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Joe
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Erdbeben in Südostasien

CampariO

Schreibwütig
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19 Januar 2012
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Eine Bekannte die in Bangkok lebt hat da in ihrem Apartment im 6. Stock auch Risse an den Wänden und der Decke.
Kann mir jetzt nicht vorstellen, daß nur wir zwei von dem Beben betroffen sind.
Da muß es doch viel mehr Schäden geben, nur redet anscheinend Niemand darüber.

Soll ja in Bangkok schon alles gecheckt und im grünen Bereich sein.
Ich glaub es nicht.
Geredet vielleicht nicht, aber geschrieben.
Earthquake assessment reveals 60 buildings closed in Bangkok
 

CampariO

Schreibwütig
   Autor
19 Januar 2012
748
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1.895
Nur 60 Gebaude. Hmm nicht viel. Ob da nicht ein bis zwei Nullen fehlen. OK offiziell eben......
Ich zitiere:
"Over the past 12 days, the Department of Public Works and Town & Country Planning assessed 7,649 buildings affected by the recent earthquake that hit Bangkok. Of these, 7,200 are safe for use, 389 have moderate damage, and 60 have been closed due to significant structural issues."

Also: von 7649 Gebäuden haben 389 mäßige Schäden.
@LedZeppelin hatte nur von 2 gehört.
Ich wollte hiermit ihn eine Information zukommen lassen.

Wie viele Gebäude gibt es in BKK? Wieviel werden noch inspiziert?
 
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anton1

Forensponsor
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13 Oktober 2009
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Bielefeld


Wurde mir gerade auf Fbook angezeigt. Das Datum passt. Es ist anscheinend von einem laotischen Nachrichtenkanal, aber in Bangkok aufgenommen.

( ich hoffe nicht, dass das hier schon verlinkt wurde. Mir war das Video bislang unbekannt. Ich hoffe, es ist authentisch und nicht mit KI erzeugt ).

Bei mir wird die Verlinkung leider nicht richtig angezeigt, warum auch immer?
 

Bitshock

Der tut nix, der will nur spielen
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24 September 2017
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Nur ganz kurz, weil ich gleich wegmuss:

Es kann sein, dass die Bewehrung aus minderwertigem Stahl besteht. Aber sicher ist das nicht, da sollten wir besser auf die Ergebnisse von Laborunteruschungen warten. Das einzige ernstzunehmende Video, das ich zu dem Thema kenne, ist eine öffentlicher (Life)Auftritt open air vor versammelter Presse. Redner war der Vorsitzende eines thailändischen Industrieverbands - also ein Lobbystatement.

Heute Nachmittag werde ich erstmal schauen, was es an neuen Videos gibt.
 

wiwowa

gönnt sich eine Auszeit ...
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28 Juli 2017
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Anscheinend war die Firma nicht korrekt aufgesetzt und hat gegen den FBA verstoßen. Nominee Shareholder und so weiter und das alles bei einem öffentlichen Auftraggeber. Gibt wohl durchaus eine massive politische Komponente bei dem ganzen.

Noch mal etwas andere Bilder aus Myanmar:

Anscheinend gingen die Nachbeben auch weiter und weiter. Dazu Hitze, Regen und die Leute werden immer immer müder …
 

Riva

Freier Hedonist
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7 Januar 2013
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Pattayareise

antonx

Hat nix anderes zu tun
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10 Oktober 2022
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hab mal bei ChatGBT nachgefragt was Sache ist..


📋 Top 10 der gravierendsten Baumängel beim Hochhauseinsturz in Bangkok




1. Minderwertiger Baustahl
→ Der verwendete Stahl hatte nur etwa 60% der vorgeschriebenen Tragkraft und wies gravierende Materialfehler auf.


2. Gefälschte Qualitätszertifikate
→ Die Stahlzertifikate und Prüfnachweise waren manipuliert oder komplett gefälscht.


3. Schwache Schweißnähte
→ Viele tragende Stahlträger hatten unsachgemäß ausgeführte Schweißnähte, die unter Belastung leicht versagten.


