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Wie verhaelt es sich eigentlich mit dem beruechtigten Kulturschock ?

tongshi

คนต่างดาว
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Schön und gut das Video. Ist ja auch größtenteils alles richtig was er sagt.


Aber da sind hier unsere Expats gefragt. Am besten mal ne' Umfrage starten, wer sich zur Zeit in welcher Phase befindet.... :bigsmile

Richtig @Taldren . Es geht mir hier nicht um die Entscheidung des Auswanderns .Das ist eine andere Kiste .

Sondern , wie du sagst , um die Expats die schon in einer der Phasen drin stecken, meist wohl Frust und Anpassungsphase und die live die kulturellen Stolpersteine erleben duerfen oder hinter sich haben . :D (y)
 
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tongshi

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28 Oktober 2010
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Hmm, also ich falle jedes Jahr immer wieder in die Frustphase, wenn ich das Papiergedöns für die Immigration zusammen bekommen muss, um eine weitere Aufenthaltsgenehmigung für 1 Jahr zu beantragen.

Sofern ich dann den Papierkram fristgerecht beisammen habe, ...auf'm Stuhl bei der Immi sitze und der Bedienstete 1900฿ verlangt und somit "abnickt", bin ich nicht wirklich in der Anpassungsphase.

Und wenn ich dann Tag's d'rauf, meinen gestempelten Pass wieder bekomme, dann fühlt es sich für mich keinesfalls so an, die hohe Kunst der Akzeptanzphase errungen zu haben.

Mir bleibt somit lediglich es zu tollerieren und zu akzeptieren, oder so?!
😔

Geht mir aehnlich. ;)
Das wird bei mir zum Spiel inzwischen. Jedes Jahr das gleiche Theater .

Phase 1 : Volontaer schaut meine Papiere im Vorfeld durch und nickt zufrieden : " Wow. Ein Deutscher. Alles perfekt " :D

Nun beginnt die manchmal erlebnisreiche Wartezeit. Ein aelterer Deutscher sass einer Beamtin gegenueber , die wohl nicht das machte , was er wollte. So drehte er sich gelegentlich um zu mir schuettelte den Kopf und sagte Zustimmung suchend : " dting-dtong " . Mir wurde ganz anders. Vielleicht tat sie nur , dass sie es nicht gehoert hatte.

Phase 2 : Durchsicht meiner Papiere .Der Beamte murmelt ein ok und doch dem fallen ploetzlich Sonderwuensche ein . Bei mir schwillt die Halsschlagader an. :bigsmile

( Wieder einer mehr auf meiner persoenliche Gulag-Liste :cool: :) )


Bin froh wenn ich da raus bin. Nervigste Tag des Jahres.
 
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Dr. Ramin

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Ich wuenschte , dass vielleicht die Leute mit Erfahrung , mal etwas ueber ihre Schocks und an nie erwartete Widerstaende aussagen , und ob sie die Kurve gekriegt haben oder hart dazu lernen mussten. Was letztendlich zur Gelassenheit fuehrt.

Mir fiel naemlich ueber mich selbst auf, das nun nach 3,5 Jahren hier, fast nur unter Thailaendern, alles so normal ist . Erschreckend normal.
Das machte mich etwas stutzig.

Warum macht Dich das stutzig?

Du hast hier über einen langen Zeitraum und im Gegensatz zu vielen eine wirkliche Integration durchlebt. Du bist in Sprache, Mentalität, Kultur und Religion eingetaucht.

Wenn Du mal einen richtigen Kulturschock erleben willst, geh zurück nach Deutschland; und ich meine nicht mal eben für 3 Wochen Tante Elsbeth besuchen. Nein, so richtig Wohnung und Job suchen mit allem drum und dran.

Ich beobachte, daß je besser ich hier in TH klar komme, umso schlechter komme ich in D klar.

Ich will jetzt D nicht schlecht reden, aber ich genieße in TH vor allem die Einfachheit der Dinge, privat wie beruflich.
 

tongshi

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Warum macht Dich das stutzig?

Du hast hier über einen langen Zeitraum und im Gegensatz zu vielen eine wirkliche Integration durchlebt. Du bist in Sprache, Mentalität, Kultur und Religion eingetaucht.

Wenn Du mal einen richtigen Kulturschock erleben willst, geh zurück nach Deutschland; und ich meine nicht mal eben für 3 Wochen Tante Elsbeth besuchen. Nein, so richtig Wohnung und Job suchen mit allem drum und dran.

