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Thailand Die Geschichte von Anna und Mark (ab Oktober 2022)

Mike1987ger

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31 Dezember 2019
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Guten Tag,

ich veröffentliche hier meine Geschichte, welche ich erlebt habe mit einer Bardame. Die Namen wurden verändert. Ich würde mich sehr freuen, wenn die Kommentare nicht nur abfällig wären, sondern insgesamt auch etwas wohlwollend. Ich weiß auf was ich mich eingelassen habe und bin trotzdem froh, dass ich diese Erfahrung machen konnte und gemacht habe. Die Geschichte wird in Teilblöcken veröffentlich über mehre Tage, da sie doch sehr umfangreich ist. Vielleicht ist es ja für den ein oder anderen interessant oder aber er findet sogar parallelen zu seiner Geschichte. Vielleicht ist es auch für den ein oder anderen eine Warnung und bewahrt ihnen vor Fehlern. Ich bereue nichts, denn solche Geschichten schreibt nun einmal das Leben.

Viel Spaß beim lesen.

Die Geschichte von Anna und Mark

Einleitung
Dies ist eine wahre Geschichte, die ab Oktober 2022 ihren Lauf nahm. Ich habe alles nach bestem Wissen und Gewissen geschildert und stets versucht, die Sichtweisen aller Parteien so gut ich es kann abzubilden.

Vorgeschichte

Meine Ehe war öde, es gab mit meiner Frau oft Streit und auch jeder Versuch, die Probleme in den Griff zu bekommen, waren hoffnungslos, da sie jegliche Hilfe wie z.B. eine Eheberatung ablehnte. Grundsätzlich war immer alles meine Schuld, wobei ich auch Fehler in der Beziehung gemacht habe, dennoch wollte ich an der Beziehung arbeiten und festhalten. Leider lebten wir zunehmend nebeneinander her, was keinen von uns beiden erfüllte.

Meine Bedürfnisse nach Zärtlichkeit und Sex hatte ich sehr lange Zeit zurückgestellt, aber irgendwann ging es nicht mehr. Da es jedoch keine echte Hoffnung auf Besserung gab und mein Verlangen irgendwie auch gestillt werden wollte, haben mein Freund und ich beschlossen, uns in Pattaya im Oktober 2022 etwas auszutoben.

Pattaya Oktober 2022

Wir planten eine Reise für 18 Tage, davon wollten wir 10 Tage in Pattaya verbringen und die restliche Zeit in Krabi. Der erste Teil der Reise sollte aus Party bestehen, der zweite Teil der Reise aus Erholung.

Als wir in Pattaya angekommen sind war es verrückt, was soll ich dazu sagen… Ich war sexuell total ausgehungert und direkt nachdem wir im Hotel ankamen, habe ich mir schon die erste Dame aufs Zimmer bestellt. Wow, sie war ein richtiges Luder. Nach genau so etwas habe ich mich seit Jahren gesehnt, endlich wurde mein Hunger gestillt.

Die ersten Tage vergingen und wir hatten viel ausprobiert, Party gemacht und uns auch mit einigen Damen vergnügt.

Wir nutzten auch Thaifriendly um Freelancer in unser Haus zu bestellen, so probierte ich 3 oder 4 Frauen aus, um mein Verlangen zu stillen.

Nachdem mein Freund und ich einen tollen Abend verbracht hatten, wollten wir es etwas ruhiger angehen lassen und kehrte gegen 20 Uhr in die gemietete Villa zurück, um uns etwas zu entspannen. Mich packte schnell wieder die Lust und ich fand auf Thaifriendly eine süße Lady, welche ich anschrieb. Nach etwas hin und her einigten wir uns auf einen Preis und sie kam zu mir ins Haus.

Als sie ankam, fiel mir auf, dass sie vom Verhalten her anders war als die anderen Dienstleisterinnen, die ich zuvor hatte. Sie betrat das Haus sehr schüchtern, fast schon vorsichtig oder sogar ängstlich. Schaute sich um, ob alles sicher ist. Sie wirkte etwas ärmlich, billige Sandalen, keine hochwertige Kleidung, aber alles sauber.

Wir unterhielten uns kurz und sind dann zur Sache gekommen. Ich fand sie sehr attraktiv, wobei sie nicht aussah wie eine normale Thai. Später erfuhr ich, dass sie halb Kambodaschanerin halb Thai sei. Irgendwie hatte ich ein anderes Gefühl bei ihr, obwohl ich schon reichlich Erfahrung im Bereich Pay6 hatte. Ich fühlte mich wohl und geborgen und so bat ich ihr an, anstatt nur für Short Time für die ganze Nacht zu bleiben, wobei ich eigentlich keinen weiteren Sex wollte.

Am nächsten Morgen verabschiedeten wir uns und jeder ging seines Weges.

Da ich am Vorabend das Hilton samt Rooftopbar schon angetestet hatte und ich mich nach einer Begleitung sehnte, fragte ich, ob sie am Abend schon etwas vor hatte. Sie war noch frei und ich sagte ihr, dass ich sie gerne einladen würde und bat sie darum, dass sie sich elegant kleiden sollte.

Gegen 22 Uhr war es dann soweit, wir trafen uns vor dem Hilton in Pattaya und gingen anschließend zur Rooftop Bar. Sie war von dem Ausblick begeistert. Auf die Frage, ob sie schon einmal dort gewesen sei, verneinte sie. Wir tranken einen Cocktail, unterhielten uns und kuschelten. Ich begriff, langsam fing ich an Gefühle aufzubauen. Nach einiger Zeit fragte ich sie, ob wir tanzen gehen wollten in der iBar, sie schlug vor, dass wir doch lieber in den Myst Club gehen sollten, was für mich ebenfalls okay war.

Nachdem wir im Club tanzten und feierten, bestellten wir ein Taxi, welches uns in das angemietete Haus bringen sollte. Auf der Fahrt unterhielten wir uns gut, sprachen über viele Dinge, auch unter anderem wie lange sie schon dieser Arbeit nachgeht. Sie war erst 21 Jahre und sagte, dass sie erst seit Juni diesen Jahres als Freelancer (Prostituierte, welche nicht in einer Bar arbeitet) arbeitet. Im März hatte sie angefangen, in einer Bar in der Soi 6 zu arbeiten. Dies war ihr aber auf Dauer zu anstrengend, auch wegen des damit verbundenen Alkoholkonsums. Deshalb würde sie lieber als Freelancerin arbeiten.

Am nächsten Morgen gingen wir lecker essen und sie fragte mich, ob wir uns nochmals treffen werden. Ich sagte ihr, dass wir morgen nach Krabi fliegen werden, kurz darauf setze ich nach, ob sie mitfliegen wolle. Sie überlegte 1 oder 2 Sekunden und sagte ja. Wow, ich war von ihrer Spontanität überrascht. Okay, nun war natürlich einiges zu planen gewesen, weil auch noch ein Flug gebucht werden musste für sie und auch sie noch ihre Sachen packen musste. Am nächsten Morgen sollten wir uns um 5 Uhr morgens in meinem Haus treffen, von wo aus uns ein Taxi zum Flughafen bringen sollte. Ich rechnete nur zu 50%, dass sie wirklich dabei sein würde. Da der Flug aber nicht übermäßig teuer war, war es mir dieses Risiko wert gewesen. Für diese Woche hatten wir 15.000 THB an Garge vereinbart.


Krabi
Die Anreise nach Krabi ging zügig und ich war sehr begeistert von der tropischen Landschaft und der Natur. Wir machten tolle Ausflüge, sind Quad gefahren, haben Kajaktouren unternommen, sind zum Nachtmarkt gefahren und haben wunderschöne Sonnenuntergänge erlebt. Natürlich durfte auch ein Ausflug zur Maya-Bay nicht fehlen.

Dort gab es jedoch schon den ersten Konflikt. Wie ich schon in den Tagen zuvor bemerkt habe, war sie sehr Fotogeil, gerne wollte sie viele Fotos von sich haben, oder aber von uns als Paar. Dies fand ich auch überhaupt nicht schlimm, ganz im Gegenteil.

Plötzlich war sie jedoch total muffig, was ich nicht verstand, da nichts vorgefallen war. Wie ich später nach zig Nachfragen erfahren habe, lag der Grund darin, dass ihr die Fotos nicht gefielen, die ich gemacht hatte. Ich sagte ihr, dass sie anstatt wütend zu sein, mir doch bitte einfach sagen soll, wie sie die Fotos gerne hätte. Aber sie blieb weiterhin bockig und mir war es irgendwann egal, da ich ein lösungsorientierter Mensch bin.

Der darauf folgende Abend war sehr schön, wir kuschelten zusammen, schauten TV und spielten oft 4-Gewinnt, wobei sie bis auf wenige Ausnahmen immer gewann.

Ich fand auch das Take Care von ihr sehr schön. Wir erledigten in der angemieteten Villa die Hausarbeit zusammen und gemeinschaftlich. Es macht so richtig Spaß.

Langsam bauten wir immer mehr und mehr eine Verbindung auf, als wir am nächsten Tag nachmittags wieder auf dem Sofa kuschelten, fragte sie mich, ob ich sie lieben würde. Mein Herz sagte ja, mein Verstand sagte mir jedoch, dass dies viele Probleme mit sich bringen würde. Ich erklärte ihr, dass ich noch nicht geschieden sei und in Deutschland eine Tochter habe, sie wirkte daraufhin sehr traurig. Wenig später lag sie im Bett und wirkte irgendwie abwesend. Sie war zwar den Tränen nahe, weinte aber nicht. Ich kenne dieses Verhalten auch von mir selbst, daher erkannte ich sofort, dass sie unter Depressionen litt.

Sie sagte zwar, dass es für sie okay ist, aber ihre Augen sprachen eine andere Sprache. Nach einem kurzen hin und her gestand ich ihr, dass ich mich in sie verliebt habe, aber ich Angst vor großen Problemen habe. Sie sagte mir Ihrerseits auch, dass Sie sich in mich verliebt habe und ich ein sehr guter Mann bin. Da ich jedoch meine Liebe zu ihr offenlegte, intensivierte sich unsere Beziehung in den darauffolgenden Tagen mehr und mehr. Mir kam es schon so vor, als ob wir ein richtiges ganz normales Paar waren.

Fortsetzung folgt...
 
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Mike1987ger

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Abflug
Wir sprachen über die Zukunft und wie es weitergehen könnte. Ich versprach ihr, so schnell wie möglich wiederzukommen, spätestens jedoch Anfang Januar. Da es bereits Anfang November war, dauerte es also nur rund einen Monat, bis wir uns wiedersehen würden.

Da ich wusste, auf welche Weise sie ihr Geld verdient, wollte ich natürlich nicht, dass sie damit fortfuhr. Allerdings musste auch sie schließlich von etwas leben. Deshalb vereinbarten wir, dass ich ihr jeden Monat 300 Euro überweisen werde, bis ich zurückkomme und sie versprach mir im Gegenzug, dass sie nicht “arbeiten” werde. Bei der Findung der Summe muss ich noch dazu sagen, dass ich keine Ahnung hatte, wie viel man wirklich benötigt, um einigermaßen gut leben zu können. Auf die Frage hin, wie viel sie denn bräuchte, sagte sie immer Up-To-You.

Trotz aller Warnungen meiner Mitmenschen, einer Thai-Bar-Frau Geld zu schicken, war ich sicher, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte, schließlich liebte und vertraute ich ihr sehr.

Als wir früh morgens aus Krabi wieder in Bangkok angekommen sind - es war der Tag des Abfluges - gingen wir sehr lecker essen und bowlten noch in einem Bangkoker Kaufhaus.

Die letzte Station war die Khao San Road, dort spielten wir Billard und genossen eine Massage. Ich bemerkte jedoch, wie Anna anfing merkwürdig zu werden. Sie wurde stiller und stiller und fing leise an zu weinen. Mir ging es auch sehr nah, aber ich zeigte meine Traurigkeit nicht allzu sehr. Stattdessen versuchte ich sie aufzumuntern und wiederholte mein Versprechen, dass ich im Januar wieder zurückkommen werde.

Sie begleitete uns zum Flughafen, ihre Mitgenommenheit konnte man deutlich sehen. Ich bin mir bis heute auch sicher, dass es nicht geschauspielert war. Denn nachdem ich im Oberdeck des Flughafens angekommen bin (nach der Rolltreppe), konnte Sie mich nicht mehr sehen, ich beobachte sie jedoch weiterhin. Sie war völlig aufgelöst und weinte ziemlich heftig.

Der weitere Kontakt

Nach der Rückreise hielten wir viel Kontakt, ich war aber skeptisch ihr gegenüber, weil ja viele negative Geschichten im Internet kursieren, dass viele Frauen mehrere Sponsoren haben und sich so durchs Leben schlagen und die Frau jedem Sponsor die große Liebe vorspielen. Deshalb beobachte ich sehr genau ihren Thaifriendly Account. Ich konnte sehen, dass sie sich regelmäßig eingeloggt hatte. Deshalb legte ich einen Fake Account an und schrieb sie an. Prompt erhielt ich auch die Antwort “short time 1500 condom no ass”. Ich war geschockt, nicht wegen dem Geld, welches ich ihr überwiesen hatte, sondern weil ich echte Gefühle für sie entwickelt hatte.

Als wir später telefonieren, fragte ich sie, ob sie denn noch arbeiten würde. Sie verneinte natürlich, woraufhin ich sie fragte, warum sie denn so oft online ist bei Thaifriendly. Sie meinte nur aus reinem Interesse, weil ihr oft langweilig sei.

Ich zeigte ihr daraufhin den Screenshot von dem Fakeaccount, sie fing sofort an zu weinen und sagte, dass es ihr sehr leid tun würde. Aber das Geld, das ich ihr gebe, würde nicht ausreichen, um in Pattaya zu leben. Sie wollte mich aber finanziell nicht überfordern und deshalb war sie auf das Geld angewiesen. Sie wollte auch keine zu hohe Summe nennen, um nicht gierig zu wirken. Des Weiteren war sie mal mit einem Amerikaner mehrere Monate zusammen, der nach einem Urlaub in der Heimat nicht zurückgekehrt ist. Sie werde das Zimmer auflösen und in ihr Dorf in den Isaan gehen, um dort die Zeit kostengünstig zu überbrücken. Ich konnte die Gründe nachvollziehen und verzieh ihr, aber das Vertrauen war natürlich stark angekratzt und fortlaufend war ich natürlich skeptisch, ob sie mir die Wahrheit sagt.

Einige Tage nachdem sie im Isaan angekommen war, erhielt ich einen weiteren Anruf. Ich hatte mich sehr erschrocken, da sie völlig in Tränen aufgelöst war. Sie sagte mir, dass die 15.000 THB, welche ich ihr gegeben hatte, von Ihrem Bruder gestohlen wurden, außerdem noch ein Goldkettchen, welches sie hatte. Ob es wahr ist oder nicht weiß ich nicht zu 100%. Dafür, dass es wahr ist spricht, dass Sie im Gesicht und am Körper blaue Flecken hatte, mutmaßlich von den Schlägen, die Sie erhalten hatten. Außerdem noch, dass sie nicht nach weiterem Geld gefragt hatte. Dagegen spricht, dass Sie - wie ich im Nachhinein weiß - oft gelogen hatte.

Anna teilte mir mit, dass sie aufgrund dieser schwierigen Situation nicht in ihrem Dorf bleiben kann, da sie auch ständig finanziell angepumpt wird. Stattdessen würde sie nach Kambodscha zu Ihrer Mutter fahren, um dort auf mich zu warten.

In der Zwischenzeit nutze sie ihren Thaifriendly Account nicht mehr, der letzte Login war schon lange her und auch einen neuen Account von ihr hatte ich nicht finden können.

Wiedersehen Januar 2023

Da Sie bei Ihrer Mutter war, fragte Anna, ob Ihre Mutter mitkommen könnte nach Bangkok, von wo sie mich abholen würde. Wir würden dann einige Tage in Bangkok verbringen und die Mutter würde mich sehr gerne kennenlernen. Ich war natürlich davon begeistert und wollte auch ein Teil der Familie werden und die Mutter kennenlernen. Ursprünglich war sogar angedacht, dass die Tochter mit uns zusammen verreist, aber die Kindsgroßeltern wollten die Tochter nicht für eine Reise hergeben.

Leider wurde ich auch hier etwas enttäuscht. Anna und die Mutter reisten 2 Tage vorher an, meine Ankunft war gegen spät Abend und am nächsten Morgen reiste die Mutter schon zurück nach Kambodscha, da sie arbeiten musste. Irgendwie hatte ich nicht wirklich das Gefühl gehabt, dass großes Interesse bestand, dass die Mutter mich kennenlernen wollte oder ein allgemeines Interesse daran bestand. Gerne hätte ich die Mutter noch am nächsten Tag ausgeführt und hätte sie sehr gerne zum Essen eingeladen, um sie näher kennenzulernen. Aber naja, vielleicht war dem auch wirklich so.

Der Kontext verstärkte sich, als Anna fragte, ob ich der Mutter etwas Geld geben könnte. Es ging mir wirklich nicht um die 50 oder 60€, die ich der Mutter gegeben hatte, aber irgendwie war es für mich so, als ob man sich auf meine Kosten 2 - 3 schöne Tage in Bangkok gemacht hatte und man nur so lange geblieben ist, bis man noch etwas Geld von mir bekommen hatte. Naja, da es kein hoher Betrag war, sah ich darüber hinweg und wischte meine Bedenken zur Seite.

