Antenne Bayern soll Sex-Urlaub in Thailand bezahlen
Ein Radiosender verspricht in einem Gewinnspiel, die Rechnungen der Zuhörer zu bezahlen. Doch dann zog der Moderator die Quittung für Sex mit Thai-Frauen.
Mit einem Gewinnspiel hat sich der private Radiosender „Antenne Bayern“ in eine missliche Lage gebracht. Und zwar eine, die jetzt sogar Juristen beschäftigen könnte. Mit dem Slogan „Antenne Bayern bezahlt ihre Rechnung“ sollten die Zuhörer ihre Quittungen einreichen. Jeden Tag zieht ein Moderator dann drei aus einem Topf und begleicht daraufhin den Betrag. Bisher waren darunter 723 Euro für einen neuen Herd oder der Ausflug eines Damen-Kegelklubs. Es ist eine sehr beliebte Aktion, bis zu 10.000 Rechnungen sollen bereits in dem Münchner Büro eingegangen sein. Einschränkungen gab es bisher nicht.
Doch dann zog Moderator Wolfgang Leikermoser eine Rechnung, die ihm die Sprache verschlug: 2350 Euro für eine „Thailand-Reise mit Frauenkontakt“. Sprich, einen Sex-Trip. Eingereicht wurde sie von dem Mitglied einer Reisegruppe aus dem Allgäu, alles Männer zwischen 35 und 65 Jahren, die an Thai-Frauen interessiert seien. Der Moderator war sprachlos und weigerte sich noch am Mikrofon, die Rechnung zu bezahlen.
Die Resonanz der Zuhörer war enorm. Viele unterstützten den Moderator. Doch es gab nicht nur Zustimmung. Während der Sendung widersprach ihm nicht nur Kollege, sondern auch ein Anwalt, der live zugeschaltet wurde. „Grundsätzlich gibt es Teilnahmebedingungen und da steht drin, sie zahlen jegliche Rechnung“, sagte der Anwalt. Er wolle das aber noch prüfen. Kurzzeitig wurde die Gewinnaktion sogar ganz unterbrochen.
Wolfgang Leikermoser sitzt jetzt in der Klemme, wie er in einer Stellungnahme auf der Internetseite von „"http://www.antenne.de/geld/ANTENNE-BAYERN-zahlt-Ihre-Rechnung__rechnung_415785_radio.html%23"]Antenne Bayern[/URL]“ darlegte: „Wenn ich die Rechnung jetzt noch einmal ausrufe, dann mach ich mich der Beihilfe zum Menschenhandel strafbar“, heißt es darin.
Wenn er sie nicht bezahle, dann mache er sich strafbar im Sinne des Rundfunkrechts, weil er die Spielregeln eines Gewinnspiels breche. Ihm drohen dann bis zu 500.000 Euro Strafe. Leikermoser blieb jedoch bei seiner Meinung: „Jeder von ihnen kann mich verklagen. Und wissen Sie was: Verklagen Sie uns, wenn Sie meinen!“, sagte er. „Diese Rechnung zahle ich nicht!“
Warum die eingegangenen Rechnungen nicht vorher von der Redaktion überprüft wurden, beziehungsweise aussortiert wurden, ist unklar. Vermutlich hatte niemand mit der Unverfrorenheit eines einzigen Zuhörers gerechnet.
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