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Rundreise Where is Mama? oder: Papa mit zwei Töchtern alleine unterwegs in Thailand!

PotatoeJoey

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30 Juli 2015
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Nach meiner Rückkehr Ende Mai offerierte meine große, 12jährige Tochter Sophie, dass sie das nächste mal mit nach Thailand reisen möchte. Ihr plötzlicher Sinneswandel überraschte mich doch ein wenig da die sich vorher immer vehement weigerte wenn ich ihr das Angebot machte. Die kleine Dahlia, zu deren sechstem Geburtstag ich pünktlich aus Bangkok zurück kehrte, wollte sowieso immer einmal mit. Besonders um einmal Yo kennen zu lernen. Mit deren Mutter war bereits ausgemacht, dass die Kinder die ersten drei Ferienwochen mit mir verbringen würden. Den Kindern versprach ich, dass ich schaue was machbar ist, sie ihrer Mutter aber nichts verraten sollten.

Ich fing an die Flugpreise in der Zeit zu beobachten und erschrak wie hoch die Preise innerhalb weniger Stunden stiegen. Bis ca. 11 Uhr am letzten Schultag waren die Preise noch recht moderat, stiegen aber mit Abflug gegen 14-15 Uhr um lockere 50 bis 70%. Auch Abflüge an späteren Tagen lagen im gleich-hohem Preisgefüge. Für drei Personen läge ich bei etwas mehr als € 2.000,-. Auch in Hessen war Ferienzeit und die Flüge von FRA aus gesehen nicht günstiger als von DUS sondern sogar leicht teurer. Baden-Württemberg, von wo wir das Jahr zuvor nach Mallorca flogen, gab es auch keine günstigen Angebote. Fündig wurde ich jedoch in München. Dank LPG-Tank und Verwandschaft, die ca. 150km von München weg wohnte, sollte doch noch eine gute Ersparnis drin sein. Der Abflug wäre auch zeitlich günstig um 12:10, so dass wir uns auch nicht mitten in der Nacht auf den Weg machen müssten. So buchte ich Anfang Juni bei Elumbus drei Tickets für gesamt € 1.650,- mit Etihad. Meine beiden Mädels freuten sich schon sehr auf die gemeinsame Reise! Gemeinsam suchten wir für die ersten zwei Destinationen unser Domizil aus. Zum Akklimatisieren blieben wir für zwei Nächte in Bangkok um die Shopping Malls und Wat Pho zu besichtigen. Dann sollte unsere Reise mit dem Flieger weiter nach Krabi gehen. Die Grosse entschied sich für einen Bungalow in den Aonang Hills 11/2 und wie sich später heraus stellen sollte, hatte sie eine gute Wahl getroffen. Was ich von meiner Wahl des Omni Tower im Nana District nicht unbedingt behaupten konnte.

Kurz nach der Buchung fiel mir dann die liebe Verwandschaft quasi in den Rücken, so dass ich nach einer Alternative suchen musste wo ich meinen Wagen in München unterstellen konnte. Aber für was hat man sehr gute Freunde? Nach einem kurzen Telefonat war auch diese Sorge eine Sorge weniger und sparte und sogar noch ca. 300km Fahrt. Die Kinder waren bis zum ersten Ferientag bei ihrer Mutter, die mittlerweile auch von der Reise Bescheid wusste. Die Kleine konnte sich nicht zurück halten und verplapperte sich natürlich. Ich wollte nur vermeiden, dass es wie letztes Jahr ablief: Papa kümmert sich darum, dass die Kinder in den Ferien was erleben und Mutti spart sich den Aufwand da sie ja schon weg waren.