2 Tage später ging es dann weiter nach Chiang Mai, wir mieteten 2 Roller und hatten ein wirklich sehr schönes Haus gemietet. So richtig hatten wir keinen Plan, was wir anschauen wollten und so gingen wir in den Zoo und machten diverse Ausflüge. Am zweiten Tag sollte ein Besuch im Wasserpark anstehen. Leider hatte ich dort einen Unfall und bin bei einem Klettergerüst mit einer Hand hängen geblieben. Das ganze hatte weitreichende Folgen, da ich mir die Gelenklippe der Schulter gerissen hatte. Fast ein Jahr später bestehen immer noch Probleme. Ich hatte höllische Schmerzen und wir blieben die nächsten 2 oder 3 Tage zu Hause. Sie sagte mir, sie muss mir etwas gestehen. Ich sah öfter Fotos von ihr mit einem Jungen und ihrer Tochter. Ich fragte sie mehrmals, ob sie 2 Kinder hätte. Sie hat immer vereint und sagte mir, es wäre das Kind ihrer Cousine. Es wäre ohnehin nicht schlimm gewesen für mich. Aber an diesem Abend hat sie mir gesagt, dass sie 2 Kinder hat, einen Sohn, der bei dem Vater lebt und zu welchem sie schon jahrelang keinen Kontakt mehr hat und eine Tochter, welche ebenfalls bei den Kindsgroßeltern lebt.

Ich war daraufhin verärgert, weil wir vereinbart hatten, dass wir uns nicht anlügen würden. Die Stimmung war leider für einige Tage sehr schlecht. Sie hatte die Angewohnheit, dass sie sich dann unter einer Decke versteckte und nicht mit mir sprach, wenn es zu Meinungsverschiedenheiten kam.

Die nächsten Tage waren ein auf und ab, mal war es harmonisch, mal weniger harmonisch.

Mehr und mehr bemerkte ich aber, dass etwas zwischen uns stand und ich fragte, ob sie denn mitkommen wollte nach Phuket, was der eigentliche Plan war. Sie sagte dann Up-To-You, aber ich spürte, dass sie es eigentlich nicht wirklich will. Ich fragte sie also nochmals und sie vereinte und fing aber stark an zu weinen. Anna meinte, sie liebe mich zwar sehr, aber wir würden wirklich nicht gut zusammen passen. Ich respektiere ihre Entscheidung, obwohl es mir sehr schmerzte und es mir regelrecht den Boden unter den Füßen wegriss.

Nach einigen Tagen ging es meiner Schulter etwas besser und wir fuhren in den Dschungel zu einem Baumhausresort. Es war wirklich wunderschön dort und wir hatten eine sehr gute Zeit. Am Abend machten wir ein Lagerfeuer und da fing sie plötzlich stark an zu weinen. Sie sagte zu mir, dass ich so ein so guter Mann sei, aber wir würden wirklich nicht zueinander passen. Ich sollte sie nicht vergessen. Sie sei kein guter Mensch, ich war ihr gegenüber immer ehrlich sagte sie, aber sie würde mich ständig nur belügen.

Ich sagte ihr, dass sie nicht traurig sein soll, wobei auch mir die Tränen kamen, aber ich respektiere ihre Entscheidung und sagte ihr, ich werde sie immer in meinem Herzen tragen und sie niemals vergessen.

Wir sprachen an diesem Abend noch bis tief in die Nacht am Lagerfeuer und wir erzählten uns gegenseitig unseren Lebensweg. Wir beide hatten eine sehr schwierige Kindheit gehabt.

Zwischenkapitel zu Annas Lebensweg

Ihre Mutter ist Kambodschanerin, ihr Vater ist Thailänder. Geboren ist sie in Thailand, aber direkt nach der Geburt haben sich die Eltern getrennt. Die Mutter ist mit Anna zurück nach Kambodscha gegangen. Nach einem Jahr hat der Vater Anna einfach entführt und zurück mit nach Thailand genommen. Da die Mutter in absoluter Armut lebte, hatte sie nicht die Mittel sich dagegen zu wehren.

Der Vater hat sie sehr oft geschlagen und Anna verwahrloste mehr und mehr. Bis sie schließlich mit 4 oder 5 Jahren zu Ihrer Oma abgeschoben wurde. Die Oma war jedoch eine totale Alkoholikerin und hat sich ebenfalls nicht um sie gekümmert. Zur Schule ging sie nur unregelmäßig, bekam oft Schläge und wurde sehr vernachlässigt. Echte Liebe hat sie nie in ihrem Leben erfahren. Mit 8 Jahren ist Anna zu ihrer Tante gekommen, dort wurde sie nur als Dreck und Belastung angesehen. Oft ist sie mit leeren Magen zur Schule gegangen. Die Kinder der Tante hatten Geld bekommen, um sich Essen zu kaufen, Anna ist meistens leer ausgegangen. Die Tante hat ebenfalls lange Zeit in Pattaya “gearbeitet”. Mit 12 Jahren ist Anna dann nach Bangkok geflohen, hatte sich auf der Straße durchgeschlagen und illegal auf Baustellen gearbeitet.

Über diesen Zeitraum gibt es in der Tat sogar einige Fotoaufnahmen. Für den Zeitraum bei der Oma gibt es auch noch einige Fotos. Es ist wirklich erschreckend, wie sie dort aussah, wie ein Dschungelkind.

In Bangkok hat sie einen Mann kennengelernt, der älter war als sie, das erste Mal in ihrem Leben spürte sie Zuneigung und Liebe. Mit 13 Jahren wurde sie schwanger von ihm. Nach einer kurzen Beziehung trennten sich die beiden wieder. Auch von ihm wurde sie sehr oft verprügelt und geschlagen. Sogar während der Schwangerschaft. Der Sohn verblieb beim Vater. Einige Jahre später lernte sie im Dorf einen weiteren Mann kennen, auch von diesem wurde sie erneut schwanger. Sodass sie 2 Kinder von 2 verschiedenen Männern hatte. Da das Geld, welches sie verdiente, jedoch nicht ausreichte um die Tochter zu halten, hat sie die Tochter bei den Kindsgroßeltern abgegeben. Am Ende ist sie schließlich in Pattaya in einer Bar gelandet.

Eigentlich wollten wir uns nach unserer Zeit in Chiang Mai trennen, ich würde nach Phuket fliegen und sie zurück nach Pattaya gehen. Aber so richtig Lust alleine nach Phuket zu fliegen hatte ich nicht, deshalb stornierte ich alles und wir beschlossen noch einige Tage bis zu meinem Rückflug in Pattaya zu verbringen. Leider konnte ich einige Dinge nicht kostenfrei stornieren und zahle so insgesamt 400€ an Stornokosten. Sie war sehr geschockt, dass wir so viel Geld verschwendet hätten und dass es ihr sehr leid tun würde, dass es so gekommen ist.

In Pattaya wurde sie sehr merkwürdig, ich weiß nicht, ob es daran lag, dass sie enttäuscht war, dass die Beziehung nicht glücklich gewesen ist, oder aber sie eigentlich nicht in ihr altes Leben zurück wollte. Aber es kam zum Streit, weil ich einen Freund treffen wollte, mitkommen wollte sie jedoch auch nicht. Als ich auf der halben Strecke war, sagte sie, dass sie Ihre Sachen packt und mich verlassen wird. Ich bat sie darum zu bleiben, ich war extra wegen ihr nach Thailand geflogen und schließlich beruhigte sie sich mit halb gepackten Koffern wieder.

Allerdings entspannte sich die Situation nicht, die Stimmung wurde schlimmer und schlimmer und wir beschlossen am nächsten Tag, dass wir uns zwar jeden Tag sehen werden, aber jedoch nicht mehr zusammen wohnen würden. Ich bat sie darum, dass sie nicht arbeitet für die paar Tage, an denen ich noch da bin und gab ihr entsprechend Geld. Sie suchte sich ein Zimmer ganz in der Nähe meiner Unterkunft. Sie kam jedoch jeden Tag zu mir und wir verbrachten viel Zeit miteinander. Die Stimmung war jedoch stark angespannt und ich fragte sie, ob sie wirklich sicher ist, dass ich einen Rückflug buchen soll, oder aber ob ich das Visum um weitere 30 Tage verlängern sollte.

Sie sagte, es wäre ihr egal oder es gab keine klare Antwort. Am Ende buchte ich also das Flugticket und sagte ihr auch ganz klar, dass damit die Beziehung beendet sei. Sie wird es schwer haben, so einen guten Mann zu finden wie mich, aber es ist ihre Entscheidung, wie sie leben möchte. Ich sagte ihr, wenn sie das Leben einer Prostituierten wählt, dann soll sie auch so leben, aber sie soll sich sehr genau überlegen, was sie alles verpasst und irgendwann wird sie es bereuen. Die Kindheit ihrer Tochter, einen Mann er sie wirklich liebt und was soll sie eines Tages ihrer Tochter erzählen, welche Arbeit Mama gemacht hat. Am Ende wird die Tochter genau da landen, wo die Mama gelandet ist. Meine Argumente fanden jedoch kein Gehör.

Abends gingen wir noch etwas aus, spielten erst in einer Bar einige Spiele (Billiard, 4 Gewinnt und so weiter) und gingen anschließend in die Walkingstreet ins Stone House. Dort war sie erst sehr zögerlich, aber ich sagte, sie kann sich ruhig etwas locker machen und Spaß haben. Da wir alleine standen, winkten uns einige Frauen zu sich. Sie stellten sich vor und wir tranken etwas zusammen. Ich hatte schon Angst, dass ich für die Rechnung aufkommen muss, dem war aber zum Glück nicht so gewesen. Anna war aber sehr zickig, sie zeigte auf Ihr Glas mit Bier und ich hatte verstanden, dass ich Bier nachschenken sollte (es war außerhalb Ihrer Reichweite). Aber sie wollte nicht mehr Bier, sondern Eis ins Bier haben. Daraufhin zickte sie sehr rum. Mir ging es gewaltig auf den Sack, auch hatte ich ein schlechtes Gefühl, weil die eine Dame am Tisch mit einem Sponsor nach dem anderen telefonierte, bestimmt 6 oder 8 Männer… Die Frauen wollten noch weiter um die Häuser ziehen, ich hatte aber keinen Bock gehabt am Ende für alle bezahlen zu müssen und das rumgezicke von Anna nervte mich auch sehr, sodass ich zu Anna sagte, dass sie gerne Spaß haben kann und mit den Mädels weiterziehen soll.

Am nächsten Tag sagte sie, dass sie keine Zeit habe, weil sie zum Friseur müsse und auch shoppen war, mir kam das schon alles etwas merkwürdig vor, da sie auch nicht ans Telefon ging und nur Bilder schickte. Naja soweit so gut, als sie dann endlich ankam, war ich erschrocken, sie sah jetzt wieder aus wie eine Prostituierte, welche in der Soi 6 arbeitet. Hohe Schuhe, rotes Haar, Kontaktlinsen insgesamt sehr nuttig. Es war absolut nicht die Frau, welche ich in ihr sehen wollte, auch wenn ich ihren Background kenne. Ich sagte ihr auf meine Rückfrage, dass es mir gefällt, aber tatsächlich fand ich es schrecklich. Ich fragte, von welchem Geld sie das alles bezahlt hat, woraufhin sie sagte, dass sie noch etwas Geld übrig hatte, von dem, was ich ihr gegeben hatte. Wochen später habe ich dann erfahren, dass dies wieder nur eine Lüge war und sie in dieser Nacht einen Kunden hatte.

In den nächsten Tagen bemerkte ich, dass sie fast nichts mehr aß, obwohl sie normalerweise ständig nur am essen war. Auf meine Rückfrage sagte sie, dass alles okay sei. Aber die Nahrungsaufnahme wurde immer weniger und weniger und ich bemerkte, dass sie wohl große Schmerzen zu haben schien. Morgens spuckte sie sehr viel Blut beim Zähneputzen. Ich sagte, sie müsse zum Arzt gehen, aber sie verneinte, da es sehr teuer ist. Deshalb schlug ich vor, dass wir einen kleinen Spaziergang machen. Der Spaziergang führte direkt in eine Klinik und ich sagte ihr, dass die Ärzte sich das einmal anschauen werden. Der Arzt zeigte mir die Röntgenaufnahmen und der Kiefer war schon angegriffen. 6 Zähne mussten gezogen werden und 9 Zähne mussten gefüllt werden. Kostenfaktor rund 1000 Euro. Obwohl wir nicht mehr zusammen waren, hatte ich großes Mitleid mit ihr, deshalb habe ich es bezahlt, obwohl sie dies nicht wollte. Natürlich war mir bewusst, dass es im Kern verschwendetes Geld war, aber 1000 € sind jedoch keine Summe, die mir sehr weh tut, deshalb tat ich es.

Einige Tage später machten wir einen Ausflug zu einem der grün beleuchteten Angelbooten vor Pattaya. Wir fingen in der Tat sogar den ein oder anderen Tintenfisch und es machte sehr großen Spaß. Auch gab es ein tolles Essen und die Atmosphäre war sehr angenehm. Kurz bevor uns ein Boot wieder zum Festland bringen sollte, schrieb mich ein Bekannter an. Er schickte mir einen Screenshot von Thaifriendly, auf dem zu sehen war, dass Anna einen neuen Account angelegt hatte unter einem anderen Namen. Diesen Account legte Sie schon an, als sie im Isaan war. Als sie am Handy war, entriss ich ihr das Handy und zeigte ihr den Account. Ich war dermaßen aufgebracht, dass ich kurz davor war, sie vom Boot zu schubsen, konnte mich aber dennoch gerade so beherrschen. Trotzdem hat es ihr Handy nicht überlebt, dies habe ich in zwei Teile gebrochen und weggeworfen.

Ich meldete mich nicht mehr bei ihr, ich wollte alles einfach nur noch schnell vergessen und fing an mich zu amüsieren, ging in Gogo Bars und hatte wieder richtig Spaß.

Sie schrieb mich dann wieder an und sagte, dass es ihr alles sehr leid tut und es war alles falsch gewesen. Sie sei kein guter Mensch und sie wird es ewig bereuen, mir dies angetan zu haben, sie wüsste selbst nicht, warum sie so ist. Ich sagte ihr, sie solle sich keine Sorgen machen, ich möchte sie nie wieder sehen und ich wäre ohnehin nur einer von vielen gewesen, ein ganz gewöhnlicher Kunde. Sie wollte mich noch ein letztes Mal sehen, sagte sie, ich wollte es aber nicht mehr und verriet ihr auch nicht meinen Aufenthaltsort (meinen Wohnort kannte sie jedoch).

Am nächsten Morgen ging ich zum Frühstück und sah Anna völlig aufgelöst in der Lobby im The Base auf mich warten. Sie wollte mit mir reden, aber ich sagte ihr, dass ich keine Lust habe und schubste sie weg und ging. Sie schrieb mir, dass sie dort auf mich warten würde, bis ich wiederkomme. Ich meinte nur, dass sie dann lange auf mich warten kann. Dies tat sie dann auch, von morgens 10 Uhr bis 22 Uhr wartete sie dort auf mich. Als ich zurückkam, wollte sie mit mir sprechen, worauf ich keine Lust hatte. Sie klammerte sich an mich. Ich rief den Sicherheitsdienst, um sie entfernen zu lassen. Ich schaffte es nicht, ohne Anwendung von Gewalt in den Fahrstuhl zu kommen. Der Sicherheitsdienst erzählte mir, dass sie den ganzen Tag schon dort gewartet hatte. Ich habe noch nie einen Menschen gesehen, der so aufgelöst war wie sie. Ihr ganzes Gesicht hatte sich verändert, die Lippen, die Augen, alles war sehr stark angeschwollen. Sie sah einfach nur noch erbärmlich aus, fast schon wie ein Monster. Am Ende hatte ich Mitleid mit ihr gehabt und habe sie schließlich mit aufs Zimmer genommen. Sie war sehr anhänglich, wollte viel mit mir kuscheln und bot mir auch Sex an. Ich wollte keinen Sex haben, daran war mir wirklich absolut die Lust vergangen.

Am nächsten Tag gegen Nachmittag stand mein Rückflug an, ich war sehr froh, dass ich der Situation endlich entfliehen konnte und bald wieder zu Hause sein würde.

Wir gingen noch ein letztes Mal Essen und dann sagte sie mir, dass sie noch eine Idee hätte, an welchem Ort wir noch gehen könnten. Wir gingen zu diesem Candy Park, in der Nähe von Jomtien Beach. Dort waren wir ganz alleine für uns, es gab keine anderen Besucher. Als wir am Tisch unseren Kuchen aßen, fing sie total aufgelöst an zu weinen und zu wimmern. Sie würde nicht wissen, warum sie so ist, es tut ihr sehr leid. Es würde so sehr schmerzen, sie kann sich nicht erklären, warum alles so gekommen ist. Sie wäre ein schlechter Mensch und sie weiß auch nicht, warum sie so ist. Sie würde das Leben hassen, das sie führt. Es hat mir wirklich das Herz gebrochen, aber ich sagte ihr, dass ich keine Wahl hatte. Schließlich sei ich extra für sie nach Thailand gekommen und ich habe mehrmals versucht, die Beziehung zu retten und gefragt, ob sie sich wirklich sicher ist, dass ich fliegen soll.

Am Ende begleitete sie mich zum Flughafen, wir beide waren sichtlich niedergeschlagen und enttäuscht gewesen.

Ihre Freunde konnten die Beziehung über ihre Facebook Statusmeldungen gut mitverfolgen. Oft schrieb sie so etwas in der Art wie, dass ich zwar ein guter Mann sei, wir aber zu unterschiedlich sind. Oder aber, dass sie lieber ihre Freiheit haben möchte und so weiter. Nach meinem Abflug bereute sie es sehr, dass sie mich hat gehen lassen und auch einige Ihrer Freunde schrieben ihr auf Facebook in ungewöhnlich deutlicher Sprache, warum sie denn immer nur so ein Idiot sei und einen so guten Mann wie mich gehen lässt. Sie hat es nicht verdient, geliebt zu werden, wenn sie so mit Menschen umgeht, schrieb z.B. ihr bester Bekannter öffentlich. Es gab mehrere Kommentare in diese Richtung.

Beispielsweise lautete ein Kommentar.

Ich frage mich wirklich, warum bist du so ein
Mensch? Du böser Bastard, kannst du nicht einfach eine Person
lieben? Jetzt bist du traurig und vermisse ihn. Ich verstehe
deinen Freund und weiß, wie er sich fühlt. Das habe
ich auch erlebt. Er tut mir wirklich leid. Du bist wirklich

schlecht.
Fortsetzung folgt...
 

