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Quy Nhon

thaiguy

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25 Dezember 2013
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Lieber Gemeinde, Langeweiler und geschaetzte Neider, Hoeret des Herrn Wort!

Ich stelle hier meine Eindruecke zu Quy Nhon ein. Aussprache wird @Micha L erklaeren. Aehnlich wie im Fall Danang kann man dann hier spaeter nach Belieben ergaenzen und kuenftige Generationen koennen Ihren Wissensdurst und sicherlich auch viel mehr befriedigen.

Quy Nhon liegt an der Kueste zwischen Da Nang im Norden und Nha Trang weiter suedlich. Quy Nhon hat einen langen Sandstrand und ist ein bevorzugter Urlaubsort fuer Vietnamesen. Die Chinesen waren wohl auch schon hier, sind aber z.Z. abwesend. Hotels ohne Ende von der kleinen Klitsche bis zur Bettenburg oder etwas feineren Laeden. Mir draengt sich ein wenig ein Vergleich mit Hua Hin auf, wobei Vietnam natuerlich gewinnt. Ein paar andere Bleichgesichter gibt's auch.

Von Da Nang waren es bloss gut 7 Stunden in einem erbaermlichen Bus (350K). Der Bus war meine Dummheit und es gibt natuerlich bessere, d.h. aufgepasst in Da Nang. Ganz wichtig: Unbedingt sicherstellen, dass das Teil zum BUSBAHNHOF Quy Nhnon faehrt und nicht bloss bis Quy Nhon. Im letzteren, meinem Falle laden die Fahrer einen an der Nationalstrasse ab und zeigen einem die Richtung zum Ben Xe (Busbahnhof). Gestern Abend kamen daher noch einmal 8-9 km als unwillkommene Ueberraschung hinzu. Ich hatte keine Ahnung, wo ich war, und keine Lust auf die herumlungernden Mopedfahrer, da ich ja Gepaeck auf dem Ruecken hatte. Bin dann unwissend einfach einmal losgelatscht. Nach einer Weile kam ich an eine Kreuzung mit angriffslustigen Rentnern, die mir neben einer Fahrt auf ihren ebenso alten Mopeds auch Hotels (Kachsach), Frauen und alles moeglich mir Unverstaendliche anboten. Die Typen kamen mir von Neapel her bekannt vor, allerdings kein Italienisch. Also weiter latschen. Nach knapp 3km wurde es mir langsam zu bloed und schaute mich nach einer Bushaltestelle um, da mir einer vor der Nase weggefahren war. Ein Mann mit Kleinkind auf einem Moped kam an und bedeutete mir, dass das mit dem Bus heute nix mehr gibt und er faehrt mich zu Ben Xe. Das ging ganz gut, nur ich quaelte mich mit dem Gepaeck und einem Krampf in der Wade. Endlich angekommen, ich haette die Stecke nicht gerne laufen wollen, gab ich ihm 50K fuer seine Muehen, ueber die er sich sehr freute. Die Preise der Opas galten anscheinend fuer einen Hubschrauber mit Sektempfang. Nun denn, noch gut einen Kilometer bis zur Unterkunft.
Angekommen zeigte sich einmal mehr, dass ich einfach nur toll bin. Der Laden ist ueberhaupt nichts besonderes, liegt in einer Seitengasse und ist angestaubt. Moebel aus den 70ern oder 80ern, Bett ein wenig zu weich, leider keine Badewanne. Es gibt einen sauberen Kuehlschrank, eine einfache Sitzgelegenheit am Fenster mit, ja wirklich, Seeblick! Das ganze kostet 6 USD etwa 200 Baht. Ich hatte vorsichtshalber nur eine Nacht gebucht und konnte sofort verlaengern, sehr zur Freude der jungen Managerin, die hierdurch die Agodagebuehren (22%) sparte.