Pünktlich am ersten Ferientag, den Koffer hatte ich den Tag zuvor gepackt, machten wir uns auf den Weg nach Baden-Württemberg um dort eine Nacht zu verbringen und dann gemütlich für eine Übernachtung nach München weiter zu fahren. Von meinem Freund aus mussten wir nur mit dem Bus bis nach Moosach und von dort in die S-Bahn, direkt zum Flughafen. Die Nacht davor hatte es aber in sich. Zu zweit killten wir zwei Flaschen Vodka, gegen 3 Uhr torkelte ich dann auch auf das Sofa, gegen 10 Uhr sollte es dann zum Flughafen gehen. Mit einem leichten Schädel und einem tierischen Brand machten wir uns auf den Weg und kamen ohne viel Stress und mit genügend Zeit zum Check-In Schalter an. Dieses „Glück“ blieb einer Passagierin, die nach Toronto wollte, leider verwehrt. Die kam abgehetzt an den Check-In Schalter nebenan an. Die Angestellte wartete anscheinend nur auf sie weil diese dann aufstand und ihr mitteilte, dass sie zu spät kam und deswegen nicht mehr einchecken konnte. Meine Grosse fand das gar nicht lustig, dass ich mich darüber ein klein wenig amüsierte aber was geht mich fremdes Elend an.

Eine Bekannte riet mir, dass ich eine Vollmacht von der Mutter mitnehmen sollte, dass ich mit den Kindern alleine ins Ausland verreisen darf. Den Aufwand betrieb ich aber nicht, da ich ja im Besitz der Reisepässe war, beide Kinder meinen Nachnamen trugen und es keine gesetzliche Pflicht gibt als Erziehungsberechtiger eine Vollmacht des anderen Elternteils mit sich zu führen. Am Zoll gab es auch keine Probleme deswegen, ausser dass ich mir einen halben Bruch hob als ich die Kleine etwas hoch hob damit der Zöllner sie kurz in Augenschein nehmen konnte. Die Münchner Security zeigte sich überaus kulant als sie im Rucksack meiner Grossen ihr vergessenes Haarduftwasser entdeckten und winkten es durch. Unser Flug war gut ausgebucht aber die Mädels sowieso zu aufgedreht als dass sie etwas Schlaf gefunden hätten. Unser Umstieg in Abu Dhabi war auch problemlos. Auf der Gangway meinte meine Grosse, dass es ja gar nicht so heiß wäre wie ich behauptete und schon hüllte der brütend heisse Wüstenwind sie ein bevor wir in den Bus stiegen. Obwohl ich jetzt schon mindestens 5-6 mal in Abu Dhabi nach Bangkok umgestiegen bin, lief ich das erste mal am Transit geradeaus vorbei anstatt links entlang zu gehen. Beim anschliessenden Security Check warf meine Tochter dann aber ihr Duftwasser weg anstatt nochmal auf Kulanz zu hoffen. Nach kurzer Wartezeit ging es weiter zu unserem Ziel nach Bangkok.
 

PotatoeJoey

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An der Immigration mussten wir nicht lange warten, wir wurden gleich zum „Familienschalter“ weiter geleitet. Zack Stempel in den Pass und schon konnten wir ans Rollband um dort auf unseren Koffer zu warten. Draussen am ATM 20.000 Baht gezogen und weiter zu True um Guthaben für meine zwei SIM-Karten zu erwerben. Die Karte von Januar war leider nicht mehr aktiv, so gab es dann für Sophie‘s iPhone eine neue SIM-Karte. Ein leicht komisches Gefühl beschlich mich. Denn sonst wartete hier immer Yo auf mich. Obwohl sie vor Kurzem zurück nach Pattaya ging, hatte ich mich wenige Tage vor unserem Abflug mit ihr über Line unterhalten. Die ganze Geschichte ging ihr wohl doch etwas näher als ich vermutete und sie erzählte mir, dass sie sich sehr schlecht fühle und sehr viel trank um zu vergessen. Ein kurzer Videocall bewies mir auch, dass sie nicht log. Sie sah sehr fertig aus. Ich versprach ihr, dass ich wenigstens ihren Becher übernehmen würde. Einer meiner Freunde würde in Kürze nach Pattaya reisen und das für mich übernehmen.

Yo war nun mal nicht da und ich wollte meine Mädels nicht mit schlechter Laune unseren Urlaub verderben. Wir nahmen uns unten ein Ta xi das uns zum Omni Tower im Nana-Distrikt fuhr. Der Fahrer sprach leidlich Englisch und ich wies ihn darauf hin, dass ich schon öfter in Thailand gewesen bin. Dahlia schlief dann auch recht schnell ein und am Hotel angekommen versuchte der Fahrer mich dann auch mit 800 Baht abzuzocken. Ich drückte ihm 400 Baht in die Hand, meinte dass sein Tipp damit auch schon grosszügig mit berücksichtigt wurde. Er appellierte noch auf wenigstens 600 Baht aber ich liess ihn einfach stehen. Das Einchecken ging schnell, wir mussten aber noch ca. eine halbe Stunde warten bis unser Zimmer bezugsfertig war.

