Mal wieder zurück zum Thema Indien.
Es gibt anscheinend nur 4 Quellen, anhand derer sich ein normal westlich geprägter Mensch sein Urteil über den Subkontinent gebildet hat:
- Hollywood,
- der immer noch vorhandene Mythos, den vernebelte Hippiegehirne in ihrer Goa-Exklave aufgebaut haben,
- In diesem Forum: Die Beobachtung des Verhaltens ausschliesslich reicher männlicher Inder, die in Pattaya/Bangkok die Sau rauslassen,
- und Berichte von Indien-Reisenden (es gibt nur wenige).
Was mir persönlich immer wieder begegnet, ist eine romantisch verklärte Sicht auf Indien als uralte Kultur, die von den ignoranten Engländern derart gründlich zerstört wurde, dass heute davon nur noch kümmerliche Reste vorhanden sind. Wie lange ist das her? Kann die Kolonialzeit noch als Entschuldigung herhalten? Nein, the Indian Way ist eine kaputte Gesellschaftsform. Und das war sie schon immer, vor allem zur Zeit der Maharadschas. Nun gut, auch das europäische Mittelalter war finster. Aber immerhin haben wir das überwunden, in Indien dagegen bestimmt das Kastenwesen immer noch die Gesellschaft.
Wer gerne romantisch verträumt durchs Leben läuft, für den hat Hollywood einen Film mit Julia Roberts gedreht. Wer hat den gesehen und wurde davon geprägt? Lasst euch nicht einfangen und manipulieren, nur weil die Musik von Pearl Jam kommt.