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Joe

Das Kartell

Ton

Dukkhamann
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13 Dezember 2008
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Thailand
Das Kartell

Als Bao (Schatz, Juwel) und Meng (wild, kämpferisch) heirateten, konnten sie nicht erahnen, was ihnen die Zukunft bringen würde. Zwar waren sie schon einige Jahre in Thailand und hatten ihre chinesische gegen thailändische Namen eingetauscht, wirtschaftlich aber, waren sie noch nicht erfolgreich. So erstaunt es, wenigstens auf den ersten Blick, dass Bao nach und nach 7 Kindern das Licht der Welt schenkte. Meng ackerte Tag und Nacht, um seine Familie zu ernähren. Er hatte sich über Jahre, ein gut gehendes Geschäft aufgebaut. Da regelmässig gestorben wird, hat sich Meng der Sargbauerei verschrieben. Weil er gar nicht faul war, übertraf er die Arbeitsqualität und -quantität seiner Konkurrenten.

Obwohl Mengs Geschäft gut lief und eine Menge Geld einbrachte, wurde schon früh geplant, wer in der Familie das Geschäft übernehmen würde und welche Kinder sich anderweitig zu orientieren hatte. Der Familienrat tagte einige Male und Mengs Mutter, die älteste Frau im Clan entschied, dass das Geschäft an Mengs ältesten Sohn gehen solle. Alle andern Kinder sollten sich in anderen Bereichen betätigen.


Die Familie bestand aus 5 Mädchen und 2 Jungen. Die 5 Mädchen sollten gut verheiratet werden und so die Familienlast erleichtern. Der jüngere Bub, sollte auf die Universität gehen und später in einem Ministerium einen hohen Posten annehmen, wo er genügend Tagesfreizeit haben würde, um finanziell lukrative Geschäften nachgehen zu können.

Yai, der erste Sohn, wurde bereits nach 9 Schuljahren in den Betrieb gesteckt, wo er das Handwerk und die Geschäftsführung nach dem Grundsatz "learning by doing" erlernte. Ek, der jüngere Sohn, kam auf die Universität und war dermassen lernwillig, dass seine Eltern kein weiteres Geld ausgeben mussten, damit er die Prüfungen mit grossem Erfolg bestand.


Jey, die älteste der 5 Töchter, sollte einen entfernten Verwandten heiraten, dessen Familie sich in Chonburi eine Existenz aufgebaut hatte und damit beschäftigt war, das Clangeld zu vermehren. Joy war mit dem Befehl aber alles andere als einverstanden. Nur zu gut wusste sie, wie ihr Stand als Eingeheiratete aussehen würde. Zudem arbeitete sie seit einigen Monaten, selbstverständlich heimlich, im liegenden Gewerbe. Das brachte ihr sehr viel Geld ein und anders wie ihre Kolleginnen, sparte sie ihren Lohn eisern, schliesslich hatte sie das in ihrer Familie schon als Kind gelernt. Sie wusste, dass sie heiraten musste, um aus der vorgeplanten Situation zu entfliehen.


Darum machte sie sich auf die Suche und schon bald war ihr zukünftiger gefunden. Markus war Schweizer und auch Thaichinesen wissen, dass Europäer, Schweizer besonders, reich sind. Das war Markus ja auch, zumindest in Thailand, wo er gerade Urlaub machte. Jey hat ihn in einer Shoppingmall in Bangkok kennen gelernt.


Er flog noch drei Mal nach Thailand, bevor er und Jey sich sicher waren, dass sie sich so sehr liebten und folglich einer Heirat nichts im Wege stand. Markus war glücklich, schliesslich war es ihm gelungen, ein Eheweib zu finden, das so ganz anders war wie jene, die seine Bekannten geheiratet hatte. Die wollten es zwar nicht zugeben, aber ihre Frauen waren alle aus dem horizontalen Gewerbe. Markus wusste, dass seine Jey ihn nicht darum heiratete, um einer sozialen niederen Schicht zu entfliehen. Er merkte auch, dass ihn Jey nicht des Geldes wegen geheiratet hatte, schliesslich war sie selbst und ihre Familie reich genug.

