Vergangene Erlebnisse
Thailand ist anders, das ist mir schon bei meiner ersten Reise deutlich aufgefallen. Anders bedeutet für mich nicht besser oder schlechter, sondern erstmal nur anders. Es mag sein, dass dieses anders Sein Nachteile der westlichen Kultur im Guten aufwiegen können. Wenn ich dies feststellte, habe ich meine westliche Art durch die thailändische ersetzt und habe mir so über die Jahrzehnte einige Vorteile erarbeiten können. In diesem Thread beschreibe ich ab und zu Situtionen, die ich beobachtet habe und die meine Erfahrungen bereichert haben. Manchmal werde ich euch mein Fazit mitteilen und was ich daraus gelernt habe. Meist aber überlasse ich es dem Leser den Bericht zu analysieren und gegebenenfalls seine Meinung zu revidieren. Eines möchte ich aber ganz klar kommunizieren. Mit westlichem Denken Thailand, Thais und deren gesellschaftliche Strukturen anzuschauen führt zu Fehlurteilen, seien wir uns dessen stets bewusst.
Thai-Chinesen
Thai-Chinesen haben einen thailändischen Pass, sie sind aber Thai-Chinesen und unterscheiden sich von den Thais.
Das Familienoberhaupt ist die älteste Frau und in meiner heutigen Erzählung bin ich in so einer Familie als Gast aufgenommen worden. Das Familienoberhaupt war damals knapp über 80 Jahre alt und sehr dominant. Zwar hatte ihr Mann teure Kleidung und eine Rolex am Handgelenk, er durfte auch mit Chefin und anderen Familienmitgliedern am Tisch sitzen, jedoch hattte er nichts zu melden. Er lebte irgendwie im goldenen Käfig.
Irgendwo im Bezirk Pak Chong in der Provinz Nakhon Ratchasima hat diese sehr reiche thai-chinesische Familie aus Bangkok ein grosses Stück Land gekauft und darauf kann ein jedes Familienmitglied ein Wochenendhaus bauen. Mich erstaunte, dass die Bauparzellen gekauft werden mussten. Und all jene Familienmitglieder, welche noch kein eigenes Wochenendhaus besassen, konnten sich im Familienresort einmieten. Dort wurden auch Businesspartner und Gäste der Chefin untergebracht. Manche kostenlos, die meisten aber mussten einen Obulus bezahlen.
Die ganze Familie unterstützt einen englischen, buddhistischen Mönch der zurückgezogen im Khao Yai Nationalpark praktiziert. Jedes zweite Wochenende wird er in das Familienresort eingeladen, dort unterrichtet er Kinder und Erwachsene in der buddhistischen Lehre. Die Einnahmen des Resorts gehen als Spende zu ihm und der Mönchsgemeinschaft, welcher er angehört. Aber nicht nur diese Einnahmen, die ganze Familie ist sehr grösszügig in der Unterstützung des Mönchs und seiner Gemeinschaft, die in Thailand einen sehr guten Ruf hat.
Thai-Chinesen sind sehr hirarchisch organisiert und die Familie macht (fast) alles für die Familie. Eine Enkelin der Chefin hat am Konservatorium in Wien Klavier studiert. Sie spricht perfekt Deutsch mit einem kleinen wienerischen Akzent. Das Studium hat die Familie finanziert und nun ist es folgerichtig, dass die Musikerin einen Teil ihres Verdienstes der Familie zurückgibt.
Nicht alle Kinder und Grosskinder der Chefin konnten studieren. Nach den Aussagen der Chefin wird sehr genau geprüft, ob ein Investment in ein Studium auch profitable "return on investment" erziehlt. Zwar wird Eignung und Neigung berücksichtigt, aber zum Wohle kommender Generationen, wird schonungslos geprüft und entschieden, wer, was zum Gedeihen der Familie beizutragen hat.
Das fängt schon in jungen Jahren an, denn Samstag und Sonntag haben die Kinder unterricht in verschiedenen Fächern. Zum Beispiel in Englisch und Chinesisch. Auf Disziplin wird sehr hohen Wert gelegt. Alle lernen schon sehr früh, dass sie sich selbstdiszipliniert in die Gemeinschaft der Familie einordnen.
Wenn man einen Blick in die geschäftlichen Aktivitäten des Clan wirft, dann hat er seine Finger bei sehr lukrativen Wirtschafts- und Industriebetrieben drin. Sei es als Mehrheitseigner oder in Beteiligungen. Ziel ist immer, dass die Familie, respektive der Reichtum prosperiert.
Ob wir diese Art zu leben gut oder schlecht finden ist unwichtig. Ich kenne ein paar thai-chinesische Familien und alle sind nach ähnlichem Muster konzipiert, wenn auch der hier vorgestellte Clan der strikteste und konsequentest organisierte ist, den ich kennen gelernt habe.
Während thailändische Familien meist eine Party ohne Hintergedanken organisieren und ziellos feiern, tut dieser Clan selbiges immer mit einem klaren Hintergedanken. Zwar ist er bei der Ausrichtung einer Party sehr grosszügig und lässt auch gerne besondere Leckereien importieren (beispielsweise russischen Kaviar oder französischen Wein), aber die Party muss einen Zweck haben, so einfach ins blaue Hinaus wird nicht gefeiert.
Für mich war dieses Zusammentreffen äusserst interessant, gewährte er mich doch ein Blick hinter die Kulissen einer Lebensweise die mir bis dahin wenig bekannt war. Eingeladen wurde ich aus geschäftlichen Gründen und wir beschlossen damals ein Joint Venture per Handschlag, auch so ein Ding, dass es das noch gibt.
