Wenn du dachtest, dass das Beantragen eines Visums für Deutschland komplizierter ist als das Zählen der Brezen auf dem Oktoberfest, dann hast du noch nicht erlebt, wie man mit einer Prise Pinoy-Charme und einer ordentlichen Portion Planung den Trip nach Deutschland meistern kann.
Eine kleine Reise voller Tipps und Geschichten, wie man von den Philippinen nach Deutschland kommt – ganz ohne einen Heiratsantrag im Gepäck
In Deutschland gibt es derzeit viele offene Stellen, besonders in Mangelberufen. Hier einige Beispiele (nicht vollständig):
IT-Branche und Digitale Medien: Softwareentwicklung, IT-Sicherheit, Datenanalyse und -wissenschaft, UX/UI-Design
Medizin und Gesundheitswesen: Ärzte, Krankenschwestern, Physiotherapeuten, Pflegekräfte
Wirtschaft und Finanzen: Finanzanalysten, Wirtschaftsingenieure, Controlling- und Finanzberater
Ingenieurwesen: Elektrotechniker, Maschinenbauingenieure, Bauingenieure
Logistik und Transport: Lagermanagement, Logistikberater, Transportleiter
Forschung und Entwicklung: Wissenschaftler in Natur- und Ingenieurwissenschaften, Medizin
Schwerindustrie und Maschinenbau: Montagewerke, Brückenbauarbeiter, Maschinenbauer
Kunststoffverarbeitung und chemische Industrie: Techniker, Verfahrenstechniker
Unternehmensberatung und Management: Consultants, Projektmanager
Bildung und Wissenschaft: Dozenten, Professoren, wissenschaftliche Mitarbeiter
Handwerk und Bauwesen: Elektriker, Sanitärinstallateure, Maurer
Marketing und Vertrieb: Marketing-Experten, Vertriebsfachleute
Für Auszubildende sind besonders folgende Berufe interessant:
Pflegefachkräfte
Maschinenbau-Mechatroniker
Elektromechaniker
Elektriker
Bauzeichner
IT-Systemtechniker
Hauswirtschafts- und Sozialberater
Verwaltungsinformatiker
Logistikfachmann
Versicherungskaufmann
Die Nachfrage nach Fachkräften hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie wirtschaftlichen und gesetzlichen Rahmenbedingungen. Es ist daher ratsam, sich vor einer Bewerbung über aktuelle Entwicklungen zu informieren.
Derzeit unterstützen wir drei Filipinas beim Deutschlernen am Goethe-Institut. Eine weitere befindet sich bereits in Deutschland für eine Ausbildung. Doch was ist nötig, um jemandem die Möglichkeit zu geben, nach Deutschland zu kommen, ohne heiraten zu müssen?
Es ist wichtig, den Bildungsstand auf den Philippinen zu berücksichtigen. Für junge Erwachsene mit abgeschlossenem Senior High School Abschluss bietet sich eine Berufsausbildung in Deutschland an. Wer bereits einen Bachelor hat und in Deutschland arbeiten möchte, muss prüfen, ob der Studiengang dort anerkannt wird. Ist dies nicht der Fall, könnte eine Anerkennung als Berufsausbildung oder das Sammeln von Punkten für ein Chancenkarten-Visum eine Option sein.
Die gängigste Methode für Filipinos ist die Bewerbung über eine Agentur als Overseas Workers. Dies erfordert einen anerkannten Agenten, kostet Geld, viel Zeit und erfordert eine Registrierung beim Department of Migrant Workers (DMW) sowie eine Exit Clearance.
Eine Alternative ist das Chancenkarten-Visum. Informationen dazu gibt es unter folgenden Links:
DBM Chancenkarte
Chancenkarte
Mit diesem Visum kann man bis zu einem Jahr bleiben, während der Suche bis zu 20 Wochenstunden arbeiten und dann auf ein Arbeitsvisum wechseln. Für die Ausbildung gibt es das Ausbildungsvisum, das auf der philippinischen Seite kompliziert ist, da eine Registrierung beim DMW nötig ist, Red Ribbon, etc. pp. Einreise ist auch erst am Tag des Ausbildungsstarts möglich. Eine Alternative ist das Ausbildungssuchvisum, bei dem keine DMW-Registrierung erforderlich ist.
Ich empfehle das Ausbildungssuchvisum, da die Anforderungen geringer sind und man bis zu 20 Wochenstunden arbeiten kann, bis man einen Ausbildungsplatz hat. Für Bachelor-Absolventen könnte das Chancenkarten-Visum eine Option sein.
