Das Kartell
Als Bao (Schatz, Juwel) und Meng (wild, kämpferisch) heirateten, konnten sie nicht erahnen, was ihnen die Zukunft bringen würde. Zwar waren sie schon einige Jahre in Thailand und hatten ihre chinesische gegen thailändische Namen eingetauscht, wirtschaftlich aber, waren sie noch nicht erfolgreich. So erstaunt es, wenigstens auf den ersten Blick, dass Bao nach und nach 7 Kindern das Licht der Welt schenkte. Meng ackerte Tag und Nacht, um seine Familie zu ernähren. Er hatte sich über Jahre, ein gut gehendes Geschäft aufgebaut. Da regelmässig gestorben wird, hat sich Meng der Sargbauerei verschrieben. Weil er gar nicht faul war, übertraf er die Arbeitsqualität und -quantität seiner Konkurrenten.
Obwohl Mengs Geschäft gut lief und eine Menge Geld einbrachte, wurde schon früh geplant, wer in der Familie das Geschäft übernehmen würde und welche Kinder sich anderweitig zu orientieren hatte. Der Familienrat tagte einige Male und Mengs Mutter, die älteste Frau im Clan entschied, dass das Geschäft an Mengs ältesten Sohn gehen solle. Alle andern Kinder sollten sich in anderen Bereichen betätigen.
Die Familie bestand aus 5 Mädchen und 2 Jungen. Die 5 Mädchen sollten gut verheiratet werden und so die Familienlast erleichtern. Der jüngere Bub, sollte auf die Universität gehen und später in einem Ministerium einen hohen Posten annehmen, wo er genügend Tagesfreizeit haben würde, um finanziell lukrative Geschäften nachgehen zu können.
Yai, der erste Sohn, wurde bereits nach 9 Schuljahren in den Betrieb gesteckt, wo er das Handwerk und die Geschäftsführung nach dem Grundsatz "learning by doing" erlernte. Ek, der jüngere Sohn, kam auf die Universität und war dermassen lernwillig, dass seine Eltern kein weiteres Geld ausgeben mussten, damit er die Prüfungen mit grossem Erfolg bestand.
Jey, die älteste der 5 Töchter, sollte einen entfernten Verwandten heiraten, dessen Familie sich in Chonburi eine Existenz aufgebaut hatte und damit beschäftigt war, das Clangeld zu vermehren. Joy war mit dem Befehl aber alles andere als einverstanden. Nur zu gut wusste sie, wie ihr Stand als Eingeheiratete aussehen würde. Zudem arbeitete sie seit einigen Monaten, selbstverständlich heimlich, im liegenden Gewerbe. Das brachte ihr sehr viel Geld ein und anders wie ihre Kolleginnen, sparte sie ihren Lohn eisern, schliesslich hatte sie das in ihrer Familie schon als Kind gelernt. Sie wusste, dass sie heiraten musste, um aus der vorgeplanten Situation zu entfliehen.
Darum machte sie sich auf die Suche und schon bald war ihr zukünftiger gefunden. Markus war Schweizer und auch Thaichinesen wissen, dass Europäer, Schweizer besonders, reich sind. Das war Markus ja auch, zumindest in Thailand, wo er gerade Urlaub machte. Jey hat ihn in einer Shoppingmall in Bangkok kennen gelernt.
Er flog noch drei Mal nach Thailand, bevor er und Jey sich sicher waren, dass sie sich so sehr liebten und folglich einer Heirat nichts im Wege stand. Markus war glücklich, schliesslich war es ihm gelungen, ein Eheweib zu finden, das so ganz anders war wie jene, die seine Bekannten geheiratet hatte. Die wollten es zwar nicht zugeben, aber ihre Frauen waren alle aus dem horizontalen Gewerbe. Markus wusste, dass seine Jey ihn nicht darum heiratete, um einer sozialen niederen Schicht zu entfliehen. Er merkte auch, dass ihn Jey nicht des Geldes wegen geheiratet hatte, schliesslich war sie selbst und ihre Familie reich genug.
Jey zog zu Markus in die Schweiz. Sie lebten in der Agglomeration von Zürich. Jeys Familie war zwar erst nicht wirklich begeistert davon, dass ihre Tochter die Planung durchkreuzt hatte. Schliesslich aber sahen sie ein, dass sich durch Jeys Heirat, neues Land auftat. Wer thaichinesisches Denken kennt, weiss, dass über mehrere Generationen geplant wird. So ging dann Jey auch mit dem Auftrag nach Zürich, den 4 jüngeren Töchtern eine gesicherte Zukunft zu ermöglichen. Das wurde in der Folge auch getan, denn nach Jey kam Mäo, Mot, Nok und zuletzt auch Nuu in die Schweiz.
