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Weshalb die Polizei ab 1 Uhr alle Zapfhähne zudreht

Rebeiro

Hausbesetzer auf Samui
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3 Dezember 2009
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Berlin / Koh Samui
Rigoroser Sperrstunden-Vollzug –Polizeichef der Region 8 gefeuert

von Sam Gruber aus "Der Falang"

KOH SAMUI/SURATTANI: Südthailands oberster Polizeichef auf einen ‚inaktiven Posten‘ strafversetzt: Eine Maßnahme ganz oben angeordnet, die weit über die Provinzhauptstadt Surattani hinaus erkennbare Folgen nach sich zieht. Was sind die Hintergründe? Weshalb wird fast zeitgleich seit fünf Nächten in allen Touristengebieten punkt 1 Uhr die Sperrstunde durchgedrückt und rigoros das Licht abgedreht?

Die Politik in Thailand erscheint kompliziert bis unverständlich. Noch nebulöser wird es, wenn innerhalb des mächtigen thailändischen Polizeiapparates die Fugen knirschen und die Bosse der Bosse in Ungnade fallen und ihrer Posten enthoben werden. In Surattani, dem Sitz des Polizeikommandierenden der Region 8, musste Generalleutnant Thesa Siriwato weniger als zwei Jahre nach Amtsantritt seinen Stuhl räumen. Seither brodelt es mächtig in der Gerüchteküche.

Die nicht ganz neuen Vorwürfe gegen den in Ungnade gefallenen Polizeigeneral und Leiter der Provinzen Surattani, Krabi, Phuket, Phangna, Chumpon und Nakhon Si Tammarat sind in der thailändischen Presse breitgetreten worden. Er soll, so lautet ein Vorwurf gewusst haben, dass sich ranghöhere Polizeibeamte die attraktivsten Posten teils mit Millionensummen erkauft hätten. Er soll außerdem, munkeln ehemalige Freunde und Weggefährten, einen erkennbar großspurigen Lebensstil gepflegt haben. Der begeisterte Porsche-Fahrer war Schilderungen zufolge nicht nur mit seinem privaten Luxusschlitten gerne auf der Überholspur des Lebens unterwegs gewesen.

Das alleine reicht normalerweise nicht aus, um einen amtierenden Polizeigeneral in einer exponierten Position über die Klinge springen zu lassen. Fast immer sorgen politische Neubewertungen innerhalb des thailändischen Machtapparates und nachgeordnete Säuberungsbemühungen für das Abservieren zuvor hochdekorierter Polizeioffiziere. Im Fall Thesa Siriwato war der öffentliche Vorwurf des angeblichen Amtsmissbrauchs laut, lauter und möglicherweise zu laut geworden.

Der ehemalige demokratische Politaktivist und Abgeordnete Witthaya Kaewparadai aus der Provinz Nakhon Si Tammarat handelte sich heute einen gefährlichen Rüffel von Thailands Nationalem Polizeichef Chakthip Chaijinda ein, mit der unmissverständlichen Warnung, bei weiteren Korruptionsvorwürfen gegen die Royal Thai Police eine Verleumdungsklage zu riskieren. Witthaya hatte es gewagt offen auszusprechen, was nicht erst seit gestern Diskussionsstoff liefert: die mutmaßliche Zuweisung wichtiger Polizeiposten mit vorausgehender finanzieller Überzeugungskunst.

Selbst Thailands Polizei-Oberkommandierender Chakthip Chaijinda räumte ein, dass es in der Region 8 innerhalb des Polizeiapparates seit Jahren Vorwürfe wegen unverhältnismäßig hoher Zahlungen für die Vergabe lukrativer Stellen gegeben habe, er sagte jedoch auch, dass die Absetzung des Region 8-Polizeichefs nicht mit diesen Vorhaltungen in Zusammenhang zu bringen sei. Weitere Untersuchungen sollten klären, inwieweit sich Thesa Siriwato der Amtspflichtverletzung oder schwerer Vergehen schuldig gemacht haben könnte.