Jey zog zu Markus in die Schweiz. Sie lebten in der Agglomeration von Zürich. Jeys Familie war zwar erst nicht wirklich begeistert davon, dass ihre Tochter die Planung durchkreuzt hatte. Schliesslich aber sahen sie ein, dass sich durch Jeys Heirat, neues Land auftat. Wer thaichinesisches Denken kennt, weiss, dass über mehrere Generationen geplant wird. So ging dann Jey auch mit dem Auftrag nach Zürich, den 4 jüngeren Töchtern eine gesicherte Zukunft zu ermöglichen. Das wurde in der Folge auch getan, denn nach Jey kam Mäo, Mot, Nok und zuletzt auch Nuu in die Schweiz.


Markus und Jey luden jeweils eine der Schwestern in die Schweiz ein und brachten sie mit auserwählten Schweizern in Kontakt. Dank Jeys geerbtem Geschäftssinn, machte jeder der 4 Schwestern eine recht gute Partie. Das taten aber nicht nur die Frauen, sondern auch die auserwählten Ehegatten. Die merkten nicht, dass sie nur Mittel zum Zweck waren, dafür waren alle 5 Frauen viel zu ausgebufft. Zudem war den Damen durchaus bewusst, dass sie ihren gestiegenen Lebensstandart zwar nicht primär, dennoch sekundär ihren Gatten zu verdanken hatten.


Von den 5 Thaichinesinnen gelang es Mäo am besten, sich in der Schweiz einzuleben. Schnell sprach sie ein passables Deutsch, das sich auch fortan verbesserte. Dadurch bekam sie eine gute Arbeit, wo sie schnell Karriere machte. Nicht, dass sie sich für eine Chefposition qualifizierte, sie fiel aber ihrem Chef alsbald als ausserordentlich gewissenhaft, genau und mitdenkend auf. Auch Clanintern hatte sie die Fäden in der Hand, jedenfalls war den Schweizerteil betraf. Bei ihr schien alles optimal zu laufen, bis sie eines Tages ihren Gatten in einer höchst peinlichen Situation erwischte. Der stand nämlich mit heruntergelassenen Hosen vor einer Thai, die zweimal die Woche die eheliche Wohnung sauber machte … und anscheinend nicht nur das.


Mäo machte kein Drama, schliesslich wusste sie, was sie an einer Scheidung verdienen würde. Damals war ja noch die Zeit, wo vor Gericht ein Schuldiger die Verantwortung und damit verbunden finanzielle Verpflichtungen übernehmen musste. Für Mäo war es kurz und schmerzlos, wer will es ihr verdenken.




Hold on …
 

Ton

Dukkhamann
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Thailand
Fortan lebte sie alleine, durch ihren Ex war sie finanziell ja mehr als abgesichert. Manchmal, wenn sie von der Arbeit nach Hause kam, fühlte sie sich jedoch einsam. Darum besuchte sie abends vermehrt ihre Schwestern, denen es gut zu gehen schien. Ein Mal pro Woche, gingen die 5 Schwestern in den Ausgang. Sie vermieden die Szenelokale, wo sich Thais treffen. Treff- und Ausgangspunkt ihrer wöchentlichen Streifzüge waren Bars, die unter den Schweizern gerade in waren.

Obwohl Mäo noch eine ältere Schwester in der Schweiz hatte, war sie die 'Chefin' im Clan. Die Schwestern hatten es so bestimmt, weil Mäo die Cleverste war. Sie konnte Situationen sehr gut analysieren und wusste immer, welcher Weg der bessere ist. Darum hielten sie sich auch von der allgemeinen Thaicommunity fern. Die Quelle des Geldes war in Schweizer Hand und folglich auch nur dort zu holen. Nicht, dass Mäo und ihre Schwestern auf illegale oder unethische Art und Weise Geld beschaffen wollten, aber ihnen sollte es möglichst gut gehen. Und für die 5 Schwestern war gut gehen gleichgesetzt mit genügend Geld haben.

So machten sich die Schwestern daran, einen neuen Mann für Mäo zu suchen. Bevor es zu einem näheren Kennenlernen kam, wurde der Kandidat genauestens überprüft. So mancher Schaumschläger, der behauptet hatte, er sei leitender Angestellter und vermögend, wurde dank der Recherche von Hans, dem Mann von Nuu, der bei der Polizei arbeitet, entlarvt. Einige der Kandidaten fielen aber noch am gleichen Abend des Kennenlernens durch, immer dann wenn sie es auf einen One-Night-Stand abgesehen hatten. Auf so was hatte Mäo keine Lust.

