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Thailand Unsere Farm I

Alwaro

ツ ǝʌıʇʞǝdsɹǝd ɹǝp ǝƃɐɹɟ ǝuıǝ sǝllɐ
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25 Juli 2011
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zu Hause
Angebot und Nachfrage machen den Preis. Als der Reis subventioniert (Mindastabnabepreis) wurde auf den Teufel raus produziert und in den überfüllten Lagerhäusern zum vergammeln liegengelassen.

Wenn ich sehe, dass keine 20 km von Pattaya entfernt die Ananas für 100 Bath je 30 kg verkauft werden, frag ich mich wovon die Leben.
 
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TimBangkok

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Direkter Handel zwischen den Erzeugern und den Verbrauchern hätte geholfen, den Zwang zu Minimalpreisen an die Großhändler verkaufen zu müssen, zu lösen.
Einerseits weil damit unabhängige Grundeinkünfte entstanden wären, andererseits weil dadurch die Menge der zum "Großverkauf" anstehenden Ware verringert wäre (mehr Nachfrage als Angebot).
Für den Direktvertrieb werden Investitionen benötigt (Säcke, Müller, Transport etc.), dafür haben die Farmer kein Geld. Viele können sich ja nicht einmal die Ernte leisten und müssen dafür schon einen Teil des Ertrages hergeben.
Viele Farmer beherrschen keine Dreisatzrechnung oder können sie nicht anwenden, d.h. sie sehen zwar als Resultat dass sie arm sind, sie wissen aber nicht warum. Eine Farm zu kalkulieren ist auch schwieriger als z.B. ein Einzelhandelsgeschäft. Die Investitionen laufen über einen längeren Zeitraum und sind vielfältiger. Es müssten auch alle Summen mit in die Kalkulation fliessen, die von ausserhalb arbeitenden Familienmitgliedern geschickt werden. Damit sind die meisten Farmer überfordert.
Der Direktvertrieb ist auch politisch nicht gewollt, die Großhändler haben auch politischen Einfluss und verteidigen natürlich ihre Vorteile. Es ist ja in vielen Gebieten der Welt so, dass Farmer arm und in Abhängigkeit der Aufkäufer gehalten werden. Das sich daran in Thailand je etwas ändern wird, ist meiner Meinung nach, nicht einmal als Silberstreif am Himmel erkennbar.
 

Iffi

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Juni 2018 Farm II


Unsere Farm II am Dorfrand ist nur ein verschwindend kleiner Teil des ehemaligen Familienbesitzes meiner Frau. Gerade mal 2 Rai und ein paar Gequetschte gross. Frueher gehoerte ein sehr grosser Teil dieser Farmgegend am Dorfrand der Familie. soweit das Auge reicht. Das waren locker ueber 100 Rai und mehr.

Medium 453588 anzeigen

Nahe unserer Farm II wird der Reis vereinzelt auch gesetzt, aber in der Mehrheit einfach gesaet.

Medium 453587 anzeigen
Medium 453592 anzeigen
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Stolz zeigte meine Frau heute auf die Nachbarfelder, wo der junge Reis der Hauptsaison sehr gesund stand.

Medium 453589 anzeigen

„This is my rice“ sagte sie und meinte damit, dass sie das Saatgut verkauft hatte. Und ueberhaupt, der meiste Reis hier am Dorfrand stamme aus ihrem „Reisgeschaeft“. Ihre Kunden sind voll des Lobes, denn meine Frau hatte sie alle nach und nach besucht und sich erkundigt, ob denn der Reis „born already“ sei. Ob das Saatgut aufgegangen sei und mittlerweile saftig gruen spriesse.

Das waere ihnen noch nie passiert, meinten ihre Kunden, naemlich dass sich der „Reishaendler“ spaeter ueber die Qualitaet des Saatgutes erkundigt haette.

Zu mir meinte meine Frau: „I think for future.“ Ich denke an die Zukunft. Zufriedene Kunden kommen wieder. Nebenbei, sie verkauft immer noch Reis als Saatgut. Die Bestellungen sind zwar kleiner geworden, aber trudeln regelmaessig ein. Das Duengergeschaeft nimmt auch langsam Fahrt auf.

Die Schwester meiner Frau hatte diese 2 Rai Farm nach dem Tod der Mutter geerbt und bald verscherbelt. Das Geld war innerhalb von ein paar Monaten vergeudet. Farm weg, Geld weg. Gar nicht mal so untypisch bei so manchen Leuten auf dem Lande.

Vor etwas mehr als 2 Jahren hatte meine Frau dann diese Farm zurueckgekauft. Das letzte uebriggebliebene Familienstueck. Meine Frau brachte es einfach nicht ueber's Herz, diese Farm in fremden Haenden zu lassen.