4. Beton mit Luftblasen und Verunreinigungen
→ Der Beton enthielt große Lufteinschlüsse, was die Stabilität erheblich minderte.


5. Fehlende Bewehrungen
→ In tragenden Bauteilen (z. B. Stützen und Wänden) wurden Stahlverstärkungen falsch oder gar nicht eingebaut.


6. Billige Zusatzstoffe im Beton
→ Der Beton wurde mit minderwertigen, unzulässigen Zusatzmitteln gestreckt, um Kosten zu sparen.


7. Unzureichende Fundamente
→ Die Fundamente des Gebäudes waren nicht tief genug und nicht ausreichend gegen Erdbebenbelastungen ausgelegt.


8. Konstruktionsfehler bei der Lastverteilung
→ Tragende Strukturen waren fehlerhaft geplant, wodurch sich Spannungen an gefährlichen Punkten konzentrierten.


9. Mangelhafte Kontrolle durch Bauaufsicht
→ Bauinspektionen wurden entweder unvollständig durchgeführt oder die Mängel absichtlich übersehen.


10. Falsche Materiallagerung auf der Baustelle
→ Baustoffe wie Stahlträger und Betonfertigteile wurden unsachgemäß gelagert, was ihre Qualität zusätzlich verschlechterte.





🎯 Fazit


Jeder einzelne dieser Mängel hätte ein ernstes Risiko dargestellt.
Das Zusammenspiel aller Fehler machte den kompletten Einsturz unvermeidlich.

Experten sind sich einig:

„Dieses Gebäude wäre selbst ohne das Erdbeben irgendwann eingestürzt“, sagte Professor Chatchai Worawit, Bauingenieur an der Chulalongkorn-Universität.
 

wwuff

Möchtegernsextourist
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11 März 2013
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Hat schon mal jemand was gehört oder gelesen, warum es in BKK mehr gewackelt hat als auf der Strecke dazwischen?
 

antonx

Hat nix anderes zu tun
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10 Oktober 2022
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Hat schon mal jemand was gehört oder gelesen, warum es in BKK mehr gewackelt hat als auf der Strecke dazwischen?

da meint der Apparat..


🧠 Kurz zusammengefasst:


  • Verursacht durch Plattenbewegung: Indische Platte drückt gegen Burmesische Platte.
  • Epizentrum: Myanmar (Sagaing-Verwerfung).
  • Bangkok: durch schlechte Bodenverhältnisse stärker betroffen, obwohl weit entfernt.
  • Gebäudeeinsturz: nicht nur wegen des Bebens – sondern weil das Gebäude katastrophal gebaut war.
Bangkok liegt zwar nicht auf einer aktiven Störung,
aber die Stadt befindet sich auf weichem Sedimentboden, was Bebenwellen verstärkt.
 
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antonx

Hat nix anderes zu tun
    Adult
10 Oktober 2022
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gar nit so bläd der Apparat,

ich hätte gedacht dass weicher Boden Erschütterungen eher dämpft, deshalb noch die Frage:

warum verstärkt weicher sedimentboden Erdbeben ?

ChatGPT:

Weicher Sedimentboden verstärkt Erdbebenwellen, weil er im Vergleich zu festeren Gesteinen eine größere Fähigkeit hat, seismische Wellen zu reflektieren und zu verstärken. Hier sind einige Gründe, warum das so ist:
  1. Verlangsamung der Erdbebenwellen: Weicher Boden hat eine geringere Dichte und Festigkeit im Vergleich zu hartem Gestein. Wenn die Erdbebenwellen auf diesen Boden treffen, verlangsamen sie sich und breiten sich mehr aus, wodurch sie länger und intensiver spürbar werden.
  2. Resonanzphänomen: Wenn die natürliche Schwingungsfrequenz des weichen Bodens mit der Frequenz der Erdbebenwellen übereinstimmt, kann es zu einem Resonanzeffekt kommen. Dabei wird die Schwingung verstärkt, was zu stärkeren Erschütterungen führt.
  3. Energieabsorption und -verstärkung: Weicher Boden absorbiert und speichert mehr Energie als festes Gestein. Diese Energie wird dann über längere Zeit freigesetzt, was das Erdbeben intensiver und länger anhaltend macht.
  4. Kompression und Verformung: In weichen Sedimenten können sich die Wellen stärker ausdehnen, da der Boden nachgibt und sich verformt. Dies führt zu einer Verstärkung der Bewegung an der Oberfläche.
Deshalb sind in Gebieten mit weichem Boden, wie zum Beispiel in Flusstälern oder in Küstennähe, Erdbeben oft intensiver, auch wenn die gleiche Erdbebenquelle in einer Region mit festem Boden möglicherweise weniger Schaden verursacht.
4o mini
 