Sophie war Happy, das erste mal in einem Hotel zu sein. Wenn wir sonst auf Reisen gingen, übernachteten wir bei der Verwandschaft oder Freunden oder hatten eine Ferienwohnung angemietet. Sie achtete penibel darauf, dass das Zimmer nicht zu unordentlich war. Dass Housekeeping jeden Tag vorbei kam um das Zimmer und die Betten zu machen, war für sie etwas Neues. Wir machten uns etwas frisch und zogen anschliessend los zur Skytrain-Station. Auf dem Weg dort hin entdeckte Dahlia einen Käfig mit einem Eichhörnchen, für sie ein richtiges Highlight. Als erstes zeigte ich ihnen das MBK und später gingen wir von dort zum Terminal 21 und anschliessend wieder zurück zum Hotel. Die Mädels wollten noch unbedingt in den Pool. Der Security Mitarbeiter war sehr zuvorkommend und fragte mich nach einer Weile wo denn die Mutter sei. „Germany“ war meine kurze, freundliche Antwort. Diese Frage sollte ich noch öfter zu hören bekommen.
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PotatoeJoey

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Zusammen gingen wir nach dem Pool noch etwas raus um etwas zu essen und damit ich endlich einen Haarschnitt und Rasur verpasst bekam. Mein Friseur, zu dem ich in Bangkok eigentlich immer gehe, hatte jedoch eine lange Warteschlange so dass ich kurzerhand in einen anderen kleinen Laden aufsuchte. Die Friseurin bewunderte immer wieder meine Haarfarbe und sagte desöfteren „I love your color“. Sophie, die gerade Make Up für sich entdeckte, liess sich in Sachen Lippenstift beraten und Dahlia sass einfach nur da und genoss einfach nur die Aufmerksamkeit die man uns schenkte.

Das Frühstück liessen wir ausfallen und schliefen dafür etwas länger. Heute stand ein Besuch im Wat Pho auf dem Programmplan. Die Verhandlungen mit dem Tuktuk Fahrer waren diesmal unkompliziert, die Fahrt selbst glich mehr einer „um den heissen Brei“ Kurverei aber das war egal, so sprang noch eine kleine Stadtrundfahrt extra für uns raus. Am Zielort angekommen, impfte ich den beiden Mädels ein, dass sie sich zu benehmen haben, nicht rumschreien oder miteinander streiten sollten. Wenn wir einen Tempel betreten, die Schuhe vorher ausziehen und einfach versuchen nicht negativ aufzufallen.

Das klappte auch im Grossen und Ganzen nur die Kleine war etwas aufgeregt und vergass das mit den Schuhen natürlich beim ersten Tempel. Sie tippelte mir einfach hinterher. Schwups, packte ich sie, trug sie raus und nahm sie nochmal ins „Gebet“ doch bitte die hiesigen Regeln zu achten. Ich zeigte auf ein anscheinend Mutter-Tochter Gespann, die Jüngere von denen schätzte ich so um die 20 Jahre alt, und meinte in etwas lauterem Tonfall dass wir ja nicht - wie die da - unangenehm auffallen müssten. Die waren sich nämlich wohl zu bequem ihre Flip Flops auszuziehen bevor sie einen der kleinen Schreine betraten. Viele halten das von mir für eine schlechte Eigenschaft wenn ich meine Mitmenschen auf ihr Fehlverhalten hinweise aber das ist mir ehrlich gesagt egal. Warum sollte ich deren Narzissmus durch Schweigen noch unterstützen? Deswegen tadelte ich meine kleine Tochter auch etwas lauter und prompt lief die die ca. 20jährige raus um sich ihrer Flip Flops zu entledigen. Wie ich nämlich zuvor beobachtete, waren das auch Deutsche und verstanden zum Glück auch die deutsche Sprache. Meiner grossen Tochter war das natürlich wieder mega peinlich.