Sie ueberliess anfangs diese Farm ihrer Schwester. Die pflanzte Melonen und Kuerbisse in der Nebensaison an. Die Ernte war riesig.

Kann man alles hier in diesem Thema nachlesen. Einfach zurueckblaettern.

Dann in der ersten Hauptsaison pflanzten wir Reis an. Seit Ende vorigen Jahres haben wir diese Farm wieder der Schwester ueberlassen. Aber das Land lag bis vor wenigen Wochen brach. Schwesterchen hatte keinen Trieb fuer irgendwas. Aber die Bauern ringsherum bauten derweil Mais an.

Medium 453595 anzeigen

Melonen und Kuerbisse anbauen war Schwesterchen dieses Jahr zu stressig. Reis in der Nebensaison anbauen ging auch nicht. Zu sehr lag ihr noch die Pleite vom Vorjahr im Magen, als sie auf unserer 5 Rai Farm I eine Katastrophe erlebte. Null Ertrag.

Seit wenigen Wochen spriesst es wieder gruen auf unserer Farm II. Der Reis der Hauptsaison macht sich bisher gut. Wir wuenschen Schwesterchen viel Glueck.

Medium 453590 anzeigen
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Wasser gibt es im Ueberfluss

Medium 453585 anzeigen
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Die Teiche am Dorfrand sind gut gefuellt.

Medium 453594 anzeigen

toi, toi, toi...und „tschok dii“
 
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Iffi

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Danke @TimBangkok :daume

Bin voll und ganz deiner Meinung und deckt sich 100% mit meiner Erfahrung
 
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neitmoj

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@TimBangkok,
die Problematik ist mir klar, habe sie ja auch beschrieben.
Meine Schlussfolgerung war jedoch nicht das die (einzelnen) Farmer in Eigenregie ihre Produkte verkaufen könnten, sondern dazu Kooperativen bilden müssten .

Das nicht jeder einzelne seine wenigen Tonnen Reis schälen, verpacken und an Restaurants ausliefern kann, ist logisch.
Scheinbar hast du meinen Beitrag falsch verstanden.

... da nicht in Kooperativen organisiert und in chronischer Geldnot, den Großhändlern hilflos ausgeliefert ...

Seinerzeit, unter der Regierung Thaksin wurden die Grundlagen dazu geschaffen.
Unter anderem half die Regierung sogar bei der Vermarktung regionaler Produkte und stellte 1 Million Baht Kapital zur Anschaffung von kooperativ genutzten Produktionsmittel pro Tambon zur Verfügung (OTOP).
Leider wurden diese Mittel größtenteils sinnlos vergeudet, veruntreut oder nicht mal angefordert.
Einige OTOP Verkaufsstellen existieren noch. In deren Showrooms sieht man jedoch fast nur noch nutzlosen Plunder zu völlig überzogenen Preisen.
 

Inteco

Für Loyalität bedankt man sich nicht, man erwidert
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Das es den deutschen Bauern seit der Nachkriegszeit jemals schlecht ging bezweifle ich
Das liegt daran, dass die Bauern in der EU subventioniert werden. Und nicht schlecht. Da gehen bis zu 6 stellige Summen von der EU Kasse zum Landwirt. Sowas gibt es in Thailand nicht

Unter seiner Regie ging es den Farmern von Jahr zu Jahr stetig schlechter
dann macht es wirklich Sinn, eine Farm zu bewirtschaften. :laugh
Ich finde das immer witzig, dass junge Mädels im Puff arbeiten müssen, weil die ihre Familie unterstützen müssen, die seit 50 Jahren Reis anbauen und nix verdienen.
Und dann kommt der Farang und denkt, er kann alles besser.
 

bingobongo

Biggus Dickus ကြီးမားသောလိင်တံ
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@Inteco

Zum Glück gibt es in diesem Forum die Ignorierfunktion.
 