Warum empfehle ich diese Visaarten? Das Problem liegt weniger bei der Visumserteilung durch die DBM, sondern bei der Ausreise von den Philippinen. Die verpflichtende Registrierung aller Oversea Worker ist aufwendig und teuer. Die von mir empfohlenen Visa umgehen die Registrierung beim DMW, da ja noch kein Arbeitsvertrag vorliegt.
Unsere Erfahrungen: Letztes Jahr beantragte C., eine Nichte meiner Frau, ein Ausbildungssuchvisum. Nach einem Jahr Deutschlernen und Bestehen des B2-Kurses am Goethe-Institut erhielt sie das Visum umgehend und begann im Oktober 2024 ihre Ausbildung zur Pflegefachfrau. Zwei weitere Familienmitglieder, W. und A., bereiten sich ebenfalls auf ihre Ausbildung in Deutschland vor. W. hat den B1-Kurs abgeschlossen und bereitet sich auf die B2-Prüfung vor. A. hat den B1-Kurs im zweiten Anlauf bestanden und arbeitet ebenfalls auf das B2-Niveau hin. A. und W. planen, mit uns zusammen nach Deutschland zu fliegen und dort bei C. zu wohnen, die ihre Ausbildung bereits im letzten Jahr begonnen hat.
Die drei Frauen, C, W. und A., werden in einer gemeinsamen Wohnung leben, die einem Verwandten von W. gehört. Dieses Arrangement hilft nicht nur, die Kosten zu teilen, sondern bietet auch emotionale Unterstützung in der neuen Umgebung.
Interessanterweise hat G., eine Cousine, vor kurzem ihr Chancenkarten-Visum erhalten. Sie hat einen Bachelor in Tourism Management, und ihre Qualifikation wurde von der Kultusministerkonferenz (KMK) anerkannt. Für ihren Jobstart hat sie eine Zusage von einem Hotel und wird ebenfalls mit uns nach Deutschland kommen.
KMK
Kostenübersicht: Die Gesamtkosten sind nicht unerheblich und setzen sich wie folgt zusammen:
Goethe-Kurs A1-B1: jeweils ca. 23.000 Pesos
Goethe B2-Kurs: 33.000 Pesos
Bücher: ca. 1.000-1.500 Pesos pro Kurs
Impfungen für Pflegeberufe: bis zu 10.000-15.000 Pesos
Unterkunft im Boardinghouse: ca. 6.000 Pesos monatlich inklusive Strom und Wasser, Laufnähe zum Goethe Institut
Verpflegung und Toilettenartikel: mindestens 10.000 Pesos monatlich
Visagebühren: 75 Euro oder knapp 5.000 Pesos
Laptop: gebraucht ca. 15.000 Pesos, neu 30.000-40.000 Pesos
Telefonkosten mit Datenvolumen: 1.000 Pesos monatlich
Führerschein: 8.000-10.000 Pesos
Inlandflüge: je nach Herkunftsort einige tausend Pesos
Internationaler Flug: ca. 35.000 Pesos
Sperrkonto: für 4 Monate 4.557 Euro oder Verpflichtungserklärung
Für die Nichten wurden die Kosten unterschiedlich aufgeteilt. Eine Tante in Deutschland übernimmt die Kosten für W., während A‘s Eltern die Ausgaben tragen. Ich unterstütze A. mit einem Vorschuss für das Sperrkonto, das 4.557 Euro umfasst. Nach Einreise wird monatlich ein Betrag auf das Girokonto überwiesen, abzüglich einer kleinen Gebühr.
Für G. die aus einer finanziell schwachen Familie stammt, habe ich alle Kosten übernommen, die sich auf etwa 5.000-5.500 Euro belaufen. Es gibt eine Vereinbarung, die Ausgaben nach Arbeitsbeginn in Raten zurückzuzahlen.
Im Juni beginnt die nächste Nichte E. (Schwester von C.) mit dem A1-Kurs in Manila. Wir helfen den jungen Frauen, sich eine erfolgreiche Zukunft aufzubauen. Die Ausbildung in Deutschland bietet ihnen bessere Verdienstmöglichkeiten als auf den Philippinen. C. war die erste, die diesen Weg gewählt hat, und ihre positive Erfahrung motiviert nun auch andere Verwandte.
Obwohl nicht alles in Deutschland perfekt ist, bietet das Land viele Vorteile, insbesondere in Bezug auf Lebensqualität und Sicherheit. Unsere Angehörigen ziehen in eine Kleinstadt, wo C. sich bereits wohlfühlt. Wir sind auf einem guten Weg, und der Flug im Juni ist fest organisiert.
