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Hotel Oriental, Bangkok

kalle11

Überzeugter Isaanist
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Verstorben
Thread Starter
21 Oktober 2008
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Paradise Isaan
Habe ne Frage zum Oriental.

Mache mit einer kleinen Gruppe im Mai eine private Bkk-Tour. Ein paar waren vor 20 jahren schon mal hier und würden gerne den Tag nachmittags in Memoriam bei nem Kaffe auf der Terasse des Oriental ausklingen lassen. Ist das noch möglich?

Habe mal irgendwo gehört, daß man Nicht-Hotel-Gäste dort nicht mehr so gerne sieht. Sind früher wohl zu viel Touris einfach nur mit ner Kamera durchgelatscht.
 

Liggi

Ein Mensch
   Autor
21 Oktober 2008
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Hamburg/Pattaya
Als wir am 31. Januar 2008 dort waren, war die Terrasse geschlossen. Warum ???

Vorsichtshalber vorher anrufen und fragen.
 
Noch ein paar Bilder zum einstimmen...

Eingangsbereich draussen:


k_064.jpg


Eingangsbereich im Hotel:


k_063.jpg



k_062.jpg


Auf dem Weg zur Terasse:


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k_058.jpg


Blick zum Peninsula Hotel:


k_057.jpg


Mal sehen ob ich noch ein paar Bilder vom Kuchen finde...

Gruss

Thomas
 

kalle11

Überzeugter Isaanist
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21 Oktober 2008
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Paradise Isaan
Danke für die Infos!

Wird bei Liggi vielleicht Umbau oder Vorbereitung für ne Party gewesen sein.
 

cyberbeno4

Königsblauer
Inaktiver Member
22 Oktober 2008
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Auf Schalke
es ist eigentlich nur auf eine passende kleidung zu achten, keine shorts und rucksäcke werden da auch net gerne gesehen.
 
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Shorts sind kein Problem solange das Gesamtbild passt:bigg, sind mittlerweile genug juengere Leute dort, die auf Grund der Hitze Shorts tragen.

Gibt aber auch das Gegenteil, fand am interessantesten ein Ehepaar, beide um die 80 Jahre.

Sehr schick und teuer gekleidet,sprachen beide fließend thai und haben mit Stil das Fruehstueck zu sich genommen und wurden vom Personal sehr gut betreut.

Passten wirklich sehr gut dorthin und erinnerten an die "guten, alten Zeiten" des Oriental.


Gruss

Thomas
 

kalle11

Überzeugter Isaanist
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Verstorben
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21 Oktober 2008
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Paradise Isaan
Danke für die Tipps!

Denke, das Passt. ist zwar ne Männertruppe, die aber weiß, wann es an der zeit ist, die Sau rauszulassen.

Außerdem ist nach viel Tempel-, Wat- und Königspalastbesuch die Kleidung sowieso entsprechend.

Danje nochmals

Gruß Kalle
 

Gast_21

Member Inaktiv
Inaktiver Member
1 Dezember 2008
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Hat zufällig noch einer von Euch Bilder vom alten Oriental,
das existiert leider nicht mehr ist jetzt ein Krankenhaus auf dem Gelände.
Meine Bilder davon nicht mehr auffindbar
Gruß Raini :bigg
 

salas

So nam na
   Autor
22 Oktober 2008
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@ kalle11,
das Oriental sollte eine eigene Anlegestelle fuer Boote haben.
Mit den "normalen "Booten,welche auf dem Chao Phraya verkehren,
kommst fuer kleines Geld von jeder Ablegestelle zum Orientel.
Das Ticket kostet nicht mal 20 Baht pro Person und Fahrt (Stand 2008).
Fuer diesen Preis kannst z.b.ein paar Kilometer auf dem Chao Phraya "geniessen" und aussteigen wo du willst.
Z.b. von Nonthaburi bis zum Oriental und noch weiter bis zur Endstation,deren Name mir momentan nicht einfaellt.
Bei Interesse kann ich den Namen der Endstation nachreichen.
 
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Iffi

In Memoriam
Verstorben
18 Oktober 2008
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Das Oriental Hotel


Vom alten Zollhaus in der Soi 36 sind es keine 5 Minuten zu Fuss weiter flussabwärts zum Oriental Hotel in der Oriental Avenue oder Thanon Charoen Krung Soi 40.

Auf dem Wege passieren wir in der Soi 38 das Oriental Plaza, oder kurz OP. Ein Gebäude im neoklassischen Stil und im Jahre 1908 erbaut. Wer es sich leisten kann, findet dort auserlesene Angebote von Kunstgegenständen, Antiquitäten, Schmuck, Bekleidung und Teppichen. Ein Massanzug kostet hier 200 EUR und mehr, was aber immer noch günstiger als in Europa ist, wenn man Wert auf Qualität legt.

