Thai lernen im Ausland ist wie Schwimmen lernen in der Wüste.
Thai ist eine phonetische Sprache, die für unsere Ohren und Stimmbänder -scheinbar- völlig fremd ist.
Nehmen wir das Wörtchen "Ach". Es kann je nach Tonlage Bestürzung, Erstaunen, Trauer, Freude oder Zweifel ausdrücken. Die darauf -meistens- folgenden näheren Erläuterungen spezifizieren den vom Gefühl hervorgerufenen Tonfall von "Ach".
Im Thailändischen hat der Tonfall aber rein garnichts mit Gefühl zu tun. Dieses Trennen von Gefühl und Tonfall fällt den Sprechern europäischer Sprachen am Schwersten. Selbst wenn sie es gebacken kriegen, Pferd, Hund und kommen in einer emotional neutralen Situation korrekt auszusprechen, würfeln sie die drei Wörter hoffnungslos durcheinander, sobald Emotionen ins Spiel kommen.
Beispiel:
Der Vater ist tot - Der Vater wurde ermordet
Im ersten Satz ist die tonale Lage gleichbleibend unterhalb der Mittellinie. Im zweiten Satz steigt die tonale Lage gegen Ende des Satzes an, um die Dramatik zu erhöhen.
Im Deutschen ist das richtig. Im Thailändischen ist es falsch.
Thais erhöhen zur Darstellung einer Dramatik andere Wörter bzw. sie benutzen Gestik.
Ich halte es für raus geschmissenes Geld, in DACH in irgendeiner Form Thai zu lernen. Die Fähigkeit, fünf verschiedene Tonhöhen zu erkennen und auszusprechen, kann man nur in Thailand selbst lernen. Nur dort kann man nach dem Unterricht auf einen Markt gehen und sprachlich versuchen das zu erstehen, was man nach eigener Meinung bestellt hat. Bekommt man nicht das, was man bestellt hat, hat man einen sprachlichen Fehler begangen.