Am Ende des Tages zeigt sich, dass der Weg nach Deutschland mit einer Portion Humor, ein bisschen Pinoy-Charme und der richtigen Vorbereitung gar nicht so steinig ist. Möge eure Reise so reibungslos verlaufen wie eine perfekt gezapfte Maß Bier – und ebenso viel Freude bereiten
Eine kleine Reise voller Tipps und Geschichten, wie man von den Philippinen nach Deutschland kommt – ganz ohne einen Heiratsantrag im Gepäck
In Deutschland gibt es derzeit viele offene Stellen, besonders in Mangelberufen. Hier einige Beispiele (nicht vollständig):
IT-Branche und Digitale Medien: Softwareentwicklung, IT-Sicherheit, Datenanalyse und -wissenschaft, UX/UI-Design
Medizin und Gesundheitswesen: Ärzte, Krankenschwestern, Physiotherapeuten, Pflegekräfte
Wirtschaft und Finanzen: Finanzanalysten, Wirtschaftsingenieure, Controlling- und Finanzberater
Ingenieurwesen: Elektrotechniker, Maschinenbauingenieure, Bauingenieure
Logistik und Transport: Lagermanagement, Logistikberater, Transportleiter
Forschung und Entwicklung: Wissenschaftler in Natur- und Ingenieurwissenschaften, Medizin
Schwerindustrie und Maschinenbau: Montagewerke, Brückenbauarbeiter, Maschinenbauer
Kunststoffverarbeitung und chemische Industrie: Techniker, Verfahrenstechniker
Unternehmensberatung und Management: Consultants, Projektmanager
Bildung und Wissenschaft: Dozenten, Professoren, wissenschaftliche Mitarbeiter
Handwerk und Bauwesen: Elektriker, Sanitärinstallateure, Maurer
Marketing und Vertrieb: Marketing-Experten, Vertriebsfachleute
Für Auszubildende sind besonders folgende Berufe interessant:
Pflegefachkräfte
Maschinenbau-Mechatroniker
Elektromechaniker
Elektriker
Bauzeichner
IT-Systemtechniker
Hauswirtschafts- und Sozialberater
Verwaltungsinformatiker
Logistikfachmann
Versicherungskaufmann
Die Nachfrage nach Fachkräften hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie wirtschaftlichen und gesetzlichen Rahmenbedingungen. Es ist daher ratsam, sich vor einer Bewerbung über aktuelle Entwicklungen zu informieren.
Derzeit unterstützen wir drei Filipinas beim Deutschlernen am Goethe-Institut. Eine weitere befindet sich bereits in Deutschland für eine Ausbildung. Doch was ist nötig, um jemandem die Möglichkeit zu geben, nach Deutschland zu kommen, ohne heiraten zu müssen?
Es ist wichtig, den Bildungsstand auf den Philippinen zu berücksichtigen. Für junge Erwachsene mit abgeschlossenem Senior High School Abschluss bietet sich eine Berufsausbildung in Deutschland an. Wer bereits einen Bachelor hat und in Deutschland arbeiten möchte, muss prüfen, ob der Studiengang dort anerkannt wird. Ist dies nicht der Fall, könnte eine Anerkennung als Berufsausbildung oder das Sammeln von Punkten für ein Chancenkarten-Visum eine Option sein.
Die gängigste Methode für Filipinos ist die Bewerbung über eine Agentur als Overseas Workers. Dies erfordert einen anerkannten Agenten, kostet Geld, viel Zeit und erfordert eine Registrierung beim Department of Migrant Workers (DMW) sowie eine Exit Clearance.
Eine Alternative ist das Chancenkarten-Visum. Informationen dazu gibt es unter folgenden Links:
DBM Chancenkarte
Chancenkarte
Mit diesem Visum kann man bis zu einem Jahr bleiben, während der Suche bis zu 20 Wochenstunden arbeiten und dann auf ein Arbeitsvisum wechseln. Für die Ausbildung gibt es das Ausbildungsvisum, das auf der philippinischen Seite kompliziert ist, da eine Registrierung beim DMW nötig ist, Red Ribbon, etc. pp. Einreise ist auch erst am Tag des Ausbildungsstarts möglich. Eine Alternative ist das Ausbildungssuchvisum, bei dem keine DMW-Registrierung erforderlich ist.
Ich empfehle das Ausbildungssuchvisum, da die Anforderungen geringer sind und man bis zu 20 Wochenstunden arbeiten kann, bis man einen Ausbildungsplatz hat. Für Bachelor-Absolventen könnte das Chancenkarten-Visum eine Option sein.
Warum empfehle ich diese Visaarten? Das Problem liegt weniger bei der Visumserteilung durch die DBM, sondern bei der Ausreise von den Philippinen. Die verpflichtende Registrierung aller Oversea Worker ist aufwendig und teuer. Die von mir empfohlenen Visa umgehen die Registrierung beim DMW, da ja noch kein Arbeitsvertrag vorliegt.