Wir machten unzählige Fotos, ich drehte ein paar Clips mit meiner 360 Grad Kamera und die Kleine betete in einen der unzähligen kleinen Tempel wofür sie wohlwollende Blicke und Lächeln der dort anwesenden Mönche kassierte. Einen Schnappschuss schickte ich ihrer grossen Schwester damit sie dieses an ihre Mutter weiterleiten konnte. Als letztes „Highlight“ der Anlage besuchten wir den liegenden Buddha. Sophie, die Grosse, war etwas mürrisch weil sie ein zusätzliches Gewand tragen musste wenn sie hinein gehen wollte. Sie verweigerte sich auch und warf mir vor, dass ich ihr ja hätte vorher Bescheid geben können. Dann hätte sie sich standesgemäß gekleidet, sie wollte nicht dauernd diese komischen Dinger an- und wieder ausziehen. Ich griff hart durch und befahl ihr, das anzuziehen und mitzukommen! Ich bin auch der Meinung, dass man Manche hin und wieder zu ihrem Glück zwingen muss!

Gleich vorne, kurz nach dem Eingang an der Kopfseite des Buddhas fiel ein brasilianisches älteres Pärchen negativ auf. Es bildete sich eine kleine Schlange weil viele dort ein Bild machen wollten. Die nahmen aber keine Rücksicht auf die immer länger werdende Schlange und die Alte posierte in zig Stellungen und Positionen bis ich sie - weniger freundlich – auf die wartende Menge hin wies. Das war denen aber egal und Sie posierte weiter bis ich meine Hand vor deren Kamera hielt und sie auf spanisch auf ihr asoziales Verhalten ansprach. Das zeigte endlich bei ihnen Wirkung und sie zogen von dannen! Um wieviel einfacher wäre das Leben wenn nur jeder ein wenig Rücksicht auf den anderen nehmen würde. Zum Glück beweisen es andere Menschen, dass dies noch möglich ist. So beeilte sich ein paar Meter weiter jemand mit seinen Aufnahmen, damit auch ich mit meiner 360 Kamera ein Gesamtbild des Buddhas machen konnte. Wieder draussen angekommen fragte ich Sophie ob sie denn noch immer sauer sei, dass ich sie gewungen hatte mit hinein zu kommen. Nein, war sie natürlich nicht aber sie konnte es auch nicht sofort zugeben.

Nach etwas Kultur und weil es quasi auf der Strecke lag, machten wir uns auf den Weg zum Mega Plaza Wangburapa. Die Mädels waren hin und weg, schauten sich die ganzen Spielsachen an und quengelten nicht dass ich ihnen unzählige Dinge kaufen sollte. Dahlia wollte gar nichts und Sophie verliebte sich in einen Squishy Pfirsich. Hier lernte Sophie wieder etwas, was sie ungern tat und ihr immer peinlich war wenn ich es tat: zu verhandeln und nicht den ersten genannten Preis zu akzeptieren. Nun drängten mich die beiden, dass sie wieder in den Pool wollten. Ich fragte sie ob sie ein Taxi mit Klimaanlage oder ein Tuktuk bevorzugen würden. Einhellige Antwort: sie wollten mit dem Tuktuk fahren! Ich muss euch nicht erzählen, dass das nicht unbedingt die beste Idee war in der Hitze und bei dem Stau damit zu fahren, neben stinkigen Abgasen warten zu müssen bis es ein paar Meter weiter geht aber einmal geht schon. Irgendwann fuhr eine indische Familie im Tuktuk neben uns, einer der Söhne hatte sein Smartphone an die Musikanlage angeschlossen gehabt und sie beschallten die komplette Strasse mit lauter indischer Popmusik. Unser Tuktuk-Fahrer schüttelte den Kopf und entgegnete nur „Indians“… Ich suchte den Blickkontakt zu dem jungen Inder, lächelte ihn an und machte eine „Volume down“ Bewegung was dann auch umgehend zu einer merklichen Reduzierung der Lautstärke führte. Na also, es ist doch ganz einfach etwas Rücksicht aufeinander zu nehmen.

