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Thailand Unsere Farm IV - Und die drei Häuser

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Iffi

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18 Oktober 2008
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2020 Farm IV - Nebensaison

Kurz vor der Ernte



Bald ist es soweit. Die Ernte der Nebensaison steht bevor. In unserm Fall sind es Farm IV und V. Dort haben wir Anfang 2020 speziellen Jasminreis gesät. Eine Sorte, die sich am besten zu Mehl verarbeiten lässt.

Die ersten Mähdrescher sind schon unterwegs und man hört sie mehrmals am Tag tuten, wenn sie mit einem Feld fertig sind. Bei uns wird es wohl noch zwei Wochen dauern.

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Wie man hört, werden in den Sammelstellen im Augenblick für Jasminreis 8 – 9 Baht pro Kilo ungeschält bezahlt.

Unser Farmnachbar hat bereits geerntet und 12 Baht pro Kilo Khao Niau (sticky rice) bekommen.

Links unsere Farm V, rechts Nachbarfeld

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Unsere Reisfelder bekommen mittlerweile einen Gelbschimmer. Eine Zeichen dafür, dass es nicht mehr lange dauert.

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Unser Reis sieht gesund aus.

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Während in unsern heimischen Breitengraden Korn- und Mohnblumen die Feldränder bevölkern – oder muss ich bereits bevölkerten sagen? - sind es hier diese Arten.

Medium 492050 anzeigen

Bin mal gespannt wie die Ausbeute sein wird...
 

Iffi

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18 Oktober 2008
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2020 Farm IV - Nebensaison

Regierungsspende



Meine Lieblings-Pujai Baan hatte ja von sich aus den Schaden an unserem grünen Haus amtlich registriert. Viele andere haben ihren Schaden gemeldet. Besonders die mit ihren durch den Sturm zerstörten Garküchen am Strassenrand. Und die mit beschädigten Wohnhäusern sowieso.

In unserm Fall hatte es ja den Dachüberhang auf der Feldseite nach oben gefaltet. Ansonsten blieb das grüne Haus verschont.

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Unglaublich mit welcher Gewalt der Sturm gewütet hat. Genau solche Eisenträger, wie hier über der Veranda, hat er verbogen. Dort haben sie allerdings unbeschadet überlebt.

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Illusionen, dass die Gemeinde den Schaden 1 zu 1 ersetzen würde, habe ich mir natürlich nicht gemacht. Aber es ging das Gerücht, dass die Provinzverwaltung ein paar „goodies“ an die Geschädigten aushändigen würde.

Vorgestern kam ein Anruf. Meine Frau wurde gefragt, wohin eine bestimmte Lieferung gehen soll. Die meinte: „Ab zum grünen Haus damit“.

Ich lief zu Fuss dort hin um meinen Arsch mal wieder zu bewegen und meine Frau und die Kleene kamen später mit ihren Fahrrädern nach.

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Es waren 30 dieser Wellblechteile.

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Das schien so'ne Art Standardzuteilung zu sein. Für die Strassenhändler, deren Garküchen davongeflogen waren natürlich sehr nützlich. Wir brauchten die zwar nicht, aber wir würden schon eine Verwendung dafür finden. Haben wir auch. Davon später mehr.

Als Zugabe gab es noch was zu futtern. Reis, Konserven. Nudelsuppen und wat weiss ich noch. Vermutlich als Monatsration gedacht.

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Medium 492066 anzeigen

All das ist bis auf ein paar Konserven, die wir mit nach Hause genommen haben, im grünen Haus geblieben. Die Wellbleche werden demnächst Verwendung finden. Meine Frau hat schon den Auftrag vergeben...
 

heini

schon über 25 Jahre ein Toter
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19 Oktober 2008
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kummerland
Wenn ich mich nicht irre, gehen da mindestens 20 % ab.
Hintergrund meiner Frage ist folgender,
lohnt es sich, den Reis zu schälen, diesen dann in 5-10 kg Beutel zu verpacken und selber zu verkaufen?

Da es sich lt. Deiner Aussage um einen besonderen Jasmin-Reis handelt, welcher ohne Pflanzenschutzmittel (Glyphosat , Standup oder ähnliches sogenanntes Pflanzenschutzmittel) angewachsen ist, müsste doch dafür ein ordentlicher Preis für zu erzielen sein!?