Markus und Jey luden jeweils eine der Schwestern in die Schweiz ein und brachten sie mit auserwählten Schweizern in Kontakt. Dank Jeys geerbtem Geschäftssinn, machte jeder der 4 Schwestern eine recht gute Partie. Das taten aber nicht nur die Frauen, sondern auch die auserwählten Ehegatten. Die merkten nicht, dass sie nur Mittel zum Zweck waren, dafür waren alle 5 Frauen viel zu ausgebufft. Zudem war den Damen durchaus bewusst, dass sie ihren gestiegenen Lebensstandart zwar nicht primär, dennoch sekundär ihren Gatten zu verdanken hatten.
Von den 5 Thaichinesinnen gelang es Mäo am besten, sich in der Schweiz einzuleben. Schnell sprach sie ein passables Deutsch, das sich auch fortan verbesserte. Dadurch bekam sie eine gute Arbeit, wo sie schnell Karriere machte. Nicht, dass sie sich für eine Chefposition qualifizierte, sie fiel aber ihrem Chef alsbald als ausserordentlich gewissenhaft, genau und mitdenkend auf. Auch Clanintern hatte sie die Fäden in der Hand, jedenfalls war den Schweizerteil betraf. Bei ihr schien alles optimal zu laufen, bis sie eines Tages ihren Gatten in einer höchst peinlichen Situation erwischte. Der stand nämlich mit heruntergelassenen Hosen vor einer Thai, die zweimal die Woche die eheliche Wohnung sauber machte … und anscheinend nicht nur das.
Mäo machte kein Drama, schliesslich wusste sie, was sie an einer Scheidung verdienen würde. Damals war ja noch die Zeit, wo vor Gericht ein Schuldiger die Verantwortung und damit verbunden finanzielle Verpflichtungen übernehmen musste. Für Mäo war es kurz und schmerzlos, wer will es ihr verdenken.
Hold on …
Als Bao (Schatz, Juwel) und Meng (wild, kämpferisch) heirateten, konnten sie nicht erahnen, was ihnen die Zukunft bringen würde. Zwar waren sie schon einige Jahre in Thailand und hatten ihre chinesische gegen thailändische Namen eingetauscht, wirtschaftlich aber, waren sie noch nicht erfolgreich. So erstaunt es, wenigstens auf den ersten Blick, dass Bao nach und nach 7 Kindern das Licht der Welt schenkte. Meng ackerte Tag und Nacht, um seine Familie zu ernähren. Er hatte sich über Jahre, ein gut gehendes Geschäft aufgebaut. Da regelmässig gestorben wird, hat sich Meng der Sargbauerei verschrieben. Weil er gar nicht faul war, übertraf er die Arbeitsqualität und -quantität seiner Konkurrenten.
Obwohl Mengs Geschäft gut lief und eine Menge Geld einbrachte, wurde schon früh geplant, wer in der Familie das Geschäft übernehmen würde und welche Kinder sich anderweitig zu orientieren hatte. Der Familienrat tagte einige Male und Mengs Mutter, die älteste Frau im Clan entschied, dass das Geschäft an Mengs ältesten Sohn gehen solle. Alle andern Kinder sollten sich in anderen Bereichen betätigen.
Die Familie bestand aus 5 Mädchen und 2 Jungen. Die 5 Mädchen sollten gut verheiratet werden und so die Familienlast erleichtern. Der jüngere Bub, sollte auf die Universität gehen und später in einem Ministerium einen hohen Posten annehmen, wo er genügend Tagesfreizeit haben würde, um finanziell lukrative Geschäften nachgehen zu können.
Yai, der erste Sohn, wurde bereits nach 9 Schuljahren in den Betrieb gesteckt, wo er das Handwerk und die Geschäftsführung nach dem Grundsatz "learning by doing" erlernte. Ek, der jüngere Sohn, kam auf die Universität und war dermassen lernwillig, dass seine Eltern kein weiteres Geld ausgeben mussten, damit er die Prüfungen mit grossem Erfolg bestand.