Ich beobachte, daß je besser ich hier in TH klar komme, umso schlechter komme ich in D klar.

Ich will jetzt D nicht schlecht reden, aber ich genieße in TH vor allem die Einfachheit der Dinge, privat wie beruflich.

Da hast du sicherlich Recht. (y) Ich hatte die vergangenen Jahre , bevor ich komplett nach Thailand ging , schon meine Probleme nach jedem laengeren Urlaub. ;) Seither , also 3,5 Jahre war ich nicht mehr in Deutschland. Damals war es noch nicht so unruhig wie wohl zur Zeit.

Wollte noch deine Bemerkung zur Einfachheit der Dinge gern unterstreichen. Eine angenehme Seite des Lebens in Thailand .Treffend auch fuer mich.
In der doch dichtbesiedelten Gegend , in der ich lebe , bleibt es fast immer unaufgeregt. Sie sind eigentlich angenehme Mitmenschen. Da es viele kleine , teils offene Laeden gibt, kommt man an freundlichen Begegnungen und Begruessungen kaum vorbei.
 
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kerrylu

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Wenn Du mal einen richtigen Kulturschock erleben willst, geh zurück nach Deutschland; und ich meine nicht mal eben für 3 Wochen Tante Elsbeth besuchen. Nein, so richtig Wohnung und Job suchen mit allem drum und dran.
Naja, jede Medaille hat zwei Seiten! Wenn wer'n Kulturschock erleben will, dann könnte er ebenso nach Thailand gehen ...und nicht mal eben für 3 Wochen Bumbum-Party, die Bars besuchen. Nein, so richtig Wohnung und Job suchen mit allem drum und dran.
😵
Nun, ich denke mal, wer von hier zurück in sein Heimatland geht, hat die besseren Karten, wie'n Auswanderer sich hier was aufbauen wollen zu können.
🤭
Abba, have money to much, no problems.
😏
 
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Eric56

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Zum Video.
Ich war etwas skeptisch , als ich den Titel des Video las , aber nach dem Anschauen zolle ich dem Macher grossen Respekt. Er hat "seine Erfahrungen" wunderbar , ohne belehrend zu wirken sehr gut rueber gebracht. Stimme ihm im Wesentlichen zu.
Ich stimme dir zu, das Video ist gut gemacht und enthält die wesentlichen Punkte der kulturellen Andersartigkeit.

Die Kurve mit den unterschiedlichen Phasen kenne ich aus dem „Change Management“. So empfinden Menschen allgemein, wenn sie einen großen Wandel an ihrer Arbeitsstelle oder in ihrer persönlichen Situation angehen müssen.
 
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Eric56

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Nur muss man bedenken, dass die Meisten ja erst mit Ende ihres Berufslebens nach Thailand auswandern. Da ist man keine 20 mehr. Ob da viele noch Bock haben die Schulbank zu drücken ….
Das ist die Realität und erschwert bei den meisten auch das Erlernen der Sprache über die 30+ Grund-Worte hinaus und besonders der Schrift.

Entscheidend ist ja viel mehr, wie weit man seine Landes-sprachliche Unzulänglichkeit akzeptiert. Das ist in Bangkok, Pattaya oder auf Phuket sicher leichter als am Land.
 

Dr. Ramin

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Wenn Du mal einen richtigen Kulturschock erleben willst, geh zurück nach Deutschland; und ich meine nicht mal eben für 3 Wochen Tante Elsbeth besuchen. Nein, so richtig Wohnung und Job suchen mit allem drum und dran.


Naja, jede Medaille hat zwei Seiten! Wenn wer'n Kulturschock erleben will, dann könnte er ebenso nach Thailand gehen ...und nicht mal eben für 3 Wochen Bumbum-Party, die Bars besuchen. Nein, so richtig Wohnung und Job suchen mit allem drum und dran.
😵
Nun, ich denke mal, wer von hier zurück in sein Heimatland geht, hat die besseren Karten, wie'n Auswanderer sich hier was aufbauen wollen zu können.
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Du hast echt ein Talent, mich falsch zu verstehen.

Meine Aussage war nicht allgemein gehalten, sondern bezog sich einzig und allein auf den TS, der anders als die meisten sehr gut integriert ist.

Für so eine Person und nur für so eine Person dürfte eine Rückkehr nach sowie eine Reintegration in Deutschland einen Schock darstellen.
 