Was kostet z.Zt. im Laden ein vergleichbarer Reis?

Viel Arbeit klar.......

@Padino,
willst Du mich falsch verstehen oder was?
habe jetzt mal das von Dir kritisierte Wort ersetzt durch "Pflanzenschutzmittel" damit auch Du verstehst was gemeint ist, natürlich wird in Th. Pflanzenschutzmittel in Mengen eingesetzt!

bearbeitet um nicht zu sehr off Topic zu werden.
 
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Iffi

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18 Oktober 2008
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Grünes Haus Reparatur


Höchste Zeit, die Sturmschäden zu reparieren. Da wir die Handwerker sowieso vor Ort hatten, bekamen sie sogleich einen Zusatzauftrag. Reparatur ! Der Sturm Mitte März hatte den Dachüberhang auf der Feldseite nach oben umgeknickt. Ansonsten blieb der Rest des Daches verschont und blieb dicht.

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Erstaunlich viel Schrott wurde zuerst entfernt.

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Ein schmaler Teil des Daches musste ersetzt werden.

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Schon bald war alles wieder instandgesetzt.

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Ich hatte allerdings noch einen Sonderwunsch, da ich befürchte, dass der nächste Sturm diesen Dachteil wieder knicken könnte. Diese 3 am Boden und Dach befestigten Säulen sollen dies verhindern.

Medium 492234 anzeigen

Gestern gab es nach Feierabend dann nichts zu saufen. Striktes 24 Stunden Alkoholverkaufsverbot für 10 Tage. Selbst unsere Dorfläden halten sich daran. Bei Verstoss könnten die Strafen drastisch sein. An die seit Jahrzehnten übliche Einschränkung: „Kein Alkoholverkauf zwischen 11 Uhr morgens und 5 Uhr Nachmittags“ haben sich die Dorfläden vorher nie gehalten. Aber jetzt geht denen die Muffe. Die Ansage im Dorflautsprecher war unmissverständlich.

Ach ja. Und warum waren die Handwerker sowieso vor Ort?
 

Iffi

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Neues Haus


Es waren diese 30 von der Regierung spendierten Wellblechteile, die uns ermutigten nun endlich das zweite Haus in Angriff zu nehmen.

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Bisher gab es nur diese Betonsäulen und die standen schon seit 2 Jahren nackt in der Gegend rum.

Medium 492236 anzeigen

Gleichzeitig, auch schon vor 2 Jahren, hatten wir diese Pfeiler gesetzt.

Medium 492237 anzeigen

Die tun aber schon seit längerem ihre Pflicht. Dort steht nämlich seit einem Jahr das grüne Haus, dessen Dach wir gerade repariert haben.

Medium 492238 anzeigen

Vor 5 Tagen haben wir dann ein zweites Haus auf unserer Farm 4 in Angriff genommen. Damit kamen dann auch diese schon seit 2 Jahren da rumstehenden Betonsäulen zu ehren.

Das war übrigens der Grund warum die Handwerker sowieso vor Ort waren und das Dach des grünen Hauses gleich repariert haben.

Ehe das neue Haus dran war haben wir zunächst die Aussentoilette in Angriff genommen. Deren Dach war ja davon gesegelt.

Fast alle Holzträger des Daches haben aber überlebt.

Medium 492240 anzeigen

Medium 492239 anzeigen

Die haben wir allerdings durch Stahlträger ersetzt.

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Dann noch neues Wellblech, gut mit Stahlschrauben befestigt und fertig.

Medium 492243 anzeigen

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War im nu erledigt. Der Hausbau konnte beginnen...
 

Iffi

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Ein Dach für das neue Haus


Nach 2 Jahren ist es endlich so weit. Unser privates „Dorf“ auf der Farm IV wächst, ha ha

Wir werden „step by step“ vorgehen und das Haus nicht vollständig in einem Rutsch bauen. Als erste Übung kam erstmal das Dach dran. Die Betonpfeiler standen schon 2 Jahre. Zunächst mal hiess es Material besorgen. Stahl und Verkleidungen.

Die Stahlträger wurden massgerecht zurechtgeschnitten.

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Die Verkleidungen kamen später dran.

