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Thailand Pattaya Chronicles: Lehrjahre sind keine Herrenjahre – außer hier

marquisde

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28 Februar 2024
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Prelude

Alles begann mit einer harmlosen Idee: Ich mache gerade meine zweite Ausbildung, nachdem ich meine frühen 20er damit verbracht habe, zu "jobben" und herauszufinden, was das Leben so für mich bereithält. Und das nicht mit exzessivem Feiern, sondern ganz gemütlich im Komfort meines Elternhauses. Heißt: Me, Myself and I. Ich bin gerne für mich, lebe viel in meinem eigenen Kopf.

Aktuell mache ich eine Ausbildung in der IT. Etwas, das eigentlich schon immer mein Ding war. Aber ich dachte lange, dafür müsste man irgendwie studieren oder hochbegabt sein. Tja, bei beiden, ist bei mir der Zug leider schon abgefahren.

Und so. Jetzt, Jahre später, bin ich endlich dort angekommen, wo ich hingehöre. Und mit dieser neu gewonnenen Klarheit kam auch ein anderes Gefühl: Freiheit. Doch da war noch eine Sache… Ein Punkt auf meiner Bucket-List war es, einen Urlaub komplett alleine zu planen, zu buchen und durchzuziehen. Um meine Komfortzone zu verlassen und endlich das Gefühl zu haben, selbstständiger zu werden.

Ich präsentiere:

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Pattaya, die Erste

(Vielen Dank an diese Community und jeden, der einem selbst die dümmste Frage beantwortet!)


Warum Pattaya?

Der Ruf von Pattaya war mir vorab schon bekannt. Der "Vergnügungspark für Erwachsene" wo man einfach gut Urlaub machen kann. Mit heißen SEX Sonnenstrahlen, exotischen SEX Stränden und natürlich massig SEX Spaß.
Also YouTube auf und ein paar Videos geschaut. Natürlich aus Recherchezwecken. Strände, Tempel, Märkte. Alles ganz nett. Und dann. Soi 6, Walking Street nach Mitternacht, Soi Buakhao bei Sonnenaufgang.

Was ist das denn bitte für ein moralisch-depraveder Ort? Da muss ich unbedingt hin!

Und so bin ich, keine Ahnung mehr wie, in diesem Forum gelandet und habe mich erstmal durch die Berichte gelesen. Natürlich ebenfalls ganz aus Recherchezwecken. Und irgendwann war mir dann klar: Ich muss das selbst erleben.
Ich dachte immer, so ein Urlaub ist nur was für Leute mit richtig Kohle. Genau wie ich früher dachte, dass man für IT studiert haben muss. Einfach mal selbst nachlesen, statt nur Annahmen zu treffen, ich hab's kapiert. Je mehr ich also hier gelesen habe, desto klarer wurde mir, wenn ich es halbwegs schlau anstelle, dann ist Pattaya auch mit meinem Gehalt irgendwie machbar.

Und genau da fing die Idee an, ernst zu werden.


Buchung & Vorbereitung

Da ich mich wegen der Berufsschule an die Schulferien (und übrige Urlaubstage) halten musste, fielen die Sommerferien direkt raus. Viel zu früh, und als ich im April mit der eigentlichen Planung begann, hatte ich gerade mal genug Geld für Flug und vlt. noch das Hotel zusammengespart. Also fiel die Wahl auf den Herbst, genug Zeit, um noch ein bisschen Taschengeld zur Seite zu legen.

Und dann, noch unter Druck von bestimmten YouTube-Videos und Forenberichten leidend, einfach eine Woche im Oktober gebucht.

Wie bereits erwähnt, war dies gleichzeitig mein erster selbstständiger Urlaub. Beim Flug hatte ich also etwas Bange und ehrlich gesagt auch einfach keine Lust auf diesen Stress mit Umsteigen. Also entschlossen, einen etwas teureren Direktflug mit Thai Airways über Expedia zu buchen. Das Hotel? Musste ich dann irgendwie per Raten runterzahlen. Speaking of which...