Direkt nebenan ist eine Futterkrippe, die neben einer sehr guten Fischsuppe vor allem frische Fruehlingsrollen zum selberwickeln anbietet. Auf der Karte ingesamt 8 Dinge, 5-6 davon Fruehlingsrollen in verschiedenen Ausfuehrungen. Essen war sehr gut und preiswert. Ein Familienbetrieb, wo die Leute rasend schnell arbeiten, jeder Handgriff sitzt, man ist aufeinander abgestimmt. Besser als jede Bloedfernsehensendung zum kochen. Suppe 25K, grosse Platte Rollen mit 6 Glasblaettern @Micha L wird's erklaeren) 35K. Kann man nicht meckern.

Das Hotel liegt zwischen zwei kleinen Seitengassen, auf der Hinterseite gibt's dieses Restaurant und direkt gegenueber eine Massage mit gleichem Namen des Hotels. Die sehr spaerlich bekleideten und sehr jungen Damen, drei habe ich gesehen, wohnen in der ersten Etage im Hotel. Die praktisch orientierten Maedchen haben vielleicht 3-4 knappe Kleidungsstuecke ingesamt an, abgesehen von den Schlappen, vermutlich weil's dann schneller geht. Aussehen jenseits der 8+, also nicht so wie @kupoa 's haessliche Japanerinnen. Ich war jedenfalls schwer abgelenkt und musste innerlich ueber die Pattayajammerlappen lachen. Selber schuld.....

Heute morgen war ich schon vor 6 Uhr wach und konnte mir vom Fenster aus den Sonnenaufgang ueber dem Meer anschauen. Ich brauche bislang keine Klimanlage, der Ventilator reicht voellig. Der Fenstervorhang schirmt die Hitze zudem sehr gut ab. Nicht bloed gemacht. Die Luft ist perfekt mit einer Brise vom Meer. Gleich einmal zum BigC, sprich Go!, und nachsehen, ob die Baeckerei was taugt, und den food court kontrollieren. Es gibt dort auch italenische Kueche (Pizzahut und Mixue fuer Eis) und einen Highlands Coffee, die haben allerdings bei mir total verschissen. Teuer, schlecht und keine Sandwichs mehr. Frueher waren die am Flughafen oder in Hanoi und Ho Chi Minh Stadt ganz gute Anlaufstellen fuer Wartezeiten auf den Bus/Flug. Kann man nun getrost vergessen, rund 3 USD fuer einen schlechten Kaffee muss nicht sein. Nach Covid wurde umgestellt und die netten Erinnerungen sind nun eben nur solche und keine Vorfreude auf den naechsten Besuch.

Spaeter gibt's mehr Info. Ich mache mich zum Fruehstueck.
 

thaiguy

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25 Dezember 2013
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Eine erste Runde durch die Gemeinde ist geschafft. In Quy Nhon sind die wichtigsten wirtschaftlichen Aktivitaeten: Hotel, Massage, Kaffee, Bier, Futter. Der Rest ist numerisch zweitrangig. Die Zahl der allgemein sehr gut aussehenden Cafes ist enorm. Die Zahl der Massagen legt nahe, dass die Geschichte von Sodom und Gomorrha nicht ganz stimmt. Zu Salz ist niemand erstarrt, man zog nur einfach um. Wohin? Na hierhin.
BigC/Go! : @Micha L lag richtig mit dem food court. Eine Abweichung in Quy Nhon von Da Nang gab's. Es gab keinen Spinat Pech gehabt. Ansonsten ist der Laden gut doppelt so gross wie Da Nang und entspricht voll und ganz einem grossen BigC in THailand. Die Farangauswahl ist allerdings sehr uebersichtlich. Es gibt z.B. Olivenoel, aber keinen Balsamico. Die Baeckerei ist in der Auswahl auch eher zu kurz gekommen. Die guten Baguettes gibt's nicht und das Sortiment ist begrenzt. Die Standarddinger sind weniger gut. Wurstwaren kann natuerlich vergessen. Kaese ist das gewoehnliche Angebot aus Emborg und anderen Marken/Produkten. Geht also. Gemuese und Obt ist Da Nang spuerbar besser. Eigentlich ueberraschend bei den Platzverhaeltnissen. Daneben war ich die einzige sichtbare Langnase. Koreaner oder CHinesen waren Fehlanzeige.

Strassenverkehr ist ganz entspannt. Man haelt bei Rot an der Ampel. Insgesamt relativ wenig Verkehr und die Moped-Idioten sind auch eher wenig.