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Materialkosten insgesamt: unter 20,000 Baht

Und dann jing et lo-os

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Es wurde geschraubt und geschweisst.

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Zuletzt die Bedeckung.

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Wir haben allerdings nicht die von der Regierung gespendeten Wellblechteile dafür verwendet. Schon bei genauerer Inspektion kamen mir selber Zweifel in Bezug auf deren Haltbarkeit. Die sind nämlich recht dünn und äusserlich nicht versiegelt. Der Chef der Bautruppe und unser Freund riet uns dann endgültig von deren Nutzung ab. Schon ab einem Jahr würden die anfangen durchzurosten und Schaden nehmen.

Vor meinem geistigen Auge sah ich diese vergammelten Wellblechbehausungen, die wegen Geldmangels aus billigstem Blech bestehen. Das wollte ich uns nicht antun.

Der Sturm im März war uns eine Lehre. Zur Stabilisierung des Daches haben wir mehr Stahl verarbeitet, als sonst üblich. Da fliegt so leicht nichts weg oder verbiegt sich. Ob es dann im Endeffekt wirklich sturmsicher ist, wird sich noch herausstellen.

Vier Jungs haben vier Tage lang gearbeitet, inklusive Reparatur des grünen Hauses. Die ersten zwei Tage hat noch ein Fünfter halbtags gearbeitet. Abgemacht waren 400 Baht pro Tag pro Person. Insgesamt waren es dann 6,800 Baht Arbeitslohn.

Der Fünfte war schon für mich auffällig ab dem ersten Tag überflüssig. Ab dem 2. Tag war es dann zu offensichtlich und auch der Chef hatte ein Einsehen.

Mir war schon klar, dass Cheffe so viel Leute wie möglich für diese Aufgabe angeheuert hat. Aufträge sind im Augenblick knapp und viele Gelegenheits- und Hilfsarbeiter sind wegen der Krise arbeitslos.

Um ganz ehrlich zu sein, war auch der Vierte mindestens die Hälfte des Tages nicht ausgelastet. Da ich aber kein Unmensch bin, habe ich es bei Vier belassen und den Fünften mindestens zwei Tage lang mitwerkeln lassen. Im Augenblick ist nämlich die Situation für viele Leute, besonders die Tagelöhner, die nun keinen Job mehr finden, mehr als prekär. Von diesen Tagelöhnern gibt es ein paar Millionen in Thailand. Nicht wenige von diesen ernähren so ihre Familien. Und es gibt noch kein Licht am Ende des Tunnels. Darf gar nicht drüber nachdenken.
 

Iffi

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Das neue Haus

Vorwohnen und Schattenwanderung



Erst nächsten Monat wird es hier so richtig weitergehen. Die drei neuen Betonsäulen auf dem Boden werden bald auf der Rückseite des Hauses Verwendung finden. Denn dort soll ein überdachter Bereich für Kochen und Wäschewaschen entstehen.

Medium 492341 anzeigen

Es ist aber nicht so, dass dieses Gebilde völlig nutzlos bis zur Fertigstellung in der Gegend rumsteht. Es eignet sich nämlich jetzt schon als hervorragender Schattenspender. Inklusive leicht wehendes Lüftchen, was ebenfalls zur Kühlung beiträgt.

Medium 492342 anzeigen

Während die Sonne wandert, wandert auch der Schatten. In diesem Fall weiter nach rechts.

Medium 492343 anzeigen

Schliesslich steht die Sonne so tief, dass das Dach nur noch draussen auf einer Seite Schatten spendet.

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Schon bald werden ein paar Erdarbeiten beginnen. Der Graben entlang der Strasse wird zugeschüttet, der unregelmässige Boden um das Haus herum muss so planiert werden, sodass später kein Wasser auf der geplanten Veranda steht, wenn es regnet. Der Boden innerhalb des Hauses wird um etwa 10 - 15 cm im Vergleich zum zukünftige Verandaboden erhöht werden...
 

Iffi

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2020 Farm IV - Nebensaison

April 15 – Ernte



Gleich nach der Farm V kam unsere Farm IV dran.

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Dieser Reis stand im Vergleich zur Farm V noch gut im Wasser. Genau richtig.

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Auch hier wurde der Speicher der Mähmaschine zwei mal gefüllt und jeweils gleich auf den LKW entleert.