Irgendwie hat mich hier, die Areca Lodge angesprochen. Zu dem Zeitpunkt lag der Preis bei 330€ für 7. Nächte, die ich in 3. Monatsraten á knapp 110€ bis zu meinem Urlaub abgezahlt habe, ebenfalls über Expedia gebucht. Ohne Kreditkarte hatte ich nicht viele andere Zahlungsmöglichkeiten.

Flug und Hotel nun, ohne noch ewig abzuwägen gebucht, wollte ich, den Großteil meiner mir noch verfügbaren Zeit eher der Vorbereitung widmen. Da in meiner Ausbildung das Thema Projektmanagement im Rahmenplan steht, habe ich die Gelegenheit genutzt und mir das erste Mal, für eine Reise, in Excel eine richtige Planung erstellt. Kostenkalkulation, Tagesbudget und eine Umrechnung der Preise in aktuellen Baht-Kurs. Alles sauber aufgelistet. War zwar erstmal mehr aus Spaß an der Sache, aber am Ende war es tatsächlich hilfreich, auch wenn ich letztlich mehr Geld eingeplant habe, als ich überhaupt gebraucht habe.

Letztendlich musste ich auch noch die Anreise zum Flughafen organisieren, da mein Flug von FRA-Frankfurt Intl. nach BKK-Suvarnabhumi Intl. ging und ich aus Umgebung Düsseldorf komme. Für je 15€ habe ich mir dann im Flixbus die besten Plätze (wenn es sowas im Flixbus überhaupt gibt) für Hin- und Rückfahrt gesichert. Von Bangkok nach Pattaya sollte es dann mit dem Flintstones Taxi Service gehen. Hier im Forum nur Gutes gelesen, also schien dies die beste Wahl zu sein, angenehm ans Ziel zu kommen.


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Super angenehme Kommunikation, alles lief problemlos und zuverlässig. Kann den guten Bewertungen nur zustimmen!

Anschließend hieß es Warten. Bei weitem der schlimmste Teil meiner Reise. Die Monate vorbeiziehen zu sehen und nur eines im Kopf haben. Um die Zeit irgendwie rumzukriegen, hab ich mir noch mehr Forenberichte reingezogen, stundenlang YouTube-Videos geschaut und sogar ein paar Thai-Vokabeln gelernt. Seit Juni dann auch wieder regelmäßig ins Gym gegangen, einfach um etwas fitter auszusehen und mehr Ausdauer zu haben. Man will ja vorbereitet sein. Dazu noch Impfungen gecheckt und alles an unnötigem Kram für die Reise gekauft. Im letzten Monat kam dann die typische Sorge: Hab ich wirklich an alles gedacht? Aber zu dem Zeitpunkt gab es dann kein Zurück mehr, denn... Pattaya wartete.

(Fortsetzung Folgt)

 

marquisde

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Vielen Dank für euer Feedback! Freut mich, dass der Bericht soweit gut ankommt.

Ich hab mir mit dem Schreiben ein bisschen Zeit gelassen, weil ich ehrlich gesagt nicht sicher war, wie er ankommt. Ich will hier vorneweg auch keine riesige Show versprechen. War halt mein erster Trip, und ich hab vieles einfach erstmal auf mich wirken lassen.

Trotzdem hab ich jetzt Bock, hier weiterzuschreiben. War ja schließlich ein Urlaub, der mir eine Menge Spaß gebracht hat. Und wer weiß, jetzt, wo ich beim ersten Mal einiges noch nicht ausprobiert habe, gibt’s vielleicht dieses Jahr sogar noch ein Sequel… 😉
 

marquisde

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Tag 0

So nervös wie ich die Wochen davor war, lief der Abreisetag überraschend entspannt ab. Meine Koffer waren schon am Vortag gepackt, das Bargeld hatte ich mir Anfang der Woche am Schalter meiner Sparkasse in unmarkierten Scheinen besorgt und ganz vorsichtig zusammen mit Kopien von allem Möglichen, von Impfpass bis Babyfotos in einen schwarzen Umschlag verstaut und ab in die Tasche damit. Nun auf nach Düsseldorf, um mein Abenteuer offiziell im Flixbus nach Frankfurt zu beginnen.