Die Aufzüge in dem Gebäude sind handbetrieben. Wie das vor sich geht, muss ich mir demnächst mal anschauen. Vielleicht kennt das einer der Leser schon?


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OP 1908

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OP 2007​

Das OP gehört zum Oriental Hotel. Es gibt nicht viele Hotels in Süd-Ost-Asien, die alleine schon bei der Erwähnung ihres Namens sehnsüchtige und romantische Gefühle erwecken. Das Raffles Hotel in Singapur mag ähnliche Wirkung haben. Vielfach ausgezeichnet ist das Oriental ein Synonym für exzellenten Service und Gastfreundlichkeit.


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Man sieht es ihm von aussen nicht an. Die beiden Flügel neueren Datums kommen als unscheinbare Bettenburgen daher. Das Geheimnis liegt in seiner bewegten Vergangenheit, deren Geister diesen Ort nie verlassen haben und ganz besonders in der Leitung eines „Besessenen“, nämlich Kurt Wachtveitl, ein Deutscher aus dem Allgäu. Seit nun mehr 40 Jahren wacht er über sein Baby mit der gleichen Begeisterung wie am ersten Tag und wird nicht müde, ihm täglich erneut gute Manieren beizubringen.

In einem ausführlichen Interview mit Kurt erfahren wir näheres über die Geschichte des Oriental Hotels aus erster Hand. Die folgende Beschreibung basiert unter anderem auf diesem Interview.

Bei hochherrschaftlichen Institutionen wie dem Oriental Hotel erwartet der Interessierte ein Gründungsdatum, selbst wenn dieses im Nebel der Vergangenheit verschollen ist. Es gibt keine Quellen, kein Schriftstück mehr, welches verbürgt:

„Heute, am soundsovielsten um 11Uhr11, haben wir das Oriental eingeweiht und uns mit den ersten Gästen ordentlich einen hinter die Binde gekippt.“

Oriental1900.jpg


Trotzdem hat das Oriental 1976 zum Anlass der Einweihung des „River Wings“ gleichzeitig sein hundertjähriges Bestehen gefeiert. Das scheint nicht übertrieben zu sein. Die Italthai Group hatte vorher lange und gründlich recherchiert und ist auf einen Zeitungsartikel von 1863 gestossen, der erste wage Hinweise auf ein Seemannshotel liefert. In diesem ist die Rede vom Tode eines Besitzer eines „Hotels am Flussufer“. Er war bei der Überquerung des Chao Phrayas ertrunken.

In einer der ersten Zeitungen Bangkoks, dem Bangkok Calendar, wird ein Oriental Hotel erwähnt, welches 1865 abbrannte. Dies ist der früheste historische Beweis, dass es einmal ein Oriental Hotel gegeben hat. Mit anderen Worten, wir befinden uns noch in der Gründerzeit der Thanon Charoen Krung, die laut offizieller Geschichtsschreibung 1861 eingeweiht wurde.

Wer Thailand kennt, kann sich gut vorstellen, dass 1865 als Brandjahr ziemlich ungeeignet für ein Geburtsjahr ist, da dies nicht gerade ein glücklicher Anlass ist.

Nach diesem Brand ist erst mal für 22 Jahre Funkstille. Das Oriental schien von der Landkarte verschwunden. Das folgende Foto wird gerne auf 1887 datiert.

Oriental1897.jpg
Einweihung Authors´Wing Oriental Hotel 1897​

Die drei Herrschaften in weiss sind die stolzen Besitzer namens Hans Niels Andersen, Peter Andersen und Frederick Kinch. Alle drei Dänen. Kein Wunder. Dieses Seefahrervölkchen hatte es schon früh verstanden, wie wichtig es ist, in Bangkok vertreten zu sein. Ein Gebäude gleich nebenan zeugt von ruhmreicher Handelsvergangenheit. Davon später mehr.

Man beachte den Kanal entlang des Grundstückes. Zunächst glaubte ich, dass könnte der Khlong Silom sein, der hier in den Fluss mündete. Es ist aber nur ein kurzer Kanal, der lediglich vom Fluss bis zur Thanon Charoen Krung verlief. Gerade mal 200 m lang. Der Khlong Silom traf etwas weiter südlich gleich neben dem Assumption College Gebäude auf den Chao Phraya.

