...Zu den staatlichen Krankenhaeusern koennte sicherlich thaifuny etwas sagen, denn der hat solch eines ueberlebt.
Also bring ich halt wie gewohnt einer meiner vielen wahren Kurzgeschichten zum Thema ...
Schlaganfall in Südthailand:
1997: Mitten in Südthailand, Provinz Nakhon Si Thammarat, beim alleinigen Spaziergang in die Dämmerung hinein, ereilte mich ein Hirnschlag. Ich war rechtsseitig gelähmt. Erst als ich nach etwa 10 Minuten, wahrscheinlich wie ein Zombie, bei meiner 14köpfigen Freundes Familie ein trudelte, bemerkte ich dass ich auch nicht richtig sprechen konnte. Nun nützte mich auch meine wenigen Thai Kenntnisse nichts. Ich war rechtsseitig gelähmt und bekam eine Irre Angst.
Wer nun glaubt, man/n sei am Arsch und verloren, Irrt sich gewaltig. Grossmutter Mutter und eine ca. 30 jährige Tochter schleppten mich hoch in das Typische Thaiholz-Haus. Die Mutter (Herrscherin der Familie) schrie aus dem Haus heraus diverse Befehle. Ein Sohn von Ihr holte mit dem Moped in ca. 10 Minuten Entfernung ein Mann mit Auto. Man brachte Wasser etc. In der Zwischenzeit haben sich etwa 10 Personen in unsrem Raum angesammelt. Die kleinsten Glotzten und die 3 älteren Töchter sassen um mich herum und Massierten Bein und Arm rechts und es herrschte Aufgeregtheit.
20 Minuten nach meinem Anfall sassen ich und 12 Thais in und auf einem ca. 15 jährigen (Typischem Kombi). Es ging in die nächst grösserer Stadt Thungsong ca. 1 Std. Fahrt.
Also nach 1½ Sdt. Lag ich in einem Stadt-Staat Spitalraum mit 23 Betten, 23 Halbleichen darauf und ca. 50 Personen (Angehörige zur Pflege) unter den Betten. (Warum ich das heraushebe, seht ihr im PS: Schlusssatz)
Ohne Umschweife oder Fragen nach Versicherung etc. Setzte man mir sofort Infusion und Tropf. Ich selbst muss hier noch sagen, dass ich selbst noch nicht wusste was mit mir los war. Ich vermutete, wie die freundlichen Ärzte hier wahrscheinlich auch "Schlaganfall". Mitten in der Nacht, ich glaube es hat in dem Raum niemand geschlafen sondern den Farang beglotzt, setzen sich ein Sohn und eine Tochter der Familie zu mir ans Bett und sagten sie bleiben über Nacht hier. Draussen im Gang sah und roch ich wie auf einem Grill Essen für Patienten gemacht wurde. Für mich holte meine Bekannte Cola etc. irgendwo auf der Strasse draussen. Grosse Augen machte ich als sie mir in einem Plastiksack alle wichtigen Papiere, Pass, Geld box etc. von mir übergaben.
Meine Angst wich einem Erstaunen. In Europa wäre ich bis auf einen paar Personal-Besuche in meinem Elend allein gelassen worden. Hier vergass man vor lauter Anteilnahme und "Leben im Raum" seine Ängste. Am nächsten Morgen gab es ein Palaver unter Mit-kranken und meinen Bekannten, der Farang ist doch Versichert, der gehört in ein besseres Spital.
Da ich ein wenig Thai konnte, verstand ich auch und nickte einfach zu allem.
So kamen wir, nachdem ich irgendwas unterzeichnete und mir mit der linken an der rechten Hand die Infusion selbst raus zog nach 2 Std. Fahrt in einem von Privaten Geführten Spital, äähh 4 Stern Hotel, in NakhonSiThammarat an. Die Empfangs Dame zeigte mir nach der Personalien, Arzt und Versicherungs-Aufnahme, ein Buch mit Fotos von ca. 20 Suiten (Spital-zimmern) und ich konnte aussuchen. Ich bekam einen Doppel Room, auf einer Seite Bett etc. auf den anderen Aufenthaltsraum für Bekannte etc. Ich selbst war noch nie in einem Hotel mit solchem Komfort, geschweige den in einem solchen Spital. Ich wurde von einer Malaysischen Ärztin die in Schweiz Genf 7 Jahr Studiert hat und andern teils Ausländischem Personal bestens um und versorgt. Da ich eine Zusatzversicherung für Ausland habe, wurde ich halt 2-mal in die Computer Röhre gesteckt, usw. etc. So ein Farang Versicherung bringt Geld und so ein Spital muss doch auch Leben. Zudem kostete dieses Spital meine Versicherung nur etwa 30% von dem, was in der Schweiz angefallen wäre.
Es gäbe hier noch eine schöne Geschichte, denn ich wurde auf geheiss meiner Krankenkasse in Zürich, von einem Vertrauensarzt in 14stündiger Fahrt nach Penang Malaysia geholt. Um mich für den Heimflug in 4 Tagen aufpäppeln. Aber mehr dazu mal später.
Als ich 11 Tage später von einem Schweizer-Arzt First-Class in die Schweiz geholt wurde und im Triemli Spital in der Notaufnahme lag, musste ich zum ersten Mal heulen. Mir fehlte was, Menschen! Vor allem lächelnde Menschen!
So habe ich nun mit meiner Zusatzversicherung und Erfahrung alle meine Angst vor Thais und Thai-Spitäler verloren. Auch berichte von Farangs die schon in Thai-Spitälern waren, sind durchaus positiv. Wichtig ist halt, immer und überall, Geld, Versicherungsscheins und Verstand mit Anstand, bei sich zu tragen.
PS: Warum auch immer, aber ich erholte mich so rasch und gut, dass ich nach 3 Monaten wieder 25% arbeiten wollte und konnte. Fast niemand sieht mir heute meine noch immer leichte Behinderung an.
Dank der raschen und richtigen Hilfe in Thailand!
Euer thai.fun Max