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Und auch hier hatten die Reiher Party. Es sei ihnen gegönnt.

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Nach etwas mehr als 20 Minuten war alles gemäht.

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Die zweite Ladung von diesem Feld.

Medium 492369 anzeigen

Der LKW sah danach voll aus.

Medium 492370 anzeigen

Nach Adam Riese waren dass dann weitere 2 x 1,500 Kg Reis. Also zusammen von beiden Feldern etwa 6 Tonnen. Alleine mir fehlte der Glaube.

Da auf dieser insgesamt ungefähr 3 Rai Farm IV ein guter Teil für den aufgeschütteten Teil abgeht, wo unser grünes Haus und nun das zweite im Bau steht, ist die Reisanbaufläche hier so um die 2,3 Rai.

Zusammen mit der Farm V, ungefähr 2,7 Rai, wären das dann insgesamt um die 5 Rai Reisanbaufläche. Und da sollen 6 Tonnen (4 x 1,500 Kg) Reis geerntet worden sein? Erzählt mir keinen Scheiss, Jungs...
 

Iffi

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2020 Farm IV - Nebensaison

April 15 – Ernte Eigenverbrauch



Einen recht kleinen Teil haben wir für den Eigenverbrauch und späteres Saatgut abgezweigt. Wir haben noch genug Reis von der vorherigen Ernte gelagert. Der reicht noch lange hin.

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Der LKW war gut gefüllt und es sollte sogleich zu einer der Reissammelstellen gehen um unseren Reis zu verkaufen.

Medium 492374 anzeigen

Da es in den nächsten Tagen angeblich nicht regnen soll, lassen wir den Reis für den Eigenverbrauch etwa 3 Tage lang in der Sonne trocknen.

Medium 492376 anzeigen

An die 60 Kg haben wir für den Eigenverbrauch bereits schälen lassen.

Medium 492377 anzeigen
 

Iffi

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2020 Farm IV - Nebensaison

April 15 – Ernte Verkauf



Meine Frau und ich fuhren im beladenen LKW mit. Zügig ging es nicht gerade auf der Landstrasse Richtung Kalasin voran. Nicht wegen Verkehr. Der war so gut wie nicht vorhanden. Sondern der schon etwas ältere LKW ächzte unter seiner Last. Sollten es tatsächlich etwas weniger als 6 Tonnen Reis sein?

Die Fahrt dauerte immer länger. Ich glaubte fast, dass wir bis Kalasin düsen würden. Des öfteren schlängelte sich der Chi River nahe der Strasse. Dieser Fluss vereint sich auf seinem Weg nach Osten mit dem Mun River in Ubon und zusammen fliessen sie dann in den Mekhong. Beide Flüsse sind die West-Ost Hauptwasseradern im Isan.

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Es gibt da eine historische Besonderheit in Bezug auf die Leute hier in der Gegend am Chi River entlang. Bekannt ist ja, dass einige Thai-Könige im Rahmen einer geplanten Entvölkerung Laos' den Isan mit gewaltsam entführten Laoten vom anderen Mekongufer besiedelten.

Weniger bekannt ist, dass vor mehr als 300 Jahren laotische Herrscher laotische Menschen aus der Champasak Region in Süd-Laos in der Chi River Gegend ansiedelten, weil die Flusslandschaft äusserst fruchtbar ist. Die Laoten kamen freiwillig und voller Vorfreude auf Booten den Chi River hinauf.

Der Menschenschlag in unserer Gegend wird deswegen als besonders betrachtet. Anders als die (Laos)Isanis, die die Siam Könige während ihrer Raubzüge über den Mekong hinweg versklavt und in den Isan sowie nach Zentral-Thailand zwangsumgesiedelt haben.

Die Bauern hier sind mit Wasser gesegnet. Alles grünte in voller Pracht. Viele Tümpel und Teiche, Die Felder gut bewässert. Und das in der Trockenzeit. Der Fluss ist hier stellenweise recht breit. Vielleicht vergleichbar mit der Mosel, aber ganz bestimmt mit der Limmat in Baden, Aargau, meiner Heimat 10 Jahre lang. Allerdings nicht so friedlich. Der Chi River ist berühmt für seine jährlichen Überschwemmungen. In manchen Jahren sogar recht heftig.

