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Andere Es musste ja so kommen: das Traumgirl getroffen, aber...

octopussy

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13 Juli 2022
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“Es wird Zeit, Nana kennen zu lernen”, äusserte mein Kumpel.
Ich stellte mir Nana als behelfsmässig bekleidetes junges Mädel vor.
Unter meinem T-Shirt wurde es wieder heiss und in meiner Hose wieder eng.

Denn wir hatten gerade ein Etablissement verlassen, das an der Kleidung der Mädchen genauso gespart hatte, wie an ihrer Ernährung:
sie dürsteten, als hätten sie seit Tagen nichts getrunken.
Und ihre Hände tasteten meine Hose fortwährend nach Ess- oder Lutschbarem ab.

“Wir teilen uns ein Taxi, OK?”, hörte ich (geistesabwesend).
Und musste erstaunt konstatieren (hellwach):
Das Taxi war kein Taxi, sondern ein motorbike,
Das motorbike war kein Motorrad sondern ein Moped,
Der Typ mit der orangefarbenen Weste war kein Bauarbeiter, sondern der Taxi-Driver.

Skeptisch beäugte ich das ungenügende Platzangebot auf dem Sitz, hinter dem Driver.
Es wurde noch ungenügender, je mehr mein Kumpel darauf Platz nahm.
Langsam und vorsichtig setzte ich mich hinter ihn.
“Hey, behalt mal Deine Latte bei Dir” rief er.
Ich verwünschte seine rheinländische Direktheit.
“Selber Latte” hielt ich dagegen und rutschte pikiert nach hinten.

Es machte “ploff” und ich rappelte mich mühsam vom Boden auf.
“Sorry, lange Latte”, entschuldigte ich mich beim Driver, der so tat, als würde er ein Lachen verkneifen.
Ich setzte mich wieder und schob mit “wumms” meinen Kumpel nach vorne.
Der Driver machte “oumpf” und raste davon, wie von der Tarantel gestochen.

Am Ziel angekommen, fiel ich behende vom Motorrad - ich wusste ja wie es ging.
Es machte “plopp”, als sich mein Kumpel vom Driver löste.
“Thank you for pulling your latte out of my ass!” rief der Fahrer und flog gackernd davon, wie ein Luftballon, aus dem man den Pfropfen herausgezogen hatte.

Wir schlenderten durch Nana – ich erfuhr, dass das mehr war als nur ein leichtbekleidetes Mädel – und es kam, wie es kommen musste:

Ich sah SIE.
Das EINE Mädchen.
Und mit einem “ffft” verließ mich meine Besinnung.
Sie stand da –wunderschön.
“Und es strahleten weisser die Blüten des Lotus,
sich freuend ob der Schönheit der himmlischen Erscheinung.”

Stand sie nicht auf der Himmelsleiter?
Stand sie überhaupt oder schwebte sie über dem Boden?
Sie hatte das Antlitz eines Engels und Ihr Lächeln - ein Zaubern.
In ihrem Bann, von ihr angezogen, konnte ich mich doch nicht bewegen.
Eiskalt lief es mit den Rücken hinunter.
Ich konnte nicht reden.
Vielleicht sabberte ich.
"Und wenn das Lächeln der Sonne im Meer erlischt
Erleuchtet dennoch das Strahlen Deiner Augen mein Herz"
So sprach mein Herz zu ihr, da es licht ward in meiner Seele.
“Und langsam erliegen die Lieder der Lüfte dem leisem Liebkosen,
Selbst wenn das säuselnde Singen soll schweigen im Schlaf,
Tönt dennoch der Klang Deines Lächelns beglückend in mir"

Mein Herz war voller Poesie.
"Und doch, es ward ein Zaudern in mir,
ein zartes Zerren an meines Leibes Saum..."

"Verdammt, Du Arschgesicht! Was soll die Scheiße! Kannst Du mal meinen Arm los lassen!" keifte ich meinen Kumpel an "ich will zu ihr"
Er zerrte weiter: "Du meinst wohl zu IHM?"
Ich feixte: "Zum Taxidriver? Den kannst Du für Dich behalten, höhö!"
Er: "Ey Mann, das isn Ladyboy!"
“Lä-Lä-Lä…”
“...?”
“<klönk>”
Mein Unterkiefer war auf den Boden gefallen.

Ich stammelte: “d-d-d-d-d-d-”
Er: “DAS”
Ich : “w-w-w-w-w-“
Er: “WAR”
Ich: “k-k-k-k-k-k-”
Er: “KEIN MÄDCHEN”
Ich: “d-d-d-d-d-DOCH !!! N-N-N-Nien-n-n-als war das ein Lä-Lä-LB, NIE-N-N-ALS!”

Ich ließ mich wegziehen (willenlos), weiter “nie-n-n-als” brabbelnd (hirnlos).

Ich versuchte, mich zusammen zu kneifen:
"Das ist ein wunderschönes Traumgirl, das MUSS ein Mädchen sein!”
“Und was ist das, wo sie steht?”
“Ne Tür”
“Ne Tür vonner Ladyboybar”
“Sie steht nur zufällig da”
Meine Träume fielen in sich zusammen wie ein entleerter Luftballon.

Ich schaute zurück:
Und verträumt lächelnd entschwebte sie,
wie eine Rose den Duft ihrer Schönheit
verströmend im nächtlichen Äther…

Ach, Scheiß drauf, Ich würde sie nie wiedersehen und notwendigerweise würde ich sie vergessen müssen.

Ich vergaß sie mitnichten.
Dafür sorgte mein Kumpel.
Der im Übrigen auch erzählte, er habe Nanas Eiswürfelvorräte in meinen Rücken geschüttet (eine schamlose Lüge, schließlich hätte ich das bemerkt).
Und es kam, wie es kommen musste: bis heute erinnert er mich mit Vergnügen daran, dass er mich vor einem LB gerettet hatte. Doch das war kein LB, NIE-N-N-ALS!