Fazit
Geprägt war der Urlaub, wie ihr ja alle mitgelesen habt, von der Dengue Erkrankung, die mich mehr als14 Tage Urlaubszeit gekostet hat. Die akute Phase mit Fieber, Knochen-, Glieder-, Muskelschmerzen dauerte etwa 9 Tage. Danach stabilisierten sich auch die Blutwerte. In der Zeit war ich tatsächlich von der Angst bestimmt, dass die Thrombozyten weiter abrauschen und innere Blutungen auftreten könnten. Kein schönes Gefühl! Danach brauchte ich nochmal 6 Tage, bis sich mein Kreislauf stabilisiert hatte.
Anschließend meldete sich schmerzhaft der Weisheitszahn und ich brach mir zur Krönung noch ein Stück eines Backzahns ab, wo jetzt eine Krone drauf muss. Von Krankheitsgeschichten bin ich erst einmal bedient; bin aber heilfroh, dass ich mit der Dengue Erkrankung mit einem blauen Auge davon gekommen bin.
Vielleicht noch etwas zur Reiseversicherung. Ich habe ein Jahres- Vollschutzpaket bei der Hansemerkur. Augen auf bei der Wahl der richtigen Versicherung! Die Hansemerkur ist es nicht. Die Notfall Hotline ist ein Witz. Man hängt 20 min in der Warteschleife; die Telefonkosten explodieren. Bei meinem ersten Anruf wurde der Fall gar nicht aufgenommen, dies ergab sich aus dem Gespräch meines zweiten Anrufes. Beim zweiten Anruf wurde meine kenianische Telefonnummer für Rückrufe nicht korrekt notiert, dies ergab sich dann bei meinem dritten Anruf. Der Hansemerkur ist es wichtiger, erst einmal 20 Seiten Formulare ausfüllen zu lassen, bevor sie tätig werden. Aber anstatt dies online machen zu können, musste ich mir erst einen Copyshop suchen, um diese drucken zu lassen und wieder hinzuschicken. Ich möchte nicht wissen, wie die sich verhalten, wenn ein Herzinfarkt oder Schlaganfall vorliegt. Lassen die einen dann sterben?
Ich bat um einen Reiseabbruch, wofür die KV nicht zuständig sei. Ich wurde an eine andere Hotline verwiesen, wo ich nach ewiger Warteschleife abbrach und eine Mail schickte, auf die ich bis heute keine Antwort erhielt.
Ansonsten bekam ich alle 2 Tage einen Anruf einer Ärztin, die sich nach meinem Befinden erkundigte und über meine Blutbilder schaute. Empfohlen wurde mir dann die Aga Khan in Mombasa. Den Transport dorthin sollte ich mir selbständig organisieren. Zum Glück war ich handlungsfähig. Ich mag mir nicht vorstellen, wie es bei einer ernsteren Erkrankung oder Unfall abläuft.
Die Versicherung wird gekündigt werden.
Auch bei der Wahl der Unterkünfte mit dem Prestige und Shaban habe ich komplett ins Klo gegriffen. Beim Prestige habe ich den Fehler gemacht, komplett durchzubuchen und zu bezahlen. Ich hatte mich von einem Bekannten verleiten lassen, der im Prestige immer sehr zufrieden war. Einen Vorwurf mache ich ihm daraus natürlich nicht. Jeder hat natürlich andere Ansprüche, wie er seinen Urlaub verbringen möchte. Meine Art von Urlaub ist es nicht, in einem solchem Drecksloch Urlaub zu machen. Die ersten 14 Tage waren die Hölle dort mit 24/7 Lärm durch Bauarbeiten und täglich wechselnde Schulklassen. Vielleicht mag es ausserhalb der Ferienzeiten in Kenia ok dort sein. Allerdings ist mir die Bude einfach zu heruntergekommen und dreckig. Die vollgewichsten Sofas hatte ich gleich mit Laken abdecken lassen, gegen die säuerlich stinkende Matratze war kein Kraut gewachsen. Mit zwei Laken auf dem Bett war es halbwegs erträglich Pfui Deibel.