Weitaus weniger orakelhaft wird der wie ein Paukenschlag wahrgenommene Skalpellschnitt in der Polizeiregion 8 in der Bevölkerung bewertet. In den südlichen Provinzen wird allgemein vermutet, dass der abgesetzte Polizeikommandant auch durch seine Nähe zu dem ehemaligen Gelbhemden-Oppositionsführer Suthep Thaugsuban in Ungnade gefallen sein könnte. Thailands Nationaler Polizeichef Chajinda dementierte solche Mutmaßungen vehement, die verklausulierte Presseerklärung seiner Dienststelle trug in dieser Woche allerdings wenig zur Aufklärung bei. Suthep Thaugsubans Hauptwohnsitz ist wie der Amtssitz des Region 8-Polizeichefs Surattani, ein Zufall?

Weshalb seit 17. Juni in Thailands Touristengebieten auf Koh Samui, Phuket und in Krabi bei der Sperrstunden-Verordnung plötzlich knallhart durchgegriffen wird, das versteht keiner wirklich. Seit Freitagnacht ist die Situation auch für Urlauber drastisch spürbar. Punkt 1 Uhr drehen Polizeieinheiten in den Nachtlokal-Vierteln ihre Runden, sie haben Videokameras dabei und halten alles fest. Wer keine Folge leistet und weitermacht, verliert seine Lizenz.

Will die Polizei öffentlich demonstrieren, wer in den pulsierenden Touristengebieten das Sagen hat? Soll durch diesen Sperrstunden-Vollzug ein mögliches Ende der Vergnügungsindustrie wie ein Drohszenario in die Nacht geleuchtet werden?

Betreiber von Bars und Diskotheken befürchten dieses Mal eine anhaltende Trockenlegung ihrer Existenzgrundlage. „Wenn wir um 1 Uhr die Leute nach Hause schicken müssen, die gerade erst in Stimmung für eine fröhliche Nacht sind, dann kann keiner dauerhaft überleben“, sagt ein lange auf Samui ansässiger Unternehmer.

Der Deutsche hat in knapp 20 Jahren viele Polizei- und Armeeauftritte erlebt und neigt zur Gelassenheit, dieses Mal haben er und seine Thaiehefrau jedoch ein ungutes Gefühl. In Bangkok, Pattaya, auf den südlichen Urlaubsinseln, überall schrillten seit Monaten die Alarmglocken und sie läuten wie ein Abgesang aufs seit Jahrzehnten funktionierende Nachtmilieu. Der deutsche Nachtbarbetreiber befürchtet, dass den Urhebern jüngster Willküraktionen gar nicht bewusst sei, dass nicht nur Leute wie er auf der Strecke bleiben, sondern langfristig der gesamte thailändische Tourismus.
 

mark76

Aktiver Member
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15 Juni 2017
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Bozen
War letzten Juni in Patong.
Genau das gleiche......ab 2 Uhr alles dicht in der Bangla.
Ein Girl meinte das ist jedes Jahr so......die Polizei kommt mit Chefs aus Bangkok um nach dem "rechten zu sehen"......praktisch um von den Bar- und Diskobetreibern das Schmiergeld zu kassieren.
Eigentlich sollten alle Bars in Patong um 2 Uhr schliessen.
Aber zum Beispiel der Chang Club oberhalb der Bangla war ganz normal offen.
Oder die Disko Vip Room (heute wieder Hollywood) zog ab 2 Uhr einen Vorhang durchs Lokal und im hinteren Bereich gings al Diskobar weiter.
Glaube aber das es diesmal ernster ist.....nicht nur eine Aktion für ein paar Wochen.
Aber eine Disko um 1 Uhr zu schliessen ist doch totaler Blödsinn.
Auf Dauer wird das nicht gut gehen und die Touristen werden sich andere Urlaubsziele aussuchen.
Sicher haben Orte wie Koh Samui und Phuket mehr als nur das Nachtleben zu bieten aber trotzdem werden viele unter diesen Umständen nicht mehr dorthin fahren.
 

Rüssli

Som Tam Experte!
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Es war ja sogar im Isaan (Surin) so,das um 1:45 Uhr die Lampen im Tawan Dang erleuchtet wurden!

Dann kamen mehrere Polizisten rein,und Kontrollierten,das es keinen Alk und Musik mehr gab. Früher ging es da bis in die Morgenstunde weiter.
 

mocki

dschoob bprateed thai
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... das ist echt traurig wie sich das entwickelt.
Ich war letzten November in Chaweng und habe dort im Evergreen Resort gewohnt.
Ich hatte es nicht weit bis zum Mango Club. In den Club sind die Leute erst um 0:30 Uhr gekommen. 1 1/2 Stunden später ging dann immer die Musik aus und die Leute mussten sehen wo sie blieben. So etwas rentiert sich doch nicht bei dem wenigen Umsatz. Im Club gibt es einige Barkeeper, die auch irgendwie bezahlt werden müssen. In der kurzen Zeit spielen sie nicht viel ein.
Auch in dem Hendrix Club war nicht immer länger offen.