Eines Abends traf Mäo, alleine im Ausgang, auf Markus. Markus war ihr wegen seiner zurückhaltenden Art und der inneren Ruhe, die er ausstrahlte, sofort sympathisch. Die beiden kamen ins Gespräch, wobei Mäo der Führung übernahm. Besonders imponierte Mäo, dass Markus keine Anstallten machte, mit ihr zu flirten oder sie ins Bett zu bekommen. Markus war schon weit in der Welt herumgekommen. Als gelernter Koch, hatte er ein paar Jahre auf Kreuzfahrtschiffen verbracht und so fremde Kulturen kennen gelernt. Die Neugierde, Fremdes zu ergründen, war wohl der Ausschlaggebende Punkt, warum er mit Mäo ins Gespräch gekommen war.

Markus hatte die Taktik, dass er andere Leute reden lies und nur dann nachfragte, wenn das Gespräch ins Stocken geriet. So erfuhr er weit mehr, als wenn er immer die gleichen Stories von sich selbst zum Besten gab. Als Nebeneffekt stellte sich bei den Gesprächspartnern immer das gute Gefühl ein, sie werden ernst- und wahrgenommen. Aber Markus hörte nicht nur zu, er musste auch über sich erzählen. Mäo stellte ihm ganz gezielte Fragen. Anfangs musste er sich an das Gefühl gewöhnen, dass er einem Verhör unterzogen wurde. Ihm schmeichelte aber auch, dass Mäo sich für ihn interessierte.

Die beiden trafen sich fortan regelmässig. Markus störte es nicht, dass ab und zu Mal der ganze Clan zu einem Date erschien. Die fünf Mädels waren alle locker und lustig drauf, ohne nuttig zu wirken. So begann die Romanze zwischen Mäo und Markus. Für beide wohl nicht die grosse Liebe, dennoch stehen sie zueinander wie zwei sehr gute Freunde. Nach und nach bekam Markus Einblick in das Denken und Handeln des Clans in der Schweiz. Er war erstaunt und tief beeindruckt, wie fest die Schwestern verbandelt waren. So was hatte er noch nie erlebt, obwohl er als Bauernsohn auch gelernt hatte, dass man in einer Familie zusammenhalten muss.

Ein paar Monate später zogen die Beiden zusammen. Wieder stellte Markus erstaunt fest, was für eine Kraft in der zierlichen Mäo steckte. Nicht, dass sie nur einem 100% Job nachging. Auch in ihrer Freizeit lebte Mäo ganz bewusst und vor allem zielbewusst. Markus stellte fest, dass der Clan klare Absichten hatte und diese auch mit aller Kraft verfolgten. Mäo gab die Strategie vor und der ganze Klub lebte danach. Er merkte auch, dass sie ihn in der frühen Phase des Kennenlernens nicht angelogen hatte. Nein, das war damals keine Show, sondern es war von Anfang an wahr. Erst hatte sich Markus eingeredet, sie würde ihm etwas vorspielen, warum auch immer. Nach und nach erkannte er, dass sie genau das umsetzte, was sie ihm mitgeteilt hatte.

Erst hatte Markus seine liebe Mühe damit, dass Mäo ihn anscheinend nicht liebte. Als er aber vertieft darüber nachdachte, wie fest er sie liebte und was Liebe denn überhaupt sei, erkannte er, dass er genau so pragmatisch in die Beziehung ging, wie sie. Markus wollte nicht mehr alleine sein. Markus brauchte jemanden, der für ihn da war. Markus brauchte auch Sex und da er noch in den besten Jahren war, sogar mehrmals pro Woche. Und zu guter letzt sparte Markus einiges an Geld, weil Mäo sich an den Haushaltskosten und an der Wohnungsmiete mitbeteiligte.

Ein Aussenstehender könnte nun auf die Idee kommen, dass sowohl Mäo als auch Markus mit den gleichen Absichten in die Beziehung gegangen sind. Vermutlich ist dem auch so. Trotzdem standen die Beiden zueinander. Beide zogen aus der Verbindung ihren Profit und gleichzeitig gaben sie ihrem Partner sehr viel. Kann man hier von Liebe sprechen?