Zuletzt bearbeitet:

antonx

Hat nix anderes zu tun
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10 Oktober 2022
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heißt dass das das Beben in Bangkok stärker war als in Myanmar ?

ChatGPT:

Es ist möglich, dass ein Erdbeben in Bangkok stärker wahrgenommen wurde als in Myanmar, wenn die geologischen Bedingungen und der Bodentyp unterschiedlich sind. Bangkok liegt auf weichem Sedimentboden, da es in einem großen Flusstal am Chao Phraya Fluss liegt. Dieser weiche Boden kann Erdbebenwellen verstärken, wie wir es vorher besprochen haben, was zu stärkeren Erschütterungen und einer intensiveren Wahrnehmung des Bebens führen kann.
Myanmar hingegen hat in vielen Gebieten festeren, felsigeren Boden, der Erdbebenwellen weniger stark verstärken kann. Wenn also ein Erdbeben in beiden Regionen zur gleichen Zeit stattfindet, könnte es in Bangkok aufgrund des weicheren Bodens intensiver wahrgenommen werden, während es in Myanmar möglicherweise weniger spürbar ist, selbst wenn die Stärke des Bebens an der Quelle (dem Epizentrum) die gleiche ist.
Allerdings hängt die Intensität eines Erdbebens nicht nur vom Bodentyp ab, sondern auch von anderen Faktoren wie der Tiefe des Epizentrums, der Entfernung zum Epizentrum, der Stärke des Bebens und der lokalen Infrastruktur. Es gibt also mehrere Faktoren, die die Wahrnehmung und den Schaden eines Erdbebens beeinflussen können.
4o mini
 
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Bitshock

Der tut nix, der will nur spielen
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24 September 2017
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Wir leben momentan in einer sehr nachrichtenarmen Zeit. In den ersten Tagen nach dem Quake überschlugen sich die Meldungen - die aufschlussreichsten waren noch Filmclips vom Einsturz. Ansonsten Ende März/Anfang April nur Spekulationen,Vermutungen, Lobbyistengeschwätz, und sonstiges unausgegorenes Zeug. Ernsthafte und belastbare wissenschaftliche Ergebnisse und Resultate von Laboruntersuchungen erwarte ich frühestens Ende Mai '25.

Eine gute Zusammenfassung aus den ersten Tagen stammt von einem indischen Journalisten: "It wasn’t just an earthquake that brought down the 30-storey skyscraper in Bangkok—it was a cocktail of alleged corruption, cost-cutting, and negligence." Also ein politisches Hauen und Stechen. Dazu kommen noch ingenieursmäßige Fehler in der Bauausführung (z.B. das leidige Thema der Kranbefestigung) und die geologischen Besonderheitem von Bangkoks Untergrund.

Nochmal zur Kranbefestigung: Nach den vorliegen Bildern und Filmclips gehe ich davon aus, dass der Kletterkran nicht von Boden aus hochgeklettert ist (ein Kletterturm neben der Fassade ist nirgendwo zu sehen), sondern er stand recht kurz unter der Gebäudeoberkante auf einer herauskragenden Plattform (massive Doppel-T-Träger?). Er war also am bzw. im Gebäude verankert. Das ist zwar unüblich und selten, kann man aber so machen wenn man nur mit statischen Belastungen (Normalbetrieb) rechnet. Hier jedoch lag ein dynamischer Lastfall vor, wegen der der schnellen und heftigen Auf- und Ab-Bewegung des Kranauslegers (erdbebeninduzierte Resonanzschwingungen). Ein Kranführer wird nun versuchen, durch Betätigung von Auslegerbremse und Auslegerwinde diese Schwingungen abzufangen. Wahrscheinlich hat der Kranführer das auch erfolglos versucht, und dabei eine oder beide Komponenten überlastet (Qualmwolken aus dem Maschinenhaus).