Als ich meine Beute in's Hotel schleppte stand am Empfang eine der 3-4-teilig angezogenen Damen aus dem 1. Stock. Sehr lange Beine, schmelzendes Laecheln. Ich reiss mich besser zusammen.....

Quy Nhon hat zwar 25 km entfernt einen "internationalen" FLughafen, sprich eine alte US Militaerbasis, doch gibt's offensichtlich nicht allzu viele Fluege anders als in Da Nang.

Zeit fuer's Fruehstueck. Fuer die lokalen Laeden war ich viel zu spaet dran und es wird nun richtig heiss.
 

thaiguy

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25 Dezember 2013
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Nun etwas fuer die Augen, von der Strandpromenade:
P1840009.jpg P1840010.jpg P1840011.jpg P1840012.jpg

Wiederum alles sehr sauber, kein Drecksloch von Strand. Auch keine Liegestuhlprivatisierung. Es gibt oeffentlich Duschen, Umkleiden und Toiletten. Alles tiptop in Schuss. Die Promenade ist durchgehend, dahinter ein Park und dann erst die Beach Road. Ein paar Hotels haben es allerdings vermocht sich bis an die Promenade vorzuschieben.
Sehr angenehmes Wetter am Nachmittag. Starke Brise und ein schoenes Rauschen in den Baeumen.

Daneben war ich noch im Coop Supermarkt. Kann man vergessen, kein Vergleich mit dem Go!. Roch auch noch nach toter Ratte unterm Regal.

Dann kann ich noch melden, dass 2 Gassen weiter vom Hotel ein sehr guter Pho Bo Laden ist und ich daneben auch noch frische Fruehlingsrollen bekommen habe, mit gegrillten Schwein. Es lebt sich sehr gut hier.

Morgen mache ich eine ausgedehntere tour de ville und mal sehen was das Dorf noch zu bieten hat.
 

Micha L

Ich mag es panasiatisch
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Quy Nhon: Das nh wird wie unser ng ausgesprochen (wie bei Zeitung). So wird Ho Chi Minh nicht gehaucht, sondern wie die Ming-Dynastie gesprochen.
Meine Schwiegertochter heißt Mai Linh - das entspricht dem chinesischen Mai Ling.

Von "Glasblättern" habe ich noch nichts gehört. Beschreib das doch mal genauer .............
 
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thaiguy

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25 Dezember 2013
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Die Namen bringen meist nicht viel. Ich buche z.Z. folgendermassen:
Sauberer Browser (d.h. pc neu gestartet, alle cookies entfernt und nix anderes am Laufen, auf Agoda etc. ausgeloggt). Dann entweder Tripadvisor, Vio.com oder google maps suchen. Die Karte mit Suchfunktion auf Tripadvisor ist sehr nuetzlich zur Einordnung des eigenes Budgets. Nicht selten kommen auf den drei genannten Wegen unterschiedliche Preise zu dem gleichen Hotel vor. Auf Agoda oder Booking, andere Seiten sind leider weniger relevant, nach Fallen suchen. Z.B. hat das Zimmer ein Fenster, eigenes Bad etc. In Vietnam werden dormitories gerne als 4-6 Bett Zimmer verschleiert. Auf google maps die Umgebung abchecken. Entfernung zum OePNV, Straende, Supermarkt oder anderen Anlaufstellen kontrollieren. Danach dann fuer 1 - 2 Naechte buchen und ggfs vor Ort verlaengern. In Da Nang hatte ich gluecklicherweise nur fuer eine Nacht gebucht und konnte dann vor Ort den naechsten Laden ausmachen. Die reviews auf google maps sind auch z.T. sehr hilfreich. Agodareviews sind zum groessten Teil wertlos.

Ein gutes Angebot heute sagt leider nichts ueber die Preisgestaltung der naechsten Woche aus. In Hanoi hatte ich in 8 Tagen 4 Hotels, weil die Preise sehr schwankten.
Generell hat man an der Kueste sehr gute Preise. Im weiteren Einzugsbereich von HCMC und Hanoi gehen allerdings jeden Samstag die Preise spuerbar nach oben, weil man die Ausfluegler aus den Metropolen melken will. Das trifft selbst fuer Orte wie Can Tho zu.

