Ein etwas befremdender Bericht auf Orf ( "http://orf.at/stories/2013820/2013821/"]http://orf.at/stories/2013820/2013821/[/URL] )
Auch älteste Tokioterin „verschollen“
In Japan haben die Behörden bei landesweiten Nachforschungen mehr als 230.000 im Melderegister gelistete über 100-Jährige entdeckt, die unauffindbar sind - 77.000 davon im Alter von über 120 Jahren und 884 über 150-Jährige, wie das japanische Justizministerium am Freitag einräumte.
Viele der Vermissten könnten bereits im Zweiten Weltkrieg oder während der Nachkriegswirren gestorben sein, so das Ministerium. Andere seien womöglich ausgewandert, ohne dass ihr Status im Register angepasst worden sei. Ein anonym bleiben wollender Mitarbeiter des Ministeriums meinte gegenüber der Nachrichtenagentur AP außerdem, viele seien von ihren Angehörigen wohl einfach vergessen worden.
Pensionen von Toten kassiert
Darüber hinaus geht es zu einem Gutteil wohl auch um Sozialbetrug. Auslöser der im August aufgenommenen Nachforschungen waren mehrere Fälle, bei denen Familien - zum Teil unter grausigen Umständen - den Tod ihrer Angehörigen über Jahrzehnte verschleiert hatten, um deren Pension zu kassieren.
Unter anderem hatten Beamte Ende Juli die mumifizierte Leiche des angeblich ältesten Bewohners von Tokio entdeckt, dem sie eigentlich zum 111. Geburtstag gratulieren wollten - er lag bereits seit 30 Jahren tot auf seinem Bett. Seine 53-jährige Enkelin wurde verhaftet. Auch die angeblich älteste Bewohnerin Tokios gehört zu den nun „Vermissten“.
Japans vergessene Alte
In einem anderen Fall hatte ein Mann seit über zehn Jahren die Leiche seiner Mutter versteckt, die heuer angeblich ihren 104. Geburtstag feierte. Die Fälle hatten das Schicksal von Japans Senioren zum Thema gemacht und Schockierendes zutage gebracht - über vernachlässigte und vergessene Alte, über den Verfall familiärer Bindungen und über die Gleichgültigkeit staatlicher Institutionen.
Als ersten Schritt wies die Regierung die lokalen Behörden nun an, die Namen von allen über 120-Jährigen aus dem Register zu löschen, die verschollen sind. Das Gesundheitsministerium wehrt sich unterdessen trotzig gegen den Vorwurf, die demnächst zur Veröffentlichung anstehende Statistik der über 100-Jährigen im Land sei ein bloßes Phantasiegebilde.
Statistiken trotzdem korrekt?
Im japanischen Gesundheitsministerium wird betont, man richte sich bei der Erhebung nicht nach den Daten des Melderegisters. Letztes Jahr zählte das Ministerium 40.399 über 100-Jährige „mit bekannter Wohnadresse“. Auch das Justizministerium beschwört nun, die neuen Erkenntnisse hätten kaum Auswirkung auf die Statistiken zur Lebenserwartung der japanischen Bevölkerung.
Diese Zahlen basierten auf separaten Daten, die im Zuge nationaler Volkszählungen durch Hausbesuche erhoben würden, betonte das Justizministerium nun. Im Juli hatte das Gesundheitsministerium die Lebenserwartung für Frauen auf 86,44 Jahre beziffert, bei Männern liegt sie demnach bei 79,59 Jahren - das ist Weltrekord.
Auch älteste Tokioterin „verschollen“
In Japan haben die Behörden bei landesweiten Nachforschungen mehr als 230.000 im Melderegister gelistete über 100-Jährige entdeckt, die unauffindbar sind - 77.000 davon im Alter von über 120 Jahren und 884 über 150-Jährige, wie das japanische Justizministerium am Freitag einräumte.
Viele der Vermissten könnten bereits im Zweiten Weltkrieg oder während der Nachkriegswirren gestorben sein, so das Ministerium. Andere seien womöglich ausgewandert, ohne dass ihr Status im Register angepasst worden sei. Ein anonym bleiben wollender Mitarbeiter des Ministeriums meinte gegenüber der Nachrichtenagentur AP außerdem, viele seien von ihren Angehörigen wohl einfach vergessen worden.
Pensionen von Toten kassiert
Darüber hinaus geht es zu einem Gutteil wohl auch um Sozialbetrug. Auslöser der im August aufgenommenen Nachforschungen waren mehrere Fälle, bei denen Familien - zum Teil unter grausigen Umständen - den Tod ihrer Angehörigen über Jahrzehnte verschleiert hatten, um deren Pension zu kassieren.
Unter anderem hatten Beamte Ende Juli die mumifizierte Leiche des angeblich ältesten Bewohners von Tokio entdeckt, dem sie eigentlich zum 111. Geburtstag gratulieren wollten - er lag bereits seit 30 Jahren tot auf seinem Bett. Seine 53-jährige Enkelin wurde verhaftet. Auch die angeblich älteste Bewohnerin Tokios gehört zu den nun „Vermissten“.
Japans vergessene Alte
In einem anderen Fall hatte ein Mann seit über zehn Jahren die Leiche seiner Mutter versteckt, die heuer angeblich ihren 104. Geburtstag feierte. Die Fälle hatten das Schicksal von Japans Senioren zum Thema gemacht und Schockierendes zutage gebracht - über vernachlässigte und vergessene Alte, über den Verfall familiärer Bindungen und über die Gleichgültigkeit staatlicher Institutionen.
Als ersten Schritt wies die Regierung die lokalen Behörden nun an, die Namen von allen über 120-Jährigen aus dem Register zu löschen, die verschollen sind. Das Gesundheitsministerium wehrt sich unterdessen trotzig gegen den Vorwurf, die demnächst zur Veröffentlichung anstehende Statistik der über 100-Jährigen im Land sei ein bloßes Phantasiegebilde.
Statistiken trotzdem korrekt?
Im japanischen Gesundheitsministerium wird betont, man richte sich bei der Erhebung nicht nach den Daten des Melderegisters. Letztes Jahr zählte das Ministerium 40.399 über 100-Jährige „mit bekannter Wohnadresse“. Auch das Justizministerium beschwört nun, die neuen Erkenntnisse hätten kaum Auswirkung auf die Statistiken zur Lebenserwartung der japanischen Bevölkerung.
Diese Zahlen basierten auf separaten Daten, die im Zuge nationaler Volkszählungen durch Hausbesuche erhoben würden, betonte das Justizministerium nun. Im Juli hatte das Gesundheitsministerium die Lebenserwartung für Frauen auf 86,44 Jahre beziffert, bei Männern liegt sie demnach bei 79,59 Jahren - das ist Weltrekord.