Aussteigerhotel in Jomtien.
Mein Hotel, ich nenne es ein Aussteigerhotel, denn es gibt hier Expats, die schon über 20 Jahre dort wohnen. Diese Expats, wie auch ich, finanzieren das Hotel durch die Nebensaison, da wir ja 12 Monate bezahlen. Zwar einen günstigeren Betrag als normal, aber immerhin mehr als von Einem der nur 3-4 Monate über den Winter kommt.
Manche Expats fliegen im Sommer einige Monate nach Hause, zahlen aber für das ganze Jahr, dadurch brauchen sie das Zimmer nicht räumen.
Viele davon, wie auch ich, haben mit der Zeit ihr Zimmer nach ihren Wünschen eingerichtet. Am Balkon, wo ich koche, habe ich mit niederen Palmen und Papyrusstauden einen Wintergarten eingerichtet. Einige Betuchte haben auf ihre Kosten die Badewanne entfernen lassen und dafür eine Duschecke installiert. Einige Wenige belegen sogar 2 Zimmer.
So ist es nichts Neues, wenn man im Hause Baulärm hört. Mal Neugierig geworden sehe ich mir ein Zimmer an, indem 3 Thais werkeln. Die Badewanne stand schon am Gang und sämtliche Einbauschränke ebenfalls. Vor dem Zimmer saß ein Herr im Rollstuhl, der sich hier wohl einquartieren will. Der Mann wurde auch von einer Betreuerin begleitet.
Das fand ich echt interessant und sehe das als Marktlücke, für betreutes Wohnen. Ich erinnere mich noch an einen alten Mann, der schon etwas Dement war, er bekam Vollpension. Später als es ihm schlechter ging, wurde ihm das Essen auf sein Zimmer gebracht das im älteren Hotel nebenan lag, das wohl preiswerteste in Jomtien. Diese Unterkünfte haben auch Pool-Benutzung und sind dadurch sehr gefragt.
Der Trend in TH geht auch dahin, dass manche Familien ihre eigentlich pflegebedürftigen Familienangehörigen nach TH schicken, weil dort die Unterkunft, die Verpflegung und die Betreuung weitaus günstiger sind als in der EU.
Wir hatten mal einen Epileptiker hier, das ging anfangs ganz gut. Bis er anfing einen Gast und dann eine Maid zu verprügeln. Sein Pech war, dass der Sohn der Maid sich den Kerl vornahm und ich mitansehen konnte wie dieser im Rollstuhl zum Krankenwagen geschoben wurde.
Für Manche, die sich dem Alkohol hingeben, ist in TH Endstation.
Kaum wird es in der Heimat kühler, bekommen einige Herren Sehnsucht nach Thailand, aber meistens ist es dann zum Buchen zu spät.
In den 9 Jahren, wo ich nun hier wohne, kamen im November immer die Überwinterer an und man konnte bei den Meisten bemerken wie sie immer dicker wurden und über Wehwehchen klagten, bis ihnen durch ihre Alterskrankheiten die Reise zu beschwerlich wurde. Machen wurde auch die Doppelbelastung des Zweitwohnsitzes zu viel.
Aber einige Mutige, die das günstige Leben in der Wärme schätzen gelernt hatten, entschieden sich ganz für Thailand. Sie ließen all ihren Konsumkomfort zurück und tauschten dafür einen stressfreien, gesunden Lebensabend ein.
Ich kann nur jedem sagen, so gut ging es mir noch nie, es hat sich wirklich gelohnt nach Thailand zu kommen.