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- 17 Januar 2009
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Bislang kam die Tourismusindustrie noch glimpflich durch die Krise. Für das kommende Jahr aber sind die Aussichten düster. Immer mehr Deutsche knausern beim Urlaub. Es droht ein Rabattkrieg, der die Reisekonzerne belastet. Verbraucher profitieren.
Eitel Sonnenschein? Von wegen! Der blaue Himmel, von dem Deutschlands Reisebranche so lange schwärmte, verfinstert sich - immer mehr. Selbst beim weltgrößten Reisekonzern TUI droht die in der Wirtschaftskrise gesunkene Reiselust Spuren zu hinterlassen. Das Unternehmen meldet für das Rumpfgeschäftsjahr 2009, das bis Ende September geht, nur wegen des Teilverkaufs der Reederei Hapag-Lloyd 333 Millionen Euro Gewinn.
"Es wird nicht einfach werden, den Profit deutlich zu steigern", heißt es im Umfeld von TUI-Vorstandschef Michael Frenzel. Das gelte für die gesamte Reiseindustrie. Grund: Im laufenden Jahr hätten viele Menschen die Folgen der Wirtschaftskrise nicht wirklich gespürt. "Massenentlassungen wurden durch Kurzarbeit aufgefangen, die Haushalte wurden durch die niedrigen Energiepreise subventioniert."
Das könnte sich bald ändern. Konjunkturforscher erwarten, dass die Krise im kommenden Jahr bei den Verbrauchern ankommt. Die Bundesagentur für Arbeit rechnet mit steigenden Arbeitslosenzahlen. Die Folge: Reihenweise könnten Menschen ihre ins Auge gefasste Urlaubsreise streichen. Auf Reisekonzerne und Fluggesellschaften kommen harte Zeiten zu.
Eine Studie der Beratungsfirma Boston Consulting (BCG) untermauert dieses Szenario. Demnach wollen 45 Prozent der Menschen ihre Reiseausgaben kürzen. Für die Untersuchung wurden mehr als 8.000 Konsumenten befragt, darunter mehr als 1.000 Deutsche. Gut 80 Prozent gaben an, künftiger seltener zu verreisen oder für den Urlaub günstigere Transportmittel wie Billigflieger zu wählen.
Auch bei der Lufthansa spürt man diese Entwicklung. "Seit vier Wochen zieht das Luftfrachtvolumen wieder an", sagt zwar ein ranghoher Manager. Das sei ein Zeichen, dass die wirtschaftliche Entwicklung wieder anzieht. Auch bei den Passagieren seien hoffnungsvolle Signale zu erkennen. "Viele Geschäftsreisende sitzen nicht mehr länger in der Econonomy-Class sondern fliegen wieder Business." Wenig optimistisch ist der Lufthanseat allerdings bei Privatreisen: "Im kommenden Jahr wird es in der Economy-Class reihenweise leere Sitze geben, weil die Leute sparen."
Die Unsicherheit spiegelt sich auch in der Bilanz der Reisekonzerne. Im zurückliegenden Sommergeschäft mussten TUI und Thomas Cook einen Buchungsrückgang von zwölf Prozent verkraften. Für die kommende Sommersaison haben viele Anbieter ihre Preise deutlich nach unten korrigiert. Das hilft zwar einem weiteren Einbruch der Buchungszahlen zu verhindern, aber nicht dem Profit.
Klaus Läpple, Präsident des Deutschen Reiseverbands (DRV), sorgt sich deshalb um die Zukunft der Branche. Die für den Sommer angekündigten Preissenkungen werden seiner Meinung nach bei deutschen Reiseveranstaltern zu einem erneuten Umsatzschwund führen. Läpple hält es für "absolut gefährlich, die Absatzmenge ausschließlich über den Preis zu stimulieren".
So sehr sich die Reisemanager um die Zukunft sorgen, so stark dürften Reiselustige ins Schwärmen geraten. Die Rabattschlacht wird zu einer Flut von Sonderangeboten führen. Marktführer TUI senkt die Preise um bis zu sechs Prozent. Neckermann und Thomas Cook arbeiten ebenfalls mit deutlich mehr Sonderangeboten. Alltours und Rewe räumen bei Pauschalreisen einen Rabatt von durchschnittlich sechs Prozent ein. Wer zögert, dem wollen die Anbieter mit einem weiteren Sonderangebot locken: Wer nach der Buchung arbeitslos wird oder kurzarbeiten muss, kann den Urlaub in vielen Fällen kostenlos stornieren.
