Thailand
Sie sind eine Mischung aus Motorrad, Dreirad und Blechbüchse - Tuk-Tuks sind unbequem, laut und umweltschädlich. Dies könnte sich bald ändern - dank Solarenergie.
«Jeder wird damit fahren wollen»: Erfinder Morakot Charnsomruad.
Gegenüber den klimatisierten und oft billigeren Taxis oder dem Skytrain wirken die Tuk Tuks wie Relikte aus vergangener Zeit. Ihre Kunden sind bei Fahrten durch die heissen, verstopften Strassen von Bangkok stets in Abgaswolken gehüllt. Trotzdem gibt es fast 8000 motorisierte Rikschas in Bangkok - die bunten Gefährte sind aus dem Stadtbild der thailändischen Hauptstadt nicht mehr wegzudenken.
Mit einem solarbetriebenen Modell will der Ingenieur Morakot Charnsomruad die nationalen Ikonen nun in die Zukunft retten. Morakots Solar-Tuk-Tuks sollen eine sauberere, grünere Ära auf Bangkoks chaotischen Strassen einläuten. Sein Gefährt ist geräuschlos und abgasfrei. «Es wird dazu beitragen, unser Land sauberer zu machen, jeder wird damit fahren wollen», sagt Morakot.
3 Stunden laden - 80km fahren
Über sein Unternehmen Clean Fuel Energy Enterprise verkauft der frühere wissenschaftliche Leiter der thailändischen Luftwaffe bereits weltweit strombetriebene Tuk-Tuks. Sie haben eine Batterie, die nun mit Hilfe von Solarzellen auf dem Dach wieder aufgeladen werden kann. Drei Stunden dauert die Ladezeit, die Energie reicht für 80 Kilometer - herkömmliche Modelle schaffen mit einer Tankfüllung höchstens 60 Kilometer.
Zudem sind die Neuen mit einer Höchstgeschwindigkeit von 60 Stundenkilometern schneller als ihre benzinbetriebenen Vorgänger. Dazu bieten sie vor allem westlichen Touristen mehr Beinfreiheit.
«Diese Tuk-Tuks können Bangkoks Alltag revolutionieren», begeistert sich Greenpeace-Aktivist Tara Buakamsri. «Sie könnten eine Vorreiterrolle spielen für ein besseres, gesünderes Verkehrssystem in der Hauptstadt Bangkok und im ganzen Land.»
Keine neuen Lizenzen
Am Tuk-Tuk-Platz in der Nähe des Bangkoker Blumenmarktes startet Prapai Hemsuwan den Motor seines smaragdgrünen Tuk-Tuks. Stotternd spuckt es Wolken schwarzen Rauchs aus. «Ohne mein Tuk-Tuk wäre das Leben sinnlos», sagt er.
Seit 20 Jahren transportiert der 46-Jährige Gemüse mit seinem motorisierten Lastesel. Von dem Prototyp der Solar-Rikscha ist er sofort begeistert. Auch der thailändische Regierungschef Abhisit Vejjajiva scheint angetan von der Erfindung - Ende Juni liess er sich in einem Solar-Tuk-Tuk fotografieren.
Bisher allerdings wartet die Solar-Version des Tuk Tuks noch vergeblich auf das grüne Licht für die kommerzielle Nutzung - die Behörden haben seit 2008 keine neuen Lizenzen mehr für Tuk-Tuks erteilt. Und erst in frühestens drei Jahren sollen strengere Abgas- Grenzwerte für die Strassen des Landes gelten.
Doppelt so teuer
Mit Rücksicht auf die wirtschaftliche Situation der Rikschafahrer zögern die Behörden mit Emissionsvorgaben: «Sie verdienen nur wenig, und wenn wir zu streng sind, werden sie es schwer haben», sagt ein Behördenvertreter.
Umgerechnet rund 7800 Euro kosten die solarbetriebenen Rikschas, fast das Doppelte der normalen Vehikel. Morakot hofft deshalb auf Regierungssubventionen, um seine Rikschas erschwinglich zu machen.
Die ersten Tuk-Tuks kamen in den späten 1950er Jahren aus Japan. Bald produzierte Thailand eine eigene, billigere Version. Diese verdrängte schnell die sogenannten Samlors, die dreirädrigen Fahrräder, von den Strassen.
http://www.20min.ch/
Sie sind eine Mischung aus Motorrad, Dreirad und Blechbüchse - Tuk-Tuks sind unbequem, laut und umweltschädlich. Dies könnte sich bald ändern - dank Solarenergie.