Ich bin per Bus unterwegs und habe von daher wesentlich eingeschraenktere Voraussetzungen. Mopedfahrer, insbesondere luesterne, bewegen sich in anderen Gefilden. Laeden etwas ausserhalb sind wesentlich guenstiger und oft beinahe luxurioes. Ein grosser Teil des Nachtlebens ist auf mobile Herren ausgelegt. Entlang der Fernstrassen oder der Zubringer in die Staedte ziehen lange suendige Meilen, die man tagsueber kaum bemerkt, dann aber bei Nacht in vollen Pracht erstrahlen.
 

thaiguy

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So nun ein wenig Kultur fuer die Bande.
Bin heute zum Thap Doi gelatscht und wieder zurueck. Einmal war auch wenig Bus mit dabei. Also 7 km waren es schon. Eintritt fuer Langnasen 20K.

P1840014.jpg P1840023.jpg

Der dritte Turm war gerade abwesend.

P1840055.jpg P1840059.jpg
Cham Tempel sind aus Ziegelsteinen erbaut, z.T. dann mit steinernen Verzierungen.
P1840045.jpg
Terracotta

P1840039.jpg
Das Loch kam mir aus Angkor her bekannt vor. Vermutlich eine aehnliche Bauweise zur Fixierung der Bloecke.

Der Tempel ist ganz nett. Leider gibt's auf Wikipedia keinen einschlaegigen Eintrag. Aber man sieht auch so schon, dass die Jungs sich richtig Muehe gegeben haben. Sehr hohe Konstruktion und mit Steinen konnten sie auch umgehen.

Der Aufwand erklaert sich aus dem Umstand, dass die Chams hier ihre Hauptstadt hatten, die dann ein wenig spaeter rund 30 km nach Nordern verlegt wurde. War strategisch guenstiger. In der Gegend gibt's sechs weitere Tempelanlagen und einen Turm auf einem Felsen auf einem Bergruecken, dafuer braucht jedoch man anscheinend Bergausruestung.

In der Gegend schaue ich mich wohl morgen um und werde dann berichten. Bessere Fotos gibt's natuerlich auf dem Netz.

Die Reisblaetter fuer die Fruehlingsrolle, die bei mir wie eine gefaltete Doenerpackung aussah, waren recht gross und durchsichtig, hatten eine quadratische Struktur. Aehnlich einem Fensterglas, das drinnen mit Draht verstaerkt war. Brandschutztueren in den Schulen sahen so aus. In dem Laden von letzter Nacht bekam gluecklicherweise ich die Rollen fertig auf den Teller, dafuer gab's dann fuer die Vietnamesen allerdings nichts zu lachen. Zwei dicke frische Fruehlingsrollen 40K. Suppe ebenfalls.

Heute gab's mittags beim Pho Bo Laden um die Ecke keine Suppe. Man verpasste mir gegrilltes Schweinefleisch, Reis, Spinat, 1 Ruehrei und eine kleine Spinatsuppe. 40K und alles sehr gut. Gleich mal die Suppe mit der von gestern vergleichen.

Die Aussprache..... bis die Vietnamesen kapiert hatten, dass ich nach Quy Nhon wollte...... ein Drama. Meine Zunge und Hirn wollten nicht kooperieren. Der Vergleich mit dem Chinesischen ist in meinem Fall allerdings auch vergebliche Liebesmueh. Die "komplexen Ostasiatischensprachen" sind ein Graus fuer den einfachen Rheinlaender.
 

Micha L

Ich mag es panasiatisch
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Also "Glasblätter" = Reispapier.
Das wird vor dem Wickeln und Braten der Frühlingsrollen angefeuchtet, um es geschmeidig zu machen.

