Fachberatung, auch ihren anerkannten Wert hat.
 

thaiguy

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25 Dezember 2013
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Naja, ich wurde dort angesprochen auf Thai. Nix verstanden, war aber klar, worum es ging. Also gute Thaikenntnisse sind vielleicht hilfreich. Es gibt dort 1-2 Hotels, nicht das Royal Ratanakosin, das an der Ecke steht. Die Zone erstreckt sich an beiden Seiten des Klongs soweit Autos fahren koennen. Danach geht's nur zu Fuss weiter. Von daher ist die Sache vielleicht eher fuer Autofahrer ausgelegt. Fuer Unerschrockene sicherlich eine lohnende Gegend. Zarte Gemueter, mich eingeschlossen, wuerden ohne Zweifel langwierige psychologische Schaeden und insbesondere Alptraeume riskieren. Also viel Spass.... und vergiss die Luemmeltueten nicht, sonst wird's wirklich bitter.

Vielleicht noch ein paar Bemerkungen zur Rueckfahrt zum Flughafen. Es gibt eigentlich einen flotten Bus mit AC, der in knapp 1 Stunde vom Demokratiedenkmal zum Flughafen faehrt. Habe ich aber nicht genacht, denn.... 2 wichtige Gruende: Einmal die Aussicht im Strassenverkehr so ab 5 Uhr nachmittags stecken zu bleiben und zudem (2.) und viel schlimmer - die ganze Zeit die Khaosanbande vor der Nase. Nix fuer mich. Die Entfernung zur Ubahn Sam Yot war machbar und ich habe dann meinen Brassel dahin geschleppt. 19 Baht fuer die beiden Stationen zum Bahnhof. Der Bahnhof selbst ist erfreulicher Weise sehr lebending was Fahrgaeste angeht. Andererseits gibt's nur noch einen Black Canyon und ein Cafe Amazon. Dafuer sehr gemuetlich und eine gute Alternative zu den Laeden draussen. Der 7/11 mit Getraenken etc. ist ueber die Strasse, aber machbar. Wichtig ist, dass man sich in den jeweils LETZTEN Wagon setzt, denn der haelt in Lat Krabang genau vor dem Ausgang zur Flughafenlinie. 6 THB bis Lat Krabang. Die eine Station zur Flughafen kostet 15 THB und die Preisdifferenz erklaert wieso der Zug so beliebt ist.

Ich glaube, ich hab jetzt alles erwaehnt, was es denn zu erwaehnen gibt, und halte den Mund bis zum naechsten Kurzbesuch, es sei denn, jemand hat noch dringenden Aufklaerungsbedarf fuer einen Freund.
 

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