Gut: machen wir hier was draus, was konstruktiv wirkt:
Wie plant ihr finanziell zumindest? (eure Auswanderung / Teilzeitauswanderung, wenn die als Option in Betracht kommt).
Seit wann plant ihr?
Was genau plant ihr?
Interessantes Thema.
Ich versuch mal einzusteigen
1. Klarheit schaffen: Was will ich vom Leben – und was brauche ich dafür?
Die Summe X pro Monat finde ich gut und denke dass die von Anfang klar sein muss.
Ich würde es auch so handhaben wie du und diese auf jeden Fall höher ansetzen.
Auf jeden Fall muss die Summe realistisch und darf keine Wunschvorstellung sein.
Bis zu meinem ersten Rententag fließt noch viel Wasser den Rhein runter.
Das wäre, Stand heute, nämlich der 01.05.2051
2. Frühzeitig Rücklagen aufbauen – Schritt für Schritt
Ich zahle, seit meinem ersten Ausbildungsmonat 08/2002, in die Riester Rente ein.
Hier steigt jedes Jahr der monatliche Beitrag um eine kleine einstellige % Summe.
Frag mich jetzt aber nicht wieviel.
Das wird abgebucht und ist zur Zeit knappe 150 €.
Mein Steuerberater staunt jedes Jahr wieviel da drin und sagt auch, dass ich das auf jeden Fall halten soll.
Ist nunmal auch ein alter Vertrag.
Ansonsten habe ich noch eine Berufsrente (??) übers Geschäft.
Früher gab es ja die VWL, die 6 oder 7 Jahre vom Arbeitnehmer und Arbeitgeber eingezahlt wurden, und nach einem Jahr Pause dann ausgezahlt wurden.
Ähnlich wie bei dir werden mir vom Brutto Betrag X-€s abgebucht und eingezahlt.
Mein Arbeitgeber zahlt denselben Betrag und der Staat gibt darauf auch nochmal glaub 20 oder 25%.
Kann jederzeit stillgelegt oder ausgezahlt werden.
Beim auszahlen bekomm ich bis auf den Betrag, den der Staat eingezahlt hat, die Summe ausgezahlt.
Da fällt mir ein, dass ich den Betrag auch zum 01.01.2026 erhöhen will.
Und es gibt auch noch eine Berufsunfähigkeitsrente.
Ist zwar ne Risiko-Versicherung, aber falls ich diese nicht in Anspruch nehme, bekomme ich auch hier zum Renteneintritt einen Betrag ausgezahlt.
Wobei die größte Rücklage ist das Haus der Eltern.
Mein Vater ist Ende Januar unerwartet verstorben.
Wenn dann meine Mutter irgendwann auch nicht mehr bei uns ist, ist mit meiner Schwester geklärt, dass das Haus verkauft und halbe-halbe gemacht wird.
Stand jetzt wären das auch eine mittlere 6-stellige Summe für jeden.
3. Einkommen steigern – strategisch!
Jobwechsel... mein letzter war vor 8 Jahren, seitdem bin ich wirklich zufrieden und mache beruflich exakt wofür ich den staatl. Techniker gemacht habe.
Am Anfang hatte ich auch nicht wesentlich mehr Gehalt wie in der Elektrofirma.
Aber das Arbeiten ist ein komplett anderes, da ich jetzt nicht mehr körperlich sondern kognitiv arbeite.
Jedoch über die Jahre und die Erfahrung und anscheinend gute Arbeit, die ich liefere, wurde mein Gehalt immer wieder nach oben angepasst.
Dabei musste ich nur 1x fragen am Anfang.
Ich weiß, dass wenn ich wechseln würde zu einer ausführenden Elektrofirma, und das wurde mir zugesichert, hätte ich ein gutes Handgeld erhalten, sowie als Projektleiter 1.500 netto mehr als jetzt (ohne zu verhandeln) und auch das Firmenauto würde man mir kostenfrei zur privaten Nutzung zur Verfügung stellen.