Hold on …
 

Ton

Dukkhamann
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Thailand
Mäo und ihre Schwestern hielten auch weiterhin ihre Clantreffen ab. Von Beginn an, gab es einen inneren Kern, der einzig die 5 Schwestern umfasste. Der äussere Ring bestand aus den Ehemännern und den Freunden. Mäo handhabte die Trennung strikte. Keiner der Männer hatte Einfluss auf zentrale Entscheide, das war denen aber auch egal, denn sie wussten nicht mal, dass es einen Clankern gab, zu dem sie nicht gehörten.

Die Verbindung zur Familie in Thailand lief bei offiziellen Themen immer über Mäo. Sie war Tantes verlängerter Arm in Europa. Die Tante hatte vor Jahrzehnten, ganz klein angefangen. Erst hat sie Zuhause allerlei Chiliesaucen gekocht, die sie dann auf dem Markt in Bangkok verkaufte. Tüchtig wie sie war, vergrösserte sie ihr Geschäft kontinuierlich. Sie hatte mehrere Fabriken und war eine der grössten in ihrem Business. Obwohl sie sich mit dem verdienten Geld ein schönes Haus gebaut hatte und einige sehr wertvolle Gegenstände besass, war sie eine sehr natürliche Frau geblieben. Traf man sie auf Bangkoks Strassen, man wäre nie auf die Idee kommen, dass diese Frau sehr viel Geld besitzt. Ihren Reichtum zeigte sie nicht, sie genoss ihn.

Nur wenn sie auf eine ganz wichtige Veranstaltung oder Party eingeladen wurde, legte sie ein Schmuckstück an. Selbst dann schaute sie sehr dezent aus. Die Schmuckstücke, vor allem Luxusuhren, musste ihr Mäo aus der Schweiz mitbringen, wenn sie auf Heimatbesuch war. Im Gegenzug versorgte ihre Tante Mäo mit vielen köstlichen Lebensmitteln, die sie in der Schweiz nicht bekam.

Dann kam der erste gemeinsame Urlaub von Markus und Mäo in Thailand. Mäo hatte ein sehr interessantes Programm zusammengestellt. Dass es vor allem auf ihre Interessen zugeschnitten war, störte Markus nicht im Geringsten. Erstens war er das erste Mal in Thailand und zweitens wusste er nicht, dass Mäo in erster Priorität für sich selbst schaute. Trotzdem kam er nicht zu kurz. Nach seiner Rückkehr schwärmte er noch lange von dem angenehmen Urlaub.

Markus hatte auf Mäos Familie einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Jene, die Markus kannten, verwunderte dies nicht. Sein Auftreten war stets höflich und zurückhaltend. Er musste sich nicht in den Mittelpunkt stellen. Solche Eigenschaften lieben Thais und Thaichinesen vor allem. Da Mäos Tante den Markus gleich ins Herz geschlossen hatte, war er in der Familie recht gut akzeptiert.

Im Jahre 2005 änderte sich im Schweizer Clanbereich einiges zum Unguten. Meng, der Vater der 5 Damen, starb bei einem Unfall. Sofort reisten alle Frauen mit ihren Männern und Freunden nach Thailand. Es war das erste Mal, dass die Männer nicht einzeln, sondern gemeinsam in Thailand waren. So bemerkten sie auch, wie unterschiedlich sie durch die Familie behandelt wurden. Der Ehemann von Mot, ein wohlhabender Geschäftsmann namens Werner, hatte seine liebe Mühe damit, dass er nicht mit seinem Namen angesprochen wurde. Früher dachte er sich nichts dabei, für ihn war es ja normal, denn er kannte es nicht anders. Jetzt aber konnte er vergleichen, wie die Familie mit ihm und im krassen Gegensatz dazu, mit Markus umging.

Sein Ego war angekratzt. Schliesslich hatte er weit mehr Geld wie Markus, konnte im Gegensatz zu ihm auch recht gut Thai sprechen und überhaupt wusste er sehr viel mehr über Thailand wie Markus. Trotzdem war Markus der Liebling der Familie und Werner wurde kaum zur Kenntnis genommen. Nicht mal, als er einen grosszügigen Geldbetrag dem Wat spendete, der Meng Abdankung organisierte. Mit Manfred, dem Ehemann von Nuu, fand er einen Verbündeten, denn Manfred erging es nicht besser, wie Werner.