Wegen des immensen Staus stiegen wir an der Thanon Sukhumvit aus und liefen dann die Sukhumvit 4 zu unserem Hotel zurück. Dahlia fragte mich warum es eigentlich in den Strassen in Thailand so stinken würde. „Weil das Leben hier überwiegend draussen statt findet. Hier wird auch draussen gekocht und gegessen. Und so arg stinken würde es ja nicht, es riecht halt manchmal nur etwas anders“. Insgeheim dachte ich mir wie sie wohl erst auf den Geruch reagieren würde, der in Pattaya einem öfter aus dem Untergrund nach oben in die Nase weht. Auf dem Weg zurück zum Hotel checkte ich kurz die Taxi-Preistafel nach Pattaya. Zu dritt vergnügten wir uns bis zur Dämmerung am Pool, beobachteten die Vögel wie sie den Pool knapp an der Oberfläche entlang flogen und kurz ihre Schnäbel eintauchten um etwas Wasser aufzunehmen.

Dann gingen wir kurz nach draussen zurück um einige Spiesse, Obst, Getränke im 7/11 und zwei Banana-Pancakes zu kaufen. Mehr wollten die Kinder an diesem Abend nicht mehr machen, nur noch etwas essen, danach im Bett liegen und nur noch Youtube Videos schauen. Zu Sophie sagte ich, dass ich noch etwas zu erledigen hätte aber bald wieder zurück sei. Dahlia schlief schon fast, das Tablet jedoch noch fest im Griff. Mit einem etwas mulmigem Gefühl ging ich noch mal raus aber ich hatte Vertrauen zu meinen Kindern. Mein oberstes Ziel in der Erziehung ist, sie zu selbständigen, unabhängigen Menschen zu erziehen die ihre Probleme immer selbst lösen können. Aber immer die Gewissheit haben, dass ihr Vater sie unterstützt! Diesmal brauchte ich jedoch ihre Unterstützung dass ich etwas Zeit hatte um mich um meine Angelegenheit zu kümmern.

Nach einer knappen Stunde war ich an meinem Ziel angekommen: Central Road, Ecke Second Road in Pattaya.

Während meiner Fahrt schrieb ich Yo, dass mein Bekannter unterwegs sei um ihren Becher zu bezahlen. Sie wartete auf meine Bekannten aber ich sagte ihr, dass sie nicht warten müsse. Sie müsse mir nur schreiben wie hoch ungefähr ihre Rechnung sei. Yo fühlte sich mehr als nur veräppelt und warf mir vor, dass das alles nur ein Spiel von mir sei. Niemand würde kommen, ich würde mir nur auf ihre Kosten einen riesigen Spass leisten.

Sie arbeitete wieder an der Bar, deren Mamasan mich damals ungeniert anbaggerte, jedoch nicht vor sondern hinter dem Tresen, hinten wo die Kassiererin ihren Job verrichtete. Da sass ich nun, wich oft ihren Blicken und ihren Händen aus, die versuchten mich zu berühren und zu halten. Ich kippte sehr schnell zwei Bier runter um die gesamte Situation besser akzeptieren zu können. Schliesslich hatte Sie recht: es war ihr Leben und ihre Entscheidung. Ich musste auch langsam wieder los, zurück zu meinen Töchtern und das war gut so. Wer weiss was für eine Dummheit ich sonst noch getan hätte. Man brachte mir meine Rechnung und separat die von Yo: über 5.000 Baht! Natürlich war sie nicht annähernd so hoch, man machte sich nur einen Scherz mit mir. Ich beglich die Zeche und es ging zurück nach Bangkok. Auf der Fahrt zurück machte ich mir meine Gedanken wie das hätte alles ablaufen können wenn Yo mein Angebot als „Nanny“ für mich zu arbeiten, eingegangen wäre. Dahlia hatte schliesslich schon viele Bilder von uns beiden gesehen und wollte sie unbedingt kennen lernen. Sie war auch etwas enttäuscht als ich ihr offerierte, dass Yo keine Zeit hätte da sie arbeiten müsse.

