@ Grobi
Die Überschwemmungen sind schlimm und ausserordentlich, keine Frage.
Dennoch würde ich mir da nicht zuviel Sorgen machen. Ich bin in Bangkok, und wenn das Wasser kommt, dann kommt's halt. Letztendlich ist es ein materieller Schaden, der einem vor allem für die Ärmsten leid tun muss. Die ca. 300 Toten sind selbstverständlich bedauerlich, aber nach meinen statistischen Informationen sterben monatlich ca. 100 Personen im thailändischen Strassenverkehr. Also gefährlich ist die ganze Geschichte mit der Flut nicht wirklich.
Ich war damals auch bis kurz vorm Höhepunkt der red-shirts Kravalle in BKK. In Thailand geht das Leben immer weiter, immer. Und solange das Problem nicht da ist, macht es keinen Sinn, nervös zu werden. Und wenn es dann da ist, wird nicht gejammert, man schaut nach vorne und baut halt wieder auf. Von dieser asiatischen Gelassenheit könnten wir Westler manchmal was lernen.
Und die teils hysterische Berichterstattung westlicher Medien würde ich auch nur mit Vorbehalten zur Kenntnis nehmen: "Und aus dem Norden drückt die schier unvorstellbare Menge von 1,2 Millionen Kubikmetern Wasser auf Bangkok." 1,2 Millionen Kubikmeter Wasser sind mit einfachsten Grundschulkenntnissen im Rechnen alles andere als unvorstellbar und würde abgesehen davon wohl kaum reichen eine Stadt wie Bangkok zu fluten. Und so was steht im Spiegel, wo man doch eigentlich intelligente Journalisten erwarten dürfte.
Für Interessierte würde ich derzeit eher die Bangkokpost empfehlen mit einer erstens relativ aktuellen Berichterstattung und zweitens teilweise erstaunlich kritischen und selbstkritischen Kommentaren (wahrscheinlich aber weil das Blatt politisch eher yellow-shirt freundlich ist, habe ich zumindest irgendwann mal so mitgeschnitten)