Völlig unabhängig von Erfolg/Misserfolg seiner Bemühungen: Die Schwingungen müssen sich auch auf seine Standplattform übertragen haben (zur Erinnerung: Oben im Gebäude, am Beton befestigt). Wenn dabei die Zugfestigkeit des Betons überlastet wird (Betonguss plus Stahlbewehrung) ist ein Einsturz unvermeidlich.

Wäre der Kran 'auf normale Weise' vom Boden aus hochgeklettert, dann wäre lediglich der Kran umgekippt, der Bau selbst aber fast unbeschädigt stehengeblieben.

Das bringt uns zur Frage, ob der Beton schon voll durchgehärtet war. Normalerweise dauert sowas 4 Wochen, man kann diese Frist durch flüssige Zuschlagstoffe verringern oder dehnen - die hohen blauen Plastiktonnen auf den Baustellen. In Saudi-Arabien haben wir wegen hoher Temperaturen und geringer Luftfeuchtigkeit immer Abbindeverzögerer untergemischt, zusätzlich wurden frische Schüttungen immer mit Sackleinen abgedeckt und dieses mehrere Tage lang per Wasserschlauch feucht gehalten. Ich habe keine Ahnung, wie beim Katastrophenbau vorgegangen wurde.

Also im Durchschnitt 4 Wochen bis zur rechnerisch vollen Tragfähigkeit. War der Beton, in dem die Kranplattform verankert war, schon alt genug? Keine Ahnung.

Darauf wird bei Standardbauweise aber keine Rücksicht genommen. Auf einer gerade gegossenen Betondecke wird schon 2 Tage später die Schalung für die nächste Decke aufgestellt. Eine schnelle und gut eingespielte Truppe kann wöchentlich eine neue Decke giessen. Dabei wird ausgenutzt, dass Beton eine hohe Druckfestigkeit besitzt, auch schon am Anfang. Zugfestigkeit spielt hier keine Rolle.

Von einer Bewertung aller Faktoren im künftigen Abschlußbericht der Untersuchungskommission(en) erwarte ich also auch Antworten auf folgende Fragen:
  • Wie genau war der Kran befestigt?
  • Wie alt und zugfest war der Beton, in dem die Kranplattform befestigt war?
Zu meiner letzten Frage: In Saudi hat die amerikanische Architektenfirma von jedem Mischfahrzeug (6m³ Birne) zwei Proben gezogen und in einem Labor direkt neben der Baustelle untersucht - die erste sofort, und die zweite nach einem Monat. Wurde auch der flüssige Beton des Katastrophenbaus in gleicher Weise beprobt? Ergebnisse?

So, erstmal Schluß mit dem langweiligen(?) technischen Kram. Der nächste Beitrag wird dann endlich den sumpfigen Untergrund Bangkoks zum Thema haben. Stay tuned.
Wenn jemand Infos hat die meine oben geschilderten Lücken füllen können: Immer rein in den Thead - egal wie unwahrscheinlich es erstmal zu sein scheint.

Hat schon mal jemand was gehört oder gelesen, warum es in BKK mehr gewackelt hat als auf der Strecke dazwischen?

Nutze bis zu meinem nächsten Beitrag ruhig erstmal den Apparat. Ist ja nicht alles Scheisse was von dem kommt. Die Infos stimmen alle, nur Begründungen fehlen meist.