Zurück im Hotel angekommen, schlief auch Sophie bereits. Sie hatte den Lippenstift ausprobiert aber nicht mehr vor dem Einschlafen weg gewischt. Auf der einen Seite war ich etwas traurig wegen Yo aber auf der anderen Seite sehr glücklich, dass diesmal meine beiden Mädels mit mir in Thailand waren.

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PotatoeJoey

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Die nächste Destination stand an: Krabi! Pünktlich um 8 Uhr schrillte der Wecker, ich scheuchte die Mädels auf damit wir schnell unsere Sachen zusammen packen und uns frisch machen konnten. Um 9 Uhr holte uns mein Fahrer der letzten Nacht ab um uns zum Flughafen Don Muang zu bringen. Wir hatten also noch ca. 30 Minuten Zeit wenigstens ein Frühstück im Hotel zu geniessen. Ich gab den Frühstücks-Voucher und den vom Vortag der Dame und dann suchten uns einen Tisch aus. Während wir mit unseren spärlich beladenen Tellern zurück zum Tisch gingen, trat die Frühstücks-Dame an mich heran und verlangte zusätzlich 100 Baht. Das Frühstück wäre nur für zwei Personen aber wir sind ja zu dritt. Ich verwies, dass wir ja dafür gestern nicht frühstücken waren und so eigentlich ja alles in Ordnung wäre. Mit einem Fingerzeig auf die wirklich spärlich belegten Teller und einem Lächeln hoffte ich die Diskussion damit auch zu aller Zufriedenheit beenden zu können. Ausserdem hatte ich bei Agoda Zimmer und Frühstück für einen Erwachsenen und zwei Kinder gebucht und bezahlt. Sie solle sich die 100 Baht dann doch von Agoda holen. Sie grummelte irgendwas auf Thai und verliess den Tisch. Beim Check-Out wurde ich auch noch mal auf die ausstehenden 100 Baht hingewiesen aber die blockte ich mit Verweis auf Agoda ab. Mir ging es nicht um die 100 Baht sondern einfach nur um den Lerneffekt, dass ich für den Fehler Anderer nicht zahle und meine Töchter auch lernen auch nicht unbedingt alles bedingungslos zu akzeptieren.

Flug und Ankunft in Krabi waren komplikationslos, die Kleine fragte ob es wieder so ein langer Flug wäre als sie sah, dass es keine Monitore zum Filme schauen gab. In Krabi gelandet ging es mit dem Gepäck raus zu den Taxi-Ständen und liessen uns zu den Aonang Hills fahren. Die Mädels genossen sichtlich die Aufmerksamkeit beim Check-In und den Welcome Drink in Form eines eiskalten Ananas-Saftes. Man teilte mir kurz die Frühstückszeiten mit und als ich erwähnte, dass ich ja ohne Frühstück gebucht hatte, schenkte man mir ein kleines Augenzwinkern mit Blick auf die beiden Mädels und sagte „Breakfast for you is for free, special Promotion“.

Sophie, die Grosse, war hin und weg von unserem Bungalow. Sie filmte alles für ihr Reise-Videotagebuch und Dahlia drängelte weil sie unbedingt in den Pool wollte. Der Pool lag mitten in der Anlage, das Panorama mit den Felswänden war schön anzusehen. So verbrachten wir ein paar Stunden am Pool und liessen uns später vom Shuttle-Service an den Aonang Strand fahren. Wir machten Bilder vom Sonnenuntergang, gingen die Promenade entlang spazieren um später in einem Restaurant zu Abend zu essen, in welchem ich ein Jahr zuvor mit Yo schon besucht hatte. Es war schon irgendwie ein unbeschreiblich schönes Gefühl, diesmal mit meinen beiden Kindern in Thailand zu sein. Zu sehen wie sie mit grossen, strahlenden Augen Land und Leute betrachteten und sich einfach freuten hier zu sein. Nach dem Essen verglich ich an den unzähligen Stränden die Preise für Tagestouren und buchte dann für den nächsten Tag eine Fünf-Insel Tour.