Die meisten Kanäle wurden Mitte des letzten Jahrhunderts vollständig zugeschüttet. Die 1960er zeichneten sich durch Modernisierung der Strassen in Bangkok aus. Die innerstädtischen Wasserwege hatten ihre Schuldigkeit getan und standen dem wachsenden Verkehr nur im Wege. Das Venedig Asiens verschwand endgültig von der Landkarte und die Thanon Charoen Krung verlor für immer ihre einst einmalige Rolle.

1890 findet das Oriental Hotel schliesslich seinen Platz in den Chroniken der Geschichtsschreibung. In diesem Jahr besuchte König Chulalongkorn, Rama V, diesen Ort um ihn auf Eignung für königliche Gäste zu prüfen. Er war gleich begeistert. 1891 liess er dort den russischen Kronprinzen Nikolas und späteren Zaren einquartieren.

OrientalHotel1894.jpg


Der „Authors Wing“, wie heute der älteste Teil des Oriental Hotels genannt wird, ist 1887 eingeweiht worden. Mit der Einweihung des „River Wing“ im Jahre 1976, der zweiten modernen Erweiterung, stellte sich die Frage nach dem Alter des Orientals erneut. Da 100 Jahre eine schöne runde Zahl ist, war man sich schnell einig. So kommt es, dass 1876 zum offiziellen Gründungsjahr erkoren wurde.

Kleiner Hinweis für die Liebhaber der Arithmetik. 1876 liegt genau in der Mitte zwischen 1865 und 1887, den Zeitpunkten der beiden verlässlichen Quellen. Wer glaubt, dass solche Art der Geschichtsschreibung eine Ausnahme ist, ist auf dem Holzweg. Nicht wenige Geschichtszahlen sind auf diese Art und Weise „geschönt“ worden.

OrientalLounge1923.jpg OrientalRoom1923.jpg


OrientalBedroom1923.jpg OrientalBathroom1923.jpg
Bangkok Oriental Hotel Interior 1923​

Es folgen die Meilensteine an dem Wege, den dieses Hotel bis heute ging:

1862 Louis T. Leonowens, Sohn von Anna Leonowens, die mit dem “King and I”, bestand nach einer Befragung darauf, dass zu diesem Zeitpunkt schon ein Hotel an diesem Ort stand, als er im Kindesalter mit seiner Mutter das erste mal den Boden Bangkoks betrat.
1863 Captain James White, von einer Tageszeitung als „Besitzer eines Hotels am Flussufer“ bezeichnet, ertrinkt im Chao Phraya bei einer Flussüberquerung
1865 Brand in einem Hotel namens Oriental Hotel (Quelle: Bangkok Calendar)
1876 Gründungsjahr des Oriental Hotels (mit Vorbehalt, s.o.)
1878 Es ist schriftlich verbürgt, das in diesem Jahr der Eigentümer des Oriental Hotels Kapitän C. Salje und der Manager H. Jarck hiessen. Beide Dänen. Es wird vermutet, dass sie das Hotel bereits 1863 nach Captain James White Tod übernommen hatten. Das ist aber nicht gesichert.
1881 Die Dänen Kapitän Hans Niels Andersen, Peter Andersen und Frederick Kinch kaufen das Oriental Hotel
1885 Der Grundstein für den heutigen „Authors´ Wing“ wird gelegt
1887 19. Mai. Einweihung des „Authors Wings“. Foto mit den drei stolzen dänischen Besitzern vor dem Oriental Hotel
1888 Joseph Conrad (Josef Korzeniowski) als Gast. Zu der Zeit noch als Seemann
1890 Besuch König Chulalongkorn
1891 Elektrifizierung des Oriental Hotels
1891 Russischer Kronprinz Nikolas als Gast
1893 Verkauf an Franklin Hurst. Zumindest hat er Namensgleichheit mit dem Gründer des Royal Sports Clubs. Könnte ein und die selbe Person sein.

1942 Japanisches Militär-Quartier
1944 Bombardierung und Beschädigung durch die Alliierten
1945 Alliiertes Militär-Quartier. Nur für ein Jahr.
1945 Jim Thompson und diverse Partner kaufen das Oriental zwecks Wiederbelebung

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Hochwasser um 1950​

1958 Einweihung „Garden Wing“
1967 Übernahme durch die Italthai Group
1967 Kurt Wachtveitl wird Hotel Manager (und ist es bis heute im Jahre 2008 geblieben)
1972 Die Mandarin Hotel Gruppe erwirbt einen 49% Anteil am Oriental
1976 Einweihung „River Wing“
2006 vorläufig letzte Renovierung


Die Bezeichnung „Author’s Wing“ für den ältesten Teil des Oriental Hotels möchte an berühmte Schriftsteller erinnern, die hier übernachteten oder sogar die Zeit fanden zu schreiben. Einige Suites sind nach ihnen benannt.