Gute Karten für uns Urlauber

quelle: heute.de
Eitel Sonnenschein? Von wegen! Der blaue Himmel, von dem Deutschlands Reisebranche so lange schwärmte, verfinstert sich - immer mehr. Selbst beim weltgrößten Reisekonzern TUI droht die in der Wirtschaftskrise gesunkene Reiselust Spuren zu hinterlassen. Das Unternehmen meldet für das Rumpfgeschäftsjahr 2009, das bis Ende September geht, nur wegen des Teilverkaufs der Reederei Hapag-Lloyd 333 Millionen Euro Gewinn.
"Es wird nicht einfach werden, den Profit deutlich zu steigern", heißt es im Umfeld von TUI-Vorstandschef Michael Frenzel. Das gelte für die gesamte Reiseindustrie. Grund: Im laufenden Jahr hätten viele Menschen die Folgen der Wirtschaftskrise nicht wirklich gespürt. "Massenentlassungen wurden durch Kurzarbeit aufgefangen, die Haushalte wurden durch die niedrigen Energiepreise subventioniert."
Das könnte sich bald ändern. Konjunkturforscher erwarten, dass die Krise im kommenden Jahr bei den Verbrauchern ankommt. Die Bundesagentur für Arbeit rechnet mit steigenden Arbeitslosenzahlen. Die Folge: Reihenweise könnten Menschen ihre ins Auge gefasste Urlaubsreise streichen. Auf Reisekonzerne und Fluggesellschaften kommen harte Zeiten zu.
Eine Studie der Beratungsfirma Boston Consulting (BCG) untermauert dieses Szenario. Demnach wollen 45 Prozent der Menschen ihre Reiseausgaben kürzen. Für die Untersuchung wurden mehr als 8.000 Konsumenten befragt, darunter mehr als 1.000 Deutsche. Gut 80 Prozent gaben an, künftiger seltener zu verreisen oder für den Urlaub günstigere Transportmittel wie Billigflieger zu wählen.
Auch bei der Lufthansa spürt man diese Entwicklung. "Seit vier Wochen zieht das Luftfrachtvolumen wieder an", sagt zwar ein ranghoher Manager. Das sei ein Zeichen, dass die wirtschaftliche Entwicklung wieder anzieht. Auch bei den Passagieren seien hoffnungsvolle Signale zu erkennen. "Viele Geschäftsreisende sitzen nicht mehr länger in der Econonomy-Class sondern fliegen wieder Business." Wenig optimistisch ist der Lufthanseat allerdings bei Privatreisen: "Im kommenden Jahr wird es in der Economy-Class reihenweise leere Sitze geben, weil die Leute sparen."
Die Unsicherheit spiegelt sich auch in der Bilanz der Reisekonzerne. Im zurückliegenden Sommergeschäft mussten TUI und Thomas Cook einen Buchungsrückgang von zwölf Prozent verkraften. Für die kommende Sommersaison haben viele Anbieter ihre Preise deutlich nach unten korrigiert. Das hilft zwar einem weiteren Einbruch der Buchungszahlen zu verhindern, aber nicht dem Profit.
Klaus Läpple, Präsident des Deutschen Reiseverbands (DRV), sorgt sich deshalb um die Zukunft der Branche. Die für den Sommer angekündigten Preissenkungen werden seiner Meinung nach bei deutschen Reiseveranstaltern zu einem erneuten Umsatzschwund führen. Läpple hält es für "absolut gefährlich, die Absatzmenge ausschließlich über den Preis zu stimulieren".
So sehr sich die Reisemanager um die Zukunft sorgen, so stark dürften Reiselustige ins Schwärmen geraten. Die Rabattschlacht wird zu einer Flut von Sonderangeboten führen. Marktführer TUI senkt die Preise um bis zu sechs Prozent. Neckermann und Thomas Cook arbeiten ebenfalls mit deutlich mehr Sonderangeboten. Alltours und Rewe räumen bei Pauschalreisen einen Rabatt von durchschnittlich sechs Prozent ein. Wer zögert, dem wollen die Anbieter mit einem weiteren Sonderangebot locken: Wer nach der Buchung arbeitslos wird oder kurzarbeiten muss, kann den Urlaub in vielen Fällen kostenlos stornieren.
Gute Karten für uns Urlauber


quelle: heute.de