Mir ist weiterhin völlig unverständlich, wie man als Eigentümer auf einem solchen Filet-Grundstück ausgerechnet mit dem auslaufenden Geschäftsmodell Beer Bar versucht, Geld zu verdienen. Nach dem Abriss der alten Buden hätte ich ja einen LD darauf verwettet, dass dort was ohne Rotlicht-Bezug entsteht. Erst recht, weil die Pattaya-Stadtverwaltung ja die Marschrichtung "Familien-Seebad" ausgegeben hat. Und weil ringsherum (u.a. Tree Town) eigentlich bereits ein Überangebot (schlecht besuchter) Beer Bars besteht. Aber der alte Spruch, dass man in Thailand in Projekten und nicht in Prozessen denkt, beweist sich hier wohl offenbar ein weiteres Mal als richtig.
Auch das Bauen solcher Bars und das anschließende Suchen neuer Betreiber ist in Pattaya längst ein eigenständiges Geschäftsmodell.
Für den Betreiber von Maggi May hat es sich bereits gelohnt. Die Plätze wurden schnell an neue Barbetreiber vergeben, und allein dadurch war das komplette Projekt schon zur Eröffnung finanziert – inklusive Gewinn.
Wer das Grundstück besitzt, weiß ich nicht, aber man wird mit dem Eigentümer garantiert einen langfristigen Pachtvertrag abgeschlossen haben. Und nun steht dort eine neue Halle, die erst einmal Wert schafft.
Sollte man in drei oder vier Jahren feststellen, dass das Konzept nicht aufgeht und sich keine neuen „Investoren“ mehr finden, die bereit sind, Geld zu verbrennen, bleibt dem Grundstückseigentümer immer noch eine neuwertige Halle, die sich problemlos für andere Zwecke nutzen lässt. Auch er hat also sein Risiko gut abgesichert.
Ich selbst bin kein Barbetreiber in Pattaya – und werde es auch sicherlich nie werden. Hier haben bereits genug Leute demonstriert, wie man aus einem großen Vermögen ein kleines oder auch keines mehr macht.
Man möchte gar nicht wissen, wie viele LKS-Typen ihren Ladys eine Bar finanziert haben, damit diese nicht mehr an vorderster Front anschaffen müssen. Damit ist die Lady „vom Markt“ und stolze Barbesitzerin. Funktioniert aber meist nur so lange, wie der LKS Geld nachschießt. Erfolgreiche Geschichten sind die Ausnahme.
Dass das Geschäftsmodell „Barbetreiber im Maggi-May-Biergarten“ schlechte Chancen hat, kann jeder abschätzen, der die Szene auch nur ansatzweise kennt.
Ich habe das mit mehreren Leuten aus dem Gewerbe besprochen und ihnen den Link geschickt, über den die neuen Barbetreiber gesucht wurden.
Keine fünf Minuten später kam nur Gelächter zurück – allein die Mietpreise für 50–60 m² sind schon viel zu hoch, ganz unabhängig davon, dass das Konzept „Bierbar“ ohnehin im Sterben liegt.