Chi River auf dem Wege zur Reissammelstelle

Medium 492379 anzeigen

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Erst nach etwa 40 Minuten waren wir am Ziel. Ich wunderte mich schon, warum wir so weit fuhren. Auch bei uns ganz in der Nähe gibt es ja genug Reissammelstellen. Aber wie jedes Jahr verbreiten sich die jeweiligen lokalen Reispreise absolut top aktuell. Hier waren 8,1 Baht per Kilo angesagt. Im Vergleich zu anderen, die nur bis zu 7 Baht runter boten, war dies der augenblicklich beste Preis. Deswegen die etwas längere Anfahrt.

Der Preis war während der letzten paar Wochen von fast 11 Baht bis zu diesen 8 Baht gesunken. Der Boss dieser Sammelstelle war ein sportlicher, muskulöser Typ mit Oberlippenbärtchen. Typ Mafia-Boss. Ich konnte mir nicht verkneifen, ihn leicht anzumachen. Wenn 8,1 Baht sein letztes Wort wären, dann würde ich gleich wieder abhauen und woanders verkaufen.

Der meinte nur leicht grinsend: „OK, mai pen lai“, drehte sich um und widmete sich andern Dingen. Da wusste ich, dass ich mir meine Bemerkung hätte sparen können. :bigsmile

Diese Reissammelstelle ist recht typisch. Irgendwie sehen die all gleich aus.

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Mit einer recht einfachen Methode wird das Gewicht des Reis ermittelt. Zuerst fährt der vollbeladene LKW auf eine Wage und das Gesamtgewicht wird ermittelt. In diesem Fall 8,805 Kg

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Dann wird abgeladen

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und danach das Leergewicht des LKWs ermittelt. In diesem Fall 3,300 Kg.

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Einfacher Dreisatz. Wenn der vollbeladene LKW so und so viel wiegt und der vollständig entladene LKW so viel, wie viel wiegt dann seine Ladung? In diesem Fall 5,505 Kg. Die grosse Überraschung.

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Meine Frau erhielt am Schalter die Endabrechnung, die alle wesentlichen Zahlen enthält und 44,590 Baht auf die Hand.

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Und siehe da. Es waren tatsächlich über 5,5 Tonnen Reis. Und das bei gerade mal 5 Rai Anbaufläche. Der Ertrag war also über eine Tonne Reis per Rai. Absoluter Rekord während unserer letzten 5 Jahre als Reisbauern.

Mit 44k Baht in der Tasche verliessen wir diese Reissammelstelle...Happy trotz niedrigen Reispreisen.
 

neitmoj

Ladydrink iss nicht!
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18 März 2009
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Reissammelstelle...Happy trotz niedrigen

In den letzten Wochen habe ich einige alarmierende Nachrichten zur Reisernte in der chinesischen Staatspresse und in indischen Zeitungen "nebenbei" gelesen. Zwar nur "nebenbei" die Überschriften, ohne das es mich interessierte, aber es las sich daraus unübersehbar das am Weltmarkt Panikstimmung aufkommt. Die chinesische Regierung rechnet mit einer Verdoppelung des Welthandelspreises innerhalb weniger Wochen.
 
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onnut

Gibt sich Mühe
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31 März 2009
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Iffi,
das ist in der Tat eine gute Ernte!
Der Erde etwas Ruhe goennen ist wohl nicht das schlechteste!!
onnut
 
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Iffi

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18 Oktober 2008
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Naja, die Ruhezeit war nur knapp 2 Monate. @onnut

Die letzte Ernte war Oktober 29 im letzten Jahr und die Aussaat für die jetzige Ernte war Ende Dezember letzten Jahres. Um so erstaunlicher war für mich die wirklich ungewöhnliche Höhe des Ertrages.
 

Iffi

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2020 Farm IV - Nebensaison

Selbstverbrauch



Die abgeernteten Felder liegen nun brach. Es grünt schon wieder. Keine Ahnung, ob das Reis, Gras oder sonstiges Unkraut ist. Schon 5 Tage nach der Ernte sieht es so aus.

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Der Reis für den Eigenbedarf, den wir zunächst für ein paar Tage in der Sonne trocknen liessen, ist nun eingesackt.