Hold on …
 

heini

schon über 29 Jahre ein Toter
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kummerland
ja die chinesen haben thailand fest im griff und verdienen das geld.

wann gehts weiter?:rock:

gruss heini :cool03:
 

Piper

Schwerenöter
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ja die chinesen haben thailand fest im griff und verdienen das geld.

wann gehts weiter?:rock:

gruss heini :cool03:

Stimmt, bloß die Thais hören das nicht so gerne, wo sie doch so clever sind.

@Ton starke Story.

Gruß Piper
 

Ton

Dukkhamann
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Thailand
Danke für Eure Wortmeldungen, es freut mich dass die Story Euch gefällt.
 

Ton

Dukkhamann
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Thailand
Werner und Manfred wurden Farang gerufen. Die Familie machte sich nicht mal die Mühe, zwischen den beiden einen Unterschied zu machen. Wenn einer der beiden direkt angesprochen wurde, rief man einfach "hey you". Markus jedoch, wurde immer mit Khun, Pii oder Nong Markus angesprochen, dabei wusste er nicht mal, warum dem so war, genau genommen macht er sich darüber auch keine weiteren Gedanken.

Dies wurde ihm ja von Werner und Manfred abgenommen. Die erachteten es nämlich als Affront, dass ihnen nicht jener Respekt entgegengebracht wurde, wie sie es eigentlich erwartet hatten. Dass Werner ein sehr grosszügiger Mann war, wissen wir ja schon. Er handelte strikte nach dem Lebensgrundsatz, dass Geld die Welt regiert. Seine Welt war erstmal seine ihn ergeben liebende Mot, sein Geschäft und nun im Urlaub halt der ganze Clan.

Manfred war nicht reich, als Angestellter verdiente er gerade eben genug, dass er mit Nuu ein sorgenfreies Leben in der Schweiz hatte und dass sie zweimal pro Jahr in Thailand urlauben konnten. Für Spenden oder grosszügige Einladungen und teure Geschenke war das Geld zu knapp. Dafür besass Manfred ein riesiges Wissen über Thailand. Schon bevor der mit Nuu zusammenkam, bereiste er dieses wundervolle Land. Da er recht pedantisch veranlagt war, schrieb er alle seine Eindrücke und sein Wissen in Tagebuchform nieder. Seid er sich einen Pocket-PC zugelegt hat, konnte er sein Wissen auch stets bei sich tragen. Das hatte für die Familie den wertvollen Nutzen, dass Manfred zu jedem Thema etwas zu sagen hatte und oft auch die Wahrheit darüber kannte. Jeder im Clan wurde durch ihn schon belehrt oder gar in seiner irrigen Meinung korrigiert. Darum konnte sich Manfred auch keinen Reim darauf machen, dass nicht ihm, sondern dem nichtwissenden Markus Respekt entgegen gebracht wurde.

Mäo erkannte die brenzlige Situation. Deshalb berief sie ihre Schwestern zum 'Kriegsrat'. Die Frauen einigten sich darauf, dass Mot mit Werner und Nuu mit Markus, am nächsten Tag, einen getrennten Tagesausflug machen sollten, bei dem die Gattinnen sich liebevoll um ihren Geheirateten kümmern sollten. Doch erst stand die Abdankung von Meng an, der Ausflug musste warten.

Rückblicken muss gesagt werden, dass Mäo den Ernst der Lage nicht richtig einschätzte. Werner und Manfred schaukelten sich in ihren schlechten Gefühlen gegenseitig hoch, da sie sich durch ihre Ehefrauen vernachlässigt fühlten und massig Zeit hatten, miteinander über ihr Leid zu klagen. Dass sich Mot und Nuu nicht um ihre Männer, sondern um die Familie und sich selbst kümmerten, kann nicht als Vorwurf beigebracht werden. Es ist in der Situation schlicht normal.

Und so kam es, wie es kommen musste. In Werner und Manfred hatte sich soviel Frust aufgestaut, dass es nach der Abdankung von Meng zum Eklat kam. Werner schimpfte lauthals auf die unanständige und undankbare Familie, packte seinen Koffer und ward nicht mehr gesehen. Jetzt waren sogar die sonst schlagfertigen Thais baff und dies verleitete Manfred dazu, ihnen in einem Vortrag zu erläutern, wie sehr sie Werner und ihn selbst vor den Kopf gestossen hätten.