Die Thai´s sehen die Entwicklung wirklich nicht, dass es sich rumspricht, dass im Nachtleben nichts mehr geht. Viele Touristen werden nach und nach ausbleiben. Man wird sich andere Destinationen suchen.

Grundsätzlich kann mir das egal sein, ich bin eher der Tagestourist, der nicht bis Ultimo pennt. Wenn ich aber dennoch mal möchte, dann soll auch die Möglichkeit vorhanden sein, richtig auf den Putz zu hauen.

In Pattaya haben sie ja jetzt auch in der Walkingstreet die Schließzeit auf 3:00 Uhr gesetzt.
 

Deli

To punish and enslave
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16 Juni 2011
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Auf der grossen Insel
Clowns in boots and uniform.
Machen wir's wie der tote Helmut: Aussitzen
Und die Zustaende bei den Braunen sind nun echt nix Neues. Haben erst heute wieder ihre mtl. Spende fuer die Teekasse abgeholt. So what ?
 

Juergen

Scotch Whisky Liebhaber
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Bern / Schweiz
das mit dem harten Durchgreifen bzgl. Sperrstunde veranlasst doch so manchen woanders hin auszuweichen. Die Thais graben sich selber das Wasser, sprich Geldhahn, ab.:(
 

cabriojoe2

Gibt sich Mühe.
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18 Oktober 2016
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Rigoroser Sperrstunden-Vollzug –Polizeichef der Region 8 gefeuert

von Sam Gruber aus "Der Falang"

Es soll aber Barbetreiber geben, die sich zurücklehnen und kaum was mitbekommen von den stattfindenden Veränderungen.

Et kütt, wie et kütt, mir wurscht.

Es fällt mir schwer still zu sein.
Dieser "Sam Gruber" schrieb mal im Farang sinngemäß: "Endzeitstimmung unter Langzeittouristen und Residenten. Die neuen Visaregeln! ......"
Ich war neu hier und hab mich total verrückt machen lassen.
Es kann ja jeder sehen wie er will!
Was aus den furchtbaren "Neuen Visaregeln" wurde und wie sie umgesetzt wurden ist, denke ich, hinreichend bekannt.
Für mich wanderte die Zeitschrift FARANG, ihre Artikel und speziell dieser Artikelverfasser in eine passende Schublade.
 

Rebeiro

Hausbesetzer auf Samui
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3 Dezember 2009
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Berlin / Koh Samui
Nachschlag...........

KOH SAMUI: Elf Tage Tristesse für Nachtschwärmer, elf Tage lang empfindliche Umsatzeinbußen für die Lokalbetreiber in den Partymeilen von Koh Samui. Seit 16. Juni rücken unerbittlich die Polizeitruppen in den Vergnügungszentren ein und drehen fast eigenhändig die Lichter aus. So lange hat es selten gedauert: Viele Unternehmer fürchten bereits um ihre Existenz.

Der drastische Vollzug der polizeilichen Sperrstunde ist nicht rechtswidrig, die Ordnungskräfte vollziehen, was im thailändischen Gesetzbuch festgeschrieben ist und bisher stets zum gegenseitigen Wohle ignoriert oder umgangen worden war. Eigene Regelungen galten im Sinne der Nachtlokal-Besitzer – noch mehr allerdings wegen der vielen Touristen aus aller Welt, von denen eine Mehrheit gerne noch nach 1 Uhr den Urlaubsabend feiert und genießt.

Die Soi Green Mango in Chaweng ist ein Paradebeispiel dafür, was früher ging, was gerade nicht mehr geht und was mit mehr Wohlwollen der thailändischen Militärregierung gehen könnte. Henry’s African Bar, die von einem Deutschen geführte Happy Bar, im hinteren Bereich die berühmte Diskothek Green Mango: Nach Mitternacht tanzen die Menschen und stimmungsmäßig tanzt auch der ‚Bär‘. Bis die Polizeieinheiten einrücken. Dann ist schlagartig Schluss mit lustig.