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Es sind acht 50-Kilo Säcke. Also um die 400 Kg. Die kommen also noch zu den verkauften 5,500 Kg hinzu. 5,900 Kg insgesamt. Eine absolute Rekordernte. Das Doppelte unserer bisher besten Ernte über die Jahre.
 

Iffi

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Stromanschluss grünes Haus

Eine lange Geschichte


Während des Hausbaus im März 2019 war ein Nachbar so nett und erlaubte uns ein Kabel von seinem Anwesen zu unserem Haus provisorisch zu spannen. Die Entfernung ist etwa 250 – 300 m.

Einen provisorischen Holzmast und ein Stück helles Kabel kann man rechts vom alleinstehenden Baum auf folgendem Bild gerade noch erkennen. Im Hintergrund das Anwesen des Nachbarn. Er unterhält eine Fischzucht neben seinen Reisfeldern.

Medium 492452 anzeigen

Wir benötigten Strom für Bohrmaschinen, Stahlsägen und Schweissgeräte.

Als dann Anfang April 2019 das Haus soweit fertig war, meinte die Frau unseres Nachbarn, dass wir ja ab jetzt ihren Strom nicht mehr brauchen. Wir haben zwar die Stromrechnung immer pünktlich bezahlt, aber man sah ihr an, wie erleichtert sie wegen der Beendigung des Stromteilens war.

Sohn Boy eröffnete Anfang April 2019 sein Restaurant und zog in das Haus ein. Tagesbetrieb. Elektrisches Licht Fehlanzeige. In einem Geschäft entdeckten wir diese Leuchten. Solar Power. Die waren echt billig. Tagsüber stellten wir die in die Sonne zum Aufladen. Sie spendeten dann die ganze Nacht lang Licht. Ausserdem reagierten die auf Bewegungen im Raum. Dann leuchteten sie hell auf während sie ansonsten nur halb so hell waren.

Medium 492450 anzeigen

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Aber ohne Strom können wir uns ja heutzutage kein Leben mehr vorstellen. Alleine schon wegen Mobile aufladen, Fernseher, Stereo, Kühlschrank, Heisswasserboiler, Bügeleisen, etc. Das Haus war nun fertig, das blaue Hausbuch beantragt und ausgehändigt und damit die Voraussetzung erfüllt, dass sich die Gemeinde irgendwann mal um den Stromanschluss kümmern würde. Betonung liegt auf irgendwann.

In der Zwischenzeit verkabelten wir Anfang Mai 2019 schon mal das Haus innen und brachten Steckdosen, Lichtschalter, Lampen und Sicherungskasten an. Der Strom konnte kommen.

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Der Zufall wollte es, dass eine uns sehr gut bekannte Pujai Baan (Bürgermeisterin) es sehr gut mit dem ehemaligen Chef des Elektrizitätsamtes konnte und sie ihre Beziehungen spielen liess. Sie arrangierte Anfang Mai 2019 ein Meeting mit ihm und ein paar Mitarbeitern des Elektrizitätsamtes. Meine Frau schlug das Restaurant ihres Onkels am Huai Ang Wasserreservoir vor. Dort trafen wir uns schon einen Tag nachdem das grüne Haus verkabelt war.

Neben mir am Tisch der ehemalige Chef und die Bürgermeisterin.

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Es sollte aber noch bis Juni 2019 dauern, bis das grüne Haus einen Stromanschluss bekam. Recht provisorisch aber immerhin. Der Anschluss lag so um die 500 Meter entfernt, weil erst dort ein Verteilerkasten mit Stromzähler war. Das Kabel wurde teilweise in halber Höhe an bestehenden Strommasten befestigt und auf den letzten paar Metern auf Behelfsmasten gestützt.

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Es werde Licht. Aber erst nachdem die Jungs, die die Stromkabel anschlossen, die Verkabelung im Sicherungskasten korrigiert haben. Die Jungs, die das Haus einen Monat vorher verkabelt hatten, waren mit dem Sicherungskasten leicht überfordert.

Medium 492459 anzeigen

Die Frage war, wann aus dieser provisorischen Lösung eine permanente mit Betonmasten und Zähler am Haus werden wird. Jetzt hiess es warten und froh hoffen...Es wurde eine Spätgeburt.
 
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