Jey, die älteste der 5 Töchter, sollte einen entfernten Verwandten heiraten, dessen Familie sich in Chonburi eine Existenz aufgebaut hatte und damit beschäftigt war, das Clangeld zu vermehren. Joy war mit dem Befehl aber alles andere als einverstanden. Nur zu gut wusste sie, wie ihr Stand als Eingeheiratete aussehen würde. Zudem arbeitete sie seit einigen Monaten, selbstverständlich heimlich, im liegenden Gewerbe. Das brachte ihr sehr viel Geld ein und anders wie ihre Kolleginnen, sparte sie ihren Lohn eisern, schliesslich hatte sie das in ihrer Familie schon als Kind gelernt. Sie wusste, dass sie heiraten musste, um aus der vorgeplanten Situation zu entfliehen.
Darum machte sie sich auf die Suche und schon bald war ihr zukünftiger gefunden. Markus war Schweizer und auch Thaichinesen wissen, dass Europäer, Schweizer besonders, reich sind. Das war Markus ja auch, zumindest in Thailand, wo er gerade Urlaub machte. Jey hat ihn in einer Shoppingmall in Bangkok kennen gelernt.
Er flog noch drei Mal nach Thailand, bevor er und Jey sich sicher waren, dass sie sich so sehr liebten und folglich einer Heirat nichts im Wege stand. Markus war glücklich, schliesslich war es ihm gelungen, ein Eheweib zu finden, das so ganz anders war wie jene, die seine Bekannten geheiratet hatte. Die wollten es zwar nicht zugeben, aber ihre Frauen waren alle aus dem horizontalen Gewerbe. Markus wusste, dass seine Jey ihn nicht darum heiratete, um einer sozialen niederen Schicht zu entfliehen. Er merkte auch, dass ihn Jey nicht des Geldes wegen geheiratet hatte, schliesslich war sie selbst und ihre Familie reich genug.
Jey zog zu Markus in die Schweiz. Sie lebten in der Agglomeration von Zürich. Jeys Familie war zwar erst nicht wirklich begeistert davon, dass ihre Tochter die Planung durchkreuzt hatte. Schliesslich aber sahen sie ein, dass sich durch Jeys Heirat, neues Land auftat. Wer thaichinesisches Denken kennt, weiss, dass über mehrere Generationen geplant wird. So ging dann Jey auch mit dem Auftrag nach Zürich, den 4 jüngeren Töchtern eine gesicherte Zukunft zu ermöglichen. Das wurde in der Folge auch getan, denn nach Jey kam Mäo, Mot, Nok und zuletzt auch Nuu in die Schweiz.
Markus und Jey luden jeweils eine der Schwestern in die Schweiz ein und brachten sie mit auserwählten Schweizern in Kontakt. Dank Jeys geerbtem Geschäftssinn, machte jeder der 4 Schwestern eine recht gute Partie. Das taten aber nicht nur die Frauen, sondern auch die auserwählten Ehegatten. Die merkten nicht, dass sie nur Mittel zum Zweck waren, dafür waren alle 5 Frauen viel zu ausgebufft. Zudem war den Damen durchaus bewusst, dass sie ihren gestiegenen Lebensstandart zwar nicht primär, dennoch sekundär ihren Gatten zu verdanken hatten.
Von den 5 Thaichinesinnen gelang es Mäo am besten, sich in der Schweiz einzuleben. Schnell sprach sie ein passables Deutsch, das sich auch fortan verbesserte. Dadurch bekam sie eine gute Arbeit, wo sie schnell Karriere machte. Nicht, dass sie sich für eine Chefposition qualifizierte, sie fiel aber ihrem Chef alsbald als ausserordentlich gewissenhaft, genau und mitdenkend auf. Auch Clanintern hatte sie die Fäden in der Hand, jedenfalls war den Schweizerteil betraf. Bei ihr schien alles optimal zu laufen, bis sie eines Tages ihren Gatten in einer höchst peinlichen Situation erwischte. Der stand nämlich mit heruntergelassenen Hosen vor einer Thai, die zweimal die Woche die eheliche Wohnung sauber machte … und anscheinend nicht nur das.
Mäo machte kein Drama, schliesslich wusste sie, was sie an einer Scheidung verdienen würde. Damals war ja noch die Zeit, wo vor Gericht ein Schuldiger die Verantwortung und damit verbunden finanzielle Verpflichtungen übernehmen musste. Für Mäo war es kurz und schmerzlos, wer will es ihr verdenken.
Hold on …