Mit der nun folgenden Baufirma füllen wir eine weitere Kategorie: professioneller Thai, in diesem Fall mit europäischem Geld im Hintergrund, was aber soweit keinen Einfluss auf unseren Kontakt hat.
Die Baufirma ist recht groß und betreut aktuell 6 Baustellen gleichzeitig. Eine davon haben wir uns angeschaut. Der Firmenboss, sofern er es war, war ein freundlicher Thai, mit dem Mausi die Visite abgesprochen hat. Er war selbst beim Termin nicht dabei, aber ein Vormann, der für die Baustelle verantwortlich war, begrüßte uns, nachdem ein anderer Kollege uns unten am Hang mit seinem Allradvehikel abgeholt hat.
Der Kontakt kam zustande, weil unsere Nachbarin und Besitzerin des restlichen Baugrunds um uns herum vor einiger Zeit eine Mauer und ein Büro errichten wollte und hier nachgefragt hatte. Zustande gekommen ist der Deal allerdings nicht, weil sich die Baufirma nach dem ersten Kontakt nicht mehr gemeldet hat.
Auf Einladung fahren Mausi, Nachbarsmausi und ich zu einem der Bauprojekte. Es handelt sich um zwei Villen am Hang, von denen eine schon fertiggestellt ist und die andere in der finalen Phase. Mit Pool auf Stützen und Blick auf die Gegend und das Meer. Ich vermute die Kategorie um 25 Millionen, wenn es mal zum Verkauf steht. Angeblich wird es für den hauseigenen Investor gebaut. Wie üblich bin ich mit der Farbwahl und den Details nicht immer glücklich - wie kann man grauen Stein außen legen und innen mit brauen Fliesen weitermachen? Aber das Ganze ist schon eine Prachthütte für den, dem es gefällt. Nicht ganz so absurd wie das Haus, an dem der Engländer dran war (dort kostete angeblich die Wasseraufbereitungsanlage für Trinkwasser aus dem Hahn schon ein Vermögen und sah aus wie eins der neu geplanten LNG-Ostsee-Terminals).
Wir sind einmal durchspaziert und ich habe überall die Finger dran gehabt. Außer an den Burmesinnen natürlich, die als Kleingruppe auf dem Boden saßen und offenbar Staubflocken aufpickten. Die Qualität (des Hauses) entsprach dem Schätzpreis. Das konnte also durchaus ein für uns attraktiver Baupartner werden. Als Deutscher habe ich auf der Terrasse noch mit zwei Fingern Breite die Abstände der einzelnen Glasschutzgeländerwände geprüft, und ich bin mir sicher, in Höhe und Abstand zueinander waren da vereinzelt ein oder mehrere Millimeter Unterschiede. In Deutschland würde man als arschiger Millionär direkt vor Gericht ziehen, um den Preis zu drücken.
Soweit, so gut, der Bauboss, wenn er es denn war, kam uns auch auf unserem eigenen Grund besuchen und wir beschrieben in allen Details, was wir uns vorstellten, was von ihm mit "habe auch eigene Ideen" angenommen wurde. Lief also prächtig, dann aber ...
... passierte uns das gleiche wie der Nachbarin: Gemeldet hat er sich nie wieder. Derzeit spekulieren wir noch. Sind wir ihm als Bauprojekt zu klein? Dazu muss man wissen, dass die Nachbarin 6-8 Häuser bauen will und dafür einen Partner sucht. Extrem schade, wir waren dem Ziel gefühlt so nah...quasi zwei Finger Breite.