Am Düsseldorfer HBF angekommen, erstmal kurz Panik geschoben. Nicht besonders klar ausgeschrieben, wann welcher Bus wo hält und ich frage mich kurz, ob ich überhaupt richtig bin. Allerdings war ich bei Weitem nicht der Einzige. Als mich dann eine junge Dame mit sehr süßem Akzent ansprach und wissen wollte, wo unser Bus hält, habe ich mein Bestes gegeben, mir die Ahnungslosigkeit nicht anmerken zu lassen. Bevor ich zugeben musste, dass ich absolut keinen Plan hatte, tauchte der Flixbus dann, etwas verspätet, aber immerhin besser als gar nicht, um die Ecke auf.

Im Bus dann feststellen müssen, wie sollte es auch anders sein, dass sich schon jemand auf meinen schönen, reservierten Platz breitgemacht hatte. Lag aber hauptsächlich daran, dass die Person weder Deutsch noch Englisch verstand und total verwirrt schien, oder zumindest oscarverdächtig so getan hat, als ob. Also habe ich mir kurzerhand seinen Sitzplatz zeigen lassen und mich einfach dort hingepflanzt. Problem gelöst!

Jetzt knapp vier Stunden Fahrt zum Flughafen aussitzen. Also erstmal das Forum noch eine Weile durchstöbert, ein paar letzte Reiseberichte gelesen und geschaut, ob ich noch irgendwelche wichtigen Tipps übersehen habe. Irgendwann dann noch ThaiFriendly runtergeladen, ein Profil erstellt und sogar Premium abonniert. Ich war noch nicht mal vor Ort, und nach kurzer Verifizierung meines Profilbildes und Ändern meines Standorts hatte ich schon jede Menge Angebote im Postfach. Die Frage „Are you in Pattaya now?“ habe ich dabei natürlich direkt schon mal vorsorglich bejaht. Line-IDs ausgetauscht und nebenbei noch Flintstones Taxi Service Bescheid gegeben, dass sich an meinem Ankunftszeitpunkt erstmal nichts mehr verändert hat. Morgen sollte ich um ungefähr diese Zeit im Hotel angekommen sein, also Kopfhörer rein und bisschen Reggae für die Urlaubsstimmung gehört.

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Im Laufe des Tages hat man uns dann irgendwo in der Nähe des Flughafens rausgeschmissen. Jetzt konnte ich entweder den anderen Reisenden einfach hinterherlaufen oder auf Google Maps vertrauen und als Einziger nach rechts abbiegen. Dachte natürlich, ich wäre den anderen damit überlegen. Bis ich vor einem Tor stand, wo mich ein Mitarbeiter stoppte und freundlich bat, umzudrehen. Wie sollte das erst in Pattaya aussehen, wenn ich schon daheim so orientierungslos herumirre? Den Eingang zum Flughafen dann doch noch gefunden und vor dem Sicherheitscheck wie im Movie Park in einer Schlange durch mehrere Räume gestanden. Alles in allem dann doch pünktlich im Flieger gesessen - bis hierhin also schon mal geschafft.
 

marquisde

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Anreise (Tag 1)

Hinflug
✈️ (Thai Airways International 923)

Check-in pünktlich, Sitzplatz etwas eng, lag aber auch daran, dass ich meine Tasche immer nahe bei mir hatte. Schließlich waren da nicht nur meine gesamten Unterlagen, sondern auch über 1.000 Euro in bar drinne.

Wurde neben einem jungen, "liebenden" Pärchen platziert. Hatte leider erst zu spät gecheckt, dass Thai Airways mir die Möglichkeit geboten hatte, meinen Sitzplatz selbst auszuwählen. Für den Rückflug konnte ich das immerhin dann noch machen.

Dafür wurde ich beim Essen als Erster bedient, weil ich dort anscheinend die richtige Auswahl vorab getroffen hatte. War aber jetzt auch kein Highlight.

Als es dann schließlich Nacht wurde, haben alle irgendwie versucht zu schlafen. Mein allererster Langstrecken-Nachtflug. Schon bisschen komisch, ein Auge zuzubekommen, während du irgendwo über der Welt schwebst, in totaler Stille, umgeben von hunderten schlafenden Fremden.