Zeigten viele Partygänger anfangs noch Verständnis, so ist das mittlerweile in erkennbare Verärgerung umgeschlagen. In Chaweng sind es nicht die verschrienen Ballermann-Urlauber oder Sextouristen, denen ihr Vergnügen abgedreht wird, es sind in der Mehrheit junge Paare aus aller Welt, deutlich sichtbar auch viele gemeinsam reisende Frauen. Weshalb sie ohne Angabe von Gründen um 1 Uhr zur besten Ausgehzeit einer Ferieninsel von Uniformierten ins Bett geschickt werden, wollen sie nicht verstehen.

Der Vorwurf von den ‚Totengräbern des Tourismus‘ hat in Thailand einen langen Bart, zu oft hat sich nach einer Phase magerer Tage wieder die Realität durchgesetzt. Die hieß: Zugedrückte Augen, geduldete Sperrzeiten bis nach 3 Uhr morgens, Polizeiwarnungen wurden einvernehmlich geregelt, die Schau lief weiter und alle schienen zufrieden. Dieses Mal dauert es lange. Länger als es sich viele der altgedienten Barbetreiber vorgestellt hatten. Sie bereiten nun sogar einen Protestmarsch vor und wollen auf ihre Notlage aufmerksam machen. Die Wut wächst auf Koh Samui.

Mitleid gibt es in dieser Branche allerdings nicht, dafür extrem hohe Mieten und Nebenkosten in den Toplagen Chawengs. Wenn zur Hauptumsatzzeit die Polizei und das Militär anrücken und alle Betriebe trocken legen, dann werden viele wirtschaftlich nicht überleben können. Ertragseinbußen von 50 Prozent werden derzeit als finanzielle Hausnummer genannt.

In etwas abgelegeneren Barvierteln haben pfiffige Eigentümer mit ihrem Personal schon einen Spähdienst eingerichtet. Dort tauchen die Polizeieinheiten nicht so verlässlich auf wie in Chawengs Zentrum. Die Musik läuft zum Beispiel in Bang Rak in manchen Lokalen weiter, der volle Betrieb läuft – bis der Telefonanruf eingeht: Vorsicht, Polizei!

Thailand: Wo ein Wille ist, ist zumeist auch ein Weg. Dieses Mal scheint er steinig und lang. Zumal es keine verlässlichen Informationen gibt und die patrouillierenden Polizisten und Militäreinheiten mit fremden Gesichtern besetzt sind. Da geht dann sprichwörtlich gar nichts.
 

onda

Schreibwütig
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14 Februar 2011
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Als Nachtschwärmer muss man nun halt schon um 20.00 h mir dem ersten Bierchen beginnen. Wenn das dann alle so machen kommen die Barbetreiber doch noch auf ihre Umsätze. Ab 18.00 h ists ja dunkel im gelobten Land.
 
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Bench

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Wann gehen in Pattaya auf der Walking street im moment die Lichter aus?
 

cabriojoe2

Gibt sich Mühe.
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zum Teil gehen sie gar nicht mehr an! Hahaha
 
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Iffi

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Weiss doch jeder ?, dass solche polizeilichen Aktionen in Bezug auf amtliche Schliessungszeiten nicht von permanenter Dauer sind.

Ausserdem sind die Schliessungszeiten, zwischen 1 und 2 Uhr nachts, schon seit vielen Jahren Gesetz. Nicht erst seit heute. Die Polizei kassiert schon seit Jahren durch "Augenzudrücken" ein nicht gerade niedriges Taschengeld pro Monat von den Besitzern..

In dem Sinne tun solche Aktionen wie jetzt auch der Polizei weh und nicht nur der Vergnügungsindustrie.

Wer länger offenbleiben will, braucht dazu Speziallizenzen. Und die hat kaum jemand, da teuer. Vermutlich sehr schwer zu bekommen und höher als Bestechungsgelder.

Zwei Dinge sollte man aber im Zusammenhang mit den aktuellen Aktionen nicht vergessen.

Da ist einmal das Militär, welches jetzt mitmischt. Vorher waren die Schliessungszeiten eine reine Angelegenheit der Polizei.

Zum anderen wird leicht vergessen, dass wir uns im Augenblick noch im Trauerjahr befinden. Da sind beliebige Einschränkungen in der Vergnügungsindustrie jederzeit möglich.

Meine Meinung: Nach der Einäscherung ist wieder alles beim alten. Aller-allerspätestens nach den Neuwahlen. Aber der Termin steht noch in den Sternen....
 
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