Mike1987ger

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31 Dezember 2019
107
965
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Offenbarung Ehefrau

Zuhause angekommen freute sich meine Tochter riesig auf mich. Sie hat mich sehr vermisst und wir hatten eine Menge Spaß zusammen. Meine Frau hat sich für mich überhaupt nicht interessiert, weder wie es mir geht, noch wie die Reise war. Obwohl meine Ankunft angekündigt war, gab es noch nicht einmal etwas zu essen für mich. Aber naja, es war halt alles beim Alten geblieben.

Am 1. Februar 2023 bin ich zu meinem Freund gefahren, mit welchem ich im Oktober 2022 in Pattaya war, um über das Erlebte zu plaudern. Plötzlich erhielt ich eine Whats App Nachricht von meiner Ehefrau, dass sie mit mir sprechen wollte. Sie fragte, wann ich nach Hause kommen würde. Ich ahnte schon, worum es gehen würde und so sagte ich, dass ich erst gegen 23 Uhr wieder zu Hause wäre. Zu dieser Zeit schlief sie üblicherweise schon. Prompt kam die Antwort, dass sie auf mich warten werde. Mist, meine Vermutung hatte sich bestätigt, sie hatte er raus bekommen…

Ich saß wie auf heißen Kohlen, überlegte wie wild auf der Rückfahrt von meinem Freund, was ich ihr erzählen sollte, aber am Ende stellte ich fest, dass es einfach witzlos war zu lügen. Meine Frau ist sehr intelligent und sie durchschaut mich sehr schnell. Wir waren schon seit 2007 ein Paar und ich habe es als eine Sache des Respektes empfunden, ihr die Wahrheit zu erzählen. Die Beziehung mit Anna hatte ich lang genug verheimlicht und es war falsch gewesen.

Zuhause angekommen, fragte sie mich, ob ich ihr etwas zu erzählen habe. Ich sagte ihr die Wahrheit, erzählte ihr, wie es dazu gekommen ist. Am Anfang war es eine körperliche Angelegenheit und schließlich habe ich mich in Anna verliebt. Die Details aus welchem Gewebe Anna kommt, erwähnte ich jedoch nicht.

Zu meiner sehr großen Überraschung blieb meine Ehefrau sehr ruhig. Ich hätte viel mehr erwartet, dass sie anfängt zu weinen, mich anschreit und mir Vorwürfe macht. Stattdessen hörte sie ich alles ganz genau an, fragte nach und hörte mir seit Jahren das erste Mal wieder richtig zu. Sie ließ mich aussprechen und ich schüttete ihr mein Herz aus. Nachdem ich meine Geschichte zu Ende erzählt hatte, sagte sie mir, dass sie mir auch noch etwas zu sagen hätte.

Okay, ich wartete, konnte mir aber schon fast ausdenken, in welche Richtung es geht. Aber tatsächlich kam es dicker als ich dachte, viel dicker.

So richtig wollte sie dann doch nicht mit der Sprache rausrücken, aber am Ende gestand sie mir, dass sie schon seit 5 Jahren (Stand Januar 2023) eine Affäre hat mit ihrem eigenen Cousin.

Puh, das war wie ein Schlag ins Gesicht. Ich war sehr enttäuscht, nicht weil sie eine Affäre hatte, mir war bewusst, dass die Ehe als gescheitert betrachtet werden konnte. Aber über 5 Jahre!, damals steckten wir in der Eheberatung, welche sie plötzlich abgebrochen hatte. Meine Tochter war noch fast ein Baby und schon damals hatte sie einen anderen Mann. All die Liebe die mir zustand, der Sex all das hatte er bekommen. Ich hatte sehr oft ein schlechtes Gewissen, weil ich meiner Frau fremd gegangen bin. Aber jetzt setzte sich alles zusammen (Abbruch der Eheberatung, Liebesentzug, Beleidigungen gegen mich, Sexentzug, Vernachlässigung, Schmuck, sexy Unterwäsche). Zumal es auch noch ihr eigener Cousin war. Ihr Cousin, dem ich seinen Arbeitsplatz besorgt habe und der jetzt zum Dank seit 5 Jahren meine Ehefrau vögelt. Dies vor allem auch noch in meinem Bett, wenn ich auf der Arbeit bin. Puh, das geht gar nicht.

Dennoch versuchte ich mich zu beruhigen. Ich verstand, es war eine Kreuzung, es gab nun links oder rechts, wir mussten uns entscheiden wie es weitergehen sollte. Eine Möglichkeit war die Trennung, die andere Möglichkeit, dass wir zusammenbleiben. Zusammenbleiben war jedoch für mich nur unter der Bedingung möglich, dass sie ernsthaft die Beziehung mit ihrem Cousin beendet und wir zur Eheberatung gehen.

Sie meinte, eine Trennung von ihrem Cousin sei sehr schwierig, da sie dies schon des Öfteren versucht hat, aber die Liebe zu ihm wäre zu stark. Außerdem hat er sich schließlich nie etwas zu Schulden kommen lassen und sich immer gut um sie gekümmert. Darüber hinaus würde sie ihn auf Familienfeiern immer wieder sehen und ein kompletter Kontaktabbruch wäre nicht wirklich möglich. Für die Eheberatung konnte sie sich auch nicht begeistern, insbesondere nicht, als ich sagte, dass sie die Hälfte der Kosten tragen sollte. Da sie sehr geldorientiert ist, so wie viele Chinesinnen, wusste ich, erst wenn sie selbst ihren Anteil einbringt, sie wirkliches Interesse hat die Beziehung zu retten.

Leider kamen wir zu keinem Kompromiss, stattdessen hielt sie an der verrückten Idee fest, dass sie mit mir zusammen leben könnte und mit ihm weiterhin eine Affäre hat. Ich teilte ihr mit, dass ich dies nicht akzeptieren werde, woraufhin sie zum Anwalt ging und sich über mögliche Unterhaltszahlungen informierte. Ihr neuer Plan war, diesen Kasper zu heiraten…

Als ich die Aufstellung sah, welche Kosten auf mich zukommen würden an Unterhaltszahlungen, war es ein absoluter Schock für mich, die Summe war schon krass. Des Weiteren stand ihr die Hälfte des Hauses zu, welches ich fast vollständig bezahlt hatte (Verhältnis (85% / 15%). Auch hier ließ sich trotz gutem Zureden kein Kompromiss finden.

Langsam wurde die Lage ernster, ich kontaktierte meinen Freund, ein sehr guter und bekannter Anwalt in der Gegend. So pfiffig wie er ist, hat er in der Tat eine Lücke gefunden. Kurz gesagt, außerhalb der EU kein Unterhalt für die Ehefrau. Hier alles ganz genau zu schildern, würde den Rahmen sprengen, weil es doch sehr komplex ist. Außerdem hatte ich ihr gegenüber noch ein Ass im Ärmel, wenn ich dies ziehen würde, dann hätte sie massive Konsequenzen zu spüren.

Ich hielt meiner Ehefrau das Gutachten vor die Nase und auf einmal wurde sie kleinlaut. Ihr Anwalt bestätigte ihr, dass mein Gutachten korrekt ist. Aber im Großen und Ganzen wurde die Stimmung schlechter und schlechter. Wir stritten sehr oft, es gab viele Sticheleien und es machte überhaupt keinen Sinn oder gar Spaß, in irgendeiner Weise zusammen zu leben.

Trennung von Anna und Übergangszeitraum
Nachdem ich wieder in Deutschland war, hielten Anna und ich Kontakt. Sie ist wieder der Freelancertätigkeit nachgegangen. Sie weinte bei den Videocalls sehr häufig und beteuerte mir sehr, wie leid ihr alles tun würde. Sie wäre ein schlechter Mensch und sie wüsste selbst nicht, warum sie so ist. Sie sagte, ohne ihre Tochter wäre sie so verrückt und unausgeglichen. Sie würde ihre Tochter so sehr lieben und extrem unter der Trennung leiden. Ganz selten hat sie nur die Möglichkeit, ihre Tochter zu sehen und falls doch, dann nur für wenige Stunden.

Da es zu Hause kaum noch auszuhalten war, gab ich irgendwann nach und wollte eigentlich nur noch ein neues Leben beginnen und aus der jetzigen Situation fliehen. Ich wollte Anna noch eine zweite Chance geben. Im März wollte ich also nach Thailand zurück kommen. Sie fragte mich, ob sie in der Zwischenzeit in Pattaya auf mich warten könnte, da sie von ihrer Familie im Dorf nur ausgebeutet wird. Ich war unter der Prämisse einverstanden, dass sie definitiv nicht arbeitet. Sie versprach es mir hoch und heilig, allerdings bräuchte sie dann ausreichend Geld um zu leben. Ich bat um eine Kostenaufstellung und das Geld überwies ich ihr dann auch.

Unsere Pläne wurden konkreter, ich sagte, in Pattaya zu leben wäre für mich keine Wahl, da die Versuchungen einfach auf beiden Seiten viel zu groß sind und wir in der Vergangenheit dort immer nur Probleme hatten. Außerdem wäre es auch keine gute Umgebung für Ihre Tochter, welche wir von den Kindsgroßeltern zurückholen wollten. Nachdem wir Informationen eingeholt hatten, entschieden wir uns für Huahin. Nach einiger Suche fanden wir auch eine sehr schöne Poolvilla, nur rund 10 - 12 Rollerminuten vom Meer entfernt.

Sidestory
Anna hatte ein Hormonstäbchen zur Verhütung im Arm. Damit hatte sie so einige Probleme, da sie über sehr lange Zeiträume Schmierblutungen hatte. Das Entfernen des Stäbchens kostete ungefähr 50€, ich gab ihr das Geld für die Entfernung, da ich selbst gesehen hatte, welche Probleme sie damit hatte.

Am 17. Februar, also kurz vor meiner geplanten Ankunft am 1. März 2023 traf mich der Schlag. Ich sah auf einer einschlägigen Seite, wie sie in einer Bar posierte. Das Foto war tagesaktuell. Ich sprach sie darauf an und sie sagte mir, dass sie nur eine Cousine anlernen würde und dort nur für 2 Tage war. Sie würde nur Getränke verkaufen und wäre nicht mit Kunden mitgegangen. Mir fiel in den Tagen davor auf, dass sie abends etwas beschwipst war und auch weniger Zeit für mich hatte. Natürlich wusste ich, dass sie log. Ich fragte sie direkt, warum sie das getan hat, aber sie beteuerte mir, dass sie definitiv nur Getränke verkauft hatte. Sie wollte nicht nach noch mehr Geld fragen und sich dabei sehr unwohl fühlen. Naja, da ich zu Hause ständig Ärger hatte, habe ich darüber hinweg gesehen, wobei ich natürlich wusste, dass sie mich erneut angelogen hatte, was ich ihr auch sagte. Wenn Sie mehr Geld brauchte und es verhältnismäßig ist, dann hätte ich kein Problem gehabt, es ihr zu geben.

Es musste jetzt noch das richtige Visum gefunden werden für meinen dauerhaften Aufenthalt. Ich schwankte zwischen dem Elitevisum und dem Bildungsvisum. Da ich ihr leider nicht 100% vertrauen konnte, entschloss ich mich erst einmal 1 oder 2 Jahre mit dem Bildungsvisum durchzuschlagen und anschließend auf das Elitevisum zu wechseln.

Ich wollte der Hölle zu Hause unbedingt entfliehen und ein neues Leben beginnen. Die Enttäuschung, dass meine Ehefrau mich seit 5 Jahren betrog und der ständige Streit saßen einfach viel zu tief. Aus diesem Grund habe ich über vieles hinweg gesehen, worüber ich sonst nicht hinwegsehen würde.

Anna sollte sich bei der Sprachschule meiner Wahl informieren, welche Anforderungen diese für das Visum hatten. Grob habe ich mich im Internet erkundigen können, jedoch erhielt ich auf meine Rückfragen via E-Mail leider keine Antwort. Skype Telefonate waren nicht erfolgreich und eine Line ID stand auch nicht auf der Webseite der Sprachschule meiner Wahl. Anna wollte auch noch weiter Englisch lernen, was ich auch gut fand. Ich schrieb ihr die Fragen auf, das ganze war unterteilt in einen Frageblock für ihren Englischkurs und in einen Frageblock für meinen Thaikurs inkl. Visum. Nachdem ich 2 oder 3 Tage nachgefragt habe, erbarmte sich Anna endlich mal auch dort anzurufen. Sie teilte mir freudig mit, was denn ihr Englischkurs kosten würden, welche Inhalte und so weiter. Toll dachte ich mir, dass sie alles so detailliert aufgeschrieben und erfragt hatte. Wir besprachen alles und ich hoffe, sie kommt jetzt zu den Fragen, welche mich betrafen. Da sie von alleine nichts dazu sagte, fragte ich nach, wie es um meinen Thaikurs bzw. Visum aussieht. Sie sagte dazu nur, die Lehrerin hätte gesagt, dazu soll ich selbst anrufen….
ja eben das ging gerade nicht und war ja das Problem …

So flog ich dann am 1. März 2023 in mein neues Leben.

Fortsetzung folgt...
 

Mike1987ger

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Im tiefen Isaan - die ersten Eindrücke
Für Anna war es ein Lebenstraum, wenn sie ihre Tochter zurückbekommt und ein normales Familienleben führen könnte. Ich konnte sie gut verstehen, denn viel Familie hatte sie nicht, geschweige ein normales Familienleben. Der Vater ist seit Jahren verschollen und die Mutter lebt in Kambodscha. Ihren Sohn hatte sie ebenfalls seit Jahren nicht mehr gesehen. So beschlossen wir, alles Mögliche zu tun, damit ihre Tochter mit uns leben könnte.

Nach meiner Ankunft in Bangkok schliefen wir in einem Hotel ganz in der Nähe des Flughafens. Direkt am nächsten Tag flogen wir nach Buriram, um ihre Tochter abholen zu können.

Anna sagte, wir würden in einem Resort bleiben, denn bei der Familie gibt es nicht ausreichend Platz. Ich freute mich schon auf eine schöne saubere Anlage, mit Schreibtisch und einem Pool. Tatsächlich war es am Ende ein heruntergekommenes Zimmer, ohne Schreibtisch und an einen Pool war auch nicht zu denken. Aber egal, es war auch schön, mal eine andere Seite zu sehen und schließlich ging es um höheres. Es ging darum, dass wir beide ein neues Leben beginnen und eine Familie werden.

Ich lerne auch die Familie kennen, die Tante Nu sprach auffällig gut Englisch. Wie ich später erfuhr, hatte sie lange Zeit in Pattaya “gearbeitet”, jetzt habe sie einen Thai-Mann und dieser würde in Bangkok arbeiten, da er dort mehr verdient. Im Wesentlichen bestand die Familie nur aus einigen Tanten, ihren 3 Halbbrüdern, einigen Halbschwestern und der Oma (diese ist leider im November verstorben). Männer (bis auf die Brüder) gab es keine. Eine andere Tante teilte mir noch stolz mit, dass sie einen “Costumer” aus Australien hat. Ich schaute wohl etwas verwirrt, da fingen alle laut an zu lachen “Sorry, sorry, her Englisch not good, she means Husband”.

Die Familie war wirklich sehr freundlich und herzlich zu mir, dass muss ich ehrlich sagen. Auch die so schrecklichen Brüder (so hatte Anna es gesagt) lagen zwar nur den ganzen Tag faul rum, aber gewalttätig schienen mir diese nicht.

Insgesamt war jedoch das Haus sehr heruntergekommen, unter den Bäumen und Büschen lag viel Müll. Wenn ein Bier ausgetrunken wurde, dann wurde die leere Flasche gerne unter die Bäume geschmissen, ähnlich verhielt es sich auch mit sonstigem Müll.

Abends wurden immer gerne 1 oder 2 Flaschen Schnaps getrunken und einiges an Bier, dies hob immer gut die Stimmung und war ganz nett. So richtig einen geregelten Tagesablauf schien keiner zu haben und man lebte in den Tag hinein. Dies ist nicht wertend gemeint, sondern war nur eine Beobachtung. Ich kenne dies auch von Süditalien, dass in der Offseason viele arbeitslos sind und einfach nur die Zeit totschlagen.

Am nächsten Tag sind wir mit Tante Nu zum Markt gefahren. Ich liebe ja Märkte und es war total interessant für mich zu sehen, welches Warenangebot bestand. Die Tante kaufte an einem Stand Fleisch ein, dann sagte sie mir die Summe. Ich schaute etwas verwirrt, Anna sagte, ich soll bezahlen, es ist für das Mittagessen heute. Dies tat ich dann auch, dann zum nächsten Stand. Tante Nu sagt 800 THB, dann zum nächsten Stand, ich sollte wieder bezahlen. Mir stieß es sauer auf und ich schaute Anna von der Seite böse an. Sie sagte leise zu mir, dass sie es auch nicht gut findet, aber sie würde mich bitten, noch die paar Sachen zu bezahlen und nicht für Streit zu sorgen. Man sah sichtlich, dass die Situation Anna sehr unangenehm war.

Bitte versteht mich nicht falsch. Ich bin mir bewusst, dass ich dort als reicher Ausländer angesehen werde. Ich wusste auch, dass ich für Anna und ihre Tochter der Versorger bin. Dies war mir zu jederzeit bewusst. Wir hatten für übermorgen schon die ganze Familie zum Shabu essen eingeladen. Es geht nicht darum, dass ich meinen Anteil oder einiges darüber bezahle, sondern vielmehr, mit welcher Selbstverständlichkeit davon ausgegangen wurde, dass ich für alles bezahle.

Ich sagte jedoch nichts und wollte nicht schon am ersten vollen Tag für Ärger sorgen. Anna hatte wohl daraufhin mit Ihrer Tante gesprochen und ich wurde nicht wieder angepumpt.

