Anwohner reißen Teile der "Big Bag Barriere" in Don Mueang ein
BANGKOK - In Don Mueang setzten sich Anwohner der seit Wochen unter Wasser stehenden Wohngebiete über die Anordnungen von Regierung, Flood Relief Operation Centre (FROC) und Bangkok Metropolitan Administration (BMA) hinweg und rissen eine etwa 6 Meter breite Öffnung in die "Big Bag Barriere" an der Vibhavadi Rangsit Road.
Mr. Thinnakorn Janya, der Sprecher der Anwohner sagte danach, dass die Aktion, an der etwa 40 Personen beteiligt waren, wie ein befreiender Adrenalin-Schub gewesen sei. Gleichzeitig betonte Mr. Thinnakorn, dass man sich verbitte, von den Medien als Unruhestifter dargestellt zu werden.
Das sieht der Gouverneur von Bangkok allerdings anders. Vor der Eskalation hatte sein Stellvertreter, Mr. Teerachon Manomaiphibul, bereits ein Schreiben an die Premierministerin geschickt, in dem er vor den Gefahren einer gewaltsamen Entfernung der "Big Bags" gewarnt und um Polizeischutz gebeten hatte.
Die Polizei, die bei der Entfernung der Säcke zugesehen hatte, berichtete, das Wasser sei inzwischen in dem überfluteten Gebiet um 10 cm gesunken.
Doch die angeblich 80.000 Bewohner (die BMA spricht von 10.000), die hinter Mr. Thinnakorn stehen, wollen mehr und fordern, dass die Barriere auf einer Länge von 30 Metern entfernt wird. Unterstützt werden sie bei ihren Forderungen von dem Puea Thai Abgeordneten Karun Hosakul, der angekündigt hatte, die Anwohner persönlich bei der Entfernung der etwa 2,5 Tonnen schweren Riesensandsäcke zu unterstützen, falls FROC den Forderungen nicht nachkomme werde. Als weiteres Druckmittel wurde bereits eine mögliche Blockade des Don Mueang Tollways angedroht.
Derweil verkündete Bangkoks Gouverneur Sukhumbhand Paribatra, er habe per Fax ein Schreiben vom FROC Leiter Pracha Promnog erhalten, in dem dieser ihn auffordere, die wütenden Anwohner daran zu hindern, die Barriere zu beschädigen. "Mr. Pracha sollte besser selbst aktiv werden, anstatt die Angelegenheit per Fax an die BMA weiter zu delegieren, denn hier handelt es sich um ein Problem, dass auf oberster Ebene gelöst werden muss", sagte Dr. Sukhumbhand. Der Gouverneur erklärte weiter, dass er den Anweisungen natürlich folgen werde, auch wenn die BMA damit sichtlich überfordert sei.
"Wir haben Sicherheitskräfte zum Schutz der BMA Arbeiter bereitgestellt, die versuchen werden, den Schaden so weit wie möglich zu begrenzen und hoffen, dass es nicht zu weiteren Eskalationen kommen wird", sagte Dr. Sukhumbhand.
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