RIP denen, die schon gingen -freiwillig, zwangsläufig oder gezwungenermaßen, lass ich mal dahingestellt- und Restfreude denen, die ihnen folgen werden. Soviel Mitgefühl muss sein.
Für die Meisten im Forum ist der Tod ein sehr leidiges Thema. Deshalb meiden sie es wie die Pest, wobei sie den Thais näher sind, als sie es wahr haben möchten.
Nüchtern betrachtet ist der Tod aber nur das zwangsläufige Ergebnis der Geburt. Wer nicht geboren wird, kann auch nicht sterben. Ergo führt die Geburt zwangsläufig zum Tod. Eigentlich weiß dass auch jeder - aber nur die wenigsten setzen sich damit auseinander und tun so, als würde sie das Thema überhaupt nix angehn.
Geht aber jeden was an, weil jeder mal den Löffel abgeben muss. Fragt sich nur, wann und wo.
Und bei allem Respekt, Jack, die Jungs haben vermutlich genau gewußt, was sie machen. In ihrem Kummerland würden sie betütelt und bemitleidet, im Hintergrund die Grabenkämpfe, wer was mal erben wird und wer unter wessen Querschüssen am Meisten zu leiden hat und er, der alte Sack, mittendrin, wohlwissend, dass er der ganzen Bagage völlig egal ist. Die ganze verfickte Meschpoke teilt sein Geld unter sich auf, während er noch röchelnd im Ohrensessel sitzt.
Und dann kommt ihm in einem klaren Moment die Idee, wie er allen einen dicken fetten Stinkefinger ganz tief in den Arsch schieben kann.
Er verpisst sich in einem unbeobachteten Moment zum Schrecken seiner Erbengemeinschaft nach LOS, um noch mal so richtig die Sau rauszulassen. Kleinanzeige schalten in den einschlägigen Zeitungen Pattis "Tattergreis sucht Pflegekraft" und einen Tag später die Pflege vom Feinsten. Die Barschaft vom Konto und die laufenden Eingänge nach LOS leiten, ist heute für fast debile Rentner auch kein Prob mehr und die Endzeitparty kann beginnen.
Mag sein, dass die Pflege nicht nach deutschen Kostensätzen abgerechnet werden kann - aber das interessiert unseren Patienten nach seinen Erfahrungen mit der liebenswerten Familie gewiß nicht die Bohne. Wird ihm auch egal sein, ob er im AOK-Chopper zur Party gerollt werden muss oder im Krankenbett - Hauptsache, die Party geht noch mal so richtig los. Is auch scheißegal, ob dabei seine Kohle, für die er vorher so gerackert hat, völlig drauf geht.
Hey - das letzte Hemd hat keine Taschen und warum der Family, der man völlig am Arsch vorbei geht, die Kohle in den Arsch schieben, wenn man selber noch ein bisschen Spaß haben kann im Rest seines Lebens?
Und hey - er weiß, dass er nicht mehr lange hat. Er kommt nicht her, um zu leben. Er kommt her, um in LOS zu sterben. Und die Zeit zwischen Ankunft und Tod will er sich angenehm gestalten. Deshalb sucht er sich ne Rieke, von der er glaubt, dass sie ihm gegen Geld geben kann, was seine Familie ihm verweigert hat. Und wenn die Rieke nach seinem Tod seine Konten plündert und seine Familie für seine Beerdigung aufkommen muss, lacht er sich auf Wolke x womöglich nen Ast ab.
Man redet und schreibt auch in diesem Forum gern und viel vom Rentnerdasein in LOS. Wem es gefällt - nur zu. Rentnerdasein heißt aber eben auch: Die Zielgerade des Lebens oder: Warten auf den Tod. Kommt für einige vielleicht völlig unerwartet, weil sie doch jetzt nachholen wollen, was sie ein Leben lang verpasst haben. Ändert aber nix daran, dass das Rentnerdasein die Warteschleife für den Tod ist.
Und wißt ihr: Menschen, die die Endlichkeit ihres Lebens realisieren und ausleben können, sind mir unendlich viel lieber als Menschen, die das nach Möglichkeit verdrängen und auf den nächsten Tag verschieben.