Einen Fakt hat aber auch der Apparat nicht gefunden; Erdbebenwellen entstehen nicht nur am Epizentrum, sondern entlang der gesamten Störungszone - im vorliegenden Fall auf ca. 200 km Länge. Das hat Folgen. Auf dem Weg nach Bangkok liegt somit keine völlig gleichmäßige Wellenbewegung mit gleichbleibender Amplitude vor, sondern bereits am Ort der Entstehung finden wir verstärkte und abgeschwächte Amplituden. Die unterschiedlichen Gesteinspakete zwischen Myanmar und Bangkok spielen da noch keine Rolle, die werden erst später durchlaufen.
 

wiwowa

gönnt sich eine Auszeit ...
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28 Juli 2017
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Nur ein einziges Gebäude und man arbeitet wohl immer noch daran. Im Nachbarland wird noch wesentlich länger an der Beseitigung der Schäden gearbeitet werden.

Wenn es frisch und in den Top News ist verfolgt man es, aber recht schnell sind es old news … nur eben nicht für die Leute die direkt betroffen sind.
 

Bitshock

Der tut nix, der will nur spielen
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24 September 2017
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In vielen Videoclips über den Hochhauseinsturz wird gesagt, dass der Untergrund Bangkoks das Unglück begünstigt habe. Das stimmt, teilweise, muss aber erläutert werden.

---> ab 01:33
Alle Zeitangaben hier im Beitrag beziehen sich auf diesen Clip.

Ab 02:53 zeigt der Youtuber, dass die allerersten sichtbaren Anzeichen des Einsturzes ungefähr 2-3 Stockwerke unterhalb der Gebäudeoberkante zu sehen sind. Er vermutet jedoch, dass die Zerstörung auf 'ground level' begann, sich dann nach oben hin fortpflanzte, und vermutet den 'alluvial soil' als Ursache. Um 03:53: "Der alluviale Boden bewegte sich wie Wackelpudding in einer Schüssel..."

Das wird wohl auch so gewesen sein, erklärt aber nicht den Einsturz. Dazu müsste der Wackelpudding sich genau unter dem Zentrum des Gebäudes vertikal auf und ab bewegt haben. Typische Schadenursachen in einem lockeren Schwemmland sind jedoch horizontale Bewegungen - vorausgesetzt, die Fundamentpfeiler gehen tief genug runter und stehen auf festem Fels ('bedrock'). Bodenbewegungen als Ursache für den Einsturz halte ich für ausgeschlossen.

Mir als Privatmann fehlen in diesem Moment stratigraphische Daten zum Bangkoker Untergrund. Solche muss es aber geben - wahrscheinlich im Internet hinter einer Paywall verborgen und copyrightgeschützt. Die wichtige Frage ist: Wie mächtig ('dick') ist das Schwemmland im Flussdelta des Chao Phraya genau unter dem Hochhausgrundstück, und in welcher 'Teufe' beginnt der Bedrock? Das Schwemmland beginnt im Landesinneren als dünne Bodenschicht, welche unterhalb der Stadt in Richtung Golf von Thailand immer mächtiger wird. Es handelt sich also um einen flächigen Keil, die Mächtigkeit nimmt Richtung Meer zu.

In so einer Situation helfen Durchschnittswerte nicht weiter, wir benötigen die Bohrkerne der Flachbohrungen, mit denen die Baufirma das Grundstück vorher beprobt hat, um eine Grundlage für folgende statische Berechnungen zu liefern.
Bemerkung: Es wird unterschieden zwischen Flachbohrungen unf Tiefbohrungen. Entscheidend ist die Länge des Bohrlochs. Flachbohrungen bis maximalaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa 400m, Tiefbohrungen üblicherweise als Produktionsbohrungen auf Gas/Öl bis 4000m. Beide Bohrungstypen gibt es wohl horizontal als auch vertikal.)

Es wäre ein schwerer Kunstfehler, wenn thailändische Behörden eine Baugenehmigung ohne Kenntnis der Ergebnisse von Flachbohrungen erteilt hätten. Sowas kann ich mir nicht vorstellen, weil es selbst in deutlich geringer entwickelten Staaten (z.B. Myanmar) üblich ist. Man kann auch ohne 'Bedrock' hoch bauen (z.B. steht das Postscheckamt in Westberlin im Märkischen Sand), aber dann sind auch die Fundamente anders ausgelegt.