Deluxe Suite – Graham Greene
Deluxe Suite – Norman Mailer
Authors’ Suite - Joseph Conrad
Authors’ Suite - Somerset Maugham
Authors’ Suite - Noel Coward
Authors’ Suite - James Michener


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Authors’ Wing 1915​


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Authors’ Wing heute​


Die Übernahme durch die Italthai Group 1967 war der Wendepunkt. Endlich stand das Kapital für eine grundlegende Renovierung und den Einsatz eines professionellen Managements zur Verfügung. Von nun an ging’s bergauf. Es dauerte nicht lange und die Wehmut über ein vermeintlich dem Tode geweihtes Juwel der Hotelgeschichte wich neuer Hoffnung. Sie wurde nicht enttäuscht. Im Gegenteil. Das Oriental Hotel sammelt internationale Auszeichnungen wie andere Briefmarken. Darunter in regelmässigen Abständen die höchsten, die in dieser Branche überhaupt vergeben werden. Die Gästeliste berühmter Personen aus Königshäusern, Politik und Show-Geschäft kann sich sehen lassen. Die Hotel-Restaurants haben einen herausragenden Namen unter den Gourmets. Das gilt auch für das angegliederte China Haus.


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China House​

Wie immer ranken sich Legenden und Anekdoten um solch weltbekannte und langlebige Institutionen. Letztere werden gerne von dem Besitzer und dem Hotel Manager genährt. Es geht um zwei Zitate, die stetig aufs neue von den Medien aufgegriffen werden, weil sie in vereinfachter und prägnanter Weise die Wiedergeburt dieses Hotels schildern. Beide Zitate beziehen sich auf 1967, dem Jahr, in welchem zwei Leute die „Grande Dame“ liebevoll und mit Respekt in die Arme nahmen, sie küssten und ihr ins Ohr flüsterten: „We love you. Wir kriegen dich schon wieder hin. Mach dich auf das verschärfte Leben gefasst.“

Da ist einmal die Anekdote über die Kaufentscheidung durch die Italthai Group. Der Gründer dieser Firma, ein Italiener namens Giorgio Berlingieri, erhielt während einer Geschäftsreise einen Anruf von seinem Thai Partner Dr. Chaijudh Karnasuta.

Chaijudh: „Es steht ein Hotel zum Verkauf an.“
Giorgio: „Vergiss es.“
Chaijudh: „Es ist das Oriental Hotel“
Giorgio (laut und aufgeregt): „Warum hast du das nicht gleich gesagt. Natürlich kaufen wir das!“
Chaijudh (cool wie immer): „Hab ich mir gleich gedacht, dass du so antwortest.“

Punkt! Fertig! Basta! Kein Business Case, keine Gewinn und Verlust Rechnung. Das kam erst später. Die Entscheidung war gefallen. Italthai hatte ein paar Jahre vorher die „Siam Lodge Hotel Group“ gegründet, heute Amari Group genannt. Ihr gehörte bereits das Nipa Lodge, heute Nova Lodge und frühestes Hotel in Pattaya. Dort spielt die zweite Anekdote.


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Nipa Lodge 1969


In einem romantischen Fischerdorf, an einem einsamen Strand in einer malerischen Bucht gelegen, diente das Nipa Lodge nach seiner Fertigstellung im Jahre 1964 zunächst als stilvolle Unterkunft für Wochenendgäste aus dem Grossraum Bangkok. Der Strand war noch von Krabben bevölkert und ein bisserl weiter draussen spielten die Delfine im klaren Wasser. Das Hinterland war ziemlich unzugänglich und mit Buschwerk und Bäumen zugewachsen. Vereinzelte Rauchsäulen verrieten, dass dort nicht nur wilde Tiere lebten.


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Pattaya 1965

Ein in den besten Häusern ausgebildeter Hotelfachmann namens Kurt Wachtveitl betreute im Nipa Lodge seit 1965 die Gäste und sah nach dem rechten. Ihn hatte es in jungen Jahren nach Thailand verschlagen, weil er lieber in der Nähe seiner zukünftigen Frau sein wollte. Sie, eine Thailänderin und Sekretärin von Giorgio Berlingieri, die früher in der Schweiz studiert hatte, empfahl ihren ehemaligen Studienkollegen Kurt für die Position des Hotel Managers. Mal gerade 28 Jahre alt, stürzte er sich frohen Mutes in das Abenteuer, was es zu der Zeit garantiert noch war.