«Jeder wird damit fahren wollen»: Erfinder Morakot Charnsomruad.
Gegenüber den klimatisierten und oft billigeren Taxis oder dem Skytrain wirken die Tuk Tuks wie Relikte aus vergangener Zeit. Ihre Kunden sind bei Fahrten durch die heissen, verstopften Strassen von Bangkok stets in Abgaswolken gehüllt. Trotzdem gibt es fast 8000 motorisierte Rikschas in Bangkok - die bunten Gefährte sind aus dem Stadtbild der thailändischen Hauptstadt nicht mehr wegzudenken.
Mit einem solarbetriebenen Modell will der Ingenieur Morakot Charnsomruad die nationalen Ikonen nun in die Zukunft retten. Morakots Solar-Tuk-Tuks sollen eine sauberere, grünere Ära auf Bangkoks chaotischen Strassen einläuten. Sein Gefährt ist geräuschlos und abgasfrei. «Es wird dazu beitragen, unser Land sauberer zu machen, jeder wird damit fahren wollen», sagt Morakot.
3 Stunden laden - 80km fahren
Über sein Unternehmen Clean Fuel Energy Enterprise verkauft der frühere wissenschaftliche Leiter der thailändischen Luftwaffe bereits weltweit strombetriebene Tuk-Tuks. Sie haben eine Batterie, die nun mit Hilfe von Solarzellen auf dem Dach wieder aufgeladen werden kann. Drei Stunden dauert die Ladezeit, die Energie reicht für 80 Kilometer - herkömmliche Modelle schaffen mit einer Tankfüllung höchstens 60 Kilometer.
Zudem sind die Neuen mit einer Höchstgeschwindigkeit von 60 Stundenkilometern schneller als ihre benzinbetriebenen Vorgänger. Dazu bieten sie vor allem westlichen Touristen mehr Beinfreiheit.
«Diese Tuk-Tuks können Bangkoks Alltag revolutionieren», begeistert sich Greenpeace-Aktivist Tara Buakamsri. «Sie könnten eine Vorreiterrolle spielen für ein besseres, gesünderes Verkehrssystem in der Hauptstadt Bangkok und im ganzen Land.»
Keine neuen Lizenzen
Am Tuk-Tuk-Platz in der Nähe des Bangkoker Blumenmarktes startet Prapai Hemsuwan den Motor seines smaragdgrünen Tuk-Tuks. Stotternd spuckt es Wolken schwarzen Rauchs aus. «Ohne mein Tuk-Tuk wäre das Leben sinnlos», sagt er.
Seit 20 Jahren transportiert der 46-Jährige Gemüse mit seinem motorisierten Lastesel. Von dem Prototyp der Solar-Rikscha ist er sofort begeistert. Auch der thailändische Regierungschef Abhisit Vejjajiva scheint angetan von der Erfindung - Ende Juni liess er sich in einem Solar-Tuk-Tuk fotografieren.
Bisher allerdings wartet die Solar-Version des Tuk Tuks noch vergeblich auf das grüne Licht für die kommerzielle Nutzung - die Behörden haben seit 2008 keine neuen Lizenzen mehr für Tuk-Tuks erteilt. Und erst in frühestens drei Jahren sollen strengere Abgas- Grenzwerte für die Strassen des Landes gelten.
Doppelt so teuer
Mit Rücksicht auf die wirtschaftliche Situation der Rikschafahrer zögern die Behörden mit Emissionsvorgaben: «Sie verdienen nur wenig, und wenn wir zu streng sind, werden sie es schwer haben», sagt ein Behördenvertreter.
Umgerechnet rund 7800 Euro kosten die solarbetriebenen Rikschas, fast das Doppelte der normalen Vehikel. Morakot hofft deshalb auf Regierungssubventionen, um seine Rikschas erschwinglich zu machen.
Die ersten Tuk-Tuks kamen in den späten 1950er Jahren aus Japan. Bald produzierte Thailand eine eigene, billigere Version. Diese verdrängte schnell die sogenannten Samlors, die dreirädrigen Fahrräder, von den Strassen.
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