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Zur Cham-Kultur (ähnlich der kambodschanischen) gehört auch dies :)

121-2106.jpg
 
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peda

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Die Namen bringen meist nicht viel.
Sorry, du hast mich glaube ich missverstanden. Du schreibst in deinem Bericht, dass du in einem Hotel wohnst mit gleichen Namen wie eine gegenueberliegende Massage. Aber nicht den Namen. Hat mit dem Preis nichts zu tun. Es waere nett, wenn du und andere Reisende den Namen des Hotels und ihr persoenliche Einschatzung zu Preis/Leistung bekannt geben. Sollte doch kein Geheimnis sein.
 

thaiguy

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Sorry, du hast mich glaube ich missverstanden. Du schreibst in deinem Bericht, dass du in einem Hotel wohnst mit gleichen Namen wie eine gegenueberliegende Massage. Aber nicht den Namen. Hat mit dem Preis nichts zu tun. Es waere nett, wenn du und andere Reisende den Namen des Hotels und ihr persoenliche Einschatzung zu Preis/Leistung bekannt geben. Sollte doch kein Geheimnis sein.
Du hast doch alle Namen in einer PM bekommen.......
 
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thaiguy

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So, heute 11 Stunden durch die Pampa und viele Kilometer zu Fuss, 4 Tempel, einen Teich und noch ne Bambusbruecke. Allerdings ne echte und keine fuer Touris. Morgen kommen die Fotos. Sinn dahinter ist auch weniger sinnvolle Ziele auszusortieren. Meine Nase ist gegrillt, die Fuesse schmerzen, Schultern auch, und die durchschwitzte Jeans hat mit die Haut aufgerieben, da wo's besonders unangenehm ist.
 
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thaiguy

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25 Dezember 2013
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So erst einmal die Passionsgeschichte, danach Fotos. Bin noch zu faul die Dinger hochzuladen, zu verkleinern und dann hier einzustellen.