Am nächsten Morgen frühstückten wir etwas und wurden – wie immer in Thailand – pünktlich abgeholt und zum Pier gefahren. Unser Tourguide war eine kleine, dickliche Thai-Muslima die immer ein besonderes Augenmerk auf meine beiden Kids hatte. Die beiden hatten sichtlich Spass an der Tour; Sophie machte viele Bilder von sich für ihre Freundinnen und die Kleine wich nie von meiner Seite. Ich habe jetzt noch Dahlias Lachen in den Ohren als sie bei den Schnorchel-Stopps mit den Tigerfischen in Berührung kam. Im Vergleich zum Vorjahr war das Meer diesmal etwas unruhiger und auch die Strömung war kräftig. Ich bin nicht der beste Schwimmer aber ausdauernd und selbst mir ging die Puste aus als wir zum Longtail Boot schwimmen wollten. Mit Dahlia im Schlepptau kam ich nicht vom Fleck weg so dass man uns dann ein Seil zu warf. Ich schluckte doch einiges an Wasser so dass ich nach diesem Erlebnis auch nur noch mit Rettungsweste ins Wasser ging.

Nach der Tour waren die Kids noch nicht ganz erschöpft und wollten unbedingt noch mal mit mir in den Pool. Zuvor machte ich jedoch noch mal einen kurzen Abstecher in einen 7/11 um Getränke, etwas Süsses und Knabberzeug zu holen. Dort fiel mir dann auch eine Schoko-Waffel namens „Beng Beng“ ins Auge. Yo schickte ich davon ein Bild zu. „Beng Beng“ war unsere Bezeichnung als ich ihr damals aus Versehen eine kräftige Ladung ins Gesicht und teilweise in die Augen spritzte. Seitdem fragte sie mit „beng beng?“ auch immer ob ich „gekommen“ sei.

Den nächsten Tag verbrachten wir mit Relaxen, Spaziergängen am Strand, Stöbern in den zahlreichen Strandshops und deren Angeboten, aber hauptsächlich am Pool. Am Abend buchten wir wieder eine Tour für den nächsten Tag.

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truelove

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2 Dezember 2014
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sehr schöne Fotos, freut mich das ich dabei sein kann, die 3d Kamera gibt auch gut was her und deine Kinder scheinen gut Spass zu haben, freu mich schon auf eine Fortsetzung
 
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PotatoeJoey

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Eigentlich hatte ich nur drei Nächte in den Ao Nang Hills veranschlagt. Über Agoda war der Preis mittlerweile auf das Dreifache angestiegen. Statt ca. 20 EUR sollte die Nacht nun knapp 60 EUR kosten. Am Front Office nachgefragt, erhielten wir die gleiche Rate wie zuvor und mussten auch nicht unseren Bungalow wechseln.

Pünktlich wurden wir wieder abgeholt, unterwegs noch weitere Teilnehmer aufgesammelt und zum Treffpunkt gebracht. Das war eine freudige Überraschung, wir hatten wieder die kleine, dickliche Muslima als Tourguide. Sie freute sich auch uns wieder begrüssen zu dürfen. Meine Kleine nervte ein wenig und wollte unbedingt noch einen süssen Saft also ging ich schnell rüber und kaufte ihr einen Saft mit Erdbeergeschmack. Diesen trank sie dann auch zügig aus und ignorierte meinen Hinweis, dass sie nicht alles sofort trinken solle. Dann ging es auch schon los zum Strand, in ein Longtail Boot und kaum auf dem offenen Meer angekommen hörte ich Dahlia auch schon sagen: Papa, mir ist schlecht! Bei sowas reagiere ich immer recht zügig, hob sie gerade noch rechtzeitig über die Reling als schon der erste Schwall Erdbeersaft aus ihr heraus schoss. Eins musste man dem Saft lassen, der roch schon extrem erdbeerig auch wenn er kurzzeitig im Magen war.

Auf Ko Lao Bulo angekommen, zeichnete sich auch schon das etwas schlechtere Wetter ab. Überall waren die roten Flaggen gehisst und wegen der Flut konnte man auch nicht sehr weit ins Meer hinein. Ich hatte ein besonderes Augenmerk auf die Schwimmwesten der Kinder damit die auch passten und sie nicht irgendwie rausflutschen konnten. Weiter ging es nach einem kurzen Aufenthalt nach Ko Laolading wo uns ein Mittagessen serviert wurde. Wieder achtete unser Tourguide sehr auf meine Kinder und gab ihnen ein paar Chicken Nouggets mehr auf den Teller. Die Kinder erfreuten sich an den vielen Katzen und ihrer Jungen waren deswegen auch ganz aufgeregt.