Dr. Ramin

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Nur muss man bedenken, dass die Meisten ja erst mit Ende ihres Berufslebens nach Thailand auswandern. Da ist man keine 20 mehr. Ob da viele noch Bock haben die Schulbank zu drücken und sich in irgendeinem Sportverein im Isaan zu engagieren, halte ich mal für zweifelhaft.

Das ist die Realität und erschwert bei den meisten auch das Erlernen der Sprache über die 30+ Grund-Worte hinaus und besonders der Schrift.


Es ist ein weitverbreiteter Irrglaube und gerne verwendete Ausrede, daß man ab 30 oder 50 kaum noch eine Sprache lernen kann.

Klar, wenn man vor dem 10. Lj. damit anfängt ist es extrem easy, danach muß man pauken.

Nachweislich erlernt ein 50 jähriger eine Sprache um höchstens 10% langsamer als ein 15 jähriger.

Wie im ersten Zitat korrekt geschrieben wurde "noch Bock haben" ist eher der hinderliche Faktor.
 

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Also ich komme mit fast allen Thais klar (Stadt-Landgefälle gibts) und die mit mir..... habe in 25+ Jahren keinen Grund zum großartigen Nachdenken gefunden. Und das mich meine Schwiegermutter nicht mag, liegt wohl in der Natur der Sache nicht an unterschiedlichen Kulturen..... :LOL: und das Thailand nicht 80% meiner Pension und Ersparnisse kassiert liegt auch nicht an den kulturellen Unterschieden sondern an der falschen Covid-"Politik" :cool: Finde der "Kulturschock" zB auf den Philippinen ist m.E. stärker ausgeprägt - die Thais haben für mein Gefühl mehr Veränderungen zugelassen wie die Pinoys....dort ist alles noch so (falsch) wie vor 40 Jahren......
 
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tongshi

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Nachweislich erlernt ein 50 jähriger eine Sprache um höchstens 10% langsamer als ein 15 jähriger.
Sehr interessant , dass zu lesen. Chinesisch war die letzte Sprache ,die ich versuchte dann ueber 4 Jahre lang zu erlernen. Leider gab es keine hoeheren Kurse mehr. Und das war, bzw begann jenseits der 55 , was das Alter betraf. Also keine besondere Tat. Das einzig besondere war, dass ich Freude , Spass dran hatte obwohl ich mich eher als faulen Schueler betrachtete. Echt wahr. :bigsmile

Das benutzen der thailaendischen Sprache bringt mich gelegentlich ans zweifeln . Was habe ich mir da angetan ? ;) Ist es eine Freude oder doch eher Buerde ?
Womit ich wieder beim Kulturschock angelangt waere. Verwickelt man sich in Beziehungen zu den Thais , welcher Art auch immer , bei mir in den meisten Faellen Freundschaft .. und es geschah ,dass mir ein Versprechen entlockt wurde, wird ganz oft auf ehrliche Umsetzung gepocht. Luegen ginge gar nicht.
So weit so gut, dann also setze es mal schoen um, sonst bist du ein Luegner und hast dein Gesicht verloren. Was theoretisch dem Farang herzlich egal sein kann, denn wir haben es nicht so mit Gesicht verlieren. ;):) Aber die eigene Ehre gebietet es und man moechte niemanden enttaeuschen. Oder.

Wie aber schaut es umgekehrt aus, wenn der thailaendische Freund, oder eher die Freundin eine Zusage nicht einhaelt. Vermutlich kommt dann ohne jegliche Gewissensbisse , hoechstens mit einem Hauch von Scham , eine komische Ausrede bis hin zu einer faustdicken Luege. Das sie damit scheinbar kein Problem haben , hat damit zu tun , dass der Schutz bzw der drohende Verlust des eigenen Gesichts den weitaus hoeheren Wert hat. :p

Und so muss man es schlucken. Jetzt nachzukobern, geht gar nicht. Obwohl man weiss, das sie flunkert.
Wer jetzt ungluecklicherweise richtig sauer , oder gar wuetend wird , und schimpft, so glaube ich , dass er dann voll die Arschkarte hat ,in ihren Augen.
Da faengt man doch an zu gruebeln. ...Verdrehte Logik. ? ;) ;)Echt bizarr zuweilen. So ist es mir oft aufgefallen. Ob andere das auch so sehen. Ich weiss nicht.
 