TimBangkok

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Seinerzeit, unter der Regierung Thaksin wurden die Grundlagen dazu geschaffen.
Unter anderem half die Regierung sogar bei der Vermarktung regionaler Produkte und stellte 1 Million Baht Kapital zur Anschaffung von kooperativ genutzten Produktionsmittel pro Tambon zur Verfügung (OTOP).
Leider wurden diese Mittel größtenteils sinnlos vergeudet, veruntreut oder nicht mal angefordert.
Einige OTOP Verkaufsstellen existieren noch. In deren Showrooms sieht man jedoch fast nur noch nutzlosen Plunder zu völlig überzogenen Preisen.
@neitmoj Mit Kooperativen hast du ja Recht, aber wenn du 100 arme und ungebildete Menschen zu einer Gruppe formst, werden Sie dadurch nicht reicher und nicht gebildeter. Natürlich wären Kooperativen eine Lösung, aber ausser den Farmern selber hat niemand ein Interesse daran das es den Menschen besser geht. Stell dir doch mal vor, die Farmer könnten von ihren Erträgen leben, dann würden Millionen Menschen die Metropole Bangkok verlassen und zurück zu ihren Familien gehen. Sie würden dann nicht mehr für 300 - 400 Baht am Tag arbeiten gehen und es gäbe kaum noch Mädels, die sich für 40 Baht für einen Ladydrink von alten Männern begrapschen lassen.

Unter dem OTOP Label werden größtenteils Produkte abseits des Farmbetriebs gefertigt. Meiner Meinung nach war es ein Versuch die Menschen vom Ertrag der Farmen unabhängiger zu machen. (Auch in Deutschland wurden in den 60er und 70er Jahren tausende von Kleinbauern zu Nebenerwerbsbauern oder mussten aufgeben, da sie von ihrem Betrieb nicht mehr Leben konnten.) OTOP gibt es immer noch, nicht nur Verkaufsstellen, es finden z.B. mehrmals jährlich große OTOP Messen landesweit statt. Auch findet man in vielen Geschäften OTOP Artikel. Meine persönliche Erfahrung mit diesen Kooperativen ist jedoch eher negativ. Die Haltung ist oft noch unflexibeller und unprofessioneller als man es von anderen Thaifirmen gewohnt ist. Viele Produkte mögen in unseren Augen nutzloser Plunder sein und dadurch das subventioniert wird, wird bestimmt auch sinnloses hergestellt (ich erinnere augenzwinkernd an die Butterberge der EWG, die dann alle paar Jahre an die UDSSR verschenkt wurden). In Thailand geben die Menschen viel Geld für Produkte aus, deren Sinn und Nutzen wir einfach nicht erkennen. (Wobei es auch Gemeinsamkeiten zwischen Farangs und Thais gibt, beide kaufen bei 7eleven einzelne Bananen die in Plastikbeutel verpackt sind zu 11 Baht das Stück) Es werden hier auch ganz andere Prioritäten an Produkte gesetzt, die unserer Logik widersprechen. Der rational handelnde und kaufende Mensch ist eine Illusion, hier noch viel mehr als in der westlichen Welt.
 

Iffi

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OTOP

Da wohl nicht besonders viele mit dieser Abkuerzung etwas anfangen konnen, im folgenden ein paar Erlaeuterungen dazu.

OTOP steht fuer “One Tambon One Product”

Ein Tambon ist eine Verwaltungseinheit, die aus mehreren Doefern (Ban) besteht. In unserm Fall heisst dieser Tambon Huai Ang. Unser Dorf Ban Doo ist eines von 10 Doerfern, die zu diesem Tambon gehoeren.

Die Idee ist, dass sich die Leute in den Doerfern mal ueberlegen, auf welche Verkaufsprodukte sie sich spezialisieren wollen. Das sind bei Weitem nicht nur Farm-Erzeugnisse und deren Veredelungen, sondern unter anderem auch Haushalts- und Dekorationsgegenstaende, Klamotten, usw.

Auch biologischer Duenger und Saatgut gehoeren dazu, sowie chemiefreies Gemuese und Obst.

Voriges Jahr gab es bei uns auf der Dorfwiese eine Riesenaktion. Eine staatlich subventionierte Aktion zur Herstellung von Naturduenger. Habe ausfuehrlich darueber berichtet.


Kann man hier ab Posting 1280 nachlesen

https://www.pattayaforum.net/forums/threads/lebendig-ueber-dem-zaun.27908/page-43



Das Problem bei dat Janze ist die fehlende Nachhaltigkeit. Solche Sachen bleiben Einzelaktionen, dazu noch von der Kreisverwaltung organisiert, bei denen zwar viele begeistert mitmachen, aber wenn dann die naechste Aktion auf sich warten laesst, passiert gar nichts. Glaub nur ja keiner, dass die Leute Eigeninitiative ergreifen. Und falls doch, ist das nur temporaer, bis es den Leuten “bueah” langweilig wird, oder die “Kopfschmerzen” zu stark werden,:bigsmile

Wer sich schon etwas laenger mit Thailand oder Thailaendern auskennt, weiss, wie begeistert die Leute anfangs eine Geschaeftsidee aufnehmen, fleissig keine Muehen scheuen, ihren Arsch bewegen und wie schnell sowas wieder im Sande verlaeuft und in einer Pleite enden kann.