Weiter ging die Fahrt nach Ko La Bi Le. Man durfte den schwimmenden Steeg auf die Insel nur in kleinen Grüppchen betreten. Sophie ging voraus und ich mit Dahlia an der Hand hinterher. Die Kleine hatte etwas Angst weil das so schaukelte aber vorne wurde munter deswegen gelacht und gekichert. Die Kinder hielt es auch nicht lange am Strand und sie drängten mich so schnell wie möglich mit ihnen in die Bucht zu gehen um Fische zu beobachten. Die Kids hatten sehr viel Spass dabei, ich habe jetzt noch ihr Lachen im Ohr. Ich wollte aber noch ein paar 360 Grad Filmaufnahmen vom Strand machen und bat beide auf mich am Strand zu warten.

Am Ende des Strandes angelangt, lief ich gemütlichen Schrittes mit der Kamera in der Hand zurück. Nach wenigen Metern wurde es jedoch dunkler und stürmischer. Blätter wirbelten in der Luft, die Menschen wurden mit lauten Pfiffen aus dem Wasser gebeten und es begann zu regnen. Verbunden mit dem jetzt auftretendem Wind fühlte es sich wie kleine Nadelstiche an. Ich beeilte mich zu meinen Mädels zu kommen und gemeinsam suchten wir mit den unzähligen Anderen Unterschlupf unter einem Wellblechverschlag. Wieder fiel mir die Rücksichtslosigkeit mancher Mitmenschen auf. Anstatt dass man sich etwas weiter nach Innen begibt um Nachrückenden auch Platz zu verschaffen, bleibt man einfach stur stehen. Damit habe ich persönlich aber auch kein Problem weil ich entweder die Leute darauf hinweise, doch ein Stück weiter rein zu gehen oder, wie in diesem Fall, einfach die Leute nach hinten schiebe. Meine Kids standen sicher im Trockenen und sagte Sophie, dass ich kurz zurück an den Strand gehe um das etwas zu filmen. Wow, war das ein Wind und Getöse. Mein Smartphone konnte ich bei dem Wind gar nicht richtig fest halten. Ich war nicht der Einzige, der das Schauspiel genoss. Der Strandguard machte das Gleiche von seinem Aussichtsturm aus. Ich begab mich zurück zu meinen Kids und der Sturm legte sich auch schon wieder lansam. Auf einmal hörten wir ein lautes Krachen und Knacken. Der Sturm hatte einen Baum umgeknickt, der auf das Wellblechdach fiel. Wir hatten Glück, das hätte auch schlimmer ausgehen können. Die ersten gingen zurück an den Strand, ein paar Chinesen sprangen auch schon wieder ins Wasser und ignorierten die Warnrufe der Strandguards. Unser Tourguide schaute sich dies an und schüttelte nur mit dem Kopf. Für meinen Kommentar: „macht nichts wenn die absaufen, von Chinesen gibt es eh genug“ erntete ich wohwollendes Kopfnicken.

Unsere Tour war mit diesem Besuch auch schon beendet und wir wurden gegen spät nachmittag wieder an den Strand gefahren. Die Baht-Busse, die uns zurück zu den Hotels fahren sollten, waren alle gut belegt weil manch einer doch etwas mehr Platz benötigte als er eigentlich brauchte. Wieder hatten wir Glück: unser Tourguide brachte uns in ihrem Privat-PKW zurück. Während der Fahrt erkundigte sie sich wie es den Kindern in Thailand gefiel und warum die Mutter denn nicht dabei war. Mit den Worten: „You are a very good Daddy and I wish you all the best for your children“ verabschiedete sie uns.

Nach einer kurzen Ruhepause verbrachten wir den letzten Tag am Pool bevor es am nächsten Tag mit der Fähre nach Ko Phi Phi ging 20170725_115228_HDR.jpg 20170725_133401.jpg 20170725_134039.jpg 20170725_135643_HDR.jpg 20170726_073327.jpg 20170726_073401.jpg .
 

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