Als Entschuldigung für die Umstände bot der Eigentümer mir ein Guthaben i. H. v. 10500 KES für die Nutzung im Restaurant an. Ich hatte mir die Rechnungsbeträge notiert und war etwa 1000 KES drüber. Berechnet wurden mir allerdings etwa 5000 KES. Diskussionen mit dem Typ waren sinnlos. Ich bezahlte und war weg. Dieses Drecksloch sieht mich nie wieder.
Eigentlich wäre ich in der Zeit der Dengue Erkranung in DIani gewesen für eine Woche. Da ich aber so matsch war entschied ich, in Mtwpa zu bleiben und buchte bei Shaban, was sich wie beschrieben auch als Reinfall herausstellte aufgrund nicht funktionierender Klimaanlage und Lärm aus dem benachbarten Club in 4 von 6 Nächten.
Sextechnisch kam ich voll auf meine Kosten. Alleine muss dort niemand bleiben. in den ersten 14 Tagen hatte ich fast jeden Tag eine andere. Zunehmend merkte ich jedoch, dass mir das one way Huren Geschäft gehörig auf den Zeiger ging, daher konzentrierte ich mich in der zweiten Hälfte des Urlaubs auf drei Mädels, die ich nach Bedarf wechselte.
Ich muss für mich überlgen, was ich von einem Sexurlaub künftig erwarte. Fuck and go nervt mich nach einer gewissen Zeit, weil ein gewisses Gefühl einfach fehlt. SLT ist aber auch nicht meins, weil ich lieber alleine schlafe und morgens meine Ruhe will. Bei SLT ist mir auch die Gefahr zu groß mich in irgendwelche Liebeskaspereien zu verstricken. Ich merkte eben wieder mit Miss Liebeskasper, dass ich dafür doch sehr anfällig sein kann, wenn mir das Gefühl von vorhandenen Emotionen vermittelt bzw. vorgespielt wird.
An einer Location wie Mtwapa muss man vermutlich sein Hirn komplett ausschalten, sein Gewissen, Umgangsformen und Anstand am Airport abgeben. Das fällt mir schwer.
Wenn ich sehe, wie viele Wazungu dort die Frauen behandeln, lassen aber Viele ihr Hirn zu Hause oder haben gar keins. Im Eagles Nest saßen fast jeden Tag zwei Sachsen, die die Kellnerinnen als Affen bezeichneten. "Hey Monkey, bring me a Tusker". WTF! Am liebsten hätte ich einen Knüppel genommen und ihnen ihre Dummheit rausgeprügelt.
Mit einer Kellnerin unterhielt ich mich darüber. Sie sagte, sie sei es gewohnt, rassistisch, beleidigend und abwertend von vielen Wazungu behandelt zu werden, die sich als Herrenrasse in Kenia aufführen - inkl. des Chefs vom Eagles Nest.
Rassismus wird in Miwapa großgeschrieben. Beim Deutschen Bäcker, den ich nur einmal besuchte, durfte ich Gesprächen lauschen, wie dumm die N*******r sind, dass die Weiber nur zum ficken gut seien und dass Afrika wieder kolonialisiert werden müsste. Auch hier mischte der Inhaber fröhlich in den Gesprächen mit.
Was wollt ihr Drecks Nazi Pack im Ausland? Nehmt ihr in Kauf mit einer Ausländerin zusammen zu sein, weil ihr in Deutschland nichts auf die Reihe bekommt??? Ihr widert mich an!
Für eine Reihe von Landsleuten, denen jegliches Benehmen abhanden gekommen schien, musste man sich einfach nur fremdschämen.