Anfangs stand das Hotel wochentags leer. Nur an den Wochenenden vergnügte sich dort die Thailändische Middle Class. Das änderte sich schlagartig, als der Bau des Militärflughafens U-Tapao weiter südlich begann. Die Ingenieurs- und Offiziers-Elite dieses Projektes durfte im Nipa Lodge wohnen. Die US Regierung mietete gleich das gesamte Hotel für ein Jahr. Mit anderen Worten Vollbelegung. Die Gespräche an der Hotelbar und in den Restaurants drehten sich um Whiskey und Weiber. Letztere liessen nicht lange auf sich warten. Der Männerüberschuss in dieser Bucht wich bald einem Frauenüberschuss.

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Pattaya Beach in den 60ern​

Mitten in dieses Vergnügen platzte ein Anruf des Besitzers Giorgio an Kurt.

„Warum machst du dich nicht auf den Weg nach Bangkok und arbeitest mal zur Abwechslung?“

Hier schliesst sich der Kreis. Beide Hotels, das Nipa Lodge und das Oriental waren Pioniere, jedes auf seine Art. Sie wurden von Leuten mit Weitsicht gegründet. Beide standen kurz vor dem Abgrund und haben stürmische Zeiten überlebt. Beide sind durch Personen mit Visionen verbunden, Persönlichkeiten, die über sich selbst hinausgewachsen sind und mit vollem Herzen bei der Sache waren und sind.

Sie hatten sogar eine zeitlang das verschärfte Leben gemeinsam. Die Bamboo Bar im Oriental war ein beliebter Anlaufpunkt für die Expatriates in Bangkok während der 50er und 60er Jahre des letzten Jahrhunderts. Dort wurde gesoffen, getanzt und so manche „romantische“ Beziehung zur holden Thailändischen Weiblichkeit geknüpft. Das hatte allerdings seinen Preis. Wer nicht das nötige Kleingeld hatte, vergnügte sich halt in einem der zahlreichen Etablissements direkt an der Thanon Charoen Krung. Die Bamboo Bar heute gibt sich dezenter als damals und ist ein ganz besonderer Ort. Jazz, Blues, internationale Sänger(innen), Drinks und Atmosphäre vom Feinsten. Die Preise auch. Der Liebhaber zahlt sie gerne und wird mit einem unvergesslichen Abend belohnt.

OrientalBambooBar.jpg
Bamboo Bar​


Das Nipa Lodge ist den Weg des Mittelmasses gegangen. Das Oriental ist zum strahlenden Stern aufgestiegen. In ihm lebt die „Belle Epoche“ weiter solange es Hotel Manager gibt, die „besessen“ wie Kurt Wachtveitl sind und Gäste, die so etwas zu schätzen wissen...



OrientalHall1.jpg


P.S.Kurt wird im Juni seinen Dienst am Oriental Hotel beenden. Schon wieder ein Urgestein weniger.
 

Gast_21

Member Inaktiv
Inaktiver Member
1 Dezember 2008
2.086
1.034
2.153
Hi Iffi,
Danke für die super ausführliche Beantwortung meiner Frage,
irgendwie ist es aber nicht das Oriental was ich meine,
denn Dieses war nicht so nah am Fluss.
Vielleicht gab es doch mal zwei mit fast gleichen Namen
oder ich habe etwas verwechselt.
Nochmal Dankeschön für Deine Mühe die Du Dir gemacht hast.
Gruß Raini :hut
 

chau-chu

Kathoy-Master
   Autor
21 Oktober 2008
9.866
14.275
4.468
Südbaden
@Iffi,


danke für deine Fleissarbeit.......:daume,

habe die Waage auf Tara gestellt...........:bigg
 

franky

play you yes not
Verstorben
20 Juni 2009
11.109
19.621
5.515
70
am Rande des Wahnsinns
AW: Hotel Oriental, Bangkok

@
Z.b. von Nonthaburi bis zum Oriental und noch weiter bis zur Endstation,deren Name mir momentan nicht einfaellt.
Bei Interesse kann ich den Namen der Endstation nachreichen.
Der Name ist Sathorn Pier , man sollte darauf achten ,daß man ein Boot besteigt , das nicht die Aufschrift "Touristtrip" oder ähnlich trägt.Diese Boote sind voll überteuert und halten nur an 8 Piers.
Neben dem Sathorn Pier befindet sich auch die BTS Station Saphan Taksin. Benutze gerne die Kombination Linienboot + BTS um der Rushour zu entfliehen.
 

salas

So nam na
   Autor
22 Oktober 2008
8.505
12.373
3.815
AW: Hotel Oriental, Bangkok

@ franky,
die Endstation bei mir war noch ein Stück weiter weg.
ChaoPhraya2.jpg
 

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