Spendier mal einer Landmaus einen Nudelsuppenstand oder gar einen kleinen Dorfladen. Schon ab einem Jahr geht es bei fast allen den Bach runter.

Die OTOP Idee ist eigentlich gut und die Anzahl Mitwirkender steigt immer noch. Aber wie es nun mal ist. Da verdienen die Leute anfangs vergleichbar gut und dann ist es wegen “Wohlstand” einfach Zeit, sich auf die faule Haut zu legen und sabai, sabai zu geniessen.

Ihre Zukunft sichern sich viele damit nicht ab, sondern hauen die damit verdienten Satang fuer irgendeinen Scheiss gleich wieder auf den Kopf. Von Nachhaltigkeit keine Spur.
 

neitmoj

Ladydrink iss nicht!
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wenn du 100 arme und ungebildete Menschen zu einer Gruppe formst, werden Sie dadurch nicht reicher und nicht gebildeter.

Die Landbevölkerung ist nicht durchweg ungebildet. Darunter gibt es schon einige Söhne und Töchter, die studiert haben oder eine kaufmännische Ausbildung besitzen.

Das größte Hindernis ist wohl, wie von @Iffi beschrieben:

Glaub nur ja keiner, dass die Leute Eigeninitiative ergreifen. Und falls doch, ist das nur temporaer,
 

TimBangkok

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Die Landbevölkerung ist nicht durchweg ungebildet. Darunter gibt es schon einige Söhne und Töchter, die studiert haben oder eine kaufmännische Ausbildu...

@neitmoj Da bin ich voll bei dir. Nur... arme Bauern haben kein Geld ihre Kinder zum studieren zu schicken, die vollenden oft nicht einmal die 6 Schuljahre. Die wenigen Kinder reicher Eltern, die studieren, kommen entweder hinterher nicht zurück und wenn, haben sie keinerlei Interesse daran arme Bauern reich zu machen. Die nutzen ihr Wissen um ihren eigenen Reichtum zu vermehren.

Die Geschichte mit der Eigeninitiative liegt auch mit an der Gesellschaftsform. Wir sind in einer Individualgesellschaft erzogen worden, wir sollten neugierig sein, uns selber etwas beibringen und für uns selber verantwortlich sein. Wir sollten uns auch gegen andere (oft Höhergestellte) durchsetzen.
Die thailändische Gesellschaft ist eine hierarchische Kollektivgesellschaft. Da hat jeder seinen Platz, wie in einem Ameisenhaufen. Eine Arbeiterameise wird sich nie dafür interessieren, welche Aufgaben eine Soldatenameise hat oder versuchen ihren Status im Ameisenhaufen zu verbessern. Es ist ja noch nicht einmal erlaubt Entscheidungen höhergestellter zu hinterfragen, geschweige denn sie zu kritisieren. So kommt es, dass ein Polizist einen Strafzettel für zu schnelles Fahren ausschreibt und darin eine gemessene Geschwindigkeit von 1200 km/h angibt. Dieser Strafzettel wird dann von 4 Stellen abgezeichnet, ohne das sich jemand an der etwas hohen Geschwindigkeit stört. Eigeninitiative ist nicht gewollt, es gilt immer noch das Motto: "Haltet sie arm und dumm!"

Ich weiß, es wäre schön, wenn man eine Lösung im Hinterkopf hätte, an die man glauben kann... als letztes stirbt die Hoffnung... aber sie stirbt.
 
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Iffi

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Farm I: Hauptsaison 2018

Zwei bis drei Wochen vor der Ernte im November



Werde hier auf das Posting von @heini antworten, da ich das Thema: “Eine Insel im Isan im Wechsel der Jahreszeiten” nicht mit Reisdiskussionen überfrachten möchte. Aber Heinis Hinweis ist viel zu interessant um ihn einfach zu ignorieren. Hier in einem meiner Farm Themen kann lustig weiter diskutiert werden.


Zitat: @Iffi

Bald klingeln wieder die Satangs in den Bauerntaschen. Die Ernte wird dieses Jahr sehr ergiebig sein. Da aber der Reisabnahmepreis total im Keller ist, wird es einige böse Überraschungen und Enttäuschungen geben...


Zitat @heini

“Höre gerade, das es im Dorf meiner Frau nur wenig Reis gibt, da es sehr Trocken gewesen ist, was da war wurde schon geerntet.......
Jasminreis wird angeblich 19 Bath getrocknet aber ungeschält bezahlt, wird sogar abgeholt.
Die Teiche sind ohne Wasser.”