Die Thais waren aus ihrer Balance gerissen und in so einem Fall muss diese so rasch als möglich wieder hergestellt werden. Dies übernahm Yai, der älteste Sohn. Erst schlug er, als ehemaliger Muai Thai Kämpfer schlagfest, dem Manfred auf die Nase, packte ihn dann am Nacken und schleppte ihn über das Grundstück bis zur Strasse. Dort verpasste er ihm zum Abschied wortlos einen Tritt in den Allerwertesten.

Die Balance war wieder hergestellt, jedenfalls unter und zwischen den Thais.



Stay tuned …
 

Ton

Dukkhamann
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Das Kartell beriet, wie mit der Situation umgegangen werden sollte, schliesslich waren Werner und Manfred die Versorger von Mot und Nuu. Wie meistens, hatte Mäo den besten Überblick. Die beiden sollten sich mit ihren Ehemännern arrangieren. Mot und Nuu sollten ganz besonders nett zu ihren Gatten sein, dann würde es sich schon wieder einrenken und falls nicht, würde man weiterschauen.

Gesagt, getan.

Wobei Nuu mit ihrem Manfred gar nicht besonders nett zu sein brauchte. Sie fand nämlich heraus, dass sich Werner nach dem Streit in die Sukhumvit abgesetzt hatte und dort nicht nur alleine im Hotelzimmer gesessen hatte. Sie war clever genug, diesen Umstand zu ihrem Vorteil auszunutzen.

Werner dagegen war dermassen gekränkt, dass er mit Mot kein Wort mehr wechselte und bald schon bekam sie Post von seinem Anwalt, dass sich Werner von ihr trennen wollte. Er habe für sie eine kleine Wohnung gemietet und die Scheidung eingereicht.

Der Frauenclan traf sich umgehend zwecks Beratung. Mäo wusste über den Ernst der Lage bescheid und anstatt gross rumzujammern beschloss sie, dass frau aus dieser Lage das Beste machen sollte. So suchte man sich eine wirklich gute Scheidungsanwältin und besprach in mehreren Sitzungen, wie vorgegangen werden sollte. Erstmal wurde gegen jeden Vorschlag von Werners Anwalt Einspruch eingelegt. Da es Werner in seiner Verliebtheit verpasst hatte, vor der Hochzeit irgendwelche Verträge mit Mot abzuschliessen, war sie in einer komfortablen Situation. Unterstützend wirkte auch noch, dass Mot Werners Geschäftsführung ganz genau kannte und wusste, dass er einiges an Geld an die Steuerbehörde abliefern musste, wenn sie ihren süssen Mund nicht gehalten hätte. Werner hatte also die Wahl zwischen Schlecht und noch Schlechter, was das auch immer heissen möge.

Die Scheidung war dann recht schnell über die Bühne gegangen. Mot lebte jetzt zwar alleine, durch ihren grosszügigen Ex-Ehemann, konnte sie sich aber, wenigstens finanziell, in Sicherheit wägen.

Bei Mäo und Markus vertiefte sich die Beziehung zusehends, Aussenstehende würden von Liebe sprechen. Gut tat der Beziehung, dass Markus durchaus auch sein eigenes Leben hatte. Wenn ihm das Gequängel von Mäo auf den Geist ging, nahm er einfach seine Sporttasche unter den Arm und verzog sich ins Fitnessstudio. Es kam aber auch schon vor, dass er sie dann einfach packte und mit ihr etwas unternahm, was sie von ihren schlechten Gedanken abbrachte. Manchmal landeten sie auch einfach im Bett und wenn sie sich dann nach erfolgtem Liebesspiel zärtlich in den Armen lagen, sagte Mäo: "Du weisst immer ganz genau, was ich brauche."



The End … who knows?!
 

Ton

Dukkhamann
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Thailand
Wenn das so weiter geht, muss Köbi mein Salär aufbessern :bigg.
 

Ton

Dukkhamann
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werde dir mal in der sonne ein bier zahlen, muss aber noch ein bisschen wärmer werden...:hut

Es ist etwas in Planung, sobald es konkreter wird, werde ich Dich kontaktieren. Diesmal verspreche ich, dass wir nicht erst von da aus anrufen :bigg.
 

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