Ansonsten? On-Board-Unterhaltung mit kleinem Bildschirm vor mir. Theoretisch interessant, aber komplett ignoriert. Habe ihn eigentlich nur genutzt, um mir die Route anzeigen zu lassen und regelmäßig zu checken, wann ich endlich in Thailand ankomme.


Suvarnabhumi or not to be!

Hier bin ich nun. Suvarnabhumi Intl. Airport.

So viele Videos über diesen Flughafen zur Prep angeschaut, dass ich mich nach der Immigration eigentlich schon wie zuhause gefühlt habe. Also erstmal mit dem Flughafen-WLAN verbunden, um Flintstones Taxi Service Bescheid zu geben, dass ich gelandet bin, dann kurz erschrocken festgestellt, dass anscheinend schon jemand auf mich wartet.

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In meinem Unwissen hatte ich echt gedacht, dass jetzt ein Fahrer seit einer Stunde mit einem Schild auf mich wartet und ich ihm gleich erklären müsste, warum ich erst jetzt auftauche. Und dabei war ich noch nicht mal ansatzweise ready to leave. Erstmal musste ich, noch meinen Koffer abholen, etwas Geld für die Fahrt wechseln und eine SIM-Karte besorgen.

Zum Thema Geld habe ich dann noch im Eilschritt mein Handy vor mir gehalten, um zu schauen, wo ich am besten Geld abhebe. Irgendwo im Untergeschoss (B1), nahe der Airport Rail Link Station soll es die günstigsten Wechselkurse geben. So hatte ich es zumindest oft gehört. Ohne visuellen Anhaltspunkt aber leider leichter gesagt als getan, den Ort auch tatsächlich zu finden... Also erstmal runter, bevor ich mich auf die Suche nach dem Meeting Point mache.

Geld gewechselt und noch eine SIM-Karte für 8. Tage besorgt und schließlich auch den Meeting Point gefunden. Aber statt auf einen Fahrer in schicker Chauffeurskleidung zu treffen, wie ich es mir ausgemalt hatte, wurde ich von einer netten jungen Dame empfangen. An einem eigenen kleinen Stand, woran auch direkt der Zettel mit meinem Namen hing. Kurz bestätigt, dass ich es bin, und schon wurde ein Fahrer angerufen.

Währenddessen kam noch ein weiterer Reisender zum Stand hinzu. Falls du dieser Reisende an jenem Tag warst - es tut mir wirklich leid.

Den nachdem die junge Dame ihr Telefonat beendet hatte, stellte sie mir eine Frage. Ich, komplett ahnungslos, schüttelte einfach nur den Kopf, nach dem Motto „Wie bitte?“ Blöd nur, dass sie das als klares „Nein“ interpretiert hat.

Wie ich später im "Taxi" erfahren habe, wurde ich gefragt, ob ich mir die Fahrt teilen wollte.

Irgendwann begleitete mich die junge Dame dann nach draußen, wo mein "Taxi"und meine Fahrerin bereits auf mich warteten. Schnell alles verstaut und ab geht’s nach Pattaya.

Die Fahrt über die Autobahn war schon irgendwie surreal. Hier bin ich nun, irgendwo in Asien. Tausende Kilometer entfernt von zu Hause.

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Meine Fahrerin war super entspannt, und trotz leichter Sprachbarriere konnten wir uns echt gut unterhalten. Hier habe ich mir direkt vorgenommen zu lernen, den thailändischen Englisch-Akzent besser zu verstehen, damit mir solche Fehler in Zukunft nicht mehr passieren.

Nebenbei Google Maps offen, um immer wieder zu checken, wie lange die Fahrt noch dauert. Irgendwann dann endlich eine Ausfahrt genommen. Ich wusste, dass ich angekommen war, als ich meinen ersten Massagesalon und die Damen in traditioneller Massageuniform, wie ich sie bisher nur aus YouTube Videos kannte, endlich semi-live beim vorbeifahren erspäht habe. Jetzt nur noch durch ein paar enge Gassen, und schon standen wir vor der Areca Lodge, endlich am Hotel und offiziell in Pattaya angekommen.