Wie Sprache unser Familienleben prägt
Ich bin in einer binationalen Familie groß geworden. Zwei verschiedene Sprachen waren für mich von klein auf normal – jede hatte ihren Platz, jede wurde konsequent gesprochen. Vielleicht deshalb war mir früh klar, wie wichtig es ist, Sprache bewusst zu leben.
Heute lebe ich in einer Patchworkfamilie. Meine Frau kommt von den Philippinen. Sie hat von Anfang an alles dafür getan, hier gut anzukommen, und konsequent Deutsch gelernt. Englisch haben wir sehr schnell beiseitegelegt. Es hätte uns nur im Weg gestanden. Wirkliche Nähe entsteht für uns durch die Sprache, in der wir leben.
Unsere Kinder – auch meine Tochter aus einer früheren Beziehung bringt noch eine Sprache mit – wachsen in dieser Mehrsprachigkeit ganz selbstverständlich auf. Zuhause sprechen wir konsequent Deutsch. Das schafft Klarheit und Zusammenhalt, auch wenn es mal kracht.
Insgesamt kommen wir auf acht Sprachen, die wir zusammen gut beherrschen – vier davon auf Muttersprachenniveau. Fürs Reisen ein Geschenk, für meinen Beruf ein echter Vorteil. Aber noch wichtiger: Es erweitert unser Denken, unsere Perspektive auf die Welt.
Meine Frau hat ein schwieriges Verhältnis zur englischen Sprache. Nicht, weil sie sie nicht kann – sondern weil sie erlebt hat, was Englisch auf den Philippinen angerichtet hat. Ihre eigenen Sprachen wurden verdrängt, ihr kulturelles Erbe kleingeredet. Dabei sprechen viele Filipinos gar nicht wirklich gutes Englisch. Trotzdem wird es ihnen aufgedrängt – ein Überbleibsel aus kolonialen Zeiten, wie sie sagt. Diese Form der Unterwürfigkeit gegenüber englischsprachigen Ausländern verletzt sie bis heute.
Auch hier in Deutschland erlebt sie manchmal Situationen, die sie traurig machen: Wenn Deutsche plötzlich auf Englisch wechseln, nur um zu zeigen, wie gut sie die Sprache beherrschen. Für sie ist das respektlos – als würde niemand sehen, wie viel Mühe es sie gekostet hat, so gutes Deutsch zu lernen. Sie wünscht sich, dass wir wieder selbstbewusster unsere eigene Sprache sprechen – und stolz darauf sind.
Im Beruf, sie arbeitet als Krankenschwester, geht es nicht um Stolz, sondern um Sicherheit. Auf Station ist klare Kommunikation lebenswichtig. Wenn Kollegen plötzlich auf Englisch untereinander reden, kann das gefährlich werden. Sie besteht deshalb darauf: Deutsch – für alle, ohne Ausnahme.
Sprachen sind für uns kein Statussymbol. Sie sind Brücken. Aber echte Brücken entstehen nur, wenn man sich auf die Sprache des anderen wirklich einlässt – nicht halb, nicht aus Bequemlichkeit, sondern mit ganzem Herzen.
Wie ist das bei euch? Was geht bei euch ab?
Ich bin in einer binationalen Familie groß geworden. Zwei verschiedene Sprachen waren für mich von klein auf normal – jede hatte ihren Platz, jede wurde konsequent gesprochen. Vielleicht deshalb war mir früh klar, wie wichtig es ist, Sprache bewusst zu leben.
Heute lebe ich in einer Patchworkfamilie. Meine Frau kommt von den Philippinen. Sie hat von Anfang an alles dafür getan, hier gut anzukommen, und konsequent Deutsch gelernt. Englisch haben wir sehr schnell beiseitegelegt. Es hätte uns nur im Weg gestanden. Wirkliche Nähe entsteht für uns durch die Sprache, in der wir leben.
Unsere Kinder – auch meine Tochter aus einer früheren Beziehung bringt noch eine Sprache mit – wachsen in dieser Mehrsprachigkeit ganz selbstverständlich auf. Zuhause sprechen wir konsequent Deutsch. Das schafft Klarheit und Zusammenhalt, auch wenn es mal kracht.
Insgesamt kommen wir auf acht Sprachen, die wir zusammen gut beherrschen – vier davon auf Muttersprachenniveau. Fürs Reisen ein Geschenk, für meinen Beruf ein echter Vorteil. Aber noch wichtiger: Es erweitert unser Denken, unsere Perspektive auf die Welt.
Meine Frau hat ein schwieriges Verhältnis zur englischen Sprache. Nicht, weil sie sie nicht kann – sondern weil sie erlebt hat, was Englisch auf den Philippinen angerichtet hat. Ihre eigenen Sprachen wurden verdrängt, ihr kulturelles Erbe kleingeredet. Dabei sprechen viele Filipinos gar nicht wirklich gutes Englisch. Trotzdem wird es ihnen aufgedrängt – ein Überbleibsel aus kolonialen Zeiten, wie sie sagt. Diese Form der Unterwürfigkeit gegenüber englischsprachigen Ausländern verletzt sie bis heute.
Auch hier in Deutschland erlebt sie manchmal Situationen, die sie traurig machen: Wenn Deutsche plötzlich auf Englisch wechseln, nur um zu zeigen, wie gut sie die Sprache beherrschen. Für sie ist das respektlos – als würde niemand sehen, wie viel Mühe es sie gekostet hat, so gutes Deutsch zu lernen. Sie wünscht sich, dass wir wieder selbstbewusster unsere eigene Sprache sprechen – und stolz darauf sind.
Im Beruf, sie arbeitet als Krankenschwester, geht es nicht um Stolz, sondern um Sicherheit. Auf Station ist klare Kommunikation lebenswichtig. Wenn Kollegen plötzlich auf Englisch untereinander reden, kann das gefährlich werden. Sie besteht deshalb darauf: Deutsch – für alle, ohne Ausnahme.
Sprachen sind für uns kein Statussymbol. Sie sind Brücken. Aber echte Brücken entstehen nur, wenn man sich auf die Sprache des anderen wirklich einlässt – nicht halb, nicht aus Bequemlichkeit, sondern mit ganzem Herzen.
Wie ist das bei euch? Was geht bei euch ab?