Landschaftlich war die Gegend wirklich sehr karg und trocken. Größere Firmen oder sonst etwas habe ich nicht gesehen. Jedoch war die Gegend “reicher” als ich ursprünglich dachte. 2007 war ich das erste mal in China und bin sehr viel im Land herumgereist, das war ein ganz anderes Level von Armut. Oft mangelte es an einfachsten Dingen.

Das verblüffende an Tante Nu war, dass sie oft vernünftige Ansichten hatte, gemessen an unseren westlichen Werten. So ganz einen Reim daraus, wie es mit der Anpumpaktion auf dem Wochenmarkt zusammenpasst, konnte ich mir deshalb nicht machen.

Sie sagte auch, dass sie darum bittet, dass ich mich gut um Anna kümmere und ich nachsichtig und geduldig mit ihr sein soll, da Anna nie eine richtige Familie hatte. Des Weiteren sagte sie mir auch, dass sie intensiv mit meiner Freundin gesprochen hatte und ihr sogar aufgeschrieben und erklärt hatte, was ein Mann in einer Beziehung von einer Frau erwartet.

Abholung der Tochter
Am 3 oder 4 Tag sind wir dann zu den Kindsgroßeltern gefahren, um die Tochter abzuholen. Man sah, dass die Familie arm war, aber alles war ordentlicher als bei Annas Familie. Das Haus war zwar sehr einfach, aber gepflegt gewesen. Unter den Büschen lag kein Müll, die Kinder spielten nicht mit dem Smartphone, sondern mit Holzspielzeug und der Opa war noch mit der Oma zusammen.

Insgesamt schien mir das Familienleben dort viel geordneter und anständiger, als es bei Annas Familie war.

Die Familie hörte sich ganz genau an, was unsere Pläne waren und was wir vorhatten. Wir alle hatten große Angst gehabt, dass es zu einem Streit kommen würde, dies war aber nicht der Fall gewesen. Letzten Endes entschieden sie aber, dass sie freiwillig das Kind nicht abgeben werden. Sie wussten, dass Anna als Prostituierte in Pattaya arbeitete.

Wie ich viel später erfuhr, hatten die Großeltern die Tochter Model schon mehrmals an Anna zurückgegeben, aber Anna hatte die Tochter immer wieder abgeladen, da sie es nicht geschafft hat sich passend zu kümmern.

Erschreckend war auch zu sehen, wie die Großmutter mit Anna umgegangen ist. Als Anna sich von ihrer Tochter verabschieden wollte, riss die Großmutter das Kind aus Annas Armen. Noch nicht einmal ihre Umarmung konnte Anna vollenden, das fand ich nicht schön, hielt mich aber bewusst heraus. Im Kontext der Erfahrungen, die sie mit Anna gemacht hatten, weiß ich dies jedoch besser einzuordnen.

Gerichtsverfahren und Übergangszeitraum
Ich war der Mann von Anna und deshalb setze ich mich für sie ein und kämpfe auch für sie. Für mich hieß dies in der Regel ein finanzielles Investment. Wir hatten überlegt, welche Möglichkeiten es gibt, die Tochter zurückzubekommen.

Anna, Tante Nu und ich fuhren zur Polizei, dort schilderten wir den Fall ausführlich, jedoch war dies wohl außerhalb deren Zuständigkeit. Sie rieten uns, dass wir zu einem Schiedsgericht gehen könnten.

Dies taten wir auch. Es gab zwei Anhörungen und tatsächlich sollte ich auch eine Art Aussage bzw. viel mehr ein Versprechen tätigen. Im Wesentlichen ging es darum, dass ich mich um Anna und Model (die Tochter) - finanziell - kümmere. Ich versprach, solange ich mit Anna zusammen bin, würde ich mich um die beiden kümmern und es liegt in meiner Verantwortung. Rechtlich gesehen hatte dies keine Bindung, ich musste auch nichts unterschreiben. Des Weiteren erkundigte man sich ziemlich genau wo wir wohnen wollten und was unsere Pläne für die Zukunft sind. Ich glaube, es ging der Person lediglich darum, dass alles in geordneten Bahnen verläuft und es dem Kind gut geht. Der Beamte war überraschend engagiert und interessiert.

Da ich wusste, dass die Beantragung des Visums und die Organisation der Unterkunft in meinen Händen lag und dies auch einen gewissen Vorlauf benötigt, ging ich alleine nach Hua Hin, um dort alles vorzubereiten. Schließlich fühlte ich mich als Mann verantwortlich um das Nest für meine neue Familie zu schaffen.

Alleine in Huahin
Am 9. März flog ich also von Buriram nach Huahin. Die erste Woche schlief ich im Hotel und schaute mir mehrere Sprachschulen an. Ich bereitete die Unterlagen für das Visum vor und erkundigte mich für das Haus. Leider schrieb die Maklerin nicht zurück. Ich bat meine Freundin um Hilfe, aber die kam auch nur sehr zögerlich, was mich wirklich ärgerte, da dies auch in ihrem Interesse lag.

Die Maklerin sicherte mir zu, dass ich das Haus mieten könnte und schickte mir die Vertragsunterlagen zur ersten Durchsicht zu. Sie teilte mir mit, wo der Schlüssel versteckt sei und ich das Haus alleine besichtigen könnte. Gesagt getan, so bin ich dann zum Haus gefahren, habe mir alles genau angeschaut und bin auch die Umgebung abgefahren um zu schauen, ob diese meinen Vorstellungen entsprach. Es war wirklich toll, 3 große Schlafzimmer, 3 Badezimmer, einen 12 Meter Pool mit Rutsche, einen großen 60 Zoll TV und einen Billiardtisch.

In einem Videocall zeigte ich Anna das Haus, auch sie war begeistert und wir beschlossen das Haus zu nehmen.

Ich vereinbarte mit der Maklerin einen Termin für den darauf folgenden Tag, um die Vertragsunterlagen zu unterschreiben und direkt ins Haus einzuziehen. Leider erschien die Maklerin nicht zum vereinbarten Termin. Sie hatte den Termin schlicht vergessen… Wir vereinbarten einen Termin für den darauf folgenden Tag, auch hier erschien sie wieder nicht. In mir stieg Enttäuschung auf, aber ich sagte mir, die Thailänder sind so zuverlässig wie die Süditaliener, ich muss nur hartnäckig sein und freundlich bleiben. Leider teilte mir auch das kleine Hotel - in welchem ich zwischenzeitlich untergekommen bin - mit, dass ab dem morgigen Tag keine Zimmer mehr frei wären, weil sich eine Reisegruppe eingebucht hatte. Deshalb packte ich meine Sachen und zog einfach ohne Mietvertrag in das Haus ein, schließlich hatte ich ja bereits die Schlüssel und die Zusage via Line hatte ich ja erhalten, dass ich das Haus mieten könnte.

Soweit hatte ich also alles zum laufen gebracht, das Bildungsvisum war beantragt und das Haus war gemietet, es fehlten also nur noch Anna und ihre Tochter, um unser Glück perfekt zu machen. Der ganze Prozess verzögerte sich, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es auch an Anna auch lag und es ihr am nötigen Biss mangelte.

Da ich niemanden kannte, fühlte ich mich in gewisser Weise auch etwas einsam. Es mussten erste Kontakte und Freundschaften geschlossen werden. Über Facebook lerne ich den Olaf kennen, der ebenfalls in der Nähe lebte und beim Billard spielen, lernte ich Bella und ihren italienischen Mann Fabrizia kennen, welche hier in Huahin zu Besuch waren und eigentlich auf Phuket leben.

Trotzdem vermisste ich Anna sehr und da der Prozess noch länger zu laufen schien, ist Anna erst einmal aus dem Isaan für eine Woche zu Besuch gekommen, bis sie den nächsten Termin hatte.

Wir hatten eine schöne Zeit und wir planten die gemeinsame Zukunft. Es war wirklich eine Beziehung, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Sie brachte mir jeden Morgen meinen Kaffee ans Bett und sie war total euphorisch, endlich eine richtige Familie zu haben. Sie sagte mir immer und immer wieder, wie dankbar und froh sie ist, mich kennengelernt zu haben und dass ich ihr Leben so zum Positiven verändert habe. Natürlich fühlte ich mich geschmeichelt und es entsprach ja auch der Wahrheit. Auch das restliche Zusammenleben war wirklich schön, wir unternahmen viel zusammen, lachten viel und hatten sehr viel Spaß.

Sidefacts

Vereinbart haben wir finanziell, dass ich für sämtliche Kosten, welche Anna und ihre Tochter betrafen, aufkomme. Anna erhielt 10.000 THB Taschengeld. Da ich weiß, dass dann noch der ein oder andere Extrawunsch hinzu kommt, war dies aus meiner Sicht ausreichend. Ohnehin bezahlte ich für Essen, die Motorräder, Urlaube und sämtliche Ausflüge. Geschenke wie z.B. mal ein neues Smartphone, oder Geburtstagsfeiern kommen ja noch on top hinzu.

Ursprünglich war angedacht, dass ich ein Haushaltsbudget einplane, mir schwebten in etwas 2000 - 3000 Euro im Monat vor. Anna würde das Geld dann verwalten, die Miete, Nebenkosten und alles weitere bezahlen. Mein Gedanke dazu war, dass dies in asiatischen Ländern (China / Japan) auch oft so üblich ist, es das Vertrauen des Partners ausdrückt und sie auch mit Geld besser wirtschaften lässt.

Mein Freund Olaf warnte mich eindringlich, dies so zu handhaben, weil ich sonst ab dem zehnten des Monats Hunger erleiden müsste. Zum Glück habe ich auf seinen Ratschlag gehört.

Eine Enttäuschung gab es jedoch. Als ich das Haus übernommen hatte, war es in einem sehr versifften Zustand. Da ich jedoch eh nichts zu tun hatte und niemanden kannte, habe ich das Haus vom ganzen Dreck und Staub befreit. Die erste Grundreinigung war getan. Anna sagte, dass das Haus immer noch sehr dreckig sei und sie einmal alles richtig sauber machen wollte. Ich fand das toll, auch putzen kann als gemeinschaftliche Aufgabe in gewisser Weise Spaß machen und die Gemeinschaft fördern. Es verging aber Tag und Tag und nichts passierte…

Da Anna nun zu einem Termin betreffend ihrer Tochter musste, flog sie nach rund einer Woche zurück in den Isaan. Der Prozess schien sich doch noch lange hinzuziehen, an ein schnelles Ende war nicht zu denken. Ich überlegte, wie wir das Verfahren beschleunigen konnten und wollte mir rechtlichen Beistand einholen. Ich ging zu einem deutschsprachigen Anwalt. Dieser teilte mir mit, dass er nicht zuständig sei, da wir lieber einen lokalen Anwalt beauftragen sollten. Nach seiner Aussage wäre ein Schiedsgerichtsprozess sehr langwierig und könnte sich über mehrere Monate hinziehen. So lange wollten wir natürlich nicht auf unser Glück warten. Es würde auch die Möglichkeit geben, einen Anwalt privat zu beauftragen, dies würde dann schneller gehen, aber mit Kosten in Höhe von 1.000 - 1.500€ müsste ich doch wohl schon rechnen. Er zeigte jedoch noch eine dritte Option auf. Der Anwalt sagte, bezahlen muss ich so oder so, wenn es schnell gehen soll. Wenn es jedoch zu einem Gerichtsprozess kommt, dann verlieren die Großeltern ihr Gesicht und es führt zu einem totalen Bruch. Vielleicht wäre es besser, wenn Anna mit den Großeltern vernünftig spricht. Ihre neuen Lebensverhältnisse nochmals schildert und sich aufrichtig bei den Großeltern bedankt, dass sie sich um Model gekümmert haben und ihnen zum Dank 1.000€ anbietet.

Mir schien diese Variante logisch und da ich ohnehin dafür aufkommen müsste, ob für einen Anwalt oder aber für eine Ablösesumme, war es zumindest einen Versuch wert gewesen, den Prozess zu beschleunigen.

Ich rief Anna an, um ihr von dem Vorschlag meines Anwalts zu erzählen. Sie war total begeistert und meinte, es könnte funktionieren. Deshalb sagte ich zu Anna, dass sie alsbald zu den Großeltern fahren sollte, um den Ratschlag des Anwalts umzusetzen oder es zumindest zu versuchen. Sie fragte mich daraufhin, was denn mit dem Geld sei. Natürlich wollte ich Anna nicht ins Blaue 1000€ überweisen, da ich ja insbesondere schon erkannt hatte, dass sie mit Geld überhaupt nicht umgehen kann und notorisch pleite ist.

Mein Vorschlag war, dass sie zuerst mit den Großeltern spricht, wenn diese einverstanden wären, dann würde ich den Großeltern das Geld via Wise überweisen und innerhalb von Minuten wäre es auf Ihrem Konto. Plötzlich wurde sie bockig und meinte, dass ich ihr nicht vertrauen würde und das sie verrückt werden würde, wenn sie ihre Tochter nicht bekommen würde und vieles mehr. Ich blieb jedoch hart und ließ mich nicht bequatschen. Schließlich war es unser gemeinsames Ziel, die Tochter zurückzuholen. Ich schlug auch vor, dass ich nach Buriram fliegen kann, um bei dem Gespräch mit dabei zu sein. Ich könnte schon am nächsten Tag morgens dort sein und würde das Geld gleich mitnehmen.

Auch darauf ließ sie sich nicht ein und zickte gewaltig rum. Obwohl ich ein sehr dickes Fell habe, reichte es mir langsam. Ich sagte ihr, wir machen es so, wie ich es vorgeschlagen hatte, oder aber wir ziehen es mit dem Schiedsgericht oder dem Anwalt durch.

Die Situation eskalierte noch weiter, sie setzte ihren Facebookstatus auf Single und schrieb Statusmeldungen in der Art, dass niemand sie verstehen würde, es von meiner Seite keine echte Liebe sei und so weiter. Für mich kam dies einer Demütigung gleich. Mir reichte es, ich rief die Tante Nu an. Sie blieb ganz entspannt und sagte mir, dass sie sich morgen erkundigt, wie fortgeschritten der Prozess ist und anschließend wird sie sich wieder bei mir melden. Um ehrlich zu sein, erwartete ich nicht viel, maximal eine weitere Verzögerung. Aber tatsächlich, Tante Nu rief mich an und teilte mir mit, dass der Schiedsrichter bereits mit den Großeltern gesprochen hatte und da alles in geregelten Verhältnissen abläuft, diese bereit wären, die Tochter wieder herauszugeben. Ich bräuchte kein Geld überweisen oder sonst etwas bezahlen. Wow, ich war echt verblüfft gewesen, langsam kam Schwung in den Prozess. Da ich die Sache endlich vom Tisch haben wollte, vergaß ich schnell den bitteren Nachgeschmack von Annas Aktion.

Fortsetzung folgt...
 

Mike1987ger

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31 Dezember 2019
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Jetzt muss alles ganz schnell gehen
Eines Morgens teilte mir Anna plötzlich mit, dass sie gerade eben ihre Tochter abgeholt hatte. Außerdem fragte sie, ob sie ihre 3 Schwestern mit nach Hua Hin nehmen könnte für 10 Tage. Sie wäre auch bereit, auf ihr Taschengeld von 10.000 THB zu verzichten, wenn ich die Flugtickets bezahle. Natürlich war mir klar, dass diese Rechnung nicht aufgeht, 3 Flugtickets hin, 3 Flugtickets zurück und dann noch für 10 Tage zusätzliche Versorgung, wären weitaus mehr als die 10.000 THB, welche sie an Taschengeld bekam.

Mir war auch bewusst, welches Opfer Anna erbracht hatte, sie hatte ihre gewohnte Umgebung aufgegeben, sämtliche Freunde und ist an einen Ort gezogen, an dem sie niemanden kannte. Natürlich machte sie dieses Opfer nicht nur für mich, sondern auch für ihre Tochter. Ich wusste dies dennoch wertzuschätzen und wollte ihr das Einleben in die neue Umgebung erleichtern, indem ich ihre Schwestern einlud. Da Anna auch diesen Monat sicherlich etwas für sich oder für die Tochter kaufen musste, gab ich ihr dennoch das vereinbarte Taschengeld.

Ich suchte also nach Flugtickets von Buriram nach Bangkok für den darauf folgenden Tag, da sagte Anna mir, dass sie heute schon kommen wollte. Puh, grundsätzlich wäre es ja auch okay gewesen für mich, aber die Flugpreise waren so kurzfristig 3 mal so teuer gewesen. Ich sagte ihr, dass alles sehr stressig sei zu organisieren, ich müsste einen Flug finden und auch einen Transport von Bangkok nach Huahin organisieren. Sie machten dann wieder einmal einen riesigen Aufstand und ich ließ mich breitschlagen. Mich nervte es schon wieder gewaltig, da wir so lange gewartet hatten und es jetzt auf 12 Stunden auch nicht mehr ankommen würde. Aber egal, ich versuchte den Flug zu buchen, dies war auch nicht ganz so einfach, da meine Kreditkarte nicht akzeptiert wurde. Dann musste noch ein Formular ausgefüllt werden, weil eine Schwester erst 12 Jahre alt war und nur mit Zustimmung der Eltern verreisen durfte. Des Weiteren war noch der Transport von Bangkok nach Huahin zu organisieren. Ich fragte die Daten bei Anna an, aber es war alles ein hin und her. Ich war gewaltig genervt.

Aber schließlich kamen Anna und die Schwestern am späten Nachmittag in unserem gemeinsamen Haus an. Ich hatte mich zwischenzeitlich beruhigt und freute mich riesig, auch die Tochter besser kennen zu lernen. Schließlich war dies jetzt meine neue Familie.

Die Schwestern sind wirklich super nett und lustig, wir hatten eine Menge Spaß und wir machten viele Ausflüge, wie z.B. ans Meer, gingen essen oder aber sind zur Kirmes gefahren. Anna war sehr froh, dass ihre Schwestern da waren und ihr in der ersten Zeit Gesellschaft leisteten.