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Santa

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Vermutlich kommt dann ohne jegliche Gewissensbisse , hoechstens mit einem Hauch von Scham , eine komische Ausrede bis hin zu einer faustdicken Luege.
Und das funktioniert umgedreht nicht? Oder willst Du das nicht machen?
 

tongshi

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Und das funktioniert umgedreht nicht? Oder willst Du das nicht machen?
Als erstes . Lassen wir mal Barszene und wenn es geht auch den Tourismus aussen vor. In diesen Bereichen, wo Geld gemacht wird , sind die Regeln was Wahrheit und Luege betrifft anders, lockererer. Verstaendlicherweise in den meisten Faellen.


Also befinde ich mich im normalen Alltag mit dieser Geschichte. Zur Antwort auf deine Frage : Warum nicht, machen kann man alles, was man mit sich vereinbaren kann.
Nur ist der Blick auf die Luege in Europa bzw in Deutschland ein anderer. Das hatte ich angedeutet oder geschrieben , gerade wenn es um Freundschaften oder andere wichtige Beziehungen geht.

Eine Luege , besonders wenn wir dabei ertappt werden , wuerde wohl in den meisten Faellen bei uns ein Schuldgefuehl ausloesen. Beim Normalo jedenfalls . :D Man wuerde sich doch mehr oder weniger mies fuehlen und man wuesste , dass das hohe Gut Vertrauen angeknackst ist. Und wenn es oefters passiert wuerde man auf die Dauer sehr einsam werden.

Wie ich es so ueber Jahre erfahren konnte, zumal viele Thailaender es mit der Puenktlichkeit nicht so haben , wird der Umgang mit der Luege, dem flunkern , bei ihnen bei weiten nicht so ernst genommen. Eine vollkommen andere Gewichtung . Nicht so negativ besetzt , sondern Teil des Umgangs miteinander. ..
Wichtig scheint es vor allem zu sein , das Gesicht zu wahren oder nicht zu verlieren. Und schnell das unangenehme Thema vergessen, darueber hinweggehen.

Als wenn einst Wilhelm Busch die Thailaender gekannt haette, schrieb er mal in einem Gedicht diese Worte.:D

"Da lob' ich mir die Höflichkeit,
Das zierliche Betrügen.
Du weißt Bescheid, ich weiß Bescheid;
Und allen macht's Vergnügen."
 

Santa

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Nur ist der Blick auf die Luege in Europa bzw in Deutschland ein anderer.
Aber Du schreibst ja von Thailand

Deshalb nochmals die Frage, willst Du es nicht machen wie die Thais in Thailand? Es würde Dir wahrscheinlich niemand krumm nehmen.

Sind wir dann doch zu sehr in unserer Erziehung gefangen?
 
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tongshi

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Aber Du schreibst ja von Thailand

Deshalb nochmals die Frage, willst Du es nicht machen wie die Thais in Thailand? Es würde Dir wahrscheinlich niemand krumm nehmen.

Sind wir dann doch zu sehr in unserer Erziehung gefangen?

Jetzt verstehe ich . Sorry . Gute Frage (y)
Also bewusst wuerde ich ihre Art nicht nachmachen oder kopieren. Moeglicherweise wird man im Laufe der Zeit das eine oder andere unbewusst uebernehmen, wenn es einem besseren Lebensgefuehl dient oder mir und anderen nuetzt. Das kann durchaus passieren.

Wichtig ist vorerst das erkennen und gelassen bleiben. Glaube ich. Und ja, unsere Wurzeln bleiben immer wichtig. Das ist es was wir gelernt haben. Ein grosser Schatz an Wissen und Sozialisierung den wir da in uns tragen. Hier lerne ich dazu. Und mit hoffentlich viel Vergnuegen. ;) Irgendwann schlaegt man sicher auch hier Wurzeln.
 
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Ladydrink iss nicht!
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18 März 2009
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Wie ich es so ueber Jahre erfahren konnte, zumal viele Thailaender es mit der Puenktlichkeit nicht so haben , wird der Umgang mit der Luege, dem flunkern , bei ihnen bei weiten nicht so ernst genommen. Eine vollkommen andere Gewichtung . Nicht so negativ besetzt , sondern Teil des Umgangs miteinander. ..

Je mehr ich in den letzten Jahrzehnten darüber nachgedacht habe, um so mehr tendiere ich zu der Meinung dass es keinen Unterschied gibt.

