Die "Viashow" ist eine riesige Veranstaltungshalle an der nördlichen Peripherie der Stadt Rio de Janeiro, in der sogenannten "Zona Norte", fast nur - neben Ausfallstrassen und Autobahnen - umgeben von Favelas (Slums). Entsprechend rekrutiert sich das Publikum überwiegend von dort. Jeden Tag gibt es Programm, überwiegend zunächst Live-Musik, dann DJ.
Bei meinem ersten Besuch begleitete mich ein Zivilbulle dort hin. Der Idiot wollte mit Knarre rein (die er aber dann doch bei der Security lassen musste). Ohne Waffe schien er etwas schüchtern. Er steht auf Schwarze, was anhand des vorhandenen Publikums kein wirkliches Problem darstellt - Stichwort Favelapublikum.
Ich sprach drei Mädchen an, lud sie zum Bier ein und machte sie mit meinem Kumpel bekannt. Das restliche Gequatsche überliess ich überwiegend ihm. Schon nach der zweiten Runde Bier nahm er mich zur Seite: "Du, SG, die drei wären dabei" - "Super, okay ..." - "Nur, ... versteh mich nicht falsch, das sind keine Nutten. Aber ein kleines Taschengeld erwarten sie schon ..." - "Na und? An wieviel denken sie denn?" - "Jede 15 Reais (damals < EUR 5)." Ich muss innerlich grinsen, da fängt er aber schon zu motzen an: "Sauerei! Nur, weil Du ein Gringo (Ausländer) bist! Normalerweise sind sie mit 10 Reais zufrieden!"
Das grössere Problem war, sie zu Dritt und möglichst kostengünstig in ein Motel zu schaffen. Die eine hatte keine ID, das war auch noch eine Hürde. Wir nahmen dann die "Party Suite", in der bis zu 12 Personen feiern können. Glücklicherweise finden sich in der Nähe (Stichwort Ausfallstrasse) einige Optionen und viele haben "Promocao" (Sonderangebote).
Wenn ich mit meinen OT-Geschichten langweilen sollte, sagt´s.