Gegen 7.30 Uhr war ich an einem zuvor ausgespaehten Suppenladen auf dem Weg zum Busbahnhof. Pho Bo 25K und sehr gut, unschlagbares Angenbot. Danach zum Bus. An der Ecke vor dem Busbahnhof das Buero einer grossen hiesigen Gesellschaft. Nachgefragt, die juengere, sehr gut aussehende Dame, innerlich ein Feldwebel, erklaerte mir den Preis und wo ich mich hinsetzen sollte. Zu Befehl, die muss bestimmt nicht den Abwasch erledigen. Ich hatte noch halbe Stunde bis zur Abfahrt und die 5 Damen an den Bildschirmen hatten nun auch ein Thema. Woher kommst Du? Bist Du 40? Nun ja, gegen solche Komplimente bin selbst ich machtlos. Leider kam dann auch schon der bloede Bus.
Im Schlafbus ging's dann fuer 80k nach Phut Cat, d.h. die gleichnamige Kreuzung. Links ging's zum FLughafen, geradeaus nach Da Nang und ich bin rechts zum Phu Loc Tempel, der sehr gut sichtbar auf einer Hoehe thront. Ein Mopedtaxi war sofort zur Stelle, wollte 50k, ich bot 30 an was ok und immer noch zu viel war. 20K sind angemessen. Der Mann fuhr los und nahm am Huegel (80m hoch) die falsche Kurve und wir fuhren durch einen verwilderten Friedhof (musste an unseren @Ajax denken und andere Nekrophile) bergan bis Schluss war. Danach bin ich dann alleine weiter durch das Gestruepp. Wege gab's keine, allein ausgetrockente, kleine Wasserrinnen boten eine Moeglichkeit weiter nach oben zu kommen. Leider sehr viele Dornen mit dabei. Es raschelte im Unterholz und Schlangen gab's sicherlich auch. Also feste auftreten und hoffen, dass keine Grubenotter mit dabei ist. Oben angekommen konnte ich den sehr ordentlichen Tempel bewundern. Allein die vielgepriesene Aussicht endete nach 2-3 Meter im Gestruepp. Ziemlich bloed. Der eigentlich Zugang lag auf der anderen Seite, dort gab's eine halbwegewaschene Steintreppe, die vermutlich der Lage einer frueheren Ziegeltreppe folgte. Ich kam daher ganz gut nach unten, wieder ueberall Graeber, und dann durch's Dorf zurueck an die Strasse. 1 km weiter und ein freundlichen Mopedfahrer gabelte mich auf und flugs war ich wieder an der Kreuzung.
Dort wartete ein anderer Mopedfahrer, der mich schnell zum Cham Can Thien Tempel brachte 40k. Der wurde uebrigens mit deutscher Unterstuetzung restauriert. Danach 1 km Latscherei bis zur alten Hauptstadt der Cham, wobei die ganze Region wohl eine Grosstadt war. Hier gibt's einen gut 200 Jahre alten Tempel mit Fayencen, ein hohes Tier liegt dort begraben. Das ganze Teil hatt man einfach auf eine Chamanlage gesetzt. Ein sehr schoener Tiger, Loewen hatten sie ja nicht, in Stein steht vor dem neuen Tempel. An der Seite des Areals hat man ein sehr grossen Cham Wasserbecken ausgebuddelt. Sehr interessant.
Bei meinem Herumstreunen fiel ich einer buddistischen Reisegruppe aus Hanoi auf. Ich wurde unverzueglich vorgeladen, stand dann im Halbkreis am alten Wasserbecken, Haende gefaltet und es wurde gebetet, danach bedrucktes Papier abgefackelt, und gesegnet wurde ich auch noch. Die vorwiegend 50+ Jahre alten Damen unterzogen mich im besten Englisch einem eingehenden Verhoer, insbesondere mein Hotel und weiterer Verbleib in Quy Nhon waren wichtig..... Also alles seht weltlich. Dann gab's eine Runde durch die Wiese, ein Schmetterling und eine Schnecke hatten durch die Zeremonie besondere Bedeutung erhalten. Anschliessend in den neuen Tempel, Schuhe und Socken aus, es wurde wieder gebetet. Sehr nette Leute. Danach machten sie sich mit dem Bus zu einem anderen Tempel auf und ich beging die Dummheit in Richtung des dritten Tempels aufzubrechen.
Am Tag zuvor hatte ich die Route auf google ausgekundschaftet und halbwegs auswendig gelernt. Dann schleppte ich noch den Laptop mit, weil meine nette Aussprache nicht zielfuehrend war. Ich kam nach einiger Zeit zu einem Bahnuebergang. Die Schrankenwaerter luden mich zu einem kalten Wasser ein und bestaetigten verwundert, dass die Richtung stimmt. Nun ging's einige Kilometer nach Westen, kaum Schatten. Endlich hielt ein Auto und nahm mich sogar bis zum Duon Long Tempel mit. Mittlerweile war es 12.30 Uhr und das Ding hatte zu. Die Nachbarn luden mich zu einem Saufgelage ein, aber ich durfte mich auch mit Wasser auf der Veranda abkuehlen. 2 Uhr machte der imposante Tempel auf. 3 grosse Tuerme und reichlich Fundamente von weiteren Bauwerken. Das war mal ein Riesenkomplex.
Nach einer halben Stunde bin ich dann Richtung Sueden zum Fluss, google maps macht keinen Unterschied zwischen einem Trampelpfad und einer Strasse. Ich kam dann leider ein wenig vom Weg ab und landete knapp 2 km entfernt vom Ziel am Fluss. Die Uferstrasse erwies sich als unbefestigter Weg auf einer Dammkrone. In der Ferne sah ich das Objekt meiner Begierde, eine Bruecke. Nun nagten Zweifel in mir, ob die Bruecke auch eine passierbare sei. Endlich angekommen stand ich vor einer Bamboobruecke, die gerade niemand benutzte. Das war eigentlich auch ganz gut so, da ich niemanden ausweichen musste. Gelaender gab's ja nicht. Gesagt, getan, uber den Fluss, der eine boese Stroemung hatte, und dann noch einen Km bis in's Dorf. Nachgefragt und weiter zum Thu Thien Tempel, der allerdings in keinem guten Zustand war.
Nun kam endlich der endlose Weg zurueck zur Hauptstrasse. Ich war ziemlich fertig, heiss war es immer noch und auf der Strecke waren unablaessig Baustellen-LKWs unterwegs, die einen elenden Staub aufwirbelten. 5 km weiter hielt ein Mopedfahrer, der mich dann bis in die Stadt nahe der Hauptstrasse brachte. Er wollte absolut keinen Beitrag zu den Spritkosten, auch auf wiederholten Vorschlag. Dann noch einen KM durch's Dorf bis ich an die Fernstrasse kam und dann hielt tatsaechlich sofort ein Van der nach Quy Nhon zum Busbahnhof fuhr. 50K.
Ich wackelte dann zur Suppenstelle nahe dem Hotel und es war am Ende ein Ausflug von 11 Stunden. Auf google maps waren es 21 km Latscherei. Hat sich so ergeben, weil es keine Mopedtaxis auf dem flachen Land abseits der Hauptstrasse gab. Dumm gelaufen.
Die Fotos folgen nachher mit ein paar Bemerkungen auch zum Weg. Generell waren die Strassen in sehr gutem Zustand, selbst in den Doerfern und zwischen den Feldern, also die Nebenwege. Die Doerfer sahen insgesamt sehr gut aus, viele hatte grosse oder sehr grosse Haeuser. Einige lebten noch in aelteren Ziegelhaeusern, die malerisch aber dann nicht so toll sind. Die Landwirtschaft entlang des FLusses war sehr diversifiziert. Gemuese, Mais, Chillies, wenig Reis und ziemlich anderes Zeug, dass ich nicht erkennen konnte. Intersiver Bewaesserungsanbau. Den Leuten geht es anscheinend sehr gut, Armut habe ich keine gesehen. Auf den Phils sieht's da ganz anders aus.
So nun siesta
 