Der Nachteil wäre, dass ich dann wieder auf der "Arbeitnehmerseite" bin.
Jetzt bin auch auf der "Bauherrenseite" und geb die Termine vor.
Muss aber zugeben, dass die ausführende Seite (für mich) noch wesentlich mehr Stress ist.
Denn selbst wenn ich alles bis ins letzte Detail plane (inkl. Mitarbeitermanagement) dann ruft einer morgens an und meine Planung ist fürn Arsch... hab ich kein Bock drauf.
4. Sparstrategie: zuerst abziehen, dann genießen
Genauso macht man das.
Und dann sieht man erstmal wieviel €s man wirklich zur Verfügung hat.
5. Lebensstil anpassen: mehr Leben, weniger Statussymbole
Schwieriger Punkt
Statussymbol Auto
Ich bin in der glücklichen Position und habe einen Dienstwagen, den ich zwar versteuern muss, aber so Sachen wie "Spritpreise" oder "Inspektionen" jucken mich nicht, denn ==> zahlt die Firma.
Andere haben das nicht, und sind trotzdem sowie ich morgens 30-45 Minuten und abends mind. genausolang unterwegs.
Da das schon viel Zeit ist nutze ich diese auch und telefoniere noch mit Kunden, Auftraggebern- und nehmer.
Ich verstehe schon wenn dann einer sagt "ich sitze mindestens 1 Std am Tag im Auto dann will ich es auch bequem haben!"
Öffentliche Verkehrsmittel sind zwar vorhanden aber hier benötige ich mind. 1 Std von Wohnung verlassen => zum Bahnhof => 1x umsteigen => ankommen am Zielbahnhof.
Und was mich hierbei nervt ist, dass ich dann gezwungen bin morgens aufzustehen.
Jetzt bleib ich einfach 30 Min länger liegen und gönn mir die Gleitzeit oder wenn möglich das mobile Arbeiten.
Andere Statussymbole
Klar, ich hol meine Klamotten auch beim großen A oder bei HappySize oder beim C&A.
Letztens aber erst 2 Hosen von Hugo Boss gegönnt im Outlet in Metzingen (kann ich nur empfehlen).
Das "muss" und "darf" auch mal sein.
Dafür fliegen andere nur in der Business... daher bin ich der Meinung, das muss jeder für sich selbst entscheiden ob und welche Statussymbole er benötigt.
Du schreibst auch dass die Gesundheit gold ist!
Klar, aber auch da steckt man nicht drin.
Guter Freund von mir hatte letztes Jahr mit 28 nen Schlaganfall... toi toi toi... er wird wieder und wird keine bis wenig Einschränkungen haben.
Kenne aber auch welche, die leben gesund.
Trinken ab und zu nen Glas Wein, gehen ins Studio, bewegen sich... und kippen einfach um. Angeborene Verengung der Schlagader.
Da machst du nichts bis was passiert
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Ob man auswandern möchte?
Klar, mit dem Gedanken spielt/e jeder mal von uns... ABER ich habe für mich entschieden, dass das nicht passieren wird.
Dafür hat der deutsche Sozialstaat (m.M.n.) einfach zu viele Vorteile, als dass ich mich hier für immer abmelde.
Auch wenn Einige das anders sehen... ist nunmal meine Meinung.
Falls ich im Alter (oder wenn es die Situation zulässt) die Möglichkeit habe, dann werde ich in Südostasien oder auch gerne woanders überwintern um den kalten Monaten hier zu entgehen.
Auch das ist, stand heute, mit meiner Schwester geklärt.
Deren Haus hat ne Einliegerwohnung ...
Am Ende muss jeder seinen Weg für sich finden und diesen auch gehen, wenn er der Meinung ist, dass das der Richtige ist.
Es gibt hier eigentlich nicht richtig oder falsch.
Tipps, Hinweise sind jedoch immer gern gesehen.
Falls das bei dir mit deinem Plan so funktioniert... geile Sache. Freut mich. Wirklich.
Freut mich auch für alle anderen.
In diesem Sinne...