Es kommt, hier wie dort, darauf an in welchen Kreisen man verkehrt. Oberschicht ---- irgendwo dazwischen ---- Unterschicht.

Absolut wichtig in dieser Betrachtung ist die richtige Einschätzung des eigenen Status im Auge des Anderen.

Wer dich gering(-er als sich ein-) schätzt lässt dich warten
Ebenso wer dich zwar nicht geringschätzt, aber dem Treffen eine geringe Bedeutung zumindest (es gibt wichtigeres, interessanteres, lukrativeres ...).

Ein sehr wichtiger Punkt, den wir aufgrund unserer eigenen Kultur/Erziehung nicht sehen oder nicht sehen wollen ist unser Herrenmenschen-Denken.

"Die Südländer haben es nicht so mit der Pünktlichkeit"

Diese Aussage kennt wohl jeder von uns seit frühester Kindheit.

Doch wer sind sie, diese ominösen "Südländer"?

Deutsche Zeitungen schreiben fast täglich über Südländer,
- die hitzköpfig sind,
- die Wochentags oder sogar am heiligen Sonntag lärmige Parties veranstalten
- die mit Drogen handeln
- die angeblich grundsätzlich immer ein Klappmesser in der Tasche haben,
- die ständig unsere Frauen vergewaltigen, ....

Außerdem wird ihnen nachgesagt das sie gute Handwerker sind. Daher sind sie uns als billige Schwarzarbeiter willkommen.
(Oder sagt man "kostenlose Nachbarschaftshilfe?)

Aber auch auf die Schwarzarbeiter muss man ständig warten.
"Diese Südländer! Die sind nie pünktlich wenn man sie braucht!" :mad:

Ich weiß gar nicht Mal wo dieses Land "Südland" liegt. :keine Ahnung

Liegt Südland südlich vom Main, oder hinter der Weißwurstgrenze, oder hinter den Alpen, jenseits vom Mittelmeer oder Sub-Sahara oder ....

Auch wenn wir es nicht zugeben wollen, wir tragen eine Menge Vorurteile mit uns herum und wir halten uns für die Krone der Menschheit.

Was fällt denen eigentlich ein, diesen Südländern, das sie uns warten lassen! :arsch

Wichtig scheint es vor allem zu sein , das Gesicht zu wahren oder nicht zu verlieren. Und schnell das unangenehme Thema vergessen, darueber hinweggehen.
.... Ist das in Deutschland, oder in irgendeinem anderen Land, anders?

Ich sehe darin lediglich den Beweis für unser oben definiertes Weltbild.
Die wollen - ganz einfach - nicht mit dir darüber diskutieren warum sie dich warten lassen.

Der Kulturschock liegt somit nicht darin das sich deren Kultur wesentlich von der Unseren unterscheidet, sondern im Chaos in unserem Gehirn: ==>

Seit Geburt wurde uns gelehrt das wir ganz oben sind. :bbs72
Als Jugendliche, beim Skiurlaub in Bayern oder Österreich, wo wir bei der After Party den einheimischen Hühnern nachjagen und mit Geld um uns schmeißen als wäre es morgen nichts mehr wert, finden wir unser Denken bestätigt.
Später in Italien, Mallorca, .... , ebenso

Absolut TOP läuft es in Thailand als Sextourist mit lockerer Brieftasche.

Man fühlt sich wie ein König oder gar als Kollonialherr und in einem Gentleman Club vielleicht wie ein Prinz - umgeben von seinen Haremsdamen?

Dann später, als Rentner mit Langzeitvisa und kleinem Budget kommt wohl die Ernüchterung? :hammer

Warum hört man nicht mehr ständig ...
- sexy man
- you so good looking und so weiter

und warum muss man jetzt ständig bis Ladenschluss warten bis eine übrig gebliebene Olle aus der iBar mitkommt, in die bescheidene eigene Wohnung, während man früher knallhart unter den Schönsten unter den Schönen aussortieren musste, weil im Whirlpool der sauteuren Hotel-Suite nur maximal 5 superschlanke Frauen platz fanden?

Das ist die Wahrheit vom angeblichen Kulturschock.

Das die Thais (verallgemeinert betrachtet) großartig anders sind und anders denken als wir (ebenso verallgemeinert) stimmt nicht.
 

tongshi

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@neitmoj Danke

Wenn du das fuer dich so betrachtest , dann ok.
Ich habe auch lediglich " meine " Betrachtung von mir gegeben.