Thailand ist anders, das ist mir schon bei meiner ersten Reise deutlich aufgefallen. Anders bedeutet für mich nicht besser oder schlechter, sondern erstmal nur anders. Es mag sein, dass dieses anders Sein Nachteile der westlichen Kultur im Guten aufwiegen können. Wenn ich dies feststellte, habe ich meine westliche Art durch die thailändische ersetzt und habe mir so über die Jahrzehnte einige Vorteile erarbeiten können. In diesem Thread beschreibe ich ab und zu Situtionen, die ich beobachtet habe und die meine Erfahrungen bereichert haben. Manchmal werde ich euch mein Fazit mitteilen und was ich daraus gelernt habe. Meist aber überlasse ich es dem Leser den Bericht zu analysieren und gegebenenfalls seine Meinung zu revidieren. Eines möchte ich aber ganz klar kommunizieren. Mit westlichem Denken Thailand, Thais und deren gesellschaftliche Strukturen anzuschauen führt zu Fehlurteilen, seien wir uns dessen stets bewusst.
Thai-Chinesen
Thai-Chinesen haben einen thailändischen Pass, sie sind aber Thai-Chinesen und unterscheiden sich von den Thais.
Das Familienoberhaupt ist die älteste Frau und in meiner heutigen Erzählung bin ich in so einer Familie als Gast aufgenommen worden. Das Familienoberhaupt war damals knapp über 80 Jahre alt und sehr dominant. Zwar hatte ihr Mann teure Kleidung und eine Rolex am Handgelenk, er durfte auch mit Chefin und anderen Familienmitgliedern am Tisch sitzen, jedoch hattte er nichts zu melden. Er lebte irgendwie im goldenen Käfig.
Irgendwo im Bezirk Pak Chong in der Provinz Nakhon Ratchasima hat diese sehr reiche thai-chinesische Familie aus Bangkok ein grosses Stück Land gekauft und darauf kann ein jedes Familienmitglied ein Wochenendhaus bauen. Mich erstaunte, dass die Bauparzellen gekauft werden mussten. Und all jene Familienmitglieder, welche noch kein eigenes Wochenendhaus besassen, konnten sich im Familienresort einmieten. Dort wurden auch Businesspartner und Gäste der Chefin untergebracht. Manche kostenlos, die meisten aber mussten einen Obulus bezahlen.
Die ganze Familie unterstützt einen englischen, buddhistischen Mönch der zurückgezogen im Khao Yai Nationalpark praktiziert. Jedes zweite Wochenende wird er in das Familienresort eingeladen, dort unterrichtet er Kinder und Erwachsene in der buddhistischen Lehre. Die Einnahmen des Resorts gehen als Spende zu ihm und der Mönchsgemeinschaft, welcher er angehört. Aber nicht nur diese Einnahmen, die ganze Familie ist sehr grösszügig in der Unterstützung des Mönchs und seiner Gemeinschaft, die in Thailand einen sehr guten Ruf hat.
Thai-Chinesen sind sehr hirarchisch organisiert und die Familie macht (fast) alles für die Familie. Eine Enkelin der Chefin hat am Konservatorium in Wien Klavier studiert. Sie spricht perfekt Deutsch mit einem kleinen wienerischen Akzent. Das Studium hat die Familie finanziert und nun ist es folgerichtig, dass die Musikerin einen Teil ihres Verdienstes der Familie zurückgibt.
Nicht alle Kinder und Grosskinder der Chefin konnten studieren. Nach den Aussagen der Chefin wird sehr genau geprüft, ob ein Investment in ein Studium auch profitable "return on investment" erziehlt. Zwar wird Eignung und Neigung berücksichtigt, aber zum Wohle kommender Generationen, wird schonungslos geprüft und entschieden, wer, was zum Gedeihen der Familie beizutragen hat.
Das fängt schon in jungen Jahren an, denn Samstag und Sonntag haben die Kinder unterricht in verschiedenen Fächern. Zum Beispiel in Englisch und Chinesisch. Auf Disziplin wird sehr hohen Wert gelegt. Alle lernen schon sehr früh, dass sie sich selbstdiszipliniert in die Gemeinschaft der Familie einordnen.
Wenn man einen Blick in die geschäftlichen Aktivitäten des Clan wirft, dann hat er seine Finger bei sehr lukrativen Wirtschafts- und Industriebetrieben drin. Sei es als Mehrheitseigner oder in Beteiligungen. Ziel ist immer, dass die Familie, respektive der Reichtum prosperiert.
Ob wir diese Art zu leben gut oder schlecht finden ist unwichtig. Ich kenne ein paar thai-chinesische Familien und alle sind nach ähnlichem Muster konzipiert, wenn auch der hier vorgestellte Clan der strikteste und konsequentest organisierte ist, den ich kennen gelernt habe.
Während thailändische Familien meist eine Party ohne Hintergedanken organisieren und ziellos feiern, tut dieser Clan selbiges immer mit einem klaren Hintergedanken. Zwar ist er bei der Ausrichtung einer Party sehr grosszügig und lässt auch gerne besondere Leckereien importieren (beispielsweise russischen Kaviar oder französischen Wein), aber die Party muss einen Zweck haben, so einfach ins blaue Hinaus wird nicht gefeiert.
Für mich war dieses Zusammentreffen äusserst interessant, gewährte er mich doch ein Blick hinter die Kulissen einer Lebensweise die mir bis dahin wenig bekannt war. Eingeladen wurde ich aus geschäftlichen Gründen und wir beschlossen damals ein Joint Venture per Handschlag, auch so ein Ding, dass es das noch gibt.