Wie ist die *allgemeine* Situation in BKK? Die Stadt versinkt im Meer, in 20-30 Jahren wird Bangkok auf Stelzen stehen. Fast alle Leute stellen sich darunter aber etwas Falsches vor, bis vor einigen Jahren auch ich. BKK drückt sich nicht aufgrund des Eigengewichts der Oberflächenstrukturen in einen weichen Untergrund hinein ('Stempelwirkung'). Das Gegenteil ist der Fall. Der Schwemmboden verliert an Mächtigkeit und schrumpft, während von den Seiten Wasser zuläuft. Alles was auf Betonstelzen steht ändert nicht die Lage im Raum wegen der Verankerung auf dem Bedrock. Ober- und Unterkanten der Bauten bleiben auf exakt auf der selben Höhe über NN, wenn wir den Meeresspiegelanstieg mal außen vor lassen. Der Boden zwischen den Stützen sackt ein, weil sich durch Grundwasserentnahme sein Porenvolumen verringert.

Jeder kann diesen Vorgang auch sehen. Ich bin mehrmals von Pattaya aus per Taxi zum Flughafen Don Muang gefahren. Jedesmal ging die Fahrt im Stadtgebiet von BKK für eine Zeitdauer von fast 10 Minuten unten an einem aufgestelztem Verkehrsweg entlang (Strasse? Bahn?) Seht euch die Basis der Stelzen genau an, dort wo sie im Boden verschwinden. Es sieht aus, als würden die Stelzen im Lauf der Jahre aus dem Boden herauswachsen - eine optische Täuschung. In Wahrheit sinkt der Boden rund um die Stelzen ein. Eine Holperfahrt. Grünstreifen, Asphalt, und Abweiserelemente im Nahbereich (1 m) rund um die Stelzen wurden alle schon repariert. Tausende kleiner Dauerbaustellen.

Zurück zum Hochhauseinsturz.
  • Schritt 1: Das Erdbeben.
  • Schritt 2: Vom Hypozentrum aus laufen horizontale und vertikale Wellen kugelförmig in alle Richtungen.
  • Schritt 3: Alle dieser Wellen kommen am Epizentrum (Erdoberfläche) an und werden dort teilweise reflektiert, es entstehen zusätzlich Überlagerungswellen. Alle Wellenarten breiten sich an der Tagesoberfläche kreisförmig aus.
  • Schritt 4: Bei dieser Ausbreitung werden unterschiedliche Gesteinspakete mit unterschiedlichen Materialeigenschaften durchlaufen. Wichtigste Kenngröße ist die Kompressibilität, diese wird beeinflusst von Wichte, Kristallstruktur, Kornform, Porenvolumen, usw. Daraus können wir die Schallgeschwindigkeit (Wellenausbreitungs, geschwindigkeit) im jeweiligen Material ableiten, sowie die Dämpfung der Wellenenergie.
Die von Jounalisten und Instaflenzern kolportierte Behauptung, der Bangkoker Untergrund würde Erdbebenwellen verstärken, ist falsch. Es könnte lediglich behauptet werden, dass von weichem Schlamm weniger Wellenenergie geschluckt wird als. z.B.von Kalkstein. Die gefährlichen Überlagerungswellen entstehen nicht erst in BKK, sondern schon weit vorher.

Allerdings vermisse ich bei den Bangkoker Ereignissen 2 oft auftretende Folgen:
  • Das Entstehen neuer Wasserquellen,
  • Zugentgleisungen und/oder Schäden am Schienensysteme.
Aber das kann auch unzureichender Berichterstattung geschuldet sein.