Mag das eine so wahr sein wie das andere. Es gibt viele Betrachtungen .

Es waere schade , wenn es diese kleinen und grossen Unterschiede nicht gaebe. Es ist alles so interessant wie sich die verschiedenen Kulturen entwickelt haben. Denn darum bin ich ja hier. Wie so viele andere auch. Die andere Denkweise, Verhaltensweisen und Normen, dazu ihre Kueche, die Religion , die anderersartige Bauweise usw usw
Sie machen das Leben interessant , manchmal lustig und beiden Seiten nuetzt es sogar sehr.
Sie sind fuer mich nicht vorhanden, damit man sie bewertet ,sondern erkennt und daran lernen kann, sich selbst weiterentwickeln kann.
Denn es ist immer mein Ding . Wenn ich wieder mal daran ins gruebeln komme , sage ich mir. " Es ist gar nicht so schlimm , das andere Menschen so sind wie sie sind. Das Problem daran ist nur, das ' ich ' sie so ertragen muss" 😉😂
Daher gibt es auch keinen Grund zu meckern.😏

Doch wichtiger noch sind aber die Gemeinsamkeiten, da waere ich bei dir .

Das moechte ich nie aus den Augen verlieren, dass " wir die Crew eines Schiffes sind , vom gleichen Stern durch den Raum getragen"
So wie es einst Saint-Exupery sagte.
 
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tongshi

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Gut . Nachdem ich dieses nicht ganz leichte Thema der Gesichtswahrung , des Gesichtsverlust fuer mich gluecklicherweise abgehaken kann, wollte ich gern mal einige Unterschiede ansprechen , die mir so aufgefallen sind beim Zusammenleben.

@neitmoj hat das zurecht das Wort " verallgemeinert " in Klammern gesetzt. Ja, die Sprache verleitet uns vieles zu verallgemeinern , was aber nie wirklich korrekt ist. Das es eben niemals alle Menschen eines Volkes betrifft , sondern nur eine Hauptrichtung anzeigt . Wenn ich auch von " den Thais " spreche, so ist es nicht ganz ok. Aber ich will mich nicht in der Sprache verlieren oder es zu kompliziert machen. Bitte um Nachsicht

Wie gesagt , es sind eh nur meine persoenlichen Erfahrungen, Empfindungen und Beobachtungen in den letzten Jahren vom Leben in Puket-Town hauptsaechlich . Wuerde aber gern versuchen , dass wir uns ein bisschen darueber austauschen. ;) :D

So beginne ich mal mit einem meiner ganz persoenlichen Anpassungsproblemchen. So laesst sich kaum uebersehen , dass die soziale Struktur der Thais die Familie ist. Mit allem was dazu gehoert. Also auch , dass bei ihnen die Individualitaet keinen so hohen Stellenwert hat. Das leben sie mir auch vor. Ich akzeptiere das gern und goenne es ihnen von Herzen. Leider passe ich in dieses Schema oder Struktur nicht rein. Sagt mir nicht zu.

Das betrifft nicht allein die familiaere Ebene . Meine Frau zieht es immer zu den Orten , wo vor allem viele Menschen sind. ( und schoen warm ) .
Feste , Maerkte sowieso , aber auch sonst ist die Geselligkeit in einer Gruppe immer das Hoechste. Sie moegen Gruppenbildung , so locker es auch sein mag und egal welcher Ebene.

Da bekomme ich heftige Probleme. Mich zieht es genau zu dem , was das Gegenteil davon waere. :D So wird mir, eher zum Einzelgaenger Geschaffenen heute noch ganz unangenehm , wenn ich an die Zeit der Kollektivierung in der alten ostdeutschen Heimat zurueckdenke. Die ich in vollen Zuegen erleben durfte.

Auch wir lieben Feste und Geselligkeit. Ich glaube aber , bei den Thailaendern ist das viel , viel staerker ausgepraegt. Ob durch Einfluss der Familie oder Erziehung in der Schule.
Ich habe das zu akzeptieren und muss schon "manchmal " ein bissel Leid in Kauf nehmen. :D So zB wenn ich mit ihnen zusammen am Loy Krathong- Fest ans Meer fahren will um das Teil einzusetzen. Dann stehen wir mitten in Phuket-Town schon im uebelsten Stau. Horrer pur .:frown:

Aber das ist eher rein persoenlich mein pombem und nicht zu verallgemeinern.
 
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