Alg1 , WBS, Bürgergeld, ettliche Förderungsprogramme. Also Geld gibt es in Deutschland genug.
Nicht jeder will auf der Tasche des Steuerzahlers liegen.
Alg1 , WBS, Bürgergeld, ettliche Förderungsprogramme. Also Geld gibt es in Deutschland genug.
Ansonsten Schildere uns doch mal wie Du zu der Idee des TS stehst.........
Doc,deine Ausführungen haben hoffentlich dem TO die Augen geöffnet...du hast es wie so oft auf den Punkt gebracht.Wenn ich dich richtig verstanden habe, ist deine Entscheidung vor allen Dingen emotional geprägt, du willst einfach nur noch weg und dir irgendwo in einem warmen Land mit netten Leuten die Sonne auf den Bauch scheinen lassen.
Lass dir das folgende von einem gesagt sein, der vor 30 Jahren genauso alt war wie du jetzt und so ähnliche Emotionen hatte.
Aus einem Impuls heraus wollte ich einfach nur weg, weil es mir in Thailand in jedem Lebensbereich einfach besser gefiel als in Deutschland; damals habe ich immer gesagt „das Einzige, was es in Thailand nicht gibt ist Schnee und darauf kann ich gerne verzichten.“
Aber im Gegensatz zu dir, war mir schon viel früher klargeworden, daß man nur ein Leben hat, und dass man in diesem Leben irgendwann 30 ist, aber auch irgendwann mal 40, 50 und 60 und vielleicht die 70 auch noch schafft aber spätestens ab dann die Lebensqualität komplett im Keller ist.
DAS ist dann die Zeit, wo die Lebensqualität und Gesundheit, die man zusehends verliert und woran man verdammt nochmal nichts ändern kann, möglicherweise mit dem entsprechenden Geldpolster etwas angenehmer gestalten kann.
Jung und arm, aber gesund ist kein Problem. Alt, krank und kein Geldpolster ist Scheiße.
Die Entscheidungen, die du heute triffst, jeden Tag aufs Neue, werden dein gesamtes kommendes Leben beeinflussen. Denk an dein Ich mit 60 oder 70.
Plane dein Leben so, das dein 70 jähriges ICH mit Stolz und Dankbarkeit auf dein heutiges Ich zurückblickt und nicht mit Wut und Verbitterung.
Wenn du jetzt schon mit 30 dein Leben in Deutschland als so unerträglich empfindest, dass du das unwiderstehliche Bedürfnis hast nur noch weg zu wollen, um dann irgendwo als Tagelöhner die meiste Zeit faul rumzuhängen, dann bist du einfach nicht lebensfähig.
Und du wirst in einem Land ohne sozialem Schnee ziemlich schnell vor die Hunde gehen.
Grow a pair.
Natürlich fand ich es In deinem Alter scheisse, daß das möglicherweise noch 5 oder 10 Jahre dauern wird, bis sich meinen Traum erfüllt und dass ich bis dahin auch hart daran werde arbeiten müssen.
Aber das Positive war, ich hatte ein Ziel, etwas worauf ich hinarbeiten konnte, was mich motivierte.
Letzten Endes hat es mich aber fast 20 Jahre gekostet.
Jetzt bin ich in Thailand bestens aufgestellt, doppelt krankenversichert, verdiene gut und dank meiner üppigen Einzahlungen in die berufsständische Altersversorgung werde ich eines Tages auch mal eine passable Rente beziehen.
Einige würden dies als Erfolgsstory betrachten und im Vergleich zu den vielen, die es nicht geschafft haben, mag es sicherlich eine sein.
Nur die Schattenseiten, die kennen wenige.
Eine kaputte Ehe, finanzieller Totalschaden und hierdurch bedingt Abstieg in die Alkohol- und Medikamentensucht.
Da Kapitulation für mich ein Fremdwort ist und ich jeden Fehlschlag als Chance zu wachsen ansehe, war es selbstverständlich, dass ich mich wieder hoch gerappelt habe.
Fate whispered to the warrior “you cannot withstand the storm”. The warrior answered, “I am the storm.”
Dennoch darfst du eines nicht vergessen:
Wenn du deine Zukunft für ein Leben im Ausland planst, lässt du dein bisheriges Leben hinter dir.
Es ist eine typischer menschlicher Irrtum, dass alles immer so bleibt, wie es ist, dass man sich jederzeit in den Flieger setzen und zurück nach Hause fliegen kann und alles ist so wie vorher.
Dies könnte nicht weiter von der Wahrheit entfernt liegen.
All die Menschen, die dich lieben, und all jene, die du liebst, bleiben zurück. Dein Leben geht im Ausland weiter aber auch deren Leben in der Heimat, das sie die fortan ohne dich leben müssen.
Und du wirst zunehmend für sie an Bedeutung verlieren.
Ich war nicht dabei, als meine Schwestern geheiratet haben und Kinder bekommen haben.
Ich war nicht dabei, als meine Neffen und meine Nichte groß geworden sind.
Die kennen mich kaum. Ich bedeute ihnen kaum etwas.
Ich konnte nur sporadisch dabei sein, während meine Mutter durch ihre Krebserkrankung langsam von uns gegangen ist.
Im Ausland zu leben, bedeutet auch immer ein großes Maß an Bürokratie, Arbeitserlaubnis, Aufenthaltserlaubnis, etc. Und das kann manchmal sehr zeitaufwendig sein.
Letztes Jahr habe ich beschlossen nach vielen Jahren problemloser und glücklicher Partnerschaft endlich meine Sunny zu heiraten.
Seitdem der bürokratische Hürdenlauf: Ehefähigkeitszeugnis, Melde Bescheinigung, Auszug aus dem Familienregister, Geburtsurkunde, Scheidungsurkunde, Anerkennung der Scheidung durch das Gericht in Deutschland und das alles übersetzt und legalisiert und über beglaubigt und zwischen 2 Ländern hin und her geschickt, stets darauf achtend, das kein Dokument älter als 6 Monate sein durfte, sonst hätte man wieder von vorne anfangen können.
Nebenbei wurde mir mitgeteilt, dass es meinem Vater wohl nicht mehr sehr gut geht.
Bei meinem bürokratischen Hürdenlauf, den ich teilweise auch in Deutschland absolvieren durfte, habe ich es tatsächlich geschafft ihn ein einziges Mal zu besuchen.
Zu gestresst und abgelenkt war ich, um mich mal in Ruhe mit ihm zusammenzusetzen, mögliche Missverständnisse der Vergangenheit zu klären oder alte Geschichten aufzuwärmen.
Vor 2 Wochen hat es endlich geklappt und Sunny und ich haben uns im Standesamt Bangkok Noi das ja Wort gegeben.
Am 2. Mai 2025.
Ich habe geheult.
Natürlich waren es Tränen der Freude und der Rührung.
Aber leider nicht nur.
Ich habe es Sunny erst ein paar Tage später erzählt, weil ich ihr die Freude nicht verderben wollte.
Mein Vater war einen Tag vor unserer Trauung verstorben.
Aus der Heimat wegzuziehen in ein anderes Land, kann einem viel geben, was aber nicht sicher ist.
Es nimmt einem aber viel. Manchmal unerträglich viel. Und das ist sicher.
Und was bleibt, ist ein erdrückendes Gefühl der Leere und Einsamkeit.