OK, Heini. Nehme mal an du redest von der Gegend um Korat. Dort war es dieses Jahr sehr ungewöhnlich für die Regenzeit in der Tat total trocken. Oder meintest du eine andere Gegend?

Deine Angabe von 19 Baht pro KG Jasminreis hat mich angeregt, mal wieder was wissen zu wollen. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich die offizielle Preisentwicklung seit einiger Zeit nicht verfolgt habe, sondern nur auf die Kommentare in Bezug auf Reis vom Oberfeldherrn des Landes geachtet habe. Der warnte nämlich schon vor ein paar Monaten vor Überschuss im Reisangebot. Das würde zu Niedrigpreisen führen und die Farmer sollten sich besser auf andere Feldfrüchte konzentrieren. Vor einem Reisanbau in der nun kommenden Nebensaison warnte er ganz besonders.

Ausserdem hatte ich die Reispreise der Nebensaison noch im Sinn. Wir erinnern uns an die Preise für Jasminreis der vergangenen Nebensaison in der ersten Jahreshälfte 2018.

6,8 Baht / KG für Reis von Farm IV

9,2 Baht / KG drei Wochen später für Reis von Farm 1

Dies alles liess mich Schlimmes für die Preise der Hauptsaison befürchten, aber...

...falscher konnte ich nicht liegen.

Nun habe ich mich, angeregt durch Heini, auch im Internet schlau gemacht. Meine Frau zeigte mir, dass dort heute aktuell 16,5 Baht pro KG Jasminreis genannt werden. In dem Sinne tanzt der Preis 19 Baht von Heini genannt ziemlich aus der Reihe.

Das würden für unsere beiden Ernten auf Farm I und IV (zusammen etwa 8 Rai) um die 75,000 Baht ausmachen. Vorausgesetzt natuerlich, dass diese verdammte Reiseinkauf-Mafia die ausbezahlten Preise nicht unverschämt zur eigenen Bereicherung drückt.

Farm II mit 2 Rai nicht mitgerechnet. Die haben wir ja der Schwester meiner Frau dieses Jahr überlassen.

Mit anderen Worten, so schlimm wie befürchtet wird es wohl nicht werden.

Der Reis auf unserer Farm I steht gut und ist voll “schwanger” wie meine Frau zu sagen pflegt.

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heini

schon über 25 Jahre ein Toter
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19 Oktober 2008
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kummerland
OK, Heini. Nehme mal an du redest von der Gegend um Korat. Dort war es dieses Jahr sehr ungewöhnlich für die Regenzeit in der Tat total trocken. Oder meintest du eine andere Gegend?
Das ist schon richtig Iffi, ca. genau in der Mitte zwischen Korat und Khon Kaen, hatte auch erst erfahren, das es dort ungewöhnlich trocken war/ist.
Die Familie hat wohl, soweit ich raus gehört habe, genügen Jasminreis zum selber essen und will auch nichts verkaufen, aber was heute so ist, kann morgen schon ganz anders sein, kennst das sicherlich. ;)
 
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Reaktionen: Turgay

thaiguy

Kein anderes Hobby?
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25 Dezember 2013
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Die Zahlen und Erzaehlungen zeigen eigentlich, dass Ihr Euch doch noch einmal die Sache mit dem Restaurant/Pommesbude an der Hauptstrasse ueberlegen koenntet (Farm IV). Auf diese Weise wuerde der Mehrwert der Reisproduktion und auch der der Fruechte des Neffen voll ausgeschoepft werden. Im Moment habt Ihr die Arbeit und tragt das Risiko, wie alle anderen Bauern auch, abkassiert und zwar ziemlich risikofrei wird von den Zwischenhaendlern.
Ich hatte mir letzten Monat in Phuket 5 KG braunen Biojasminreis im Big-C Phuket eingepackt. 180 oder 185 baht der Plastiksack. Essbar aber nix mit Jasmin oder anderen Dueften. Bei rund 35 Baht fuer den Endverbraucher im teueren BiG C kann ja nicht viel haengen bleiben. Vor 10 Jahren war's teurer, die Qualitaet war allerdings auch eine andere.

Ich freue mich also schon auf den naechsten thread "Unser Restaurant (1)" und die vielen Bilder.
 

TimBangkok

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Sind die Reispreise regional tatsächlich so unterschiedlich? Ich denke mal, der meiste Reis bleibt ja nicht in der Region und ein großer Teil kommt wohl auch auf den Weltmarkt. Dort müsste er dann mit dem dortigen Preisen konkurrieren können. Wirtschaftlich funktioniert das eigentlich nur, wenn die Handelsspanne der Zwischenhändler diese Unterschiede auffangen kann, wenn sie also entsprechend hoch ist.