Im Video ab 12:00 ---> Auf den ausgestellten Stahlstangen kann man deutlich die Bezeichnung DB32 SD50 lesen.DB 32 bedeutet, dass die Stäbe nicht glatt, sondern geriffelt sind um besser im Beton zu halten. SD50 besagt, dass es sich hier um unlegierten Baustahl handelt. Ein Wald-und-Wiesen Stahl, wie ich ihn in der Lehrlingsausbildung gerne benutzt habe, weil er sich einfach bearbeiten lässt. Auch in D ist SD50 die Stahlsorte der Wahl für Moniereisen im Beton.

Wie groß (Zahlenwerte?) sind die sind die Abweichungen bei 15:20 gegenüber den Standardwerten? Mit den gezeigten Angaben lässt sich nix anfangen.

Und das Element Bor? Bor wird genutzt um die Oberfäche von Metallen zu härten. Es *kann* aber auch die Elastizitär und Zähigkeit herabsetzen. Bor verbessert den Stahl, macht ihn aber auch teurer. Genau deshalb glaube ich die Bor-Theorie nicht. Ab sofort ist der erzählende Instaflenzer für mich nur noch eine Drama Queen.

"Used outdated chinese melting technology..." Ach so?? Technologien haben ein Verfallsdatum und Metallprodukte können verrotten wie Apfel ? An das russische Militär: Seid ihr wahnsinnig, in der Ukraine eure alten T-55 einzusetzen? Die sind alle mit 'outdated russian melting technology' hergestellt.

Meine persönliche Ansicht:

Die wichtigste Ursache war die ungeeignete Befestigung des Krans oben am Gebäude. Durch die Bebenwellen wurde der Kranausleger in Resonazschwingungen versetzt, diese wurden als Biege-Wechselspannungen in die Betondecken des zweiten und dritten Stockwerks (von oben gezählt) eingeleitet bis diese einstürzten und alle darunter liegenden Stockwerke mit in die Tiefe rissen.

Wie meist bei der Beurteilung großer Katastrophen, wird auch hier keine einzelne Ursache feszustellen sein. Vielmehr handelt es sich um eine Verkettung mehrerer Faktoren: Billigbauweise, Profitgier, Behördengenehmigungen, Industriepolitik, Korruption, fehlerhaften Berechnungen, evtl. ungeeignete Baumaterialien, usw... In welchen Ausmaß einzelne Faktoren zur Katastrophe beigetragen haben, kann nur geschätzt werden.

Mit Sicherheit als eine Hauptursache kann ich nur den Bangkoker Untergrund ausschliessen. Wir werden natürlich einen Abschlussbericht bekommen., aber ich erwarte davon keine 'wahren' und stimmigen Aussagen. Spannend wird aber sein, Infos zum momentanen Kräfteverhältnis in Thailands Politik herauszulesen.

Eine vorherige Warnung der Bevölkerung ist möglich, die Vorwarnzeit kann nur sehr kurz sein. Wahrscheinlich zu kurz für die Bewohner der oberen Stockwerke.

Ein Hauen und Stechen zwischen diversen Lobbyverbänden hat bereits begonnen. Es wird Industriepolitik gemacht. Schuld sind die 'Anderen' (die Chinesen).

Es gab kein Versagen der Behördenaufsicht und erst recht keine Korruption seitens der Thais.
 

Bitshock

Der tut nix, der will nur spielen
   Autor
24 September 2017
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Der obige Beitrag (# 493) ist eine Rohfassung. Er wurde gestern Nacht im Zustand tiefer Schläfrigkeit geschrieben und versehentlich abgeschickt - eigentlich wollte ihn heute morgen nochmal überarbeiten. Das geht nicht mehr weil die Bearbeitungzeit überschritten ist. Als Verbesserungen wollte ich noch Tippfehler korrigieren und einige Gedanken klarer herausarbeiten. Sorry.
Der allerletzte Satz zur mangelnden Behördenaufsicht/Korruption ist natürlich Satire, ich hatte nur versäumt, ihn auch als solche unmissverständlich zu kennzeichnen.