Unsere Erfahrungen: Letztes Jahr beantragte C., eine Nichte meiner Frau, ein Ausbildungssuchvisum. Nach einem Jahr Deutschlernen und Bestehen des B2-Kurses am Goethe-Institut erhielt sie das Visum umgehend und begann im Oktober 2024 ihre Ausbildung zur Pflegefachfrau. Zwei weitere Familienmitglieder, W. und A., bereiten sich ebenfalls auf ihre Ausbildung in Deutschland vor. W. hat den B1-Kurs abgeschlossen und bereitet sich auf die B2-Prüfung vor. A. hat den B1-Kurs im zweiten Anlauf bestanden und arbeitet ebenfalls auf das B2-Niveau hin. A. und W. planen, mit uns zusammen nach Deutschland zu fliegen und dort bei C. zu wohnen, die ihre Ausbildung bereits im letzten Jahr begonnen hat.
Die drei Frauen, C, W. und A., werden in einer gemeinsamen Wohnung leben, die einem Verwandten von W. gehört. Dieses Arrangement hilft nicht nur, die Kosten zu teilen, sondern bietet auch emotionale Unterstützung in der neuen Umgebung.
Interessanterweise hat G., eine Cousine, vor kurzem ihr Chancenkarten-Visum erhalten. Sie hat einen Bachelor in Tourism Management, und ihre Qualifikation wurde von der Kultusministerkonferenz (KMK) anerkannt. Für ihren Jobstart hat sie eine Zusage von einem Hotel und wird ebenfalls mit uns nach Deutschland kommen.
KMK
Kostenübersicht: Die Gesamtkosten sind nicht unerheblich und setzen sich wie folgt zusammen:
Goethe-Kurs A1-B1: jeweils ca. 23.000 Pesos
Goethe B2-Kurs: 33.000 Pesos
Bücher: ca. 1.000-1.500 Pesos pro Kurs
Impfungen für Pflegeberufe: bis zu 10.000-15.000 Pesos
Unterkunft im Boardinghouse: ca. 6.000 Pesos monatlich inklusive Strom und Wasser, Laufnähe zum Goethe Institut
Verpflegung und Toilettenartikel: mindestens 10.000 Pesos monatlich
Visagebühren: 75 Euro oder knapp 5.000 Pesos
Laptop: gebraucht ca. 15.000 Pesos, neu 30.000-40.000 Pesos
Telefonkosten mit Datenvolumen: 1.000 Pesos monatlich
Führerschein: 8.000-10.000 Pesos
Inlandflüge: je nach Herkunftsort einige tausend Pesos
Internationaler Flug: ca. 35.000 Pesos
Sperrkonto: für 4 Monate 4.557 Euro oder Verpflichtungserklärung
Für die Nichten wurden die Kosten unterschiedlich aufgeteilt. Eine Tante in Deutschland übernimmt die Kosten für W., während A‘s Eltern die Ausgaben tragen. Ich unterstütze A. mit einem Vorschuss für das Sperrkonto, das 4.557 Euro umfasst. Nach Einreise wird monatlich ein Betrag auf das Girokonto überwiesen, abzüglich einer kleinen Gebühr.
Für G. die aus einer finanziell schwachen Familie stammt, habe ich alle Kosten übernommen, die sich auf etwa 5.000-5.500 Euro belaufen. Es gibt eine Vereinbarung, die Ausgaben nach Arbeitsbeginn in Raten zurückzuzahlen.
Im Juni beginnt die nächste Nichte E. (Schwester von C.) mit dem A1-Kurs in Manila. Wir helfen den jungen Frauen, sich eine erfolgreiche Zukunft aufzubauen. Die Ausbildung in Deutschland bietet ihnen bessere Verdienstmöglichkeiten als auf den Philippinen. C. war die erste, die diesen Weg gewählt hat, und ihre positive Erfahrung motiviert nun auch andere Verwandte.
Obwohl nicht alles in Deutschland perfekt ist, bietet das Land viele Vorteile, insbesondere in Bezug auf Lebensqualität und Sicherheit. Unsere Angehörigen ziehen in eine Kleinstadt, wo C. sich bereits wohlfühlt. Wir sind auf einem guten Weg, und der Flug im Juni ist fest organisiert.
Am Ende des Tages zeigt sich, dass der Weg nach Deutschland mit einer Portion Humor, ein bisschen Pinoy-Charme und der richtigen Vorbereitung gar nicht so steinig ist. Möge eure Reise so reibungslos verlaufen wie eine perfekt gezapfte Maß Bier – und ebenso viel Freude bereiten