thaiguy

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Habe gerade wieder gut 7 km durch das Dorf absolviert. Erst zur 25K Suppe, dann zum Museum und ein Halt am Strand.

Quy Nhon wird in der Mitte durch eine breite Allee geteilt. Der noerdliche Teil bildet die urpruengliche Stadt mit vielen Geschaeften, Maerkten usw. Im suedlichen Teil treibt sich das faule Pack, wie ich es bin, herum. Der Weg zum Museum fuehrt an einigen preiswerten Laeden fuer Meeresfruechte vorbei. Ich selbst bin kein Anhaenger von Muscheln, Shrimps und anderem Getier. Fisch habe ich leider keinen gesehen, der kommt erst abends auf den Grill. Alles ganz frisch vom Meer. Vielleicht mache ich nachher noch einen Kontrollgang, der Magen waere schon interessiert. P1840575.jpg P1840576.jpg P1840577.jpg P1840578.jpg
Wie man sieht, gegrillt wird auf offener Strasse. In einer Seitenstrasse ist die Dichte der Laeden bemerkenswert, so dass man mit ein wenig Glueck sicherlich auch einen elenden Mopedfahrer serviert bekommen kann.

Nach dem Museumsbesuch ein wenig am Strand entlang. Es gibt tatsaechlich 6 Sonnenschirme, sprich 1 pro Km. P1840571.jpg P1840573.jpg P1840574.jpg
Service wird auch geboten.

Als oller Proll bin lieber zu den einfacheren Angeboten gelatscht:
P1840580.jpg
Das zweite Bild wird der Lage eher gerecht:
P1840582.jpg
Eiskaffee und Eistee, 20K. Absolute Entspannung, Rauschen der Wellen, angenehme Brise = null Luftfeuchtigkeit/Schwitzen. Niemand, der einem etwas verticken will, die 1-2 Leute zaehlen nicht. Kein Krach von Autos und Bussen. Am Strand keine Hunde, die den Sand als Toilette benutzen. Alles sehr sauber, kein Dreck fliegt herum, war uebrigens in den Doerfern genauso.

Kurzum, ich bin voll ausgelastet, werde aber nachher doch noch mehr einstellen. Mir geht's einfach nur gut.
 