Außerdem sind alle Gedanken in der Zusammenfassung (blaue Schrift) nur zu verstehen im Licht meiner vorherigen Beiträge, sonst hängen einige Aussagen in der Luft. Meine Aussage in Beitrag #466 " Beide Arten einen Kletterkran aufzubauen sind im Baugewerbe üblich und erprobt. Hier liegt also kein Fehler der Baufirma CREC-10 vor..." hatte ich ja schon vor Wochen zurückgenommen weil das nur statische Fälle gilt, bei dynamische Lastfällen (Möglichkeit von Erdbeben) aber falsch wird. Im Gegenteil: Mittlerweile ist die Kranbefestigung *IM* Gebäude für mich die Hauptursache für den Einsturz.

Und zu allerletzt wollte ich ich mich noch bei einigen Lesern bedanken für ihre Vorarbeit. Besonders @antonx hat viele nützliche Sachen geposted, leider unter Zuhilfenahme von ChatGPT. Die KI hat hier beweisbar einige Fakten verdreht. (#486ff). @UweFFM hat in Beitrag #421 ein äußerst wichtiges Video geposted zu Resonanzschwingungen (bitte ganz bis zum Ende ansehen). Auch @f.c. hat sich viele Gedanken gemacht, auf denen ich aufbauen konnte. Danke für *alle* Postings, bis auf die Beiträge von Trollen.

Wie komme ich nun zu der Behauptung, der Kran bzw. seine Befestigung ist die HAUPTursache für den Einsturz, wo doch ChatGPT eine wirklich schöne Top10 Liste anderer Ursachen geliefert hat? Ganz einfach: KIs übersehen gerne mal einzelne Fakten. Menschen können ihre Meinung ändern wenn ihre Argumente widerlegt werden, und das ist auch gut so. KIs dagegen halten jeden Unsinn für wahr, wenn er nur häufig genug publiziert wurde.

Die Top10 Liste der KI ist irreführend. Unter der Voraussetzung, dass die Statiker keine Rechenfehler gemacht und auch dynamische Resonazbelastungen berücksichtigt haben, hätten die Bauingenieure anschließend bei der Festlegung von Sicherheitsmargen die 10er Liste unwirksam gemacht. Denn Ingenieure fügen (falls Menschenleben gefährdet sind), immer eine Sicherheitsmarge von mindestens dem Doppelten hinzu, manchmal sogar bis zum Dreifachen. Der Bau wäre nicht eingestürzt. Schlußfolgerung: Entweder waren nach den Statikern bei Architekten und Behörden keine Ingenieure mehr dabei (sehr unwahrscheinlich). oder die Hauptursache ist nicht unter den Top10 zu finden.

Beispiel Punkt 1 der Liste: "Minderwertiger Baustahl → Der verwendete Stahl hatte nur etwa 60% der vorgeschriebenen Tragkraft und wies gravierende Materialfehler auf." Bei Sicherheitsmarge 0% versagt die Konstruktion. Bei doppelter Sicherheit (=100%) gilt in diesem Fall 100% - 60% = 40% Restsicherheit. Außerdem: Was für eine Sorte des Wortes "UND" ist das in Punkt 1 (klick) ? Wirken weitere Operanden (die Punkte 2 bis 10) additiv oder multiplikativ?

Prognose: Völlig egal ob der Abschlußbericht mit mir übereinstimmt oder nicht, er wird folgende Aussagen enthalten:
  • Es gab keine Korruption,
  • das Beben war nur ein Auslöser, aber nicht die Ursache,
  • die Chinesen sind schuld (weil das defaultmäßig immer so ist, in diesem speziellen Fall waren sie auch noch zu geldgierig).
  • Das Regelwerk für die Genehmigung/Ablehnung von Baumaßnahmen muss verschärft werden.
Also wird eine aufgeblähte bürokratische Löung vorgeschlagen werden.
Dabei wäre es hinreichend, starre Befestigungen von Kranen an der Baustruktur zu verbieten, und bereits vorhandene Bestimmungen anzuwenden.

Zusatzmaterial:

BKK Kran.JPG

Das ist der Beweis, dass der Kran am Beton verankert war und deshalb bei den Schwankungen seines Auslegers Kräfte ins Bauwerk übertragen wurden.
 
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