Einige sympathische Kontakte durfte ich knüpfen, mit denen sich die Gespräche auch nicht permanent nur um das Hobby drehten. So etwas langweilt mich auch relativ schnell. Dann bleib ich lieber allein. Aus vielen Gesprächen mit Zufallsbekanntschaften entzog ich mich zügig. Mit manchen Menschen möchte man eben nicht mehr als drei Worte wechseln. Das mag vielleicht für den einen oder anderen arrogant klingen, jedoch erwarte ich auch im Sexurlaub von meinem Gegenüber ein gewisses Niveau.
Gesagt wurde mir vorab, entweder liebt man Mtwapa oder man hasst es. Ich bin da noch nicht ganz schlüssig. Von Afrika kannate ich bisher nur Daressalam und Sansibar. Wer Dar kennt, weiss, dass Masaki und Oysterbay eher westlich gepflegt sind. Von Daher war Mtwpa ein echter Kulturschock für mich. Der Dreck überall hat mich schon etwas abgestoßen, auch wenn man sich dran gewöhnen kann.
Gastronomie und Service sind im Vergleich zu Dar auf einem ganz niedrigem Niveau bei vergleichsweise hohen Preisen. Was in Mtwpa an Gastronomie geboten wird, ist schlichtweg Schrott. Kaltes Essen, verbrannte Pizza, ewige Wartezeiten trotz leeren Restaurants. Kein Vergleich zu Dar. Für das Safari Inn, das Yuls oder Char Choma kann ich hingegen Empfehlungen aussprechen, was aber immer mit Fahrerei verbunden ist.
Eigentlich eignet sich Mtwapa nur für diejenigen, die außer Alkohlkonsum und ficken nichts anderes im Sinn haben. Mir reicht das nicht für einen Urlaub. Es fehlt an sinnvollen Tagesaktivitäten und so war ich fast täglich im Continental am Strand. 5 Wochen Mtwapa müssen für mich nicht sein. 10 Tage reichen und dann sollte man/ich die Location wechseln, was mir aufgrund von Erkrankung und im voraus bezahltem Hotel nicht möglich war.
Reise ich nochmal nach Mtwpa? Ehrlich gesagt, ich weiss es nicht. 100prozentig bin ich von dem Konzept dort nicht überzeugt. in den nächsten 9 Monaten wohl nicht, was aber auch damit zu tun hat, dass ich mich nicht der Gefahr einer zweiten Dengue Infektion aussetzen will, die tendenziell eher schwerer verläuft. Lt. Tropeninstitut kann frühstens 6 Monate nach der Erkrankung geimpft werden und die zwei Impfdosen werden im Abstand von 3 Monaten verimpft. Eine Immunität soll u. U. derzeit für den einen Dengue Stamm bestehen. Es gibt jedoch vier.
Abschließend möchte ich all den Membern danken, die mir hier im Reisebericht aufbauende Worte und Genesungswünsche haben zu Teil werden lassen.
Einen besonderen Dank auch an @bvb_mikesch, der mir mit vielen Tipps weitergeholfen hat. Es war sehr angenehm, mit dir bei Rudi oder am Big Tree zu sitzen. Danken möchte ich aber vorallem @AndreasDU. Du hast mir viele Unterstützungsangebote unterbreitet, hast immer sofort auf jede Whatsapp geantwortet und hast mir immer wieder Hilfe, auch durch deine Freundin angeboten. Ich hoffe sehr, wir laufen uns eines Tages mal über den Weg und ich kann mich bei dir revanchieren. Vielen Dank dafür Andreas!
Schluss, Ende, Aus. Ich muss Mtwpa noch etwas sacken lassen und meine Eindrücke verarbeiten. Es war eine Mischung aus jede Menge Spass, Krankheit, neunen positiven und negativen Erfahrungen, Freude und Ärger. Missen möchte ich die 5 Wochen nicht, wenngleich die positiven Erfahrungen den negativen unterliegen. Dennoch hatte ich auch jede Menge Spaß vor Ort!