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thaiguy

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25 Dezember 2013
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Nun endlich weiter, die Bande schreit ja nach mehr Tempelfotos :)
Wie gesagt, der Weg hoch zum Phu Loc Tempel war Mist:
P1840063.jpg
P1840065.jpg
Diese ausgetrockenter Rinnsale waren die einzige Moeglichkeit durch gebueckt durch das Gestruepp mit vielen Dornen zu kommen.
P1840069.jpg
Der Tempel war ein ziemlicher Brocken. Die Straeucher drum herum sind gut 2 Meter hoch.
Anders als die bloeder Langnase nimmt der Vietnaemse natuerlich den vorgesehenen Weg auf den Huegel. Der Weg gab auch ein wenig Aussicht frei.
P1840082.jpg
Der neuangelegte Weg folgte offenbar der alten Route, denn sehr viele Ziegelfragmente lagen herum und es gab 2 weitere Ebenen, wo frueher vermutlich weitere Tuerme standen.
P1840080.jpg P1840083.jpg P1840090.jpg
Damit war die Sache erledigt und es ging zum Can Thien Tempel:
P1840113.jpg P1840104.jpg
Das Teil war stark renoviert worden, restauriert waere ein wenig zu nett. Der Tempel liegt neben einer alten, nicht mehr existenten Festungsanlage, auf der die geschaeftigen Vietnamesen spaeter ein paar andere Sachen gestellt haben:
P1840129.jpg P1840132.jpg P1840133.jpg P1840134.jpg P1840135.jpg
Ein ziemlich beliebter General, wichtig fuer die Nationalgeschichtsschreibung, aus dem spaeten 18. Jahrhundert liegt hier begraben.

So 15 Fotos hochgeladen und gleich geht's weiter.
 
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thaiguy

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25 Dezember 2013
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Direkt neben dieser neueren Anlage verbarg sich im Untergrund ein halbrundes Becken aus der Cham-Zeit, das man nun ausgegraben hat. Ich wurde, wie bereits berichtet, sofort zu einer religioesen Zeremonie rekrutiert:
P1840140.jpg P1840142.jpg
Die groesse des Beckens laesst erahnen, dass hier noch sehr viel mehr herumstand. Leider haben wiederholte Nachbarschaftsbesuche nicht viel uebrig gelassen.

Mehr Glueck hatte am Ende die auch sehr gerupfte Duong Long Tempel-Anlage. Diese war scheinbar das religioese Zentrum der ganzen Gegend zur Zeit der kambodschanischen=Khmer Kontrolle der Cham Gebiete. Hier verbindet sich die Ziegeltechnik der Cham mit der Steinbauweise der Khmer (alles angelesen, also ganz so klug bin ich nicht).
P1840172.jpg P1840184.jpg P1840187.jpg P1840182.jpg P1840150.jpg

Anschliessend ging's durch Felder, die Hitze war bruetend und am Fluss war's auch nicht so schattig. P1840208.jpg P1840208.jpg P1840209.jpg
Ziel meiner Begierde war dieses Kunstwerk:
P1840214.jpg P1840216.jpg P1840221.jpg
Sieht besser aus als es ist. Nach der Farbe der Bambusteile zu urteilen, steht das Ding schon etwas laenger und war hier und da auch geflickt worden. Das ist eine original vietnamesische Dorfbruecke, wie sie wohl seit sehr langer Zeit gebaut wurde. Es lebe die moderne Technik.

Die Bruecke ersparte mir einen Umweg von gut 5 km und ich kam hinter der Bruecke zum Thu Thien Tempel, dem es nicht so gut ging.
P1840233.jpg P1840227.jpg

Danach kam dann die endlose Weg zurueck zur Hauptstrasse. Mir ging dann auch nicht mehr so gut.
 

thaiguy

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25 Dezember 2013
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Ich war mittlerweile auch bei den Binh Lam und Banh It Tempeln, besonders letzterer ist eindrucksvoll. Aus dem Museum habe ich reichlich Material, das von diesen Fundorten stammt. Damit vervollstaendigt sich der Eindruck und diese toten Steine werden etwas lebendiger.
Leider nervt auf dem Forum die unsaegliche Aktion bzgl. der Ignorierfunktion und ich stelle das Material erst einmal nicht ein und werde auch andere Infos zur Stadt und weiteren Reise (HCMC/Kambodscha usw.) vorerst ruhen lassen. Das gleiche gilt auch fuer andere Themen. Nach dem 13. Mai werde ich sehen, ob es weitergeht.
 
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