Deshalb würde mir im Traum nicht einfallen, ne' Immobilie in Thailand zu kaufen.
Gehen die Nachbarn mir zu sehr auf den Sack oder mir passt das Umfeld nicht mehr, bin ich genauso schnell weg, wie ich gekommen bin.
Kann ich gut verstehen, obwohl mein Lebensentwurf eigentlich schon eine eigene Immobilie (Haus mit Garten) vorsieht.
Trotzdem bin ich froh, dass ich mich in Thailand (noch) nicht festgelegt hab, auch wenn ich langsam keine Lust mehr auf weitere Umzüge hab.
Als ich vor fünf Jahren nach Thailand gekommen bin, hab ich die ersten Monate in der Nähe vom Lumphini Park in Bangkok gewohnt.
Dann für ca. 1 Jahr in einer Wohnung mit großer Dachterrasse direkt am Chao Phraya neben der Asiatique / gegenüber dem Avani Hotel
Jeder, der schon mal die Asiatique besucht hat, wird wissen, dass der Verkehr auf der Charoen Krung Road extrem zäh sein kann. Auf den ständigen Stau vor der Haustür und den Lärm von der Straße, den Booten und der Krung Thep / Rama III Bridge hatte ich keine Lust mehr.
Außerdem war die Wohnung schon etwas in die Jahre gekommen und die Vermieterin hatte kein Interesse, auch nur einen Baht in die Instandhaltung zu investieren. Deshalb haben wir uns ein Haus etwas außerhalb auf der anderen Flussseite in Chom Thong gesucht.
Die Siedlung war zwar eine Oase der Ruhe, sobald man aber das Moo Ban verlassen hat, stand man auf einer 3-spurigen Hauptstraße.
Um in die Stadt zu kommen, musste man erstmal 3km stadtauswärts fahren, um am nächsten U-Turn umzukehren und in die richtige Richtung fahren zu können.
Viele Fahrten, egal ob in die Stadt oder aus der Stadt raus, musste man timen, um nicht ewig im Berufsverkehr festzuhängen. Dementsprechend hab ich die Innenstadt nur noch sehr selten besucht, weil ich trotz BTS in der Nähe 45 Minuten bis z.B. Asoke gebraucht hab.
Selbst für den Weg zum Flughafen hab ich teilweise länger gebraucht als jetzt von Pattaya aus, obwohl es nur ein Drittel der Strecke ist.
Außerdem haben in der Siedlung fast ausschließlich berufstätige "Hi-So"-Thais gewohnt. Viele Mercedes, BMWs, Porsche und teilweise Minivans mit Chauffeur standen in den Einfahrten. Da hab ich einfach nicht hingepasst.
Letztendlich war für mich klar, dass ich nicht dauerhaft in einer Großstadt wie Bangkok leben will und erst recht nicht in einem beliebigen Vorort, der zwar in Bangkok liegt, aber nicht viel mit dem Bangkok, wie man es sich vorstellt, zutun hat.
Also ging es im Anschluss nach Pattaya.
Dort wurde ich, wie in diesem Post (
Auswandern, Überwintern oder nur Urlaub?) erläutert, etwas vom Immobilienmarkt überrascht.
Ich war zu Beginn so naiv und hab geglaubt, dass die günstigen und luxuriösen Pool-Villen in Hülle und Fülle auf mich warten. Die Realität sah dann anders aus. Das Angebot an einigermaßen passenden Häusern war gar nicht so groß und preislich auch teurer als gedacht.
Letztendlich haben wir eine Pool-"Villa" (naja, eher Bungalow einfachster Bauweise mit Pool) gefunden.
Die ersten paar Monate waren wir mit unserer Entscheidung sehr zufrieden. Klar, das Haus hätte, wie oben erwähnt, etwas moderner sein können, aber dafür waren die Nachbarn nett, ruhig und rücksichtsvoll.
Links, rechts und gegenüber haben berufstätige Expats mit thailändischer Partnerin und teilweise kleinen Kindern gewohnt, d.h. tagsüber war eigentlich nie jemand zuhause.
Das hat sich leider geändert, als der Engländer (ging mit Frau und Kleinkind zurück nach England) nebenan aus- und ein russisches Paar mit Hund eingezogen ist.
Die ersten Wochen war es zwar etwas lauter, aber immer noch erträglich. Irgendwann ist dann noch ein zweites russisches Paar mit Baby und Hund eingezogen, d.h. im Nachbarhaus, das nur durch eine 2,5m hohe Holzwand von unserem Haus getrennt ist, haben nun vier Erwachsene, ein Baby und zwei Hunde gewohnt.
Da die Russen offensichtlich keinen Job hatten, haben sie jeden Tag gekifft, ständig geraucht und am Pool laute Musik gehört.
Das ist natürlich nicht so schön, wenn man im Home Office arbeitet, trotz 450qm Grundstück so nah aufeinander wohnt und das Haus zudem noch total beschissen gedämmt bzw. schallisoliert ist.
Auch das musste ich lernen...die meisten Häuser sind optisch zwar ganz schick. Das heißt aber nicht, dass sie auch gut gebaut wurden.
Zeitsprung in den Mai 2025: Die Russen wurden rausgeschmissen bzw. sind abgehauen, weil sie die Miete und Nebenkosten nicht mehr bezahlt haben. Die letzte Nebenkostenabrechnung vom April (Strom und Wasser) belief sich auf 10.000 THB - zum Vergleich: ich lag durchschnittlich bei 3.000-3.500 THB.
Danach war erstmal wieder Ruhe, weil das Haus renoviert wurde.
Meine Hoffnung auf einen besseren Nachbarn wurde aber auch zerstört, als einige Wochen später ein Möchtegern-Playboy aus Litauen einzogen ist.
Der Typ scheint wohl auch nicht zu arbeiten und meint, dass er hier mehrmals pro Woche Partys mit irgendwelchen Kollegen und deren Bargirls feiern kann. Tagsüber wummert der Bass seiner Anlage stundenlang, sodass ich mein Home Office schon im Wohnzimmer in ein weiter entferntes Schlafzimmer verlegt hab.
Es ist echt unglaublich, wie wenig Manieren die thailändischen Mädels aus diesen Kreisen haben. Da wird rumgeschrien, als wäre man in der Soi 6. Dagegen waren sogar die Russen angenehme Nachbarn.
Leider wurde ich auch vom Management der Siedlung enttäuscht.
Es hieß nur, dass "Freunde einladen und Musik hören" nicht illegal ist und sie nichts dagegen tun können, obwohl sich nicht nur ich, sondern mehrere Nachbarn bereits beschwert haben.
Schlussfolgerung für mich: Nie wieder eine Siedlung (Moo Baan), wo man Wand an Wand mit den Nachbarn lebt und möglichst weit weg von bestimmten Nationalitäten und Personengruppen.
Irgendwann haben wir dann die Reisleine gezogen und sind ausgezogen. Dabei mussten wir zwar die Kaution abschreiben, aber das war es mir wert.
Mittlerweile wohnen wir in einem freistehenden Haus mit größerem Grundstück und auf zwei Seiten ohne direkte Nachbarn (dafür aber mit den ganzen Zündlern

).
Für mich steht fest: Falls ich irgendwann mal ein Haus in Thailand (zusammen mit meiner Partnerin) kaufe, dann mit genug Puffer und Sicherheitsabstand zu externen Störquellen.