Mir stieß jedoch schnell sauer auf, welche absolute Unordnung Anna und die Schwestern hinterließen. Wenn der Mülleimer voll war, dann wurde der Müll einfach neben den Mülleimer geschmissen. Ich wusste, dass ich hier meine Ansprüche auf sehr niedrig kalibrieren musste. Deshalb erklärte ich Anna und den Mädels, dass sie doch bitte den Müllbeutel entfernen, einen neuen Müllbeutel in den Mülleimer machen und den vollen Müllsack bitte zur Sammelstelle hinter dem Haus bringen (ca. 15 Meter), da es sonst bei diesen Temperaturen schnell stinkt. Meine Bitten waren vergebens. Das Maximale, was ich bewirken konnte war, dass sie den vollen Müllbeutel unter die Bäume warfen, wo sich dann Heerscharen von Ameisen und sonstigem Ungeziefer auf die Abfälle stürzten und schließlich auch zunehmend den Weg ins Haus fanden. Natürlich wurde dann in den Mülleimer kein neuer Müllbeutel eingesetzt, sodass der Müll dann direkt in den Mülleimer geschmissen wurde.

Außerdem wurde ständig in sämtlichen Räumen das Licht angelassen und auch die Klimaanlagen, immerhin 5 an der Zahl liefen fröhlich auf maximaler Leistung bei offener Fensterfront.

Obwohl der Haushalt zusammengenommen 5 Frauen umfasste, sah es bei uns aus wie im Schweinestall. Keiner nahm auch nur einmal den Wischer in die Hand und reinigte den Boden. Der Boden war so klebrig, dass ich das Gefühl hatte, dass ich wusste, wie Mäuse sich auf einem GluePad fühlen würden.

Nach zahlreichen freundlichen Hinweisen und Bitten sprach ich mit Anna, sie versprach mir mit ihren Schwestern zu sprechen.

Es ging mir nicht darum, dass ich das Geld für eine Reinigungskraft sparen wollte oder aber zu faul war, selbst den Boden zu reinigen (dies Tat ich ohnehin alle 2 Tage), sondern es war für mich eine Sache des mangelnden Respektes / Wertschätzug. Da ich schon alles bezahlte, konnte ich doch zumindest erwarten, dass mir zumindest nicht noch zusätzliche Arbeit gemacht wird.

Trotz meines Gespräches mit Anna kam es zu keiner Besserung. Immer und immer wieder wies ich freundlich darauf hin, dass man bitte die Klimaanlage ausschalten soll, wenn das Fenster offen ist, bzw. man längere Zeit nicht im Zimmer ist.

Ein Freund gab mir den Ratschlag, dass ich den Müll einfach nicht weg bringen soll. Spätestens wenn er anfängt zu stinken, dann würden die Mädels auch aktiv werden. Aber auch dies brachte nichts. Letzten Endes schnürte ich die 8 stinkenden und tropfenden Müllsäcke um den Roller und brachte sie zur Deponie.

Es war sehr schade, dass so wenig auf meine Bedürfnisse Rücksicht genommen wurde. Ich tröstete mich aber mit dem Gedanken, dass die Schwestern eh bald abreisen und es nur mit Anna und ihrer Tochter ordentlicher wäre.

Obwohl ich hier eher von der negativen Seite her berichte, war das Zusammenleben an sich sehr schön. Ich mochte die Schwestern wirklich sehr, wir spielten viele Spiele, lachten viel und hatten auch alle sehr viel Spaß zusammen. Es ist wirklich sehr schade, dass solche Kleinigkeiten so viel Sand ins Getriebe brachten.

Der Abschied nahte und ich wollte noch einen schönen Abend mit den Schwestern verbringen. Ich schlug vor, dass wir abends ein BBQ machen, wir etwas trinken und Spiele spielen. Getränke, Saucen und Obst hatten wir ausreichend, wir brauchten also nur noch etwas Fleisch, Garnelen und etwas Gemüse. Die Mädels waren begeistert vom Vorschlag, ergriffen die Initiative und wollten einkaufen gehen. Ich fand es toll, da ich mich zum ersten Mal um nichts kümmern musste. Ich gab den Damen 1000 THB und schon zogen sie los. Während die Mädels fleißig die Spieße steckten, war ich damit beschäftigt, den Grill anzufeuern. Ich war dann doch sehr überrascht, wie wenig Fleisch und Garnelen man in Thailand für 1000 THB, umgerechnet ca. 25 Euro bekommt. Herausgekommen sind 20 sehr dünn gesteckte Spieße. Auf 10 Spießen war ein Garnelenkopf, auf den anderen 10 Spießen ein winziger Garnelenschwanz. Von dem Fleisch war tatsächlich sogar noch etwas übrig, auf der Tüte stand etwas von 300 THB, als ich eine Schwester mit einem Geldschein sah, wusste ich, warum das Mahl so karg ausgefallen ist…

Sidestory: Streit aus der Ferne
Obwohl ich tausende von Kilometern weit weg war, stritt meine Frau und ich uns jeden Tag. Ihr Cousin ist direkt nach meiner Ankunft in mein Haus gezogen. Sie sagte, ich sei selbst schuld, dass es so weit gekommen ist. Der Cousin hätte alle seine Bankkarten an sie abgegeben, inklusive 40.000€, über welche sie frei verfügen konnte. Sie teilte ihm ein Taschengeld von 100 Euro im Monat zu, damit sie die Kontrolle über ihn hat. Ich gratulierte ihr herzlich, dass sie so einen Idioten gefunden hatte, der so etwas über sich ergehen lässt, aber ich lasse so etwas nicht mit mir machen.

Der Kontakt zu meiner Tochter riss mehr und mehr ab. Im Vorfeld hatte ich meiner Tochter ein Tablet geschenkt. Mal war das Tablet kaputt, mal war der Akku leer, es wurde immer eine Ausrede gefunden, damit ich meine Tochter nicht sprechen konnte. Irgendwann verbot sie meiner Tochter komplett, das Tablet von Montag bis Freitags zu nutzen. Dies traf mich extrem hart, da ich ein sehr enges Verhältnis zu meiner Tochter habe. Auf meine Frage, was das denn soll, sagte sie nur, dass ich mir keine Sorgen machen müsste, meine Tochter würde mich schon bald vergessen. Das saß!

Natürlich war meine Frau so pfiffig, dass sie den Kontakt nicht direkt verbot, aber sie sorgte ganz unterschwellig dafür, dass meine Tochter von mir enttäuscht war. Sie redete meiner Tochter ein, dass ich ja derjenige war, der weggegangen sei und ich natürlich jederzeit wiederkommen könnte.

Da der Kontakt sehr dünn war, wollte ich zumindest meiner Tochter eine kleine Freude machen und gab ihr meine Spendit Karte. Auf diese Art Kreditkarte zahlt mein Arbeitgeber jeden Monat 50€ ein und diese kann im ausgewählten Postleitzahlbereich eingesetzt werden. An einem Samstag ist meine Tochter mit ihrer Mutter in den Spielwarenladen der Stadt gefahren und hat sich etwas ausgesucht. Sie erzählte überall ganz stolz, dass sie sich dort etwas aussuchen kann und es von Papa kommt, der sehr weit weg ist. Die Kasse akzeptierte jedoch die Karte nicht. Ich wusste zu dem Zeitpunkt nicht, dass nur gewisse Partnershops diese Karte akzeptieren. Aber anstatt meine Frau das Geld auslegt, sagte sie zu meiner Tochter, dass Papa immer so sei, er würde etwas versprechen und es dann nicht halten, sie veranlasste meine Tochter das Spielzeug ins Regal zurückzulegen. Die Enttäuschung, die meine Tochter erfahren hatte, kann sich sicherlich jeder vorstellen.

Zu Hause gab es jedoch zunehmend Probleme, die Lehrerin rief mich an, da die schulischen Leistungen in den roten Bereich rückten. Außerdem gab es jeden Tag heftige Kämpfe zwischen dem Cousin und meiner Tochter. So drohte meinte Tochter ihn mehrmals, worauf er seine Sachen packte und zu seiner Mutter zog.

Irgendwann war meine Frau mit den Nerven so am Ende, dass sie mich darum bat zurück zu kommen. Für mich war gar nicht daran zu denken, zumal sie jeden Monat ein Taschengeld von 1000 Euro verlangte. Sie sagte mir ihrerseits, dass sie auch auf viel verzichten müsste, so zum Beispiel auf den tollen Penis ihres Cousins.

Meine Eltern und auch ein guter Freund wurden von meiner Frau angesteckt, mich zu bearbeiten, dass es das Beste wäre, wenn ich zurückkommen würde. Natürlich säte dies Zweifel in mir, ob es richtig war, nach Thailand zu gehen. Zumal auch die Situation mit Anna nicht ganz optimal war.

2 Tage später bekam ich jedoch von meiner Ehefrau die Nachricht: “Gott hat entschieden” mit dem Bild eines positiven Schwangerschaftstest. Sie war also schwanger von ihrem eigenen Cousin. Es war also überhaupt nicht an eine Rückkehr zu denken.


Fortsetzung folgt...
 

Mike1987ger

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31 Dezember 2019
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Der Alltag
Nachdem die Schwestern abgereist sind, kehrte langsam so etwas wie ein Alltag ein. Es war sehr schön, wie wir harmonierten. Anna hat mir jeden Morgen Kaffee gemacht und ich spürte auch, dass sie dankbar war, ein neues Leben beginnen zu können und das erste Mal in ihrem Leben so etwas wie eine Familie hatte.

Oft bedankte sie sich bei mir und sagte, ich hätte ihr Leben doch so sehr zum Positiven verändert, der einzige Mensch, auf den sie sich wirklich verlassen kann, wäre ich, ihr Mann. Wir drei wären jetzt ihre ganze Familie.

Da ich viel aus ihrer Kindheit erfahren habe (nicht nur aus ihren Erzählungen), bin ich mir ziemlich sicher, dass sie dies wirklich so empfand. Ihre ganze Haltung war positiv und euphorisch, dass sie jetzt ein normales Leben führen könnte. Sie gab sich immer sehr viel Mühe, dass ich mit ihrer Tochter ein gutes Verhältnis habe. Schnell schloss ich die Tochter ins Herz ein und die Tochter wohl auch mich. Sie nannte mich fortan Papa.

Ich genoss das Leben, so langsam beruhigte sich alles und der Alltag, das ganz normale Leben kehrte ein. Wir wohnten am Black Mountain, umgeben von Ananasplantagen, das Leben dort war eher dörflich. Nach dem Abendessen fuhren wir mit dem Roller durch die Ananasplantagen, der tolle Duft der Früchte und dann noch die Silhouetten von Palmen vor dem Sonnenuntergang, eingerahmt von einer Bergkulisse. Es war einfach nur wunderschön.

Anna und ich spielten Abends oft Badminton oder Billiard, es war ein wirklich sehr schönes Zusammenleben. Sehr harmonisch und abwechslungsreich, wir waren eine kleine glückliche Familie. Oft erzählten wir uns stundenlang von unserem Leben, wie unsere Kindheit war, welche Enttäuschungen wir erlitten, aber auch viele gute Dinge. Sie erzählte mir auch, dass ihre Arbeit nicht ungefährlich ist, es ist schon 2 mal vorgekommen, dass Freier sie hart verprügelt hätten, die Fotos von ihren blauen Flecken und Wunden zeigte sie mir auch. Mich machte das natürlich sehr traurig, aber jetzt wäre ich ja da um mich um sie zu kümmern. Wir schmiedeten auch gemeinsame Pläne für die Zukunft. Ihr großer Traum war es, irgendwann mal zu heiraten.

Eines Abends sagte Anna mir, dass ihr Hormonstäbchen aus dem Arm entfernt werden müsste, da die Haltbarkeit überschritten sei. Ich fragte, warum dies denn noch nicht passiert sei, da ich ihr doch Geld dafür gegeben habe. Aber anstatt das Stäbchen entfernt wurde, hat sie sich lieber das Rückentattoo fertig stechen lassen. Mir ging es absolut nicht in den Kopf rein, warum sie dies tat, aber es war erneut ein Vertrauensbruch. Hätte sie einfach gesagt, dass sie sich mit dem halbfertigen Tattoo unwohl fühlt, dann hätte ich ihr sicherlich das Geld dafür gegeben. Diese Trickserei war völlig überflüssig.

Leider gab es bei der Erziehung von der Tochter massive Defizite. Mir war klar, dass ich nicht unseren Standard erwarten konnte, aber ein Minimum an Engagement gegenüber ihrer Tochter hatte ich dennoch erwartet. Insbesondere, da Anna ja so sehr dafür gekämpft hatte, ihre Tochter zurückzubekommen und sie diese so sehr liebt. Die Tochter war erst dreieinhalb Jahre alt, ich war sehr erschrocken, wie Model jeden Tag 2 - 3 Liter Cola trank und mit Snacks gefüttert wurde. Das Kind war sehr übergewichtig und die Beine wiesen schon fleckige Stellen auf, so wie es bei Diabetikern der Fall ist. Ich zeigte Anna die Stellen und sie bestätigte mir, dass die Blutwerte von ihrer Tochter sehr schlecht seien. Da ich mich für meine Freundin, aber auch für ihre Tochter verantwortlich fühlte, sagte ich zu Anna, dass wir den Cola Konsum ihrer Tochter reduzieren müssten. Ich gab mir wirklich viel Mühe, kaufte jeden zweiten Tag frisches Obst und Gemüse vom Markt, schnitt es kindgerecht zu. Softdrinks kaufte ich keine mehr und bat Anna darum, dass sie auch keine mehr kauft. Meine Strategie war, die Tochter langsam von den Softdrinks wegzubekommen. Es dauerte zwar etwas, aber es funktionierte. Am Obst fand sie langsam gefallen und sie aß auch zu normalen Zeiten normales Essen. Dies ging auch alles gut, bis Anna wieder damit anfing Süßigkeiten und Cola zu kaufen. Dann hing die Tochter wieder an der Cola wie ein Junkie an der Spritze.

Auch gab es an einem Abend einen Streit, als ich sagte, dass Model krank werden würde, wenn sie so weiter lebt. Sie würde Zuckerkrank werden und wer soll denn bitte für die hohen Kosten für das Insulin aufkommen. Da ich einen Onkel habe, der schwer unter Diabetes leidet und ich auch weiß, wie die Versorgungslage in den USA aussieht, habe ich mir Sorgen gemacht. Stattdessen fing sie an zu weinen und sagte, es ginge mir nur ums Geld und dass ich so geizig sei. Sie würde dann schon selbst arbeiten, wenn es soweit wäre…

Bei mir setzte langsam aber sicher Resignation und Gleichgültigkeit ein.
Darüber hinaus war der Handykonsum, insbesondere TikTok der Tochter sehr extrem. Jeden Tag hatte sie das Smartphone 10 Stunden und mehr vor dem Gesicht, eigentlich kann man sagen, vom Aufstehen bis zum Schlaf. Anna hatte zwar 1 oder 2 mal versucht mit ihrer Tochter im Pool zu spielen, gab es dann aber schnell wieder auf, weil ihre Tochter sehr ängstlich war. Ich versuchte Anna zu erklären, dass dies ein völlig normales Verhalten ist, weil sie nichts anderes kennt. Sie muss geduldig und gutmütig sein, dann wird Model auch offener und keine Angst mehr haben. Dies war ihr wohl aber zu anstrengend, stattdessen gab sie ihr lieber das Handy in die Hand. Ich versuchte es dennoch weiter und forderte Anna auf, mit ihrer Tochter zu spielen oder zu malen. Ich kaufte dafür einige Malbücher, aber sie sagte nur, dass ihre Tochter nicht mitmachen würde. Deshalb setzte ich mich auf den Boden zu den beiden und zeigte dem Kind, wie toll man das Bild ausmalen kann. Erst war sie zögerlich, aber später machte sie sogar gut mit. Leider blieb es bis auf 1 weiteres mal bei dieser Ausnahme. Mir schien es so, dass die Tochter irgendwie in ihrer eigenen Welt lebt, oder sogar schon leicht autistische Züge hatte. Sie sprach kaum und wenn, dann nur einzelne Worte und schaute den Gesprächspartner nicht an. Sie sprach mehr in sich selbst hinein als zu anderen. Nach zahlreichen Bemühungen und obwohl ich wirklich sehr hartnäckig bin, gab ich auf und ließ die Dinge laufen.

Da wir viele Spiele spielten, unter anderem auch viele Strategiespiele, fiel mir auf, dass ich so gut wie nie eine Gewinnchance gegen Anna hatte. Zuerst dachte ich, dass ich einfach nur zu schlecht spiele, aber meine Freunde hatten auch keine Chance gegen sie. Deshalb kam ich auf die Idee, mit Anna mehrere Tests bezüglich des logischen und räumlichen Denkvermögens zu machen. Wow, sie erzielte durchgehend sehr gute Werte. Dumm war Anna nicht, aber es fehlte ihr leider massiv an Bildung, aber woher sollte sie diese erhalten haben.

Nachdem die erste Hochphase abgeklungen war, kehrte bei Anna die große Langeweile ein. Hua Hin ist sicherlich nicht Pattaya, aber dennoch gibt es viel zu unternehmen. Bis nachmittags 15 Uhr habe ich mich um die beiden gekümmert, wir sind mal ins Shoppingcenter gefahren, mal haben wir einen kleinen Ausflug gemacht oder sind ans Meer gefahren. Ab 15 Uhr musste ich mich jedoch um meine Angelegenheiten kümmern. Im Grunde hat sie dann immer bis 22 Uhr auf mich gewartet. Auch hier gab ich zahlreiche Anregungen, an Geld und Möglichkeiten mangelte es zum Glück nicht. Beispielsweise gab es unweit einen tollen Wasserpark. Gerade diese Zeit hätte Anna nutzen können, um mit ihrer Tochter wertvolle Zeit zu verbringen. Für meine Tochter gebe ich jeden Monat für Freizeitaktivitäten viel Geld aus, auch für Anna und Model war ich jederzeit dazu bereit, aber die Initiative muss schon selbst kommen.

Mehr und mehr fiel auf, dass Anna überhaupt nicht mit Geld umgehen kann. Sie hatte ihr Taschengeld wie versprochen regelmäßig erhalten, hin und wieder gab es noch etwas extra, so zum Beispiel als die Schwestern zu Besuch waren. Für alle anderen Kosten, Essen, Kleidung, Wohnen, kam ich ohnehin auf. Da sind 10.000 THB gar nicht mal so wenig. Aber meistens war schon innerhalb von 4 oder 5 Tagen das Taschengeld verbraucht. Da ich auch ihre Banking-App auf meinem Handy hatte, konnte ich dies gut nachvollziehen. Es wurde Geld für jeden Quatsch ausgegeben, so z.B. für einen Lottoschein über 2000 THB, der von einen ihrer Freundinnen vermittelt wurde, dieser sollte besonders hohe Gewinnchancen haben…

Oder aber für einen Duftspender mit Limettenduft für 1200 THB. Im Grunde war mir dies auch egal, aber ich fing natürlich auch an zu grübeln. Was würde Anna denn machen, wenn ich z.B. 3 Wochen in Deutschland bin, um meine Tochter zu besuchen und das Geld nach kurzer Zeit ausgegeben ist? Da ich in wusste, wie sie ihr Geld in der Vergangenheit verdiente, sorgte dies natürlich für Unbehagen bei mir.

Sidestory: Nicht alle Thais sind so
Zu Songkran fragte Anna mich, ob sie mit Model nach Cha Am zu Freunden fahren kann, weil sie dort feiern wollte. Natürlich konnte sie dort hinfahren, ich bestellte ihr ein Taxi und gab ihr etwas Taschengeld mit auf den Weg. Mich hat es sehr gefreut, dass sie langsam anfing, Kontakte zu knüpfen und auch Spaß zu haben. Gegen Mittag rief sie mich an und fragte, ob auch ein paar Freunde zu uns kommen könnten, um etwas zu feiern. Ich fand es nett, dass sie mich gefragt hatte, aber natürlich war ich einverstanden gewesen. Kurze Zeit später schrieb sie mir, es könnten auch ein paar Personen mehr werden. Ich sagte zu ihr, sie soll Spaß haben.

Mich traf der Schlag, 4 Pick Up Trucks voll mit Menschen, ungefähr 30 Personen. Ich habe es schon kommen sehen, der Kühlschrank leer gefressen, die Getränke leergesoffen, überall Dreck, Scherben und Müll. In meinem innerlichen Auge spielte sich schon alles ab, wie ich dann am Abend wieder alles alleine sauber machen darf, mich wieder ärgere, weil der Kühlschrank leer ist, die Toiletten vollgekotzt und vollpisst und die Nachbarn sich wegen des Lärms beschwerten.

Ich wollte jetzt aber nicht der Showstopper sein und ließ es einfach laufen. Gegen spät Nachmittag war plötzlich die Party vorbei. Das kann nicht sein, dachte ich mir. Es war überhaupt kein Müll vorhanden. Essen und Getränke hatten sie selbst organisiert und jeder hat seinen Obolus eingezahlt. Über die Tische wurde gewischt, sogar die Billardkugeln wurden auf den Tisch zurecht gerückt und am Ende ist noch jemand rumgegangen und hat die 2 oder 3 Pappbecher die umgefallen sind in einen Müllsack geschmissen und sogar noch diesen Müllsack mitgenommen.

Mein Gedanke war nur, wie kann es sein, dass jetzt hier 30 Personen gefeiert haben und überhaupt keine Arbeit hinterlassen haben und die 3 Schwestern so ein Chaos jeden Tag produziert haben…


Die Unordnung und die Verschwendung von Geld, Lebensmitteln und Energie störten mich gewaltig. Beispielsweise kaufte Anna gerne auch 3 Gerichte (Take Away), aß ein Gericht und die anderen beiden lagen später auf dem Küchentisch oder draußen und vergammelten. Natürlich sprach ich dies an und nein, es geht mir dabei nicht ums Geld, sondern um den Respekt mir gegenüber und den Respekt Lebensmitteln gegenüber. Von mir aus kann sie jeden Tag 20 Stunden essen, mir ist es egal, aber ich möchte nicht, dass Lebensmittel über ein vertretbares Maß weggeschmissen werden.

Ich hatte schon einiges versucht, meine Erwartungen auch klar kommuniziert, es gab eine Verhaltensänderung, aber die war je nach Tageslaune. Auch der Umgang mit ihrer Tochter, ich würde schon fast Vernachlässigung oder sogar Misshandlung sagen, störten mich gewaltig. Es hätte mir auch egal sein können, aber ich wollte für die Familie Verantwortung übernehmen und natürlich sollte die Tochter eine bessere Kindheit und auch Zukunft haben als die Mutter.

Leider wusste ich mir langsam nicht zu helfen, deshalb besprach ich meine Probleme mit einigen Freunden. Ein Freund ist im Bereich des psychologischen Coachings tätig. Er hat mir einige Tipps gegeben. Ein Tipp war, meine Erwartungshaltung zu kommunizieren und Konsequenzen aufzuzeigen. Dies tat ich dann auch, da ich jedoch Missverständnisse auf Grund der Sprache ausschließen wollte, schickte ich es ihr als Textnachricht.

“Anna, du erwartest von mir, dass ich mich um deine Tochter und um dich kümmere. Dies tue ich auch, wir haben ein schönes Haus, Model geht bald zur Schule und du bist finanziell abgesichert. Wir haben schon öfter gesprochen und ich erwarte folgendes von dir.

  1. Du musst dich besser um deine Tochter kümmern. Keine Softdrinks mehr, frisches Obst und Gemüse. 2 Mal am Tag solltest du mit ihr jeweils 1 Stunde spielen
  2. Du sollst kein Geld verschwenden. Mache die Klimaanlagen aus, wenn du nicht im Raum bist. Wenn du im Raum bist, dann sollten die Fenster zu sein.
  3. Helfe mir mit dem Haushalt. Den Außenbereich mache ich sauber, den Innenbereich teilen wir uns auf. Jeden zweiten Tag muss der Boden gewischt und gesaugt werden. Das Wäsche waschen teilen wir uns wechselseitig auf.

Statt Einsicht zu zeigen, war sie nur wieder bockig und meinte nur, was ich denn tun wollte. Sie fragte, ob es mein Ziel wäre, sie raus zu schmeißen und wenn ich dies denn so wollte, hätte sie ohnehin keine andere Wahl. Oh Mann, ich schlug vor, dass ich mal mit ihrer Tante sprechen werde. Daraufhin war sie extrem verärgert und meinte, wenn ich mit ihrer Tante Nu sprechen würde, dann würde sie nie wieder mit mir sprechen und die Beziehung beenden.

So langsam war ich mit meinem Latein am Ende, ich habe alles versucht, erklären, freundlich sein, belohnen, klare Ansagen machen, aber maximal für ein paar Tage trat eine Veränderung ein. Ein Freund meinte, ich soll doch eine Haushälterin einstellen und die Tochter wäre ja schließlich nicht meine, wenn sie halt dumm bleibt, dann soll es mir egal sein. Bezogen auf die Haushaltshilfe sah ich es einfach nicht ein. Ich kümmerte mich um alles, bezahlte alles und wenig Hausarbeit, ist dann schon zu viel. Etwas anderes wäre es, wenn sie gearbeitet hätte, dann hätte ich liebend gerne eine Haushälterin engagiert, damit die Familie entlastet wird und man mehr gemeinsame Zeit hat. Kurz gesagt, es blieb alles so wie es war.

So langsam flatterte auch die erste Nebenkostenabrechnung ins Haus. Mich traf der Schlag, zuerst habe ich gedacht, dass es sich um einen Fehler handelte, dann war ich mir sicher, in Thailand berechnet sich der Wasserverbrauch nicht aus Kubikmetern, sondern aus Hektolitern. Das war die einzige logische Erklärung. Bei dem Stromverbrauch musste auch ein Fehler vorliegen, sicherlich wurde der Anfangsbestand falsch übernommen, vielleicht ein Zahlendreher. Ja, die Tochter hatte ein paar Mal Wasser in den Pool laufen lassen, sodass alles in den Überlauf floss, aber so gravierend konnte es doch nicht sein. Ich prüfte die notierten Anfangsbestände, hmmmm… die passten. Vielleicht gab es da schon einen Fehler. Ich glich dies mit den Fotos ab, dort ebenfalls auf den Zählern die gleichen Werte. Das kann nicht sein, dachte ich mir. Deshalb fragte ich bei der Maklerin nach. Doch, es war alles richtig. Wir hatten in einem Monat 126 m³ Wasser und über 2200 Kwh verbraucht. Was für ein Wahnsinn.

Leider kamen zu dem ganzen Chaos noch weitere Probleme hinzu. Einen Abend rief mein Vater mich an und teilte mir mit, dass mein Onkel Gaetano gestorben ist. Er war schon viele Jahre krank, aber wie es bei einem Todesfall ist, kommt dieser doch in gewisser Weise immer plötzlich. Gerhard, ein sehr geschätzter Bekannter, lag im Sterben, am 6.7.2023 ist er von uns gegangen.

Einer meiner engsten Freunde Horst, welcher mich in Thailand besuchen wollte, ging es nicht gut. Ständig hatte er merkwürdige Probleme. Leider verstarb er mit nur 67 Jahren am 14.7.2023. Meinen Opa ging es ebenfalls nicht gut, er verstarb am 18.7.2023.

Schlüsselmomente
Ich bin ein sehr gutmütiger Mensch, versuche mich immer in die Lage des anderen zu versetzen und habe sehr, sehr viel Geduld. Man mag es kaum glauben, aber auch bei mir gibt es Grenzen. Hier schildere ich einige Schlüsselmomente, welche in mir etwas ausgelöst haben, oder anders gesagt, meine Zuversicht haben absterben lassen.

1. Ab in die Tonne
Trotz vorangegangener Gespräche über die Lebensmittelverschwendung, kam es auf einem Seafoodfest wieder zu so einer Situation. Die Tochter wurde den ganzen Tag mit Süßigkeiten gemästet, vor Ort hatte sie sich ein Gericht ausgesucht. Dies schmeckte ihr aber nicht. Sie wollte das Gleiche essen wie ihre Mama. Okay, es ist ein Kind, das passiert schon einmal. Ich sagte Anna, dass sie der Tochter doch etwas von ihrer Portion geben sollte, um zu probieren, ob sie es denn auch wirklich mag. Wenn sie es mag und isst, bestellen wir einfach noch eine Portion. Anna bestellte einfach noch eine Portion. Nach 2 kurzen Happen sagte die Tochter, das Essen sei zu scharf und sie könne es nicht essen. Woraufhin Anna noch ein anderes Gericht bestellte, davon aß die Tochter wieder 2 Happen und dann war sie satt. Im Grunde sind dann 3 Gerichte komplett in den Mülleimer gewandert. So etwas kann ich einfach nicht dulden.

2. So ein Brocken
Eines Abends, als Anna schon mit Ihrer Tochter im Bett lag, wischte ich einmal durchs Haus. Den Wischer wollte ich wieder hinter das Haus bringen, da bin ich fast in etwas reingetreten. Da es dunkel war, deshalb konnte ich es nicht genau identifizieren, zuerst dachte ich, dass es ein Erdklumpen ist, dann schaltete ich das Licht des Smartphones ein. Es war Kot, hmmm… , hat hier vielleicht ein Tier hier hingemacht, dachte ich mir, aber dann sah ich, dass dort Mais drin war. Nein, das kann nicht sein, oder doch. Gestern haben wir ja Mais gegessen. Doch, die Tochter hat da hingekackt.

Ich ging schockiert, aber ruhig zu Anna und sagte, sie soll bitte mitkommen, um sich etwas anzuschauen. Sie ekelte sich davor, trat den Kot mit den Füßen weg und ging wieder ins Haus. Im Schlafzimmer fragte ich Anna, ob es von Model sei, sie fragte das Kind und sie bestätigte es.

Da wir im Haus nur Türknäufe und keine Türgriffe hatten, ist es für ein dreieinhalbjähriges Kind schwierig, die Türen zu öffnen. Da Anna mal wieder am schlafen oder Smartphone daddeln war und sich nicht um ihre Tochter gekümmert hatte, diese aber dringend musste, hat sie etwas versteckt hinterm Haus gekackt.

Das Traurige dabei ist, dass das Kind nichts dafür kann, was sollte es denn tun, wenn keine Reaktion der Mutter kommt. Noch trauriger ist, dass die Kleine sich sicherlich nicht den Popo sauber gemacht hat und somit mit dem vollgeschissenen Hintern noch rumlief und schlief.

Irgendwie kreisten in meinem Kopf Gedanken, dass ich nicht zwei Menschen zu Hause habe, sondern zwei Tiere. Aber diesen Gedanken verwarf ich schnell wieder, da es nicht meinem Menschenbild entspricht.

3. Der duftende Schmetterling
Als ich mich um meine Angelegenheiten im Büro kümmerte, schrieb Anna mir, dass die Vagina ihrer Tochter unangenehm riechen würde. Da so eine Entzündung sogar bis zur Unfruchtbarkeit einer Frau führen kann, ist natürlich nicht damit zu spaßen. Ich fragte meinen Freund, wo man für so einen Fall am besten hingeht. Er riet mir, ins Bangkok Hospital zu gehen. “Mark lass das Mädel dort behandeln, das sind die Besten, aber kauf die Medikamente dort nicht, weil die total überteuert sind”, war sein Ratschlag. Gesagt - getan, wir sind ins Krankenhaus gefahren, wobei ich Anna anwies, die Medikamente dort nicht zu kaufen. Dies würden wir in einer Apotheke auf dem Rückweg machen, da diese dort viel günstiger seien.

Die Tochter musste 3 Medikamente nehmen, aber was tat Anna, sie kaufte die Medikamente natürlich dort…

Ich biss mir wieder auf die Lippen und wollte nicht meckern, weil ich auch nicht wusste, wie teuer die Medikamente in einer Apotheke tatsächlich sind. Aber ich verlangte eine detaillierte Rechnung. Gegen Abend bin ich dann in eine Apotheke gefahren und habe gesagt, dass wir die Medikamente für nächste Woche erneut bräuchten. Der Preisunterschied war gewaltig, es lagen 60 Euro dazwischen. Ich notierte die Preise und zeigte sie Anna, sie nahm es zur Kenntnis, woraufhin ich sie erneut dazu aufforderte, dass wir das nächste Mal die Medikamente in der Apotheke kaufen werden.

Die Entzündung der Tochter wurde nicht besser. Dies lag unter anderem daran, dass Anna die Tochter untenrum nicht wusch und die Tochter oft ohne Schlüpfer auf dem Fußboden saß, den Anna auch nie sauber gemacht hatte. Trotz mehrerer Anmerkungen, dass es für die Tochter ungesund ist und gravierende Folgen haben kann, Unfruchtbarkeit oder sogar eine Blutvergiftung, passierte nichts. "Ja, sie trägt den Schlüpfer nicht”, war immer ihre Ausrede. Ich bezweifle auch, dass die Medikamente regelmäßig eingenommen wurden.

Nach 7 Tagen sollten wir wieder ins Krankenhaus kommen zur Überprüfung, der Arzt verschrieb weitere und vor allem stärkere Medikamente, trotz meiner Erklärungen und Bitten, kaufte sie erneut im Krankenhaus die Medikamente.

4. Prosecco naturale
Anna schlief zumeist mit ihrer Tochter in einem anderen Zimmer. Eines Morgens ging ich ins Zimmer, um mit Anna über die heutigen Freizeitaktivitäten zu sprechen. Irgendwie roch es unangenehm. Der Tochter ging es über Nacht nicht so gut, sodass sie ins Bett gepinkelt hatte.

Okay, es ist ein Kind, dies kann schon mal passieren. Anna tippte fröhlich auf ihrem Handy rum und machte keine Anstalten, mal das stinkende Bettlaken zu wechseln. Ich forderte sie dazu auf, die Sachen in die Wäsche zu schmeißen, ja das würde sie bald machen, war ihre Aussage.

Nach dem Mittagessen ging ich ins Zimmer und es roch immer noch unangenehm, das Laken war immer noch nicht gewechselt worden, beide fröhlich am Smartphone. Ich sagte Anna, so geht das nicht, das ganze Haus roch schon unangenehm nach Urin. Ja, sie würde sich sofort darum kümmern.

Gegen Abend lagen die Tochter und Anna fröhlich auf dem Bett, aber das Laken war noch immer nicht gewechselt. Der Geruch wurde schon richtig beißend und erinnerte an Ammoniak. Ich forderte Anna auf, dass sie jetzt sofort das Laken wechselt, aber sie machte keine Anstalten und sagte mir, sie hätte es versucht, aber sie kann es nicht. Da ich den Gestank nicht mehr aushielt, machte ich es kurzerhand selbst. Die Matratze brachte ich nach draußen und reinigte diese, die Bettlaken kamen in die Waschmaschine. Arbeitsaufwand 3 - 5 Minuten.

Die beiden schliefen dann auf den harten Holzboxen, die das Untergestell des Bettes ausmachten. Es schien ihnen nicht viel auszumachen.

Die Entscheidung
Es ging so nicht weiter, ich machte es mir wirklich nicht leicht. Ich liebte Anna wirklich von ganzem Herzen, auch Model habe ich ins Herz geschlossen, die mich immer Papa nannte. Aber es konnte so einfach nicht weitergehen. Da ich jedoch keine Verbesserung oder zumindest Einsicht sehen konnte, beriet ich mich mit meinem Vater und mit Horst. Die Probleme zu Hause waren alles andere als klein und ich machte mir auch ernsthafte Sorgen um meine Tochter. Die schulischen Leistungen fielen rapide und psychologisch machte meine Tochter keinen guten Eindruck.

Die Entscheidung musste schnell fallen, denn sonst würde das Schuljahr von Model beginnen und die Tochter würde bei einer Trennung ein komplettes Schuljahr verpassen, was ich natürlich nicht wollte.

Horst und mein Vater hatten komplett konträre Meinungen, mein Vater plädierte dafür, dass ich zurückkommen sollte. Horst hingegen, dass ich ein letztes Mal mit Anna sprechen sollte und ihr den Ernst der Lage verdeutlichen muss. Falls sie es dann noch nicht rafft, sollte ich in Thailand bleiben und Anna rausschmeißen. Horst hatte immer ein sehr großes Herz, er erkannte auch die guten Seiten von Anna und wollte auf keinen Fall, dass ich sie zurück in die Prostitution schicke. Ich war im Zwiespalt, meine Gedanken gingen mal in die eine, mal in die andere Richtung. Es war wirklich der absolute Horror. Eine Achterbahn der Gefühle, mal ein wildes hin- und her argumentieren, dann wieder absolute Leere und Traurigkeit.

Die Abwägung fiel mir extrem schwer, da ich auch wusste, welches Chaos mich zu Hause erwartet. Außerdem habe ich mich nicht nur in Anna, sondern auch in Thailand verliebt.

In Deutschland würde ich dann mit meiner Ehefrau zusammenleben, welche ein Kind von einem anderen Mann erwartet. Nur meiner Tochter zur liebe, würden wir weiterhin zusammenleben, aber meine Ehefrau würde weiterhin mit ihrem Cousin zusammen bleiben. Es war alles nur eine Farce.

Diesen Status dauerhaft zu erhalten, erforderte von mir eine extreme Aufopferung.

Hinzu kommt noch, dass aufgrund diverser Umstände fast kein kompletter Freundeskreis nicht mehr existent war und selbst meine Eltern im September 2023 auswandern würden.

Letzten Endes entschied ich mich dennoch für meine Tochter, zumindest für eine Weile, bis sie wieder auf Spur gekommen ist.

Anna war psychologisch auch labil und ich überlegte mindestens genau so lange, was ich ihr sagen sollte, wie über die eigentliche Entscheidung. Ich bin mir im Nachhinein sicher, wäre ich mit Anna nur einigermaßen zufrieden gewesen, wäre ich damals in Thailand geblieben. Aber die Umstände übermannten mich einfach, es war für mich einfach zu viel auf einmal.

Eines Abends brachte Anna ihre Tochter ins Bett, nachdem die Kleine eingeschlafen war, sagte ich zu Anna, welche neben ihr lag und am Smartphone datteln war, ich müsse etwas Wichtiges mit ihr besprechen. Ich wartete, aber sie kam nicht…

Also ging ich erneut zu ihr und sagte, dass sie doch bitte kommen soll. Als sie sich auf das Sofa gesetzt hat im Wohnzimmer, spielte sie noch weiter mit ihrem Handy, obwohl ich schon anfing zu sprechen. Dies nervte mich, da ich solch eine Entscheidung auch einen entsprechenden Rahmen geben wollte. Endlich, nachdem ich sie aufgefordert habe, legte sie das Telefon zur Seite. Es platzte aus mir heraus “Ich werde zurück nach Deutschland fliegen”, Stille, sie schaute geschockt “für wie lange, wann kommst du wieder?”, “für immer” sagte ich.

Es war hart, sehr hart für mich. Sie fragte, warum ich denn zurück müsse und ich sagte wegen meiner Tochter. Dies war nicht die ganze Wahrheit, denn ein Hauptgrund war, dass ich mich mit ihr einfach nicht wohlfühlte. Ganz im Gegenteil, so sehr ich ihre guten Seiten liebte, so katastrophal und zerstörerisch sind ihre schlechten Seiten.

Sie weinte sehr und auch bei mir flossen die Tränen. Sie fragte mich immer und immer wieder, ob ich mir denn wirklich sicher sei. Sie wollte dieses Leben so sehr, sie wollte endlich eine richtige Familie haben. Sie möchte nicht mehr in ihr altes Leben zurückkehren und sie fragte mich, was der wahre Grund sei, warum ich zurück möchte. Ich sagte jedoch, dass es wegen meiner Tochter ist. Auch sagte sie, dass sie jetzt große Probleme hätte, ihre Tochter zu ernähren, da sie nur eingeschränkt arbeiten könnte oder das Risiko besteht, dass die Großeltern ihre Tochter wieder zurückholen, denn ich war ja überhaupt der Grund, warum sie ihre Tochter überhaupt zurückbekommen hat.

So gerne wäre ich auf ihre Argumente eingegangen, aber ich konnte es einfach nicht mehr. Seit Monaten, immer und immer wieder habe ich es versucht. Habe ihr gezeigt, was für ein schönes Leben wir zusammen haben können, dass wir uns etwas aufbauen werden, die Tochter erhält bessere Bildung, einen normalen Beruf und auch Anna würde endlich eine Familie haben. Aber es kam viel zu wenig Einsatz von ihr. Selbst als ich gesagt habe, dass ich mit ihr etwas Wichtiges besprechen muss, hat sie mich respektlos behandelt. All die Lügen, all das Hinterherlaufen, all ihr Egoismus haben die Grundlage unserer Beziehung komplett zerstört. Der Zugang zu mir war durchtrennt.


Ein letzter Ausflug
In ungefähr 2 Wochen würde ich wohl meinen Rückflug antreten, aber der Flug war noch nicht gebucht. Dies gab ihr wohl noch etwas Hoffnung. Das nächste Wochenende nahte und da die Luft zu Hause sehr dick war, kam uns die Idee noch einen letzten Ausflug zu machen. Wir reisten etwas südlich nach Ao Manao. Das Resort, in dem wir waren, war wirklich schön. Es lag direkt am Meer und die Mitarbeiter waren sehr freundlich und hilfsbereit. Wir machten tolle Ausflüge und hatten eine Menge Spaß. In ihrem Gesicht stand jedoch tiefe Traurigkeit geschrieben.

Am ersten Abend, als ihre Tochter schlief, kuschelte sie sich bei mir an. Sie fragte mich, ob denn meine Tochter wirklich der einzige Grund ist, warum ich abreisen wollte. Ich öffnete mich und sagte ihr die Wahrheit. Ich wollte keine ganz alten Geschichten mehr hervorholen, all die Lügen, sondern konzentriere mich auf das Zusammenleben in Huahin. Sie meinte, ich sollte nicht schimpfen, ich sollte sie nicht so hart kritisieren. Sie hätte sich Mühe gegeben, aber ihre Tochter wäre so anstrengend gewesen, sie ist es einfach nicht gewohnt, Mutter zu sein. Leider sei sie kein guter Mensch und auch keine gute Mutter. Sie war wirklich in einem erbärmlichen Zustand. Fast so schlimm wie damals in Pattaya, als sie unten in der Lobby auf mich wartete. Aber was hätte es gebracht, ihr nochmal eine Chance zu geben? Sie hatte so viele Chancen bekommen, es immer und immer wieder hatte sie alles bitterlich bereut, aber letzten Endes hat es nichts gebracht und sie hat immer und immer wieder die gleichen Fehler gemacht.

Tagsüber war es mit Anna und Model wirklich wunderschön gewesen. Spaß haben konnte man mit Anna und die Aktivitäten waren immer sehr lustig und abwechslungsreich. Abends aber, flehte sie mich immer und immer wieder an, ob ich ihr denn nicht noch eine letzte Chance geben könnte. Kurz war ich in der Tat am grübeln gewesen, aber die Erfahrung hatte leider gezeigt, dass es keine Veränderung gab und falls doch, dann nur für sehr kurze Zeit.

Mir brach es wirklich das Herz, aber eine Perspektive sah ich leider wirklich nicht mehr.

Nach unserem Ausflug waren wir noch 10 Tage in Huahin. Anna war ein komplett anderer Mensch geworden. Alle 2 - 3 Tage machte sie die Wäsche (ich half beim Aufhängen mit), wischte bei Bedarf den Boden und spielte auch etwas mit ihrer Tochter. Ich war wirklich sehr zufrieden. Da ich mich ab 15 Uhr immer um meine Angelegenheiten kümmern musste, wusste ich nicht genau, wie viel Zeit sie dafür aufwendte um alles in Schuss zu halten. Sie sagte ungefähr 15 - 20 Minuten täglich.

Wir diskutierten und stritten also Monate, nur für 15 - 20 Minuten tägliche Hausarbeit. Lächerlicher konnte es doch kaum sein.

Dennoch, da ich ihr bereits so viele Chancen gegeben hatte, bestand meinerseits wirklich keine Hoffnung mehr. Ich wollte die Geschichte nur noch abwickeln. Deshalb buchte ich den Flug nach Deutschland und auch das Taxi, welches sie nach Pattaya bringen sollte. Natürlich war sie sehr aufgebracht, vermutlich hatte sie nicht damit gerechnet, dass ich so konsequent sein werde.

Morgens um 7 Uhr sollte das Taxi Anna und ihre Tochter abholen und nach Pattaya bringen. Es war merkwürdig. In der ganzen Zeit, in der ich in Huahin war, hatte es morgens nicht geregnet, aber genau an diesem Tag regnete es. Unsere traurige Stimmung wurde somit perfekt vom tristen Wetter eingefangen.

Abends fühlte ich mich schrecklich alleine. Das Haus war leer, es herrschte kein Leben mehr. Anna und ihre Tochter waren weg und das Kapitel Huahin schloss sich langsam. Irgendwie wollte ich es nicht so recht wahrhaben, was alles in so kurzer Zeit passiert ist. Ich lief ständig um den Pool herum, immer und immer wieder. Ich musste meinen Kopf frei bekommen und deshalb ging ich in die Bar, um meinen Kumpel Paul zu besuchen.

Auf dem Rückweg mit dem Roller passierte etwas eigenartiges. Da in der Gegend um den Black Mountain einige Seen waren, war auch der ein oder andere Frosch auf der Straße. Aber an diesem Abend war auf den letzten Kilometer zum Haus die Luft voll von Insekten. So viele Insekten habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen. Es waren Millionen über Millionen von Insekten in der Luft. Die Straßen waren voll von Fröschen. Für mich war diese Szenerie gerade an diesem Tag total gruselig.

Am nächsten Morgen war der Spuk komischerweise vorbei.

Ganz loslassen konnte ich irgendwie doch nicht und im Haus fühlte ich mich schrecklich unwohl. Deshalb beschlossen wir, dass wir die letzten 3 Tage bis zum Abflug noch in Pattaya zusammen verbringen würden.

Abschied in Pattaya
In Pattaya in ihrem Zimmer angekommen, nahm ich einen bekannten Geruch wahr. Anna erzählte mir, dass ihre Tochter gestern Nacht ins Bett gemacht hatte. Da ich es schon gewohnt war und nicht in dem vollgepissten Bett schlafen wollte, habe ich das Laken gewechselt und das Bett gereinigt.

Ich war von dem Zustand des Zimmers erschrocken. Es war total heruntergekommen, feucht und gammelig. In mir kam Mitleid auf. Annas Gesicht war von der Enttäuschung gezeichnet.

Anna hatte mir in Huahin erzählt, dass sie als Freelancer nicht jeden Tag einen Kunden hat. Manchmal - insbesondere in der Offseason - hat sie manchmal nur alle 2 oder 3 Tage einen Kunden und wenig Geld. Im Schnitt bekommt sie pro Kunde 1500 THB, manchmal auch nur 1000 THB. Sie würde dann stundenlang Nachrichten von Thaifriendly abarbeiten, auf 100 Nachrichten kommt circa ein Kunde. Ich stellte mir vor, welch erbärmliches Leben dies ist, stundenlang in einem versifften Zimmer zu hocken und zu warten, dass man sich für 1500 THB von einem Fremden vögeln lassen kann.

Aber gerade, weil sie eine Familie wollte, ein Zuhause für ihre Tochter, einen Ehemann, der sie wirklich liebt, kann ich umso weniger verstehen, dass sie sich so wenig Mühe gegeben hat, trotz häufiger Warnungen meinerseits.

Wir machten noch zwei Ausflüge. Der eine Ausflug ging zum Floating Market und am letzten Tag besuchten wir den Wasserpark Ramayana Wasserpark. Einen interessanten Moment gab es. Als ich am rutschen war und das Handy bei Anna lag, rief mich Bella (die Frau von Fabrizio an). Anna war total eifersüchtig und bockig. Ich erklärte ihr, dass ich Bella beim Billard spielen kennen gelernt habe und sie einen italienischen Mann hat und die beiden auf Phuket leben. Aber innerlich musste ich auch schmunzeln, da war sie getroffen, aber selbst hatte sie mich ständig betrügt, welche Doppelmoral.

In ihrem Zimmer packte ich den letzten Sachen zusammen und wir bestellten ein Taxi, welches mich zum Flughafen bringen sollte. Wir verabschiedeten uns mit einer herzlichen Umarmung und sie sagte mir, dass sie mich wirklich lieben würden und noch nie einen Mann so sehr geliebt hat wie mich.

Auf der Fahrt zum Flughafen kamen mir viele Zweifel. Mein Freund Horst riet mir, dass ich doch besser in Thailand bleiben sollte, zu Hause würde mich nur das völlige Chaos erwarten. Ich war ständig am hin und her überlegen. Was ist richtig, was ist falsch, ich wusste es nicht. Aber letzten Endes war es einfach so, dass es mit Anna einfach nicht passte. Ich war müde und ich war es leid, dass ich immer und immer das Gleiche sagen musste und nichts passiert.

Angekommen am Flughafen war ich sehr zögerlich. Mehrmals legte ich das Gepäck auf das Selfcheckin Gepäckband und nahm es wieder herunter. Die Zeit drängte schon, aber am Ende konnte ich nicht mehr zurück.

Der Cousin meiner Ehefrau zog einen Tag vor meiner Ankunft wieder aus.

Anruf Tante Nu
Zwischenzeitlich schrieb ich immer mal mit Tante Nu, aber ich erzähle ihr nie von den massiven Problemen zwischen Anna und mir, rückblickend war dies ein Fehler. Einige Tage nach meiner Ankunft fragte sie, ob wir denn glücklich sind und uns gut in Huahin eingelebt hätte.

Anscheinend hatte Anna ihr gar nicht erzählt, dass ich nicht mehr in Thailand bin. Ich erzählte Tante Nu die ganze Geschichte und sie stimmt mir in allen Punkten zu. Sie sagte, ich soll Anna auf gar keinen Fall Geld schicken, sie würde es nur für unnützliche Dinge verplempern.

Außerdem sei Anna sehr stur und eine extrem schmutzige Frau. Deshalb hatte sie mit Anna, bevor ich nach Thailand gekommen bin, gesprochen, um ihr den Kopf zu richten. Außerdem sagte sie, dass Anna im Dorf kein gutes Ansehen hat und dafür bekannt sei, sehr oft zu lügen. Sie drückte ihr Verständnis aus und sagte mir, dass sie meine Entscheidung absolut nachvollziehen kann und es ihr leid tut, dass die Dinge sich so entwickelt haben.

Ich sollte Anna schnell vergessen und mir eine seriöse Frau suchen.

Fazit
Der Hauptgrund, warum ich das Erlebte runtergeschrieben habe ist, dass ich tatsächlich Probleme hatte alles zu verarbeiten. Es war nicht nur der Umstand mit Anna, sondern, dass ich ein neues Leben beginnen wollte, ich den Kontakt zu meiner Tochter verloren habe, meine Frau mich seit 5 Jahren betrügt und die ganzen Todesfälle. Tatsächlich hat mir das Niederschreiben große Klarheit in meinem Geiste gebracht. Wenn das Erzählte für den ein oder anderen Leser auch noch interessant war, dann habe ich ja alles richtig gemacht.

Ein weiterer Grund, diese Geschichte niederzuschreiben war auch, dass die Erinnerungen mit der Zeit verblassen, es treten mit fortschreitender Zeit gehäuft Erinnerungslücken ein und irgendwann hat man viele Eckpunkte vergessen. Viele Menschen fangen dann an zu romantisieren und trauern dieser Zeit hinterher. Ich wollte aber mit diesem Lebenskapitel abschließen und ich glaube es ist mir auch ganz gut hiermit gelungen.

Schwer fiel mir auch, das Verhalten von Anna einzuordnen. Ich glaube, man kann einfach sagen, dass sie psychologisch gestört ist. Anders kann ich mir dieses Verhalten nicht erklären. Auf der einen Seite extreme Dankbarkeit und Nähe, auf der anderen Seite absolutes Desinteresse, mir und ihrer eigenen Tochter gegenüber.
Weder von der finanziellen Seite, noch von der emotionalen Seite lässt sich ihr Verhalten halbwegs rational erklären.

Bevor ich diese Reise angetreten habe, habe ich meinem Freund im Oktober 2022 noch vor die Gefahren des sich verliebens gewarnt, da ich viele Geschichten in diese Richtung gelesen habe und bis auf wenige Ausnahmen sind diese Geschichten traurig ausgegangen. Bin ich deshalb in eine Falle getappt? Nein, weil ich mir des Risikos bewusst war und ich es aber dennoch probieren wollte.

Ich bereue auch nichts, klar hat es Geld gekostet und auch emotional hat es mich sehr belastet. Hätte ich es aber nicht getan, hätte ich nie herausgefunden, dass meine Ehefrau mich seit langem betrügt, und ich hätte so oder so gelitten.

Außerdem habe ich eine Menge über mich selbst gelernt und einige meiner Schwächen wurden mir bewusster. Viele von uns wurden in der Kindheit von Disney Filmen stark geprägt. Der Prinz heiratet die arme Schneiderin. Dies hat leider nichts mit der Realität zu tun und funktioniert in den meisten Fällen leider nicht langfristig. Eine Beziehung sollte einigermaßen auf Augenhöhe sein und das idealerweise in allen Belangen. Dies ist auch der Grund, warum sich unterschiedliche Gesellschaftsschichten nur selten vermischen.

Des Weiteren ist mir bewusst geworden, dass ich viel zu gutmütig bin. Ich weiß zwar, was ich möchte, wenn jedoch Personen meine Werte verletzen, warte ich viel zu lange, bis ich konsequent bin. Darüber hinaus sollte ich mich emotional nicht zu sehr an andere Menschen binden, weil es mich zu verletzlich und angreifbar macht. Eine gewisse Nüchternheit tut mir da gut.

Ist dies eine ganz gewöhnliche Geschichte, wie man sie schon so oft gelesen hat? Ja und Nein, viele Verhaltensmustern von Anna findet man auch in anderen Geschichten wieder. Dies lässt vielleicht den Schluss zu, dass viele Frauen aus diesem Gewerbe auch eine spezielle Lebenseinstellung haben, einen sehr schweren Background oder gar psychische Probleme.

Darüber hinaus sind wenige Erfahrungsberichte so detailliert niedergeschrieben worden und viele Ereignisse um die eigentliche Beziehung zu Anna sind schon sehr speziell. Mir war es wichtig, den Leser mitzunehmen, sodass er das emotionale Hoch und Tief miterleben konnte, welches ich durchgemacht habe. Auch um zu verstehen, warum gewisse Entscheidungen so getroffen wurden, wie sie nun einmal getroffen wurden und welchen Leidensdruck ich durchleben musste.

Mich hatte auch immer sehr gewundert, warum Annas Expartner oder auch die Kindsgroßeltern sie mieden wie der Teufel das Weihwasser. Jetzt weiß ich es.

Was hätte ich anders machen sollen?
Über diesen langen Zeitraum sind in der Rückschau einige massive Fehler passiert. Ein Hauptfehler war, dass wir die Tochter geholt haben. Die Kindsgroßeltern waren zwar nicht perfekt, aber sie haben sich viel besser um Model gekümmert, als es die ganze Zeit über in Huahin der Fall war, geschweige denn jetzt. Dazu komme ich aber später noch.

Nach wie vor bin ich froh, dass ich Anna kennengelernt habe und auch, dass meine Frau es rausbekommen hat. Die Beziehung war eh am Ende und irgendwann wäre meine Frau von ihrem Cousin schwanger geworden und ich hätte weitere Lebensjahre vergeudet. Auch bin ich der Meinung, dass Anna eine zweite Chance verdient hatte, nachdem sie trotzdem weiterhin bei Thaifriendly im November 2022 aktiv war. Aber eine dritte Chance hatte sie nicht verdient. Als sie in der Lobby auf mich wartete, hätte ich mit ihr abschließen müssen. Es wäre mir in dem Moment leichter gefallen und hätte mich vor vielen weiteren Enttäuschungen bewahrt. Außerdem wäre es für Anna ein gutes Learning gewesen, falls sie dies angenommen hätte.

Spätestens in Huahin, als ich merkte, es geht komplett in die falsche Richtung, hätte ich die Reißleine ziehen müssen. Nachdem ich ihr schriftlich mitgeteilt hatte, was ich erwarte, hätte ich ihr auch eine Frist setzen müssen und ganz klar die Konsequenz aufzeigen müssen, dass sie sonst das Haus verlassen muss. Ich bin mir sicher, dass dies nichts gebracht hätte, aber dann hätte ich sie gehen lassen sollen und Platz geschaffen für eine Partnerin, die vielleicht zu schätzen weiß, was ich ihr zu bieten habe. Leider habe ich den Ärger gescheut und wollte auch nicht so richtig wahrhaben, dass mein Projekt eine neue Familie zu haben scheiterte.

Wäre ich Konsequent gewesen, dann säße ich jetzt noch in der Sonne und am Pool und würde mein Leben genießen. Ich bin auch nachdem alles niedergeschrieben wurde und alles habe Revue passieren lassen überzeugt, dass ich in der Beziehung keine gravierenden Fehler gemacht habe

Aktuelle Situation Mark
Der ein oder andere fragt sich vielleicht, wie denn meine aktuelle Situation ist. Kurz gesagt, es ist nicht so toll. Nach wie vor bin ich noch mit meiner Ehefrau verheiratet, ich schlafe im Zimmer meiner Tochter. Das uneheliche Kind ist auf die Welt gekommen und wir haben uns über die letzten Monate sehr oft gestritten. Erst seit 2 Monaten ist etwas Ruhe eingekehrt und wir leben aneinander vorbei. So richtig wohl fühle ich mich zu Hause natürlich nicht, weil fast täglich entweder der Cousin oder aber die Oma, oft sogar beide, zu besuch sind.

Für meine Zukunft ist wichtig, dass ich Planungssicherheit habe und diese wollte ich mir mit dem Elitevisum (20 Jahre) erkaufen. Mich stört bei vielen Visaarten einfach, dass ich nicht für die nächsten 10 Jahre planen kann, auf wenige Jahre beschränkt bin oder mir die Wiedereinreise genehmigen lassen muss. Leider wurde mein Elitevisum abgelehnt, da ich das Bildungsvisum zwar beantragt hatte. Dass ich das Bildungsvisum nie in Anspruch genommen oder gar abgeholt habe, interessierte nicht.

Jedoch habe ich einen Weg gefunden, wie ich wohl die nächsten 3 Jahre in Thailand überbrücken kann, sodass ich später erneut versuche, das Elite Visum zu dem viel höheren Preis zu erhalten. Die finale Entscheidung dazu ist jedoch noch nicht gefallen.

Aktuelle Situation Anna
Kurze Zeit nach meiner Rückkehr in Deutschland schrieben mich die Kindsgroßmutter an und fragten, ob ich denn noch mit Anna zusammen sei, denn sie hätte erfahren, dass Anna wieder in Pattaya ist. Ich habe darauf nicht geantwortet. Anna machte eine riesige Szene und sagte mir, dass die Großmutter versucht, die Tochter wieder zurückzubekommen.

In der Anfangszeit hatte Anna in einer Bar gearbeitet, jetzt ist sie wieder als Freelancerin tätig. Ihre Tochter hat sie bei einer Nanny abgeschoben. Diese spielt aber auch nur die ganze Zeit am Handy und kümmert sich überhaupt nicht um die zu beaufsichtigenden Kinder.

In der Anfangszeit holte Anna die Tochter noch öfter zu sich, jetzt zunehmend weniger. Mein Gefühl sagt mir, es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie ihre Tochter wieder bei den Großeltern ablädt. Spätestens, wenn die Hauptsaison vorbei ist, die Kosten wird sie kaum alleine tragen können.

Die großen Probleme kommen aber noch, Anna hat massiv an Attraktivität verloren durch weitere 10 Kilogramm. In 3 oder 4 Jahren wird es ihr schwer fallen, noch ausreichend Kundschaft zu finden. Die Kosten steigen ja bekanntlich auch, umso älter das Kind wird.

Mir tut die Tochter leid, welche Zukunft soll so ein Kind haben, dass unter solchen Umständen aufwächst. Welchen Berufsweg sie mit hoher Wahrscheinlichkeit einschlagen wird, ist jetzt schon absehbar.

Für Anna war dies eine große Chance auf ein gutes und geregeltes Leben.
Die Suche nach einem Mann, der über eine derart bemerkenswerte Geduld verfügt, dass er bereit ist, ihre Makel (Aussehen, zwei Kinder, begrenzte Bildung, Faulheit) zu akzeptieren, der nicht zu alt ist und vor allem standortunabhängig und finanziell unabhängig ist, wird äußerst schwierig werden.

Eine letzte verrückte Geschichte
Vor einigen Jahren hatte ich aus einem Notverkauf eine Wohnung von einem labilen Kurden erworben. Er war der Meinung, dass ich ihn betrogen hatte. Deshalb erstattete er Strafanzeige, aber das Verfahren wurde nicht ausgerollt, da es auf der Hand lag, dass alles korrekt abgelaufen ist. Auch ein zivilrechtlicher wurde von seinem Verteidiger eingestellt. Nachdem er auf diesem Wege nicht weiter gekommen ist, drohte er mir auf allen Kanälen, dass er mir “den Kopf abschneiden” werde, sobald er mich in die Finger bekommt. Da er in der Vergangenheit wegen schwerer Körperverletzung einsaß, habe ich natürlich vor solch einer Aussage einen gewissen Respekt.

Ende September rief mich mein Notar an, der die Wohnung beurkundet hatte und sagte mir, dass der Kurde sich nach meinem neuen Wohnort erkundigt hatte. Ihm waren die Probleme bekannt, sodass seine Mitteilung als Warnung zu verstehen war. Natürlich hatte er keine Daten weitergegeben.

Am 4.10.2023 kam ich spätabends nach einer Shoppingtour mit meiner Ehefrau und meiner Tochter zurück nach Hause, als ich plötzlich eine Vollbremsung auf dem Schotterstreifen vor meinem Haus vernahm. Zuerst ging ich davon aus, dass jemand einem anderen Auto ausgewichen ist. Plötzlich klingelte es an unserer Haustür. Ich fragte durch die Tür, wer wenn da ist. Es kam keine Antwort.

Plötzlich schlug jemand wie wild gegen die Tür, es klingelte im Sturm, ich hörte Stimmen. Mich packte die Angst, ich dachte der Kurde hatte uns aufgelauert, deshalb die Vollbremsung. Jetzt bin ich dran und er löst sein Versprechen ein. Ich nahm meine Tochter und versteckte sie im Kinderzimmer, sie verschloss die Tür von innen. Schnell bin ich in mein Büro gegangen und holte die große Dose Pfefferspray. Die Carporttür mit Zugang zu meiner Terrasse ging auf. Die Gartenstühle wurden durch die Gegend geschmissen. Jemand trat wie wild gegen die Terrassentür. Meine Ehefrau war noch unten, deshalb beeilte ich mich. Plötzlich steht ihr Cousin in meinem Wohnzimmer.

Ich fragte ihn, was denn dieses Verhalten soll und er schrie mich an, dass die Spülmaschine schon seit 2 Tagen kaputt sei und ich diese reparieren habe. Mein Geduld war am Ende und ich war kurz davor ihm eins über die Mütze zu hauen oder ihm die Ladung Pfefferspray ins Gesicht zu sprühen. Sollte er noch ein Wort sagen, warnte ich ihn, haue ich ihm eins auf Maul. Daraufhin ging er zu Boden und machte einen Koutou und ging dann endlich.

3 Tage später rief uns seine Mutter an, ihr Sohn sei verschwunden. Da er schon mehrmals angekündigt hat, dass er Selbstmord begehen wollte sind wir vom schlimmsten ausgegangen. Wir verständigten die Polizei.

Nach einem weiteren Tag konnten wir ihn ausfindig machen. Er hat in Bielefeld rum randaliert und wurde daraufhin in die Psychiatrie gebracht. Es gab eine einstweilige Verfügung, dass er 5 Punkt fixiert wird und für mindestens einen Monat in der Anstalt bleiben muss.

Als meine Frau ihn fragte, wie es dazu gekommen sei, sagte er, dass sein Stiefvater ihm gewarnt hatte, dass ich eine Bombe in der Spülmaschine platziert hätte um seine Freundin (meine Ehefrau) und sein noch ungeborenes Kind zu töten.

Sein Stiefvater war jedoch schon vor einem halben Jahr verstorben…

... ENDE
 

Locobah

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Lieber Mike!
Danke fürs teilen. Find ich ziemlich mutig. Krasse Story von dir. Ich kann mit dir mitfühlen und bewundere dich das du noch so stabil im Leben stehst bei der ganzen Scheiße. Ich finds klasse das du für deine Tochter da bist. Schade das gerade Anna und deine Frau dein großes Herz und deine Geduld nicht würdigen können.
Du hast ja gesagt das du hier mit dem Bericht auch für dich aufarbeiten konntest. Falls dir mal wieder danach ist würde mich mich freuen von dir zu lesen (bei Bedarf auch gern per DM wenn du magst).
Ich wünsch dir und deiner Tochter von Herzen alles Gute! Und dir wünsch ich ganz besonders das du zum richtigen Zeitpunkt die Frau fürs Leben bekommst die du verdienst (egal welcher Nationalität! :))! Echte Kerle mit Herz (und bei dir sogar noch mit Geldbeutel! :LOL:) gibts nicht mehr viele!
Ganz viele Grüße, Sebastian
 

Kunke71

Frauen, Motorrad u. Fußballliebhaber
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Harter, sehr harter Tobak. Mehr fällt mir eigentlich dazu nicht ein. Dein Fazit fällt sehr einsichtig aus, u. trotzdem findest du, daß du keinen Fehler gemacht hast???
Sorry, aber bei mir wäre es niemals so weit gekommen. Mit keiner einzigen Frau auf diesem Planeten. Was ist das für eine Mutter, die ihrer 3 jährigen Tochter täglich 2-3 Liter Cola gibt? Sorry, aber so eine Mutter gehört in die geschlossene Abteilung, wie dein Nebenbuhler auch.
Trotzdem ein großes Dankeschön für diese harte, ungeschönte Geschichte.
Noch etwas, ich hätte niemals meine einzige echte Tochter für so eine Kreatur aufgegeben. Sorry für diese Ausdrucksweise, aber wer sich so eine Chance entgehen läßt wie Anna sie bekommen hat, kann nicht ganz richtig im Kopf sein.
 

Locobah

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Harter, sehr harter Tobak. Mehr fällt mir eigentlich dazu nicht ein. Dein Fazit fällt sehr einsichtig aus, u. trotzdem findest du, daß du keinen Fehler gemacht hast???
Sorry, aber bei mir wäre es niemals so weit gekommen. Mit keiner einzigen Frau auf diesem Planeten. Was ist das für eine Mutter, die ihrer 3 jährigen Tochter täglich 2-3 Liter Cola gibt? Sorry, aber so eine Mutter gehört in die geschlossene Abteilung, wie dein Nebenbuhler auch.
Trotzdem ein großes Dankeschön für diese harte, ungeschönte Geschichte.
Noch etwas, ich hätte niemals meine einzige echte Tochter für so eine Kreatur aufgegeben. Sorry für diese Ausdrucksweise, aber wer sich so eine Chance entgehen läßt wie Anna sie bekommen hat, kann nicht ganz richtig im Kopf sein.
Das sind die Menschen mit dem großen Herz Kunke, wir können da oft nicht anders.
Du hast dennoch Recht und das sagt Mike ja auch selbst, Konsequenzen hätten früher erfolgen müssen.
 
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Kunke71

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Das sind die Menschen mit dem großen Herz Kunke, wir können da oft nicht anders.
Du hast dennoch Recht und das sagt Mike ja auch selbst, Konsequenzen hätten früher erfolgen müssen.
Mag sein, daß ich kein soooo grooooßes Herz habe wie Mike. In meinem Herzen ist aber meine Tochter (mittlerweile 18 Jahre alt), u. diese hätte ich niemals im Leben für so eine Kreatur verlassen. Wo war da sein großes Herz, wenn ich fragen darf? Für eine Dahergelaufene aus dem Kambotscha Busch hat er sicherlich ein sehr großes Herz gezeigt, was ich nicht verstehen kann.
 

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Sorry für diese Ausdrucksweise, aber wer sich so eine Chance entgehen läßt wie Anna sie bekommen hat, kann nicht ganz richtig im Kopf sein.

Eine "Anna" ist leider keine Seltenheit in dieser Umgebung. Noch weniger selten ist die Einstellung zu Energieverschwendung und unnützigen Dingen zu kaufen.
Jammern auf höchsten Niveau, aber die eigentliche Ursache ausblenden, beziehungsweise nicht wahrnehmen.
 

Kunke71

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Das sind die Menschen mit dem großen Herz Kunke, wir können da oft nicht anders.
Du hast dennoch Recht und das sagt Mike ja auch selbst, Konsequenzen hätten früher erfolgen müssen.
Könnte aber auch sein, daß ich ein bißchen mehr Hirn zwischen den Ohren habe, u. ich mich nicht von einer Busch-Nutte auf der Nase rumtanzen lasse. Immer wieder sorry für die etwas härtere Ausdrucksweise, aber was in diesem Bericht steht, ist mindestens genauso hart.
 

Locobah

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Könnte aber auch sein, daß ich ein bißchen mehr Hirn zwischen den Ohren habe, u. ich mich nicht von einer Busch-Nutte auf der Nase rumtanzen lasse. Immer wieder sorry für die etwas härtere Ausdrucksweise, aber was in diesem Bericht steht, ist mindestens genauso hart.
"Mehr Hirn" würd ich das nicht nennen, bei manchen (wie zum Beispiel bei dir was gut ist) hat halt der Verstand die Oberhand und bei wiederum anderen (Mike, manchmal ich) hat halt das Herz den längeren Hebel. Ja, fehlt immer noch die Fürsorge für die Tochter in Deutschland. Vielleicht war der Schmerz so groß das er raus musste bevor es ihn ganz umgehauen hätte. Rational wars dennoch nicht.
Egal wie, wünschen wir allen Beteiligten das Beste! Denn außer Erfahrung hat da ja keine Person der Geschichte was gewonnen.
 

Kunke71

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Mir tut dieses kl. Mädchen unheimlich leid, kein Kind auf dieser Welt hat so eine Mutter verdient.
Für mich ist ganz klar, daß es ihr bei den Großeltern zu 100% besser gehen würde.
1. schon mal normale Ernährung
2. vllt. lernt man ihr, daß man im Haushalt mithelfen sollte
3. mit einer Nutte als Mutter aufzuwachsen ist sicherlich nicht förderlich.
Das soll es für mich gewesen sein.
Nochmals danke Mike für diese sehr harte u. ehrliche Geschichte. Wirft mich fast ein bißchen aus der Bahn jetzt.
 

Nabelschnur

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Danke für die Geschichte. Hart zu lesen und man möchte dich manchmal am Kragen packen und wach rütteln. Ich hoffe du hast deine Lektionen gelernt und wandelst nicht weiter als menschlicher Fußabtreter durch die Welt. Du hast ein großes Herz und viel Geduld, aber leider nutzt du es für die falschen Leute. Hoffe du findest jemanden, der dich wertschätzt und dir zurückgibt, was du